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Zur Wiedererrichtung der Generaldirektion des Grundsteuerkatasters

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Paper-ID: VGI 191024

Zur Wiedererrichtung der Generaldirektion des Grundsteuerkatasters

Eduard Doleˇzal

1

1

o. ¨o. Professor an der k. k. technischen Hochschule in Wien

Osterreichische Zeitschrift f ¨ur Vermessungswesen ¨ 8 (6), S. 205–210 1910

BibTEX:

@ARTICLE{Dolezal_VGI_191024,

Title = {Zur Wiedererrichtung der Generaldirektion des Grundsteuerkatasters}, Author = {Dole{\v z}al, Eduard},

Journal = {{\"O}sterreichische Zeitschrift f{\"u}r Vermessungswesen}, Pages = {205--210},

Number = {6}, Year = {1910}, Volume = {8}

}

(2)

Zur Wiedererrichtung der General- Direktion

·

des Grundsteuerkatasters.

205

Über die geschichtl iche

E

n twicklung d r i.i s t e r r c i c h i s c h e n K a t a s t r a l ­ v e r m e ss u n g gibt die Einleitung des schönen Werkes d n s t r u k t i o n z u r A u s­

f ü h r u n g d e r V e r m e s s u n g m i t Anwendu ng d e s �1 e ß t 1 s c h e s bchu rs H erste l l u ng neue

!

· Pläne für die Zwecke des G ru n dsteuerkat asters » , h erausgegeben vom k. k. l� i nanzmi n isterium, Wien

1 907,

du rch welches sich d er venl i e ns t v o l l L:

ehemalige Direktor des Triangulier u ngs

-

u n d K al k u lbureaus Hofrat A . B r o c h neben seiner mustergül tigen dnstruktion zur Ausfü hru ng der t rigonometrischen und polygonometrisch en Verm essungen behufs Herstellung neuer Pfane für die Zwecke des Gru ndsteu erkatas fers, 5 . Au fl . , Wi en 1 904 , nicht n u r e i n u nsch ä tz­

bares Verdienst, sondern ei n bl eibendes D e n k m a l gesetzt h a t , ein übersicht­

l iches u n d kl ares Bild.

Von dem kaiserlichen Patente v o m 20. April 1 78 5 , welches die G �u ndlage der Josephinischen S teuer-R cg·ul icru ng bi ldet , ausgehen d , wird die sogenannte J o s e phinis che Ve r m e s s u n g in

K

ürze gesch i l dert. Darnn sch l ießt i-;ich die

Vorgeschichte des S t a b i l e n K a t a s t e r s, wobei die fü r d i e En t\\' i c k l u ng· cles­

sclbe n wichtigsten Doku m e n t e im Auszuge w iedergege ben werd e n , insb sondere aber wird das Grundst eue rpatent vom 23. D zcmber 1 81 7, das die Grund·

lage d esselben bildet, i m

W

ortlaute angefüh rt.

Die Organisation des Vermessu ngsd ienstes in ad m i n is t ra t i ver und technisc h er Beziehung, weiters die Vermessu ngsi nstruktionen u . s. w . , end l i ch die Evidenz­

hal tung u n d die G ru ndsteuerrege l u n o- werden i n klarer D:wstcllung g bra ·!l t Ei ne bedeu t ende Förderu ng-

des

A nsehens gew i n n e n d i e J( ;ü :ist rnl pcra t io11e11, als

mit

den A l l erhöchsten Patenten v o rn 2U . u nd

3

! . Ok tober 1 849 die Ei n rühru n g·

tles

s t a b i l e n K a t a s t e r s auc h in clt.:n Ländern der

jc tzi g·en

u n g·arischcn K ro n e vcrfligt wurde, \\·odurch zur Behandlung· u nd E rle<lig·ung tkr ::i.usgede h n tc n Age n t.l en des G ru nd s teuerkat ast ers eine eigene leitende Bcl1ifrd c g·e. chaffen w u rde, 11:i111 l ich die G e n e r a l <l i r c k t i o n d e s G r u n d s t c u e r k a t a s t c n ; .

Es ist nich t u ni11teres

.

ant, den �lotivenberich t

k

' nncn z u 1 ·rnc n , Lien der da111alig-e Finanz m i n i ter Fre iherr v. K t a u ß in einem Vortrage 'einer �laj estiit g-eg;eben hat ; e r folgt anbei im Wortlau t e :

E u e r e M a j e s t ä t !

Durch die i m

§ 2.+

der H.ei hsverfassung angeord nete Bcseit ig-m1g- j edes U n tersch iedes zwischen den Bewoh nern der ein)l,cln en K.ronliind ·r i n <ler V 'r­

teilu ng- der öffe n fl i ch

-

n Lasten ist das Bedi.irfn is dri ng ' n d g-ewon!t:n , mit den Operationen zur E i n führu n g des stabilen a tasters in j enen � ro n l�in dern, für wekhe das A llerh''chste Paten t vom 23. JJ ·z mb •r 1

'1 7

erftos, n ist, im litt •r­

es e der Grun dbesi tzer u n d der Fi nanzen rascher

als

bisher vorzuschreiten.

�fit d e n A l l erhöchsten Pate n ten \'Om 20. u n d 3 l . October vorig·en Jahn�s geruhen E uere Maj estät die Einfü h ru n g des st abil en Ca1asi-ers in den Kronfänd •rn

.

Ungarn, .iebenbürgen , Croaiicn , 'l avon ien, der

Wojwodina

und de: T mescher

B·1 11ates, und bis dasselbe zu Stande gebrach t werden kann, ein.es au f rlch tiRen

(3)

2(}6

Grundsätzen beruhenden Provisoriums für die Grund- und Häuserbesteueru ng anzuordnen und mit der Allerl�ö chsten Entschließung vom 4. d. M. den - dies·

fälligen Grun dsätzen die Allerhöchste G en ehmigung zu erteilen.

Die Au fgabe zur Regelung der directen Besteuerung hat hierdurch eine höchst bed.eute1ide Erweiterung erhalten.

Das· Allerhöchste Patent vom

23.

Dezember

1 8 1 7

bezog sich auf einen

Flächenraum v.on 5 980

Quadratmeilen.

Hievon sind 1 949

Q

uadratmeilen vol lkom·

men catastri ert und 1 095 dem Abschlusse derart nah

e

g

e

bracht,

dal3 für 700

Quadrat·

meilen die Umlegung der Steu

e

r n ach den Ergebnissen d es neuen Catasters in Kürze Statt fi n den wird, 4 10 Quadratmeilen sind in der Vermessung un d Schätzung, wei­

tere

1 476 Q

uadratmeilen aber in der Vermess

u

ng al lein beendigt. Von den erübri­

genden

1 095

Quadrntmeilen ist ungefähr die H

ä

lfte durch die Vornahme der trigonometrischen Operationen für die Detail-Vermessung vorberei tet.

Die der Einführung des sta

b

ilen Catasters zugewiesenen Kronländer Un­

garn, Siebenbürg-en , Croatien und Sl

a

vonien, dann die serbische Wojwo dsch aft u n d das Temesch er Banat en thalten, ohne die M.ili tärgränze, 5027 Quadratmeilen . In diesen ausgedehnten Län dergebieten soll die i n versch iedenen S t adien b efindliche Catastral-Operatio n fortgesetzt, in der H äl fte des K aiserrei ches be·

gonnen und das

m

it der A l l erhöchsten E n t.sch l ießu n t>· vom 4. d. ivl . Allerhöchst genehm igte Grundsteuer-Provisoriu m in Angr i ff gen o m m e n u n d m i t mögl ichster Beschleunigung ausgeführt werden.

Die Fortsetzung der Catastral-Opcrationen war bisher dem Fin anzministeri u m mit d e r obersten Leitung der Verwal tung d er directen Besteuerung in einer G eschäftsabtheilung vereinigt.

Bei der so sehr gesteigert

e

n Attsdehnung der Catastral-Operationcn zur Ausübung und Veranschl agung der Obj ecte der Gru n d· uud Hih1serheBteucru n .g ist d ie Fortdauer dieser Vereinigung fü r die

Zukunft

umso weniger zulässig, als

durch die Einfiihru11g der Einkommensteuer und durch die n o thwenclig werdenden Reformen in der Erwerbsteuer auch die übrigen G eschäfte dieser Abtheilu n g einen bedeutenden Zuwachs erfahren haben, und ihre Wirksam kei t sich i n Zukunft auf die ganze Monarchie auszu dehnen h at.

Die Operationen für den stabilen Cataster, die Ein führung d es G ru ndstcuer­

Pro v isorimns in j enct1 Kr nländern, in welchen ein geregel tes System tler Be·

steuerung des G ru n d-

und

J-läuser-ErtrRges mangel t, u n d die Verbesserungen d es Grun dsteucr-Pro v i soriurns in den übrig·en K ronlä n de rn , bis d as stabile Cataster ausgeführt werden kcrn n , stehen m i t

der

Admi nistration in keiner u111n i ttelb1arcn Verbi ndung.

Ihre Besorgung erheischt sper.iell technische Ke n n tnisse , ein tieferes Ei n·

dri ngen in die landwirtsch aftlichen und CulturverhäHnisse der einzel nen K ron­

fand er, und macht es wlinschenswerth , daß die nur durch jahrelang·e Verwendung gewonnenen Erfahrun gen n i c h t durch Jen öfteren Wechsel der Beam ten für Jen Zweck verloren werden.

Bei di eser Eig-en thii m l ichkcit d e r Au tgabe und b ei der I� �ith lichkei t , d e m z u ihrer Lösung berufenen Lei ter ei nen freieren Spielrau m seiner Thiitig·kei t i n A n ·

(4)

::?07

wen<lting: ßet:,8.�n.ttionierten Grun·dsäfäe'.zu ·gest·at te1i, u n d damit die Beschleu ni­

gung der Operationen, an der so Vieles gelegen ist, anzubah n e n , wurde in mefüeren·· Sta:ate·n ,:: i n-. \\1elohen· man 'sich · m it· d e r H eform d e r Gru n dbesteuerung ernstlich b eschäftigte,' die Durchführung derselben aus der laufen d · n Verwaltung ausgeschieden, und einer besonderen Behörde zugewiesen. Fii r den älteren und für den neueren Lombardischen Cataster wurden beson d ere g i n n t e n z u �\f a i land, für die Ausführung des Cataste1s in Fran krei ch die D i r e c t i o n g e n e r a l e, für das Cataster in Bayern e i n e C a t a s t ra l - D i r e c t i o n errichtet, und doch ist i n keinem dieser Länder die Auf

g

abe

mit jener,

d i e i n der österreich ischen �lon­

archie gestellt ist, an Ausdehnung, fl i an n ip:fal tigkeit und Dringl i ch k e i t zu v er­

gleichen, abgesehen davon , !)aß in allen diesen [An d e rn ganz an dere T-! i l fs m i t t d u n d ·eine weit ergiebigere Mithilfe v o n Sei te d e r Bet eiligte n i n A u s icht ge­

stell t war.

Auch in Österreich erkannte man , als an die Reform der di recten Besteueru ng Han d angelegt wurde, die Nothwendigkeit, die A r b e i ten der Gru n dsteuer-l-{ eg-ti l i e­

rung fü r die Deutschen und Slavischen Provi nzen an i h rer obersten Leitung yon der lau fenden Verwaltung zu trennen und ei ner eigenen G ru n dsteuer- R egulicrung-s­

Hofcommission zu übertragen. Erst als das G ru n dsteue r-Pro v i so r i u m ausgeführt w ar und die eingetretenen Umstände e i n e Einsch rän kung der Catas t r alarbei ten zur Folge hatten, hielt man es fli r zulässig-, d.ie ged a ch te Hofcom mission aufzu­

lösen, und ihre Geschäfte der vereinten Hofkanzlei zuzu weise n . Gcg-c n w �irtig hingegen, wo die Aufgabe einen bed eutend ausgedeh nteren U m fang gew u n n e n hat, kan n e s nid1t vermieden werd en, eine eigene leit ende Behörde zu bestellen.

Di eselbe dürfte

qGen

e r a l - D i r e c t i o n d e s G ru n d s t e u e r - C a t <L S t e r s )1 genannt werden u n d hätte in unmittel barer U n tero rdnung unte r den Fina nz­

Minister, die Ausführu ng der im Zuge begriffenen O perati o n e n des stab i l en Catasters i n allen K ronländern Jes Kaiserstaates, dan n des Gru ndstc11 cr-Provi­

soriums in den Län dern, \\'O die Grundbesteuernng n i c h t g-ercg-cl t ist, 1111d den technischen Thei l d e r E vi denzhaltung u n d die periodi ehe f\ e\'ision des Catast ers in jenen Kronländern, i n welchen die Catastra l - Operation cn Jurch d e n Sl' i 1 i h rer Vo11endung abgelau fenen Zei traum an praktischen \\"ert v rloren h ab e n , z u über­

nehmen .

Diese General-Di rection hätte in A bsi c h t au [ den Personal:tand e i n e S c i.: t i o .11 des Finanzm inisteriu ms zu bilden.

Nach dem Umfange der di es�r G eneral-Di rekti on g·estell ten Au fg·abe wird dieselbe unter der Leitung eines Gen eral-Di rectors, dem der Charak ter u n d die G enüsse ein es Sectionschefs im Finanz-Ministeri u m zu Yerl eihen wären , in drei Abtheilungen zerfallen , nämlich:

a)

ein Vermessungs-Departement,

b)

ein ökonomisches Departement zur Ausführung der Sch�-i. tznngen fiir den stabilen Cataster,

c) ein Verwaltungs-Departement.

Das Vermessungs-Departement würde die säm tli chen Vermessungsgeschiiftc

tm technischen Teile sowohl als in Be2iehung auf das dabei verwen dete Prrsonalc

!

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.,

(5)

zu übernehmyf!o _lltlcl) auc.h-di.e-·Evid�nz��lt.u.ng in .dieseri b,�i��tl. �e7>iehu�g,en, ?.U·

überwachen .h.a,ben. „ „ ·

·

.:. ,

·D� .Ölw·���isc�� De

tem-ent würde.si

c

h mit dr Durchhrung. de.�rtrag�

schätzung.e ,n

und der Reclamationen und mit den Vorbereitungen zur Anwendung der Catastral-Resultate zu beschäftigen haben ; auch würde die Ausführung j ener Bestimmungen zu seinem Wirkungskreise gehören, welche die frühere Benützung der für d.en stabilen Cataster vorbereiteten Materialien und ihre Amvendung auf . die

Ertrag

·.Ausmi ttlung i;ri Grundsteuer"Provisorium zum Zwecke haben. Endlich läge die Aufstellung der Grundsätze und die Dur

c

hführung der Revision des bereits in Anwendung stehenden stabilen Charakters dort, wo die Notwendigkeit.

in Absicht auf die Ertragsausmittlung eintritt, in seiner Aufgabe.

Das Ver\valtungs-Departement hätte die allgemei

n

e

n

S) sternal-Arbeiten

zu

liefern, und insbesondere sich mit der Ausführung des Grundsteuer-Provisoriums in den Ländern , in denen die Grundsteuer niGht geregelt ist, zu beschäftigen, so" eit es sich nicht um Gegenstände handelt, die jhrer Beschaffenheit n ach in eines der beiden anderen Departemente gehören.

Der Per onalstand di eser General -Direction hätte zum Teile aus stabilen Beamten, zum Teile aus zeitlich beig

e

zogenen, vertrauenswürdigen Pe

r

sonen zu bestehen. Die Aufrechterhaltung der Bestimmung, daß die Catastral-Vermessung

· sich in enger Verbindung mit

den militärischen

Triangulierungs-

und Landes-

. ,1

aufnahmen h al te, verbunden mit dem Umstande, daß bei der größeren Ausdeh·

nung der atastral-Vennessung die Nothwendigkeit eintreten wird, die technisch

�usgebildeten Kräfte des füitärs in Anspruch zu nehmen, machen es räthlich , die Leitung der Arbeiten dieses Departements mit j ener der Catastral-Vermessungs·

Dire ·tion zu vereinigen, und wie bisher

Z'Qm. V

or

s

t

e

he

r

dieses Departements und.

Catastral-Vermessungs-Directo.r einen ausgezeichneten Stabs-Offizier zu bestimmen

und ihm außer einem stabilen Beamten für die vorkommenden Concepts·Arbeiten,

die durch

die Ausdehnung. der

Operationen

bedingte

Anzahl von technisch ge­

bildeten

Individuen

für die

Triangulierungs-Berechnungen

u11d

für die übrigen

·vorkommenden

Arbeiten

beizugeben.

Den beiden anderen Departements wären Ministerial- oder Sectionsräthe vot­

'Zttsetzen und jedem derselben

ein

Secretär, ein Concipist ui .d ein Conceptsadjunct, .die dem Gesamtstatti·s des Finanz-Ministeriums einzureihen wären, beizugeben.

Diese beiden Departements, insbesond ere aber das zweite, werden aber :außer der bezeichneten Anzahl stabiler Beamten noch mehrere mit den lan dwirth­ schaftlichen Verhältnissen und mit dem Cul turstande der Kronländer, in wel chen

·die Operat

i

onen im Zuge sind, vollkommen vertraute Männer, die an den Arbeiten

:sowoh l bei der General-Direction als i n den betheiligten Kron Hudern thätigen

An

the

i

l zu nehmen haben, benötigen.

Ich habe die Absicht, sofern Euere Maj estät diesen Anträgen ·die Aller­

höchste Genehmigung zu erteilen geruhen, aus j edem der einzelnen Kronländer, in denen das Grundsteuer-Provisorium auszuführen ist oder die Vorbereitungen für das stabile Cataster noch niGht getroffen wurden, eine angemessene Anzahl solcher Männer einzuberu fen, si hier mit den Zwecken und Erfordernissen der

_ „;

... ·

(6)

209

Aufg�.b� vertrau� zu machen, ihre Kenntnisse hierorts für die. zw�ckmäßigste Ein­

richtung des (Jeschäft�s zu benützen, und sie dann in den ' ersc h i edenen Uin der­

geb��ten zur Prüfung der Arbeiten und Erzielung einer übereinstimmen den Voll·

führung zu verwen den .

Nachdem die Bestimmung dieser Vertrauensmänner nur eine vorübergehende wäre und es auch im Interesse des Dienstes· gelegen sei n kan n , zuweilen einen Wechsel in denselben eintreten z u lassen, s o wären sie nich

t

zu besolden, son­

dern

für

die Zeit ihrer Verwendung angemessen zu entschädigen.

Der General-Director wird eines Hilfsarbeiters benöthigen u n d ihm ein Mi niste­

rialconcipist beizugeben sein.

Das Centralarchiv des Catasters u n d d as lithographische Institut desselben wären der Genetal-Direction als Hilfsorgane zuzuweisen und wegen der zahlreichen Rechnungs- und tabellarischen Arbeiten müßte eine Vermehrung des Personal­

standes bei dem R echnungs-D�partement für die direkten Steuern eintreten,

welche vier Köpfe wah rscheinlich nicht überschreiten d ürfte.

Die ehrfurchtsvoJlst angebog

e

ne Uebersicht zeigt den Personalstand der sta­

bilen Conceptsbeamten. Derselbe ist n ach dem trengsten Bed:nfe bemessen lf nd stellt sich als unabweisliches Erfordernis dar, \velches in den Categori en, i n dene

n

bei dem Finanz-Ministerium der Personalstand noch nicht au f das system isierte Maß zurückgeführt werden konnte, nach Möglichkeit aus diesem Personalstande gedeckt werden wird, daher auch der ausgewiesene Gel dbetrag n ich t ol lstä n d ig als eine Vermehrung des bish erigen Aufwan des betrachtet werden kan n , die aber in je dem Falle durch die hohe Wich tigkei t des Zweckes, um den es sich h an d e l t, voilständig g rechtferti gt ist.

Die Kanzlei- und Manipulations-Ges häfte werden von den Hilfsäm tern des Finanz-lVli nisteriums besorgt werden.

Diesen allerunterthänigsten Anträgen h at der Min ist rrath vol lständig beige­

stimmt

\ ien, am 1 4. März 1 8 50.

Krm�ß

m . p.

Hierüber erfioß folgende Allerhöchste Entschließung :

� Diese Antdge zur Errichtung einer G e n era l - D i r cti n des Catasters für die Gru n dbesteuerung erhal ten Meine G enehmigung. »

Wien, am 1 9. März 1 8 50. . Frtms

')'oscplt

m . p.

Über <li e Ernennung d e s ersten General d irekt r s fi ndet si ch i n d r arn l·

liehen « Wiener Zeitung )) vom 1\färz l 850 die folg·en cle Stelle :

« e. k . k. l\lajesüi.t h aben mit A:llerhöchst. r Entsch ließung· \'o m

1 9.

März l . J . den 1li nisterialrat und

I-<eferenten

des Fin anzministeriu ms Peter Ritter von S a l z g e b e r zum Generaldirektor d es · runclsteuer-Katasters mit dem Charakter und den Genüssen eines ektionschefs i m k. k. Fi na11 z-Mi)1isterium zu erncnn�n

gemhet. »

Auf Grund der Allerhöchsten Entsch li

e

ßu

n

g vom 2 7 . O ktober

1

64 wiirden d i e Ang·elegenheiten säm tlicher direkten teuern ,

aucl1 jene

des Gru ndsteuer­

katasters, in einer eigenen Sektion des Finanzministerimns \'er �inigt ; lie « G <"·

neraldir ek ti on d e s G ru n d s t e u e r k a t a s t e r s r , deren leut r .i- e oc ra l-

l !

l !

1

1 l

(7)

B

i ; r�e'llt:o·r�©B�i'sl''

P��hDi�na�·

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d-e:r-1 dHe lt t e n.-St e.u e nl»·. • · . · � · - · ·· · , ,„J , · ,„.. . � „ " ,_ �-- , , .-JJ.

. l •. ·;· "' '· „ '

Ci e ;RieClnamen .als Gesc·h ic .�tsque l le fUr die · �Landes-

'

· kunde.·

' ,

' ' · · 'Von Johu.nn �eran . . k. k„ 9&.ergeolT!eter in Mödling .bei Wien

. Unsere,Katastralmappen bilden nicht ·nur spezielle, ins weiteste Detail ·ein­

g.ehende, geographische Karten der· österreichischen Monarchie, sondern. s)e bieten. aµch. für historische Vergangenheiten und Verhältnisse eine reiche Fundgrube .·

Die

Ried-und Flurenbezeichnungen sind in dieser Hinsicht von speziellem Ku! tur-. in.teresse für· die Lokalchronik der einzelnen Gegenden-'und . Ortschaften. Viele . . Flur- und auch Berg- und Fluß-Namen stammen 'aus alter Zeit' lind s

i

nd fremd-·

sprachlichen Ursprunges; sie beweisen wie sehr die· geographischen Namen. mit.

der Oberffächengestaltung der Erde verwachsen sind. Viele ehemalige Bewohner und ihre Sprache sind aµs der "Gegend durch die Völkerwanderung, Neuansied-· lungen, verheerende Kriege und Epidemien verschwunden, der Name des Bodens. 1

hat sich jedoch bis heute erbalteri kÖnnen. Sie geben Zeugnis von vergangenen Sprachidiomen und sind somit.Fing

e

rzeige zur Eruierung der einstmals ansässigen Be�ölkerung ; i'eider werden jedoc·h die Katastralkarten und zugehöri gen Opera

t

e'

vo� der Geschichtsforschung viel zu wenig ausgenützt. Sie sind die einzi ge11 öffen tlichen Karten, aus denen die kleinsten Ansiedelungen und die versteckteste Lage eines Ort�gebietes, Gehöftes, Rotte etc. entnommen werden können und erleichtern hiemit ungemein die. Deutungen von Urku

n

den und. Chroniken.

Vor zirka sieben Jahren arbeitete ein Sprachforscher mit �willigung fies:

k. k. Finanzministeriums im k. k. Zentral-Mappen-Archive ZU Wien mehrere Monate hindurch in den Katastralkart

e

n

um Anhaltspunkte, resp. einen Nachweis einer

�bemal& .au.sgedehnten slawischen Ansi·edh'!llgsepoche in Niederösterrei ch aus den Riedna'men,· Benennung der Gewässer und .Berge' etc. zu er

b

ringen. So deutet die noch immer unzuverHissige Siedelungsg·eschichte des Viertels ui1ter dem Wi.enerwalde (Kronland : Niederösterreich) die

Flußnamen

Liesing, Triesting und P.ies't

i

ng als ·.$1awischen Ursprunges als Folge der Ansässigkeit slawischer Ansiedler im 7. und 8. Ja:hrhunderte, von denen odann die Deutschen des 9. Jahrhunderts die Flur-, Orts- und Flußnamen übernahmen.

Wer hat sich nicht beim Gebrauch der Katastra

l

mappen über die oft sehr zahlreichen, jetzt nicht mehr sprachgebräuchlichen Riednamen

1)

gewundert, die

sich daselbst für ei

n

zelne, in der Natur nicht immer bes011ders gekennzeichnete Gebietstei

l

e vorfinden ?

· Es müssen jedoch einstmals für diese Gegenden speziell eigenartige Ver­

hältnisse · geherrscht habe

n

, die diesem oder jenem Teile ein Charakteristikum gegeben haben. Die Nitmeu sind eben nicht zufällig entstandeni son dern ve�­

da

n

kten ihre Bildung oft einer bestimmten Begebenheit oder Urs ache. Solche 1) Wie z. B. Sonne11trüge, Hundsführer, Methsieder etc.

' .

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