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Marburg als Abteilungsleiter für Strahlenbiologie und Isotopen- forschung berufen. 1957 ist Graul zum außerplanmäßigen Profes- sor ernannt worden. Seit 1964 hatte er an der dortigen Alma mater den Lehrstuhl für Strah- lenkunde inne; gleichzeitig wur- de er zum Direktor des Instituts für Strahlenbiologie und Medizi- nische Isotopenanwendung beru- fen. Im Jahr 1967 ist Emil Graul auch zum Leiter der Staatlichen Lehranstalt für Medizinische As- sistenzberufe bestellt worden.
Als Pionier der experimentel- len und klinischen Nuklearmedi- zin in Deutschland gründete Pro- fessor Graul 1969 in Davos/
Schweiz (ab 1971 in Marburg) das Internationale Zentrum für Medizinische Umweltwissen- schaften und Zukunftsforschung (MEDICEF-Institut); von den Gründungsmitgliedern ist er zum Direktor auf Lebenszeit gewählt worden. Schließlich wirkt Profes- sor Dr. Dr. E. H. Graul konsilia- risch als Chefarzt der Wicker- Kliniken in Bad Wildungen.
Mehr als 620 wissenschaftli- che Arbeiten, Bücher und Fach- beiträge zu Buchveröffentlichun- gen sowie mehr als ein Dutzend wissenschaftlicher Monogra- phien (die teilweise in mehrere Sprachen übersetzt worden sind) zeugen vom reichen und enga- gierten Schaffen des Marburger Arztes und Wissenschaftlers. Be- sondere Verdienste hat sich Pro- fessor Graul um die ärztliche Weiter- und Fortbildung sowohl auf nationaler als auch auf inter- nationaler Ebene erworben.
Kongresse und Symposien für Betriebsärzte (in Marburg) sowie für Luft- und Raumfahrtmedizin (Meran und Marburg), nicht zu- letzt die jährliche Medicinale in Gütersloh sind von ihm initiiert und wesentlich mitgestaltet wor- den. Insbesondere zählt Profes- sor Graul zu den frühen enga- gierten Mitgestaltern der inter- nationalen Fortbildungskongres- se der Bundesärztekammer.
Als Gastprofessor hat Graul an verschiedenen europäischen und überseeischen Universitäten gelehrt. Für seine besonderen Verdienste um die ärztliche Fort- bildung ehrte ihn die Bundesärz- tekammer mit der Ernst-von- Bergmann-Plakette. Er ist Träger des Commendatore-Ordens der italienischen Republik für beson- dere Verdienste um Wissen- schaft und Fortbildung. Seine Arbeiten über die Computerisie- rung der klinischen Pharmakolo- gie sind mit dem „Paul-Martini- Preis" ausgezeichnet worden.
Auch als Chefredakteur, Heraus-
geber, Autor und freier Publizist einschlägiger Fachzeitschriften und Magazine hat sich Professor Graul einen Namen gemacht.
Dem DEUTSCHEN ARZTE- BLATT ist er seit 35 Jahren be- sonders verbunden. Die Entwick- lung des medizinisch-wissen- schaftlichen Teils dieser Fach- zeitschrift mit der größten Aufla- ge in Gesamt-Deutschland ist von Graul seit 1956 wesentlich mitgeprägt worden. DÄ Sanitätsrat Dr. med. Hans Engelhard, niedergelassener In- ternist aus Koblenz, wird am 23.
Dezember 65 Jahre alt.
Dr. Engelhard ist — neben sei- ner umfangreichen ärztlichen Tätigkeit — ehrenamtlich in ver- schiedenen Gremien der Ärzte-
Hans Engelhard
schaft seit langen Jahren enga- giert. 1986 ist Dr. Engelhard zum Präsidenten der Landesärzte- kammer Rheinland-Pfalz, Mainz, gewählt worden (als Nachfolger des aus Altersgründen nicht mehr kandidierenden Prof. Dr.
med. Walter Kreienberg, Inter- nist aus Kaiserslautern). Dr.
Hans Engelhard wurde von der Vertreterversammlung der Be- zirksärztekammer Koblenz 1982 zum Vorsitzenden- des Vorstan- des dieser Bezirksärztekammer gewählt (als Nachfolger des im Juni 1982 verstorbenen Sanitäts- rates Dr. med. Franz Grochocki).
Dr. Engelhard stammt aus Limburg an der Lahn. Human- medizin studierte er an der Uni- versität Frankfurt/Main, wo er auch zum Dr. med. promoviert wurde. Seit 36 Jahren lebt Dr.
Engelhard in Koblenz, seit 26 Jahren führt er in seiner „Wahl- heimat" eine internistische Pra- xis. 1986 ernannte ihn die rhein- land-pfälzische Landesregierung in Anerkennung seiner ärztlichen Tätigkeit und seines Einsatzes im Interesse der Ärzteschaft zum
„Sanitätsrat". EB
GEEHRT
Prof. Dr. med. Fritz Scheler (65), Internist, Ärztlicher Direk- tor und Leiter der Abteilung Nephrologie und Rheumatologie der Medizinischen Universitäts- klinik Göttingen, ist in seinem Amt als Vorsitzender der Arz- neimittelkommission der deut- schen Ärzteschaft (Fachaus- schuß der Bundesärztekammer) bestätigt worden. Erstmals wurde Prof. Scheler 1984 zum Vorsit- zenden dieser Kommission ge- wählt. Stellvertretender Vorsit- zender ist Prof. Dr. med. Wolf- gang Dölle, Universität Tübin- gen. Dem engeren Vorstand ge- hören ferner an: Dr. med. Hel- muth Klotz, Arzt für Allgemein- medizin aus Darmstadt, Vizeprä- sident der Bundesärztekammer und Präsident der Ärztekammer Hessen, Prof. Dr. med. Walter Rummel, Universität des Saar- landes, Homburg und — ex officio
— der Kommissarische Geschäfts- führer, Dr. med. Günter Hopf.
Dem erweiterten Vorstand gehören ferner an: Dr. med. Mi- chael Friedrich, Bonn (Neu- wahl), Prof. Dr. Bruno Müller- Oerlinghausen, Berlin, Dr. med.
Christa Ossmann, Stuttgart, Prof. Dr. med. Heinrich Sauer, Bad Oeynhausen, und Prof. Dr.
med. Ursula Sehrt, Allgemein- ärztin aus Mülheim/Ruhr, Lehr- beauftragte für Allgemeinmedi- zin an der Ruhr-Universität Bo- chum. EB
Sanitätsrat Dr. med. Herbert Micka, Lungenarzt aus Bübingen bei Saarbrücken, ehemaliger langjähriger Präsident der Ärzte- kammer des Saarlandes, ist an- läßlich der Mitgliederversamm- lung am 6. November 1990 in sei- nem Amt als Vorsitzender des Verbandes der Freien Berufe des Saarlandes e. V. bestätigt wor- den. Auch die übrigen Vor- standsmitglieder sind wiederge- wählt worden: Dr. Wilfried Dann (1. stellvertretender Vorsitzen- der); Dr. Karl Gessner (2. stell- vertretender Vorsitzender), bei- de Saarbrücken. Schatzmeister ist wie bisher Dipl.-Ing. Karl Conrath, Elversberg; Schriftfüh- rer ist Sanitätsrätin Dr. med. Else Müller, Allgemeinärztin aus Saarbrücken. EB
BERUFEN
Für den neugegründeten (ge- meinsamen) Ausschuß „Quali- tätssicherung" der Bundesärzte- kammer (BAK) und der Kas- senärztlichen Bundesvereinigung
(KBV) sind auf Vorschlag der Vorstände beider Organisatio- nen folgende Persönlichkeiten benannt worden: Für die Bun- desärztekammer: Dr. med. Kar- sten Vilmar, Bremen, Präsident der Bundesärztekammer; Prof.
Dr. med. Gustav Osterwald, Ol- denburg, Vizepräsident der Bun- desärztekammer (im BÄK-Vor- stand zuständig für Fragen der Qualitätssicherung); Dr. med.
Rolf Bialas, Hamburg, Internist, Präsident der Ärztekammer Hamburg.
Von der KBV wurden dele- giert: Dr. med. Ulrich Oesing- mann, Allgemeinarzt, Dortmund, Erster Vorsitzender der Kassen- ärztlichen Bundesvereinigung;
Dr. med. Otfrid P. Schaefer, Inter- nist, Zweiter Vorsitzender der KBV; Dr. med. Eckard Weisner, Allgemeinarzt, Preetz, im KBV-Vorstand zuständig für Fra- gen der Qualitätssicherung. EB
Privat-Dozent Dr. med. Ru- dolf Roscher, Leitender Oberarzt in der Abteilung Allgemeine Chirurgie der. Universität Ulm, ist zum Chefarzt der Allgemein- chirurgischen Abteilung des Kreiskrankenhauses Schwäbisch Gmünd gewählt worden. EB
GESTORBEN
Dr. med. Dr. med. h. c. Fried- rich Wegener, niedergelassener Pathologe aus Lübeck, starb im Alter von 83 Jahren. Schon als junger Assistent entdeckte er am Institut für Pathologie in Kiel un- ter L. Jores jene Krankheit, die inzwischen als „Wegenersche Granulomatose" weltweit be- kannt geworden ist.
Bis zu seinem Tod hat Dr.
Friedrich Wegener an den Pro- blemen dieser Krankheit weiter- gearbeitet. Eindrucksvoll waren seine Demonstrationen im Sekti- onssaal. Wegeners Verdienste sind durch zahlreiche Ehrungen im In- und Ausland gewürdigt worden: Ernennung zum Dr.
med. h. c. der Medizinischen Hochschule Lübeck, Ehrenpla- kette der Mayo Clinic and Foun- dation, Rochester/Minnesota, USA; Verleihung des „Ambrogi- no" der Stadt Mailand; Honorary Member of the World Associati- on of Sarcoidosis and Other Gra- nulomatous Disorders (WA- SOG); „Master Physicians Award" des American College of Chest Physicians, Boston/Mas- sachusetts, USA. Anläßlich sei- ner Pensionierung ehrten ihn Lü- becker Studenten und Ärzte durch einen Fackelzug. EB