• Keine Ergebnisse gefunden

Digitalisierung: Unternehmen ans Netz - Analyse und Handlungsempfehlungen

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Digitalisierung: Unternehmen ans Netz - Analyse und Handlungsempfehlungen"

Copied!
27
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Digitalisierung: Unternehmen ans Netz

Analyse und Handlungsempfehlungen

BREKO Glasfasermesse 2016 Dr. Iris Henseler-Unger Frankfurt,12. April 2016

(2)

TK-Dienste für Geschäftskunden

 Geschäftskundenmarkt 21,5 Mrd. EUR

 rund 37% des Umsatzes des deutschen TK-Marktes

1

Quelle: AMA (2015)

Deutsche Telekom

60,4%

vodafone 19,5%

Versatel 3,2%

EWE Tel 2,2%

Sonstige 14,7%

Markt für GeschäftskundenMarkt für Geschäftskunden

(3)

WIK-Analyse

WIK-Studie für BMWi (2015/2016)

„Markt- und Nutzungsanalyse von hochbitratigen TK-Diensten für Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft in Deutschland“

 Autoren: Dr. Christian Bender, Dr. Christin Gries, Dr. Sonia Strube Martins, Dr. Christian Wernick

 Fokus: KMU

 Ergebnisse in 10 Thesen

 erscheint demnächst.

(4)

Hohe wirtschaftliche Relevanz von KMU

99,3%

60,0%

31,8%

41,4% 47,1%

0%

50%

100%

Quelle: Eigene Darstellung basierend auf Daten von Destatis (2015).

In den Wirtschaftsabschnitten Industrie, Baugewerbe,

Handel, Verkehr und wirtschaftsnahe

Dienstleistungen:

 Über 99% der

Unternehmen sind KMU.

 60% der Beschäftigten.

 Fast die Hälfte der Bruttowertschöpfung.

(5)

WIK-Ergebnisse

10 Thesen

(6)

Quelle: Commerzbank (2015): Management im Wandel: Digitaler, effizienter, flexibler!

KMU müssen die Digitalisierung als Chance begreifen, andernfalls droht der Verlust der eigenen Wettbewerbsfähigkeit.

1. These

Digitalisierung als Chance

(7)

1. These

Digitalisierung als Chance

interne

Unternehmensprozesse KMU

Kunde (Endverbraucher/

Unternehmen) Zulieferer/

Lieferanten

smarte/kommunikationsfähige Maschinen/Geräte/Produkte

Nutzung von VPNs zur Vernetzung von Standorten und für Telearbeit

Enterprise Ressource Planning

Cloud Computing

Big Data

E-Learning

(8)

KMU können die Chancen der Digitalisierung zum Teil (noch) nicht nutzen. Dies liegt sowohl an der eingeschränkten Breitband-

verfügbarkeit als auch an der oft mangelhaften Zahlungsbereitschaft für hochbitratige TK-Dienste aufgrund unzureichender Kenntnisse

über deren Potenzial.

2. These

Angebot und Nachfrage als „Henne-Ei“ Problem

(9)

95% 64% 95% 64% 95% 66% 95% 67%

84% 46% 84% 45% 86% 50% 88% 55%

0%

20%

40%

60%

80%

100%

≥ 10 Mbit/s ≥ 50 Mbit/s ≥ 10 Mbit/s ≥ 50 Mbit/s ≥ 10 Mbit/s ≥ 50 Mbit/s ≥ 10 Mbit/s ≥ 50 Mbit/s Alle Unternehmen < 10 Beschäftigte 10-100 Beschäftigte > 100 Beschäftigte

Breitbandverfügbarkeit für gewerbliche Nutzer

Gewerbegebiet Mischgebiet

2.These

Angebot und Nachfrage als „Henne-Ei“ Problem

Quelle: Eigene Darstellungen in Anlehnung an TÜV-Breitbandatlas (2015)

 Bandbreitenverfügbarkeit für KMU schlechter als für

große Unternehmen und private Haushalte

(10)

2. These

Angebot und Nachfrage als „Henne-Ei“ Problem

 Eingeschränkte Nachfrage von KMU

 Fehlendes Bewusstsein über die Relevanz der

Digitalisierung bei KMU

Nutzung derzeit noch stark auf „einfache“ Dienste beschränkt

Digitalisierung bei Absatz und Vertrieb, aber kaum in Produktion

Digitalisierung bei Arbeitsabläufen und –organisation in KMU

(11)

3. These

Mangelnde Verfügbarkeit in ländlichen Regionen

Gerade die fehlende Verfügbarkeit leistungsfähiger

Telekommunikationsinfrastrukturen in ländlichen Regionen ist fatal, da viele KMU in solchen Regionen ansässig sind.

Quelle: WIK basierend auf Daten von TÜV Rheinland (2015)

24,2% 6,6% 62,7%

32% 11% 81,7%

16,1% 1,3% 47,5%

11,5% 1,4% 14,4%

0%

20%

40%

60%

80%

100%

VDSL FTTH/B CATV

Breitbandversorgung ≥ 50 Mbit/s in Deutschland (nach Gemeindeprägung und Technologie)

Deutschland Städtisch Halbstädtisch Ländlich

(12)

100% 100% 99,6% 95,8% 90,2% 85,3%

99,7% 99,5% 96,5% 77,6% 66,0% 55,8%

98,1% 97,4% 89,0% 57,3% 42,5% 26,1%

≥ 1 Mbit/s ≥ 2 Mbit/s ≥ 6 Mbit/s ≥ 16 Mbit/s ≥ 30 Mbit/s ≥ 50 Mbit/s Breitbandversorgung in Deutschland

(nach Gemeindeprägung, % privater HH)

Städtisch Halbstädtisch Ländlich

3. These

Mangelnde Verfügbarkeit in ländlichen Regionen

 Bessere Verfügbarkeit in Gewerbegebieten scheint beschränkt auf Ballungsgebiete:

 Starke regionale Unterschiede bei Verfügbarkeit in Gewerbegebieten

Quelle: Eigene Darstellungen in Anlehnung an TÜV (2015)

(13)

4. These

Mangelnde Zahlungsbereitschaft von KMU

KMU haben bisher zu wenig realisiert, dass die Qualitätsparameter von Geschäftskundenprodukten Preisaufschläge gegenüber

Privatkundenprodukten rechtfertigen.

(14)

4. These

Mangelnde Zahlungsbereitschaft von KMU

Intransparenter Markt für hochbitratige TK-Dienste

Individuelle statt „one-fits-all“- Produkte

Öffentliche Informationen vornehmlich für Produkte mit symmetrischen Bandbreiten bis 20 Mbit/s

Signifikant höhere Preise basieren auf technischen Gegebenheiten (SDSL) und spezifischen

Leistungsmerkmalen:

Garantierte Bandbreiten

Service Level Agreements

Quality of Service

56,62 €

264,00 €

783,96 € 574,27 €

485,63 € 271,53 €

125,01 €

10 Mbit/s*

bis 4 Mbit/s ab 20 Mbit/s 12 bis 20 Mbit/s 8 bis 12 Mbit/s 4 bis 8 Mbit/s bis 4 Mbit/s

VDSLFTTB/HSDLS

Durchschnittliche monatliche Gebühr - Geschäftskunden

Quelle: WIK basierend auf öffentlich verfügbaren Listenpreisen für Deutsche Telekom, Versatel, QSC, EWE Tel, Vodafone, NetCologne.

(15)

5. These

Aufmerksamkeit schaffen

Politik, Anbieter und Branchenverbände sollten das Bewusstsein von Unternehmen für den Mehrwert der Digitalisierung und das

Erfordernis leistungsfähiger Breitbandanschlüsse stärken.

Programme wie „Mittelstand Digital“ sind positive Initiativen, denen

weitere folgen sollten.

(16)

5. These

Aufmerksamkeit schaffen

 Mittelstand Digital, bspw. „Mittelstand 4.0 – Digitale Produktions- und Arbeitsprozesse

 Handlungsfeld „Innovativer Staat“, bspw.

Projekt Modellkommune E-Government

 E-Health-Initiative

 Förderung von Industrie 4.0, bspw.

Projekte „Autonomik für Industrie 4.0“ oder

„Smart Service Welt“

 ...

 Bund: Förderprogramm Breitbandausbau

 EU-Mittel: ELER- und EFRE-Programm

 Bund und Länder: GAK und GRW

 Förderprogramme der Länder

 Zinsvergünstigte Darlehen (EIB, KfW, Landesförderbanken)

Breitband-Förderprogramme in Deutschland mit Relevanz besonders für KMU

Angebotsseite Nachfrageseite

(17)

6. These

Erfolgreiche Förderung auch auf der Nachfrageseite

Internationale Beispiele zeigen, dass erfolgreiche Breitbandförderung sich nicht nur auf die Angebotsseite beschränkt, sondern auch

erfolgreich auf der Nachfrageseite ansetzt.

(18)

6. These

Erfolgreiche Förderung auch auf der Nachfrageseite

Internationale Beispiele für nachfrageseitige Maßnahmen mit besonderer Relevanz für KMU:

 Programme zur Schaffung von Bewusstsein und Digitalkompetenz

 Konsequente Umsetzung von E-Government, eingebettet in eine langfristige Breitbandstrategie (z.B. Dänemark)

 Förderung der Nutzung von breitbandbasierten Diensten in KMU (z.B.

Singapur)

 Bezuschussung von Breitbandanschlüssen für KMU (z.B. Broadband

Voucher Scheme in UK, Zuschüsse für Glasfasernutzung in Singapur)

(19)

7. These

Förderung zielgerichtet und nachhaltig gestalten

In Deutschland erfolgt die Förderung in vielen Fällen zu wenig zielgerichtet auf Infrastrukturen, die die Erfordernisse gewerblicher

Nachfrager erfüllen.

(20)

7. These

Förderung zielgerichtet und nachhaltig gestalten

Anforderungen der Unternehmen bestimmt durch:

• Benötigte Bandbreite.

• Relevanz von Upload-Geschwindigkeiten (Symmetrie der Breitbandanschlüsse).

• Nutzungshäufigkeit.

• Kumulation der gleichzeitig genutzten Anwendungen.

• Anzahl gleichzeitiger Nutzer einer Anwendung.

• Relevanz von Echtzeitanforderungen (E-Learning, E-Health, Smart Anwendungen).

Fazit:

Digitalisierung generiert starke Nachfrage nach performanter Netzinfrastruktur durch Unternehmen

• hohe Bandbreiten im Upload und Download, die

(21)

20

8. These

Verfügbarkeitslücken mit performanter Technologie schließen

Es besteht jedoch dringender Handlungsbedarf mit Blick auf solche Infrastrukturen, da die Mehrzahl der in Deutschland verfügbaren TK- Anschlüsse die Anforderungen anspruchsvoller digitaler Dienste an

Bandbreiten, Symmetrie und Qualität nicht erfüllt.

Gewerbliche Breitbandverfügbarkeit ≥ 50 Mbit/s (Upload) in Deutschland

64% 64% 66% 67%

46% 45%

50%

52% 55%

50%

57%

64%

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

Alle Firmen Kleine Firmen Mittlere Firmen Große Firmen

Breitbandverfügbarkeit(in % der Firmen)

Gewerbegebiet Mischgebiet Alle

(22)

8. These

Verfügbarkeitslücken mit performanter Technologie schließen

Anwendungskategorie Hochbitratige

Bandbreiten Symmetrie Paket-

verlust Latenz

E-Commerce ++ ++ o o

ERP/CRM + + + +

Big Data ++ ++ + +

VPN ++ ++ + +

Cloud Computing ++ ++ + +

Industrie 4.0 + + ++ ++

Agrar 4.0 + + ++ ++

Smart Home + + ++ ++

Hochauflösende

Videokommunikation ++ ++ ++ ++

E-Health/Telemedizin ++ ++ ++ ++

E-Learning ++ + + +

(23)

8. These

Verfügbarkeitslücken mit performanter Technologie schließen

LTE HFC ADSL SDSL FTTC/VDSL

(Vectoring) FTTB/H Downstream (max.) 300 Mbit/s 150 Mbit/s 25 Mbit/s 20 Mbit/s 100 Mbit/s >1 Gbit/s Upstream (max.) 75 Mbit/s 100 Mbit/s 3,5 Mbit/s 20 Mbit/s 40 Mbit/s >1 Gbit/s

Symmetrie nein nein nein ja nein ja

Shared Medium ja ja nein nein nein nein

Upgradefähigkeit gering hoch gering gering mittel hoch

 FTTB/H als zukunftssichere Technologie, an der perspektivisch kein Weg vorbei führt.

 Funktechnologien mit eigenem gewerblichen Einsatzspektrum.

(24)

9. These

Kommunale Initiativen in der Schlüsselrolle

Initiativen auf kommunaler Ebene auf Nachfrage- und Angebotsseite kommt eine Schlüsselfunktion für die zukünftige

Breitbandversorgung zu. Erfahrungen auf Länderebene zeigen, dass auf Basis von Betreibermodellen auch ländliche Regionen mit

FTTB/H erschlossen werden können.

(25)

9. These

Kommunale Initiativen in der Schlüsselrolle

Deckungslückenmodell dominiert, Betreibermodell jedoch vielfach für den FTTB/H- Ausbau vorteilhafter.

Deckungslücken-Modell

 Fokus auf Schließung von Wirtschaftlichkeitslücken.

 Schwerpunktmäßig genutztes Modell, z.B. in Bayern.

 Tendiert aufgrund der Ausgestaltung des Scoring Modells zum Ausbau von FTTC.

Betreibermodell

 Kommune baut Breitbandnetze selbst aus, typischerweise Zusammenschluss mehrerer Kommunen zu Zweckverband.

 Langfristigere Orientierung mit starkem Bezug zur Standortattraktivität.

 Wahl der Technologie richtet sich stärker nach den Anforderungen vor Ort.

 Fördermittel für Beratungs- und Planungsleistungen, bspw. Machbarkeitsstudien

(26)

10. These

Wettbewerbsfähigkeit des Standorts auf dem Spiel

Verpassen die KMU den Anschluss bei der Digitalisierung, ist die Wettbewerbsfähigkeit

Deutschlands im internationalen Vergleich gefährdet.

(27)

Dr. Iris Henseler-Unger

WIK Wissenschaftliches Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste GmbH

Postfach 2000

53588 Bad Honnef

Tel.: +49 2224-9225-92 Fax: +49 2224-9225-68

eMail: i.henseler-unger@wik.org

www.wik.org

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Danach soll über den Konnektor und ein VPN(Virtual Private Network)-Gate- way in der Arztpraxis eine sichere Ver- bindung zu einem so genannten SAVeD- Knoten aufgebaut werden, der

Es kann zum Beispiel mit Hilfe von RSVP vor einem Verbindungsaufbau die Verfügbarkeit der Ressourcen im gesamten IP-Netz auf der Strecke zwischen den Anlagen überprüft werden,

Bis zur vollständigen Umset- zung hat E-Government jedoch noch einen langen Weg vor sich, bevor die erhofften Potenziale voll realisiert werden können und E-Government ebenso

b) Das Verwaltungsgericht Minden wies den Antrag mit Beschluss vom 14. Das Konzept der normativen Vergewisserung sei für Griechenland nicht widerlegt. Für anerkannte Flüchtlinge

Hinsichtlich der Prävalenz digitaler Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) zeigt sich, dass «ERP»-Systeme (Enterprise-Resource-Planning) und IT-Systeme in

❙ Ein Sortierverfahren heißt stabil, wenn sich in der Ergebnisreihung die Reihenfolge gleicher Elemente nicht ändert. ❙ Relevant ist dieses für Reihungen mit

[r]

(1997) agent based modeling genannten komplexitätstheoretischen Ansätze. 16 Im deutschen Sprachraum spricht man von Multiagentensystemen. Betrachtet werden gleichzeitig eine