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Eine vegetationskundlich-ökologische Studie zu den Auswirkungen des Wasserbaus am Beispiel der Stauhaltung Ering am unteren Inn — erdkunde

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Michaela Conrad-Brauner: Eine vegetationskundlich-dkologische Studie zu den Auswirkungen des Wasserbaus am unteren Inn 269

EINE VEGETATIO N SKUND LI CH-OKOLOGISCHE STUDIE ZU DEN AUSWIRKUNGEN DES WASSERBAUS

AM BEISPIEL DER STAUHALTUNG ERING AM UNTEREN INN Mit 11 Abbildungen, 2 Tabellen und 1 Beilage (X)

Michaela Conrad-Brauner

Summary: A vegetation and ecological study concerning the effects of hydraulic construction works, taking the Ering Dam in the lower Inn Valley as an example

The results of hydraulic construction works are shown taking the Ering Dam as a example. Like many rivers in

Central Europe, river correction, the construction of high

water dams and, last but not least, the diversion of the flood

into dam sections, results in deep-seated changes in the

morphodynamics, the hydrological conditions, sediment

size and, as a consequence, in the flood plain locations with their vegetation. On the basis of the present-day situation of the vegetation and ecology, the vegetation changes have

been reconstructed since 1900. As a methodological basis,

an interdisciplinary approach to the vegetation serves

as an indicator for the soil condition, water budget and land

use. Based on this, the present-day coincidences between locational factors and plant associations of the southern

Bavarian flood plains permits earlier vegetation conditions to be determined, using the available but sketchy infor mation concerning the history of the Inn (hydrological

data, aerial photographs, pictures of the earlier vegetation,

and regional descriptions).

As a result of alterations in the formation components, changes in the inventory of plant associations and species, as

well as in succession, could be established. This exemplary

method presented here enables the essential characteristics

of the location factors of soil conditions, water budget and land use to be registered. This makes a valuable contribution to the study of the present situation and the development of the landscape. The application proves to be relatively simple and is transferable to other regions, especially wetlands,

which are close to nature.

1 Einfiihrung, Problemstellung, Zielsetzung

Anlafilich der Diskussion um die bestehenden Staustufen und den zukiinftigen Ausbau der unge stauten Flufiabschnitte an Donau und Salzach sind die bisherigen Erfahrungen mit alteren Stauhaltun gen interessant. In der vorliegenden Studie werden die Auswirkungen des Wasserbaus auf die Vegetation

in einer 1942 angelegten Staustufe untersucht. Zum einen sollen die lokalen Folgen des Wasserbaus fur die Vegetation und ihre Standortbedingungen als Grundlage fur eine naturschutzfachliche Bewertung

wasserbaulicher Mafinahmen dienen. Zum anderen

wird eine kombinierte vegetationskundlich-okologi

sche Untersuchungsmethode vorgestellt. Am Beispiel einer Flufiaue sollen exemplarisch die Moglichkeiten der angewandten Vegetationskunde fiir die Erfor

schung der Naturlandschaft und ihres zeitlichen

Wandels aufgezeigt werden. Bei vergleichbarer Da

tenlage ist die Methode auf andere Gebiete iibertrag

bar. Dafiir eignen sich allgemein naturnahe, land

und forstwirtschaftlich allenfalls extensiv genutzte

Gebiete, in denen indirekte Veranderungen von Rah menbedingungen (Wasserhaushalt: Drainage bzw.

Uberstauung, Sedimentation, Landnutzung) einen

?schleichenden" Landschaftswandel auslosen. Auf

grund ihrer historischen Dimension ist die vorge stellte Methode fiir die Landschaftsplanung beson

ders interessant.

Ausschlaggebend fiir diese Studie waren die vor liegenden okologisch-vegetationskundlichen Studien zur gegenwartigen Situation in den fast vollstandig

verlandeten Stauhaltungen in Form einer Disserta

tion (Conrad-Brauner 1995). Darin wurden die Ver

anderungen durch den Staustufenbau dokumentiert.

Auch zur friiheren Situation steht umfangreiches Datenmaterial iiber den Wasserbau und seine Folgen fiir den Zeitabschnitt seit der Flufikorrektion zur Ver fiigung. Die Vegetation im korrigierten Zustand ist durch eine Dissertation aus den Jahren 1949-51 dokumentiert (Krammer 1953).

2 Methodik

Fundierte Landschaftsplanung und naturschutz

fachliche Beurteilung von Landnutzungsanderungen

setzen Informationen zur Vegetation und ihren Stand ortfaktoren (Wasserhaushalt, Bodeneigenschaften,

Landnutzung) und zu den wasserbaulichen Mafinah men in verschiedenen historischen Abschnitten vor

aus. Diese Informationen sind im allgemeinen fiir fnihere Zeitabschnitte recht liickenhaft (Tab. 1). Der methodische Ansatz ist interdisziplinar. Er basiert auf

dem Zeigerwert der Vegetation als relativ einfachem,

unter vertretbarem Zeitaufwand und ohne instru

mentellen Einsatz erfafibaren Indikator fiir die Land

nutzung, den Boden und Wasserhaushalt in natur nahen Landschaften.

(2)

270 Erdkunde Band 49/1995

Tabelle 1: Vorhandene Primardaten Available primary data

Wildflufi vor 1900 Korrigierter Flufi Eingestauter Flufi

1900-1942 1942-1984

Wasserbau nicht bekannt bekannt bekannt

Standortfaktoren nicht bekannt teilweise bekannt bekannt

Vegetation nicht bekannt teilweise bekannt bekannt

Sind die gegenwartigen Zusammenhange zwischen den Vegetationseinheiten und den iibrigen Natur

landschaftsfaktoren bekannt, so konnen die friiheren Vegetationsverhaltnisse aus den vorhandenen histo

rischen Informationen zur Naturlandschaft rekon struiert werden. Dazu sind die verfugbaren histori

schen Einzeldaten zu den Landschaftsfaktoren sowie

gegenwartig beobachtbare Koinzidenzen in ver

gleichbaren Gebieten (Bsp. siidbayerische Flufiauen) zu integrieren (Abb. 1). Konkret werden die vorhan

denen Informationen zur gegenwartigen und friihe ren Situation von Vegetation, Boden, Wasserhaus

halt einschliefilich der friiheren extensiven Land

nutzung in Bezug zueinander gesetzt. Informations

quellen sind:

1. Eigene Vegetationsstudien und Standortsunter

suchungen (Bodenart, Bodentyp, Uberflutungshohe,

Grundwasserstande, Stromungsexposition) sowie die Berechnung von Feuchte-, Reaktions- und Stickstoff

zeigerwerten Ellenberg's aus den Vegetationsauf

nahmen. Damit ist der Ist-Zustand erfafit. Zugleich liefern die mit einem einfachen Bohrstock gewonne nen Bodenprofile Hinweise auf fruher andersartige

Vegetationsstandorte (z. B. liegen innerhalb der heu

tigen Stauhaltungen unter Schilf-Silberweiden-Wald machtige immerfeuchte Schluff-Sand-Decken iiber

kiesig-sandigen Sedimenten; letztere bildeten vor

dem Einstau bei den damals niedrigeren Wasserstan den sicherlich wechselfeuchte bis -trockene Ober

boden mit entsprechend andersartiger Vegetation).

2. Wasserwirtschaftliche Literatur, die morphologi sche, hydrologische und sedimentologische Verande

rungen dokumentiert.

3. Altere Vegetations- und Standortstudien sowie Karten und Luftbilder unterschiedlichen Alters;

4. Vergleich mit den synsystematisch fur Siid deutschland beschriebenen Pflanzengesellschaften (Oberdorfer) hinsichdich der Artenkombination und der Standorteigenschaften;

5. Eigener Vergleich mit benachbarten Gebieten

ahnlicher Auspragung an vegetationsbestimmenden

Faktoren (ahnliche Bodenart, Wasserhaushalt,

Meereshohe, Stromungsexposition).

Als Ergebnis erhalt man einen Schliissel, in dem jede rezente und historische Vegetationseinheit bodenkundlich und hydrologisch charakterisiert ist.

In einem weiteren Schritt lassen sich aus der Gesamt betrachtung der vorhandenen Daten wiederum ver

bleibende Informationsliicken zur historischen Situa tion und ihrem zeitlichen Wandel schliefien. So gibt es

nur wenige Daten zur Auspragung der Auenstand orte vor und wahrend der Flufikorrektion. Bekannt

sind lediglich 14tagige Wasserstandsmessungen sowie alte Flurkarten und allgemeine Beschreibungen der

damals lokalen extensiven Niederwald-, Weide- und Streunutzung, nicht aber die damals verbreiteten Pflanzengesellschaften. Aus der wasserwirtschaft

lichen Literatur geht hervor, dafi im Zuge der Kor

rektion erste Hochwasserdamme errichtet wurden,

welche seither randliche Teilbereiche aus der Auen dynamik ausklammern. Die Boden in diesen fossilen Auenteilen tragen derzeit bereits humose Oberboden

(Ah>5 cm). Darunter iiberwiegen haufig die Korn grofien Sand und Kies. Sie geben Zeugnis, dafi vor der Korrektion aufier Schluff und Feinsand noch reichlich grobere Sedimente abgelagert wurden. Dies

derzeitige derzeitige naturnahe- Koinzidenzen -Standorts- .

Vegetation faktoren \

I-:-1 I i?--1

Vergleich mit Vegetations- Wasserbau j Standorts-Koinzidenzen in I

siidbayerischen FluSauen *

mit heute ahnlicher stand- _^ A b t e i I u n g Land" und ortlicher Ausstattung wie forstwirt

friiher am unteren Inn schaftliche (wechseltrockene Kies- 1 Nutzun9 Sandboden) T /

friihere fruhere J

naturnahe- Koinzidenzen-Standorts Vegetation faktoren

Ergebnisse: Charakterisierung der gegenwartigen Situation von Vegetation und ihren Standortsfaktoren und deren anthropogener Beeinflussung durch Landnutzung und Wasserbau.

Erganzung von Informationsliicken zur friiheren Vegetation mit ihren Standortsfaktoren und ihrer Veranderung bis heute (Flachenanteile der Formationen, Pflanzengesellschaften und ihre Sukzession).

Ermittlung von anthropogenen Ursachen fiir die Vegetations- und Standortsveranderungen (Landnutzung, wasserbauliche MaBnahmen).

Abb. 1: Konzept Concept

(3)

Michaela Conrad-Brauner: Eine vegetationskundlich-dkologische Studie zu den Auswirkungen des Wasserbaus am unteren Inn 271

belegen auch altere Landschaftsbeschreibungen und

Vegetationsaufnahmen aus der fossilen Aue. Die Vegetationsaufnahmen in der Stauhaltung Simbach

Braunau aus der Zeit 1949-52 belegen damals noch

lokale Vorkommen einer an zeitweilig trockene Kies

Sandboden angepafiten Auen-Pioniergesellschaft:

Das Lavendelweiden-Sanddorngebusch mit Tama risken, das derzeit am unteren Inn fehlt. Diese Gesell schaft ist rezent nur am oberen Inn und anderen

schotterfuhrenden Alpenfliissen (Isar, Lech) lokal verbreitet, dort nur in Flufiabschnitten, die nicht ein

gestaut wurden (v. a. an den Oberlaufen; flufiabwarts

der ersten Staustufe gibt es jeweils nur noch Relikte

des Lavendelweiden-Sanddorngebusches, da mangels

groben Geschiebes keine neuen Schotter-Sandfelder abgelagert werden). Sicherlich ist fur das Verschwin

den der Gesellschaft auch am unteren Inn die Korrek tion und schliefilich der Staustufenbau verantwort

lich. Die Korrektion hat die Fliisse durch Leitwerke

auf Mittelwasserhohe eingeengt und damit nennens

werte Insel-Neubildungen im Flufibett verhindert.

Der Staustufenbau hat den Geschiebetransport weit

gehend beendet, so dafi nur noch Feinsedimente (Schluff, Feinsand, organisches Material) abgelagert

werden.

Die Vegetationsverhaltnisse nach der Korrektion

sind fur den unteren Inn zwischen Salzachmtindung

343 -i Meter ii. NN Flufckilometer

^^-61,1

342- /

/ .^58,2 341 - /

340- / /

/ / ^-56.45

339- / /

338- / /

/ / _53,0

^ 336 -I 250 734 2750 5880 m3/s

MNQ MQ MHQ HQ

Abb. 2: Abflufikurven in der Innstufe Ering

Quelle: Kollaudierungshohenplan BJ-8513 (Innwerke Toging)

Drainage curves at the Inn section Ering

und Braunau sowie fiir die Reichersberger Auen auf

der osterreichischen Seite in Form von Vegetations

tabellen mit Texterlauterungen belegt (Krammer 1954). Damals gab es als einzige Staustufe am unte ren Inn die Stauhaltung Ering (seit 1942). Der Riick stau beeinflufite zwar bereits die flufiaufwarts an schliefiende Innaue zwischen Salzachmiindung und Simbach/Braunau im Jahre 1950, als Krammer die

dortigen Vegetationsverhaltnisse in Form von Vege tationstabellen dokumentierte. Die Riickstauwir

kung von Ering war in diesem erst spater mit Stau stufen versehenen Flufiabschnitt um 1950 noch ge

ring, so dafi ihre Vegetationsaufnahmen als reprasen

tativ fur den korrigierten Zustand des unteren Inntals gelten konnen. Als weitere Quellen fiir Primarinfor mationen sind altere topographische Karten aus der

Zeit vor und nach der Korrektion fiir den Inn verfiig

bar. Zusammen mit Gebietsbeschreibungen, Daten

zu den hydrologischen und sedimentologischen Ver anderungen ergeben die Vegetationsstudien der Jahre 1950-53 und 1984-90 eine breite Datenbasis.

3 Das Untersuchungsgebiet

Das Untersuchungsgebiet bildet die Innaue zwi

schen Simbach-Braunau und Ering-Frauenstein, das

Gebiet der 1942 errichteten Stauhaltung Ering (TK 7744 Simbach). Sie erstreckt sich iiber 13,1 km Lange und ist bis zu 1,5 km breit. Aufgrund der internatio nalen ornithologischen Bedeutung wurde die Stau haltung Ering zusammen mit den flufiabwarts folgen den Staustufen Egglfing-Obernberg und Neuhaus Scharding seit 1972 als Naturschutzgebiet ?Unterer

Inn" deklariert. Die Stauhaltung Ering ist aufgrund

ihrer Ausdehnung, der vorhandenen Datenbasis und

der durch Land- und Forstwirtschaft nur wenig gestorten Entwicklung als methodisches Beispiel

besonders geeignet. Naturraumlich liegt das Unter suchungsgebiet auf der Isar-Inn-Schotterplatte, einer

Ablagerung aus fluvioglazialen Sedimenten nordlich

der pleistozanen Inn-Salzachvergletscherung. Die

Meereshohen bewegen sich zwischen 336 und 346 m.

Geologisch bildet das untere Inntal eine antezedente Durchbruchsstrecke durch die Landshuter Schwelle, analog zum Donautal zwischen Kelheim und Regens burg und zum Isartal zwischen Moosburg und Lan dau. Die dennoch grofie Talweitung erklart sich durch den Riickstau des Inn vor dem kristallinen Schardinger Trichter, einen sich hebenden Gebirgs

stock, den der Inn epigenetisch zerschneidet. Geo morphologisch gliedert sich die Innaue in mehrere

flache Terrassenstufen, deren geomorphologische

(4)

272 Erdkunde Band 49/1995

<^->^^r^l'^^^^^^^^r -jjp j eingestauter Inn um 1990

q- . .

^^^^ - Datengrundlagen und Quellen: Generalisierung nach top. Karten aus oimDacn o^^^3, 1U| f Archiven des Bayer. Landesvermessungsamtes Miinchen und der Innwerke

^^^^^^^^^ ow H Toging; TK 1:25000:1. Kartographisches Institut Wien;Sekt. 4650/3 u. 4650/4;

^^i;;:;^ J Aufnahmedatum unbekannt; Ausgabe 1865 2. Neubauburo Innwerke Toging;

"

^^^^^^^^"^T 45 P|an NI-10950/lla; gez. 1938; Anderungen 1942; gepriift u. gesehen Sept. 1944

^^f^^^jf D 3- Bayer Landesvermessungsamt Miinchen; Aufn. 1953-59; Ausg. 1960

" Braunau 4. Bayer. Landesvermessungsamt Miinchen; Aufn. 1975-79; Ausg. 1979

Abb. 3: Morphologische Veranderungen durch Korrekdon und Staustufenbau am unteren Inn, Stauhaltung Ering Morphological changes caused by river correction and the construction of dam sections on the lower Inn at the Ering

Dam

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Michaela Conrad-Brauner: Eine vegetationskundlich-okologische Studie zu den Auswirkungen des Wasserbaus am unteren Inn 273

Feinkartierung aber noch aussteht. Es bietet sich daher die vegetationskundlich sinnvolle und einfach

nachvollziehbare Gliederung in rezente Aue inner

halb der Hochwasserdamme und Altaue (ehemalige Aue aufierhalb der Damme, fossile Aue) an.

Die Auenvegetation ist azonal, d. h. iiberwiegend durch Boden und Wasserhaushalt gepragt. Dennoch

sollen wesentliche Klimaparameter der nahe am Flufi gelegenen Klimastation Ering genannt werden:

Jahresmittel der Lufttemperatur 8?

Mittlere Juli-Temperatur 17,4?

Mittlere Januar-Temperatur -1,8?

Mittlere Jahresschwankung

der Lufttemperatur 19-20?

Mittlere Anzahl der Frosttage 99 Die Vegetationszeit mit Mitteltemperaturen von iiber 10? wahrt von Ende April bis Anfang Oktober (bei Miihldorf: 27. 4-5.10 = 162 Tage). Die Nieder schlagssumme erreicht 870mm. Davon fallen 475mm

wahrend der Vegetationsperiode.

Eine Besonderheit des Inn unterhalb der Salzach miindung ist sein fur einen wasserreichen Mittellauf

sehr ausgepragter alpiner Abfluficharakter (Abb. 2).

Ein grofier Teil der Winterniederschlage fliefit erst wahrend der sommerlichen Tauperiode ab und ver

starkt die sommerliche Wasserfiihrung im Unter suchungsgebiet. Hinzu kommen die hohen Sommer niederschlage am Alpenrand. Entsprechend kommt

es zu Hochwasserereignissen, die sogar diejenigen

der Donau weit ubertreffen. So sind die grolken som merlichen Abfliisse seit Beginn der systematischen Abflufimessungen 1862 doppelt so grofi wie die der

Donau bei Passau. Zur Verscharfung der Hoch wassersituation tragt vor allem die Salzach als hoch

alpiner Gebirgsfluft bei. Eine einzigartige Besonder heit unter den Alpenvorlandsfliissen ist die immense Schwebstofffracht des Inn. Sie erreicht mit 4,9 Mio m3 jahrlich bei Simbach etwa das 20fache der Geschiebe fracht von 240000 mVJahr.

4 Wasserbau und seine Folgen 4.1 Korrektion

Die wesendichen flufimorphologischen Verande rungen durch Korrektion und Staustufenbau zeigt Abb. 3.

Bis etwa 1900 war der Inn ein Wildflufi mit einem

breiten, von vielen maandrierenden FTufiarmen netz

artig durchzogenen Flufibett. Die zahllosen kleinen Flufiinseln waren zu etwa 30% waldfrei. Der damals noch hohe Anteil kann als Indiz fiir hohe morpho

dynamische Aktivitat gewertet werden, d. h. der Inn rifi mit jedem Hochwasser Flufiinseln ab, schiittete

andernorts neue Inseln auf und gestaltete so die ge

samte reich gegliederte Flufiaue in grofier Breite immer wieder um. Als der Inn noch Wildflufi war, wurde

nicht nur Sand, Lehm und Schlick abgelagert, son dern auch Geschiebe (Grobsand und Kies) (Kram mer 1953, 3).

4.1.1 Wasserbauliche Mqfinahmen

Gleichzeitig mit vielen anderen Fhissen Mittel europas wurde der Inn begradigt und mit Hochwas

serdammen versehen. Anlafilich der Streitigkeiten zwischen Bayern und Osterreich wegen des sich stan dig verlagernden Grenzflusses wurde 1858 durch

Vertrag eine gemeinsame Korrektion vereinbart. Die

Korrektion war schon vor dem Ersten Weltkrieg im wesendichen beendet. Gegen Ende der Korrektion

waren 83,5% der StreckeKufstein-Passaukorrigiert.

Dabei wurde die vordem 225,6 km lange Fliefistrecke um rund 9 km verkiirzt und wesentlich verschmalert.

Zur Befestigung des auf 190 m verengten Flufi schlauchs dienten geradlinig gefuhrte Uferdeckwerke (Ufer-Langsbauten). Die Korrektionsarbeiten wurden

nicht zusammenhangend flufiabwarts ausgefuhrt, son dern in vielen unzusammenhangenden, teilweise meh rere Jahrzehnte andauernden Mafinahmen. Als Folge

der Korrektion ergab sich eine Kausalkette von pri

maren und sekundaren Veranderungen am gesamten

Flufilauf.

4.1.2 Folgenfiir die Standortfaktoren

Im Vergleich zum Wildflufi stellte sich der korri gierte Flufi als schmaler Schlauch dar. Das Haupt gerinne wurde auf Mittelwasserhohe befestigt und

somit die Seitenarme vom Hauptflufi abgeschnitten und der Flufilauf verkiirzt (Abb. 3). Die Verkiirzung des Innlaufs erhohte das Fliefigefalle. In der Folge

tiefte sich die Flufisohle ein; bei Simbach und Obern berg um rund einen Meter im Zeitraum 1880-1940.

Der Uberflutungsraum wurde durch Damme ver

schmalert. Die Hochwasser erreichten folglich hohere Wasserstande. Der Liste an unerwiinschten Folgen der Korrektion (grofiere Hochwassergefahr, erhohter Geschiebetransport, Tiefenerosion) standen einige - fiir damalige Wertmafistabe der Landnutzung - posi tive Ergebnisse gegenuber:

Die Hochwasserdamme befreiten weite Teile der ehemaligen Aue von der Hochwassergefahr. Teil weise begiinstigt durch die Grundwasserabsenkung war eine intensivere land- und forstwirtschaftliche

(6)

274_Erdkunde_ Band 49/1995

ZWEIZAHN - UFERSAUME

Ehrenpreis-Ges. Zweizahn-Ges.

ReineA. Rohrglanz

a gras-A. c

_ _ b

Alisma planta go-aqu., Veronica PFLANZEN- beccabunga |_

Veronica catenata, Bidens cernua I SOZIOLOGiSCHE -I Mentha aquatica,

GLIEDERUNG Rorippa amphibia]_

Lythrum salicaria, Phalaris I arundinacea, Mimulus guttatus

Alopecurus geniculatus,

Myosotis palustris;

ALTER ein Jahr bis wenige Jahre

HOHE UBER I I MITTELWASSER -50/+30

|

-10/+30

| 0/+45

BODENTYP Kalkrambla -

AuennaSgley

ZEIGERWERTE ~

I ~

I ~

FEUCHTE 8'7 8'1 8'6

REAKTION 6'9 6'8 7'1

STICKSTOFF 7,4 7,0 6,8

Abb. 4: Vegetationskundliche und standortliche Gliede rung der Zweizahn-Ufersaume

Vegetation and location factors of the biannual plant societies {Bidens cernua banks)

Nutzung in der ausgedammten Aue moglich. Bis 1930 wurden der Innaue durch Korrektion und Dammbauten insgesamt 8300 ha abgerungen; davon wurden im gleichen Jahr schon mehr als zwei Drittel bewirtschaftet. Mit der damaligen Inkulturnahme der ehemaligen Uberflutungsbereiche wurde ein poli tisch schwer reversibler Status quo geschaffen, der eine Wiedereinbindung der Flachen in den Auenbe

reich durch Ruckverlegung von Hochwasserdammen bis heute wesentlich erschwert. Auch die Auen inner

halb der Damme waren infolge der Abschmirungund Verlandung der Seitenarme besser zuganglich und

damit zur Brennholz- und Streugewinnung sowie als Weidegrund in grofieren Teilen nutzbar. Diese

Extensivwirtschaft war in der Nachkriegszeit von exi stentieller Bedeutung und umfafite damals weite Auengebiete. Ein weiterer Vorteil war die Verbesse

rung der Schiffbarkeit: Noch vor Abschlufi der Kor rektionsarbeiten verdrangte jedoch die 1874 fertigge

stellte Eisenbahnstrecke Salzburg-Braunau-Neu

haus schlagartig den Schiffsverkehr am unteren Inn.

Fiir die Auenvegetation brachte die Korrektion iiberwiegend negative Folgen, bedingt durch die

morphologische Fixierung der Auenlandschaft (ge ringe morphodynamische Aktivitat):

Im verschmalerten, flxierten, sich eintiefenden

Flufischlauch blieb kein Platz fur Neuanlandungen.

Sedimentation junger Inseln fand kaum mehr statt.

Die uferseits anschliefienden alteren Kies- und Sand ablagerungen wurden bei Hochwasser mit einer an

wachsenden Schicht aus Feinmaterial iiberdeckt und konnten sich ohne Erosionsgefahr ungestort bewal den. Die teilweise oder vollig vom Flufischlauch abge

schnurten Seitenarme verlandeten altwasserartig und waren nur noch bei Hochwasser mit dem Inn verbun

den. Sie wurden wahrend der Hochwasser allmahlich mit Feinsedimenten aufgefiillt. Dabei entstanden kleinflachig inmitten der Altarme kleine Inseln und Halbinseln aus Feinsand und Schlick, auf denen die Pioniervegetation junger Anlandungen zunachst noch sekundare Standorte fand. In diesem Zustand befand sich der untere Inn um 1950, also kurz vor seinem

geschlossenen Ausbau mit Staustufen.

4.2 Staustufenbau

Stand bei der Korrektion die Landgewinnung im

Vordergrund, so wurde spater die Energiegewinnung

vorrangiges Ziel des Wasserbaus. Sobegann Ende des Ersten Weltkriegs der Ausbau des Inn mit einer Kette

aus Staustufen.

4.2.1 Wasserbauliche Mqfinahmen

Die hier exemplarisch beschriebene Stauhaltung Ering ist seit 1942 in Betrieb. Beim Einstau wurden die Auenwalder mitsamt den korrigierten Innufern bis zu 9 m tief unter Wasser gesetzt. Nur im obersten Abschnitt bei Simbach/Braunau blieb der korrigierte

Innlauf mit seinen begleitenden Auenwaldern erhal

ten. Die Staustufen am unteren Inn brachten grofke

Veranderungen im Landschaftsbild. Die Stufenkette Simbach/Braunau, Ering/Frauenstein und Neuhaus/

Scharding staut grofie Seen auf. Anstelle des vormals 190 m breit gefafken Flufilaufs bestimmen nun bis zu 683 m breite, trage stromende Stauseen das Land

schaftsbild. Die Stauhaltung bestand zunachst nur aus einer zuriickgestauten Wasserflache und einigen

alteren, nicht ?ertrunkenen" Waldresten am Stau

ende bei Simbach-Braunau, eingerahmt von hohen

Dammen.

Mit dem Anstau des Inn in Staustufen wuchs die Hochwassergefahr fur das Umland. Die mittlerweile

recht intensiv genutzten Altauen mufiten durch hohere Damme geschutzt werden. Die 1942 errich

(7)

Michaela Conrad-Brauner: Eine vegetationskundlich-dkologische Studie zu den Auswirkungen des Wasserbaus am unteren Inn 275

WEIDENGEBUSCH

Silberweidenbusch Purpurweidenbusch Silberweidenbusch dwi^A,W81" a 1 b 1 c I d I e 1 f_ Kn6terich"A- ReineA. Rispengras-A. ReineA. kJ^t^''"

Salix alba, Salix rubens Typha latifolia, Mimulus guttatus, Lythrum salicaria,

Juncus effusus Bidens cernua, Epilobium hirsutum, | Epilobium parviflorum, Myosotis palustr.

Salix triandra var. discolor, Poa trivialis, Mentha longi -

folia. Polygo num hydropiper

Polygonum PFLANZEN- lapathifolium, SOZIOLOGISCHE 1 P"

mi"us-. Salix purpurea, GLIEDERUNG 1 Veronica catenate Poa annua, Veronica tocca-bunga

Rorippa pal., Populus

nigra, Tussilago

farfara, div. Moose

Alnus Scutellaria incana, galericufata ALTER 1-3 Jahre 1-4 Jahre 3-9 Jahre

HOHE UBER ,in/,,? m

MITTELWASSER +10/+50cm

BODENTYP Kalkrambla - AuennaSgley ZEIGERWERTE -1-1-1-1-1

FEUCHTE 8,3 8,7 8,2 7,9 8,4 8,6 REAKTION 6,8 6,6 7,2 6,7 7,0 7,0 STICKSTOFF 6,3 6,1 6,4 6,3 6,3 6,4

Abb. 5: Vegetationskundliche und standortliche Gliede rung der Weidengebusche

Vegetation and location factors of willow bushes

tete Stauhaltung Ering bildete das erste Stauwehr am

unteren Inn. Bis zur Fertigstellung der vorgelagerten

Stufe bei Simbach/Braunau 1954 blieb Ering 12 Jahre

lang Oberlieger, d. h. das oberste Wehr am unteren

Inn. Das Stauwehr Ering hielt wahrend dieser 12 Jahre das Inngeschiebe ab Jettenbach/Toging und das gesamte Salzachgeschiebe zuriick. So war die Stauhaltung nach 11 Jahren (1953) bereits zu einem Drittel aufgefullt (1900 m3). Seit 1954 ist jeglicher

Geschiebetransport schlagartig unterbunden. Seit

dem besteht die Sedimentfracht nur noch aus Schwebstoffen (<1 mm).

Die immensen Schwebstoffmengen lagern sich be

vorzugt in den seichten, trage stromenden Stauhal

tungen ab (FHefigefalle 0,08 Promille). Der breit an gelegte Stausee zwischen Simbach und Ering fullte

sich weiterhin auf. Bis 1971 war mit 20 Mio m3 das

Sattigungsniveau nahezu erreicht. Die vormals ver

breiteten Kies- und Sandboden wurden dabei von Schluff- und Sandsedimenten iiberdeckt. Die Schluff Sand-Decken der Auen innerhalb der Hochwasser damme sind in den Stauhaltungen am unteren Inn mittlerweile iiber einen Meter machtig (Ausnahme:

Jungste Stauhaltung Neuhaus-Scharding). Um einen ubermafiigen Anstieg der mittleren Flufisohle zu ver

meiden und die zunehmende Hochwassergefahr zu bannen, erfolgten dreierlei Wasserbaumafinahmen:

Erstens erfolgten umfangreiche Baggerungen im

Stauraum. Zweitens wurden die Hochwasserdamme abermals verstarkt und neue Damme errichtet. Diese

engten den Uberschwemmungsbereich empflndlich ein. Folglich erreichten die Hochwasser in jiingster Zeit noch hohere Wasserstande als im korrigierten

Zustand. Drittens wurde versucht, das Sattigungs

niveau der Verlandung zu senken und gleichzeitig die

storende Verlandung vor den Stauwehren zu min dern. Dazu wurden die Ufer einer schmalen Haupt

fliefirinne befestigt und die Seitenarme teilweise ver baut, ahnlich wie bei der Korrektion (Abb. 3). Seit dem beschrankt sich die Sedimentation auf die ver bauten Seitenarme, wahrend sich die befestigte Hauptfliefirinne wiederum eintieft. Die erwunschte Wirkung stellte sich mit dem 1954-Hochwasser ein:

Die vorherige, begradigte und eingetiefte Hauptfliefi rinne war wieder hergestellt, beidseitig gesaumt von

stromungsarmen Stillwasserbuchten.

4.2.2 Folgen fur die Standortfaktoren

Die Hochwasserdamme veranderten die Hochwas

sersituation. Schon im korrigierten Zustand fuhrten die damals noch wenigen, meist niedrigen Damme

bereits zu hoheren Hochwasserstanden. Im einge stauten Zustand engen weitere Dammbauten den Retentionsraum zusatzlich ein. Die Hochwasser er

reichen noch hohere Marken. Die Laufzeiten der

Hochwasserscheitel haben sich seit dem Staustufen

bau am unteren Inn etwa halbiert (Schiller 1977).

Der raschere HochwasserabfluB ist sicherlich auf die

zusatzlichen Damme zuruckzufuhren. Dagegen war

der korrigierte Inn zwar in einem schmalen Mittel wasserbett festgelegt, konnte sich bei Hochwasser aber noch auf grofierer Flache ausbreiten und seine Spitzenabflusse somit erheblich verzogern.

Aufgrund der iibergrofien Breite der Stauhaltun

gen verringerten sich die Wasserstandsschwankun

gen im Mittel- bis Niedrigwasserbereich erheblich gegeniiber dem korrigierten Zustand und nahern sich

somit dem urspriinglichen Wildflufizustand wieder an. Der Staustufenbau fiihrte auch zu erheblichen Anderungen der Grundwassersituation. Durch die Hochwasserdamme wurde der direkte seitliche

Grundwasserzustrom zum Inn blockiert und um

gekehrt der bei Hochwasser vom Inn ins Umland fuh

rende Zustrom vermindert. So entstanden zwei

Bereiche mit unterschiedlicher Hoch- und Grund

(8)

276 Erdkunde Band 49/1995

GROBSEGGENRIEDE UND ROHRICHTE

HAU^^GESELLSCHAF GESEulcH^T RfiHRIC?HTBEN ROHRGLANZGRAS-ROHRICHT ROHRGLANZGRAS-SCHILFROHRICHT TYPISCHES SCHILFROHRICHT Reine Blutweiderich- Blutweiderich- Sumpfseggen- Brennessel- Reine Steifseggen Ausbildung Ausbildung Ausb. mit SCHILF Ausbildung Ausbildung Ausbildung Ausbildung

a bcdefghi k

Equisetum j PFLANZEN-

palustre_j I I

Eleocharis j j j

palustris .

sozio- I ^ I I I

I latifolia, I I I Calamagrostis | |

LOGISCHE ! pseudophrag- I I

J mites, Juncus I j effusus

GLIEDERUNG j Lythrum sal! 1 I I ' Phalaris Lythrum salicaria arundinacea \_ |_

I I _Phragmites australis I Mentha aqua

I I | tica, Iris I I | I pseudacorus, I

I I j Caltha I I j palustris j J Carex I I acutiformis_I I I j Impatiens noli-tangere,

I j Symphytum officinale j I I Urtica dioica, I j J Impatiens

Jil I parviflora

_J_J_J_j_| Carex elata

ALTER

j j I | |

Prozentuale Flachen- I I ' I !

anteile der friiheren | 100 -i _ I Formationen an der I % - I ' I j I

Gesamtflache der -I I n I San ! I il I

Mlk I Li ill U

Formationen* J ? ? | A F S Gj A F S G A P S G ? lAFSG A F S G | AFSG HOHE UBER ? ? -20/+25 cm +25/+120 cm 0/+60cm ? -10/+85 cm -10/+130 cm -40/+70 cm ? MITTELWASSER

BODENTYP AuenkalknaSgley ZEIGERWERTE I

FEUCHTE (10) (10) 8,2 7,9 8,3 8,5 8,5 7,7 (10) (9,7)

REAKTION (x) (x) 6,5 7,0 7,0 6,4 7,1 6,9 (7) (7,0)

STICKSTOFF (5) (2) 7,0 7,0 6,7 6,2 6,1 6,7 (4,7) (5)

'Formationen: A = Wasserflachen; F = Vegetationsfreie bzw. diinn von Pionieren besiedelte Flachen;

S = Bestande bis 2 m Hohe; G = Bestande von 2-8 m Hohe.

Abb. 6: Vegetationskundliche und standortliche Gliederung der Grofiseggenriede und Rohrichte Vegetation and location factors of the bog-grassland (Phragmttion and Magnocaricion)

wasserdynamik: Die Aue innerhalb der Damme und die Altaue aufierhalb der Hochwasserdamme.

Innerhalb der Hochwasserdamme korrespondiert

der Grundwasserstand mit dem Flufiwasserstand.

Das Grundwasser stieg also seit dem Einstau am Stauwurzelbereich deudich an, sank am Stauende

lokal etwas ab und schwankt im Jahresverlauf nicht mehr so stark. In der Altaue wurden durch Polder

und Pumpbetrieb die natiirlichen jahreszeitlichen Grundwasserschwankungen nivelliert: Die winter liche Grundwasserabsenkung bleibt parallel zum

Inn wasser aus; der sommerliche Grundwasseranstieg auf Hohe des Inn-Niveaus ist unterbunden.

Der Staustufenbau beeinflufk auch die Wasser qualitat. Die Probleme mit der Gewassergiite durch

lokale Abwassereinleiter wurden durch den Einstau

(9)

Michaela Conrad-Brauner: Eine vegetationskundlich-dkologische Studie zu den Auswirkungen des Wasserbaus am unteren Inn 277

SILBERWEIDENWALD

SCHILF - SILBERWEIDENWALD I TYPISCHER

-,-:-1- SILBERWEIDEN mit Wasserminze Reiner mit Brennessel WALD

Steif- Mandel _ . A Ufer- Pest- D . A Inn- Grau- Grau- ReineA Holunder Pestwurz- Grauerlen-Grauerlen-Pestwurz seggen-A. weiden-A. RemeA. seggen-A. wurz-A. RemeA. Seggen-A. erlen A. erlen A. A. A. A.m.Hoi. A. m. Hoi. A.

abcdefghi klmnop

Salix triandra_ I

Salix purpurea ]_ I pfi an7fn Mentha aquatica, Solanum dulcamara, I

Lythrum salicaria, Myosoton aquaticum, Lycopus I SOZIO- ~ europaeus, Caltha palustris, Equisetum palustre |

Phragmites australis, Carex acutiformis, Myosotis palustris, Symphytum officinale, Scrophularia umbrosa. Iris pseudacorus

LOGISCHE Carex elata| j ZZIZZ! I I I

GLIEDERUNG j j_

I Petasites Petasites Petasites I hybridus hybridus hybridus I I Carex I I

| oenensis _I_

Urtica dioica, Rubus caesius, Galium aparine, Angelica sylvestris, I _Cirsium oleraceum_

| Alnus incana 1 I 1 Alnus incana

j Sambucus nigra ALTER I I I

Prozentuale Flachenanteile J j J

derfriiheren 10Q% Formationen an -i I I ' der Gesamtflache | II

der heutigen ~

j n n | |

Ausbildung i | | _

rki \Uh, J tU-L

Formationen- AFSGJWl AFSGJW

-UmL

AFSGJW ?

liliJUj^ijiJIpuiilJl

jAFSGJWj AFSGJW AFSGJW

HOHE UBER

MITTELWASSER

+10/+70cm +10/+90cm +20/+100cm ? +45/+125cm +30/+115cm

q^Horizont +10/+50 cm unter GOF +30/+50 cm unter GOF +40/+60 cm unter GOF

+60c'mf"80

BODENTYP Kalkrambla-AuennaBgley (Ai 3-5 cm) Kalkrambla - Auengley (Ai 3-5 cm) ^'^(^5-12 ^m)"9'67 ZEIGERWERTE I

FEUCHTE 8,5 8,1 8,1 8,2 8,3 8,0 8,0 7,7 7,6 7,9 7,8 7,5 7,5 6,8 7,2

REAKTION 7,3 7,3 6,9 7,0 6,9 7,4 7,0 7,2 7,1 6,8 6,8 6,9 7,0 7,0 7,0

STICKSTOFF 6,2 6,4 6,1 6,8 6,6 6,4 6,4 6,5 6,6 6,5 6,7 6,6 6,7 6,7 6,8

Formationen: A=Wasserflachen; F=Vegetationsfreie bzw. diinn von Pionieren besiedelte Flachen; S-Bestande bis 2 m Hohe;

G = Bestande von.2-8 m Hohe; J=Bestande von 8-15 m Hohe; W=Bestande von 15-25 m Hohe.

Abb. 7: Vegetationskundliche und standortliche Gliederung der Silberweidenwalder Vegetation and location factors of silver willow woodlands

wesentlich verscharft. Die Innaue erfahrt im Unter

suchungsgebiet durch die Einleiter der Stadte Sim

bach und Braunau besondere Belastungen, da deren

kommunale Abwasser noch weitgehend ungeklart in

den Inn gelangen. Hinzu kommen Abwasser aus dem Bereich oberhalb Braunaus, wie die Kuhlwasserein

leiter der Aluminiumwerke Ranshofen sowie Abwas

ser aus der immer noch stark belasteten Salzach. Ent

sprechend zahlte derlnnabschnitt im Untersuchungs raum nach dem Saprobienindex 1984 noch zu den kritisch belasteten Gewassern (Bayer. Staatsminist. f.

Landesentwicklung u. Umweltfragen 1985, 121).

Verandert wurden schliefilich auch die Auen boden: Die ehemaligen schotterhaltigen Boden liegen mittlerweile unter machtigen Schluff-, Lehm- und

Feinsanddecken begraben. Entsprechend steigt die Wasserkapazitat und der Nahrstoffreichtum der Boden. Dazu summiert sich die Wirkung der Gewas

sereutrophierung. Zwar gab es auch im Wildflufi

zustand bereits feinkornige, nahrstoffreiche Auen boden. Daneben waren damals aber vielfach grob

kornigere, d. h. rascher drainierende und relativ nahrstoffarmere Sand- und Schotterboden weit ver breitet, wie Krammer (1953) belegt.

Innerhalb weniger Jahre bildeten sich auf grofier Flache zahlreiche Inseln, die nur in Ausnahmefallen wieder abgetragen wurden. Bis 1952 waren schon

etwa zwei Drittel der heutigen Inseln vorhanden.

33 Jahre nach dem Einstau (1985) ist der Stauraum

fast vollstandig verlandet, d.h. ein Sattigungsniveau,

(10)

278 Erdkunde Band 49/1995 bei dem der Sedimenteintrag dem Austrag ent

spricht, ist bald erreicht. Die vorhandenen Inseln werden kaum mehr erodiert und der Platz fiir neue

Inseln wird allmahlich knapp. Neue Inseln entstehen

derzeit in nennenswertem Umfang nur noch in der

breiten Hagenauer Bucht. In den ubrigen Teilen schreitet die Bewaldungfort und in ihrem Stromungs schutz die seenartige Verlandung der verbauten, vom Hauptflufi abgeschnittenen Seitenarme (geringe morphodynamische Aktivitat).

5 Vegetation zum Zeitpunkt der Kartierung 1984

Die Vegetationskarte (Beilage X) reprasentiert den

Zustand der unteren Innaue zum Zeitpunkt der fort

geschrittenen Stauraumverlandung 1984. Sie zeigt den durch das Wehr Ering/Frauenstein zuriickge

stauten Stausee innerhalb der Hochwasserdamme.

Der Flufiabschnitt im unteren Teil der Karte bildet die Fortsetzung des oberen Teils.

Es dominieren Silberweidenwalder (Salicetum albae) (oliv- bis hellgriine und blaue Farbtone). Sie tragen einen Unterwuchs aus dichten, hochwuchsigen Roh richtarten. In der Sukzession haben sich die Silber weidenwalder aus Pioniergesellschaften junger Flufi inseln entwickelt. Die Pioniere junger Inseln (orange und braune Farben) findet man derzeit nur mehr kleinflachig auf den wenigen jungst aufgeschiitteten

Inseln im mittleren und unteren Teil des Stauraums.

Dazu zahlen die Gesellschaften der Kleinrohrichte, Zweizahn-Ufersaume (Bidentetalia) und Weiden

gebusche (Salicion albae). Ihr Flachenanteil geht mit

fortschreitender Verlandung der Stauraume konti

nuierlich zuriick: Sie werden nach wenigen Jahren bereits von Silberweidenwaldern abgelost. Fiir Neu aufschiittungen bleibt wenig Raum. Es herrschen

Pflanzenarten eutropher Schlammboden vor, dar unter zahlreiche Neophyten.

Die Pioniergesellschaften der Stillwasserverlan dung sind Grofirohrichte und Grofiseggenriede (Phragmitetalia) (blaue Farbtone). Sie konzentrieren

sich auf die besonders stromungsarmen, vom Haupt

flufi weitgehend abgetrennten Bereiche im oberen und mittleren Teil der Stauhaltung. Die Schilf- und Rohrglanzgrasrohrichte dringen in den Hochwasser

Fliefirinnen und stromungsarmen Seitenbuchten in seichte Wasserflachen vor. Sie sind seit dem Einstau in Ausbreitung begriffen. Die Grofirohrichte und Grofiseggenriede entwickeln sich trotz zeitweilig star kerer Sedimentbedeckung (max. 50 cm beim Jahr hunderthochwasser 1985) meist rasch weiter zum Grauerlen-Sumpfwald (tiirkise Farben im oberen

Stauraum-Abschnitt). Der Grauerlen-Sumpfwald

ahnelt in seinem Unterwuchs sehr den jungen Wei

denwaldern, zahlt also nicht zum eigentlichen Grau

erlen wald des Alnetum incanae, da er viel mehr Roh

richtarten als Waldarten enthalt.

Der eigentliche Grauerlenwald (Alnetum incanae) (grasgiiner Farbton) nimmt die altesten Landflachen in der Aue ein. Seine Standorte wurden ebenso wie die heutigen Wiesen- und Ackerflachen (W-Signatur) als einzige Landflachen beim Einstau 1942 nicht

unter Wasser gesetzt. Der Grauerlenwald bildet zu sammen mit dem Eschenwald mit Grauerle das End stadium der Sukzession innerhalb der Hochwasser

damme. Hier pragen bereits mehrere typische Wald

arten (Fagetalia-Arten) den Unterwuchs aus niedrigen

Krautern und Grasern. Die Abbildungen 4 bis 9 zei gen die Artenkombination sowie wesentliche Stand

orteigenschaften der genannten Gesellschaften.

6 Vegetationsverdnderungen vom Wildjlufizustand bis heute 6.1 Allgemeines

Fiir die Auenvegetation am unteren Inn sind wie auch fiir andere Feuchtgebiete hydrologische und pedologische Standortfaktoren von iiberragender

Bedeutung:

- Hochwasser (Haufigkeit, Tab. 2)

- Sedimentation/Erosion (Morphodynamik, sedi mentierte Korngrofien, Abb. 3)

- Flufi- und Grundwasserstande (Jahresgang, Schwankungen, Abb. 10).

Die Veranderungen der Vegetation betreffen fol

gende untersuchte Merkmale:

1. Veranderungen der Vegetationsstruktur;

2. Veranderungen des Gesellschaftsinventars und der Pflanzenartenkombination und

3. Veranderungen der Sukzession der Pflanzen gesellschaften.

6.2 Veranderungen der Vegetationsstruktur

Abbildung 11 zeigt schematisch die strukturellen

Veranderungen am unteren Inn von der Jahrhun

dertwende bis heute im Tal-Querprofil. Die Vegeta tionsentwicklung lafit sich folgendermafien zusam

menfassen:

1. Verringerung der Auenflache (Uberschwem mungsgebiet) durch Hochwasserdamme; zuneh mendeland-, forst- und siedlungswirtschaftliche Nut

zung in der ausgedammten Altaue.

(11)

Michaela Conrad-Brauner: Eine vegetationskundlich-okologische Studie zu den Auswirkungen des Wasserbaus am unteren Inn 279

Tabelle 2: Hdufigkeit der Hochwasser des Inns bei Simbach (1826-1940) High water frequency of the Inn at Simbach (1826-1940)

Wiederkehr in Jahren 500 200 100 50 30 35 20 15 10 5 1 V4 Abflufi(mVs) 6200 5700 5400 4980 4620 4460 4300 4060 3800 3400 2400 2100

Quelle: Oexle(1941, 15)

2. Die verbliebene Aue wird durch die Korrektion erstmals morphologisch fixiert: Flufibettverlagerun gen, Inselabtrag und -neubildung bleiben aus. Die

Sukzession schreitet ungestort zum Auenwald fort.

Die vormals weit verbreiteten Erstbesiedler junger Inseln und die Weidengebusche als Folgestadien fin den nur noch wenige geeignete Standorte (am Ufer der begradigten Fliefirinne und in den vom Haupt

flufi abgeschnurten, bei Hochwasser durch Sedimen tation teilweise aufgefullten Seitenarmen). Die iibri

gen Wasserflachen inner- und aufierhalb der Aue ver

landen allmahlich ahnlich Altwassern und Seen:

Rohrichte und Grofiseggenrieder dringen in seichte

GRAUERLEN - SUMPFWALD

Innseggen- Sumpfseggenjsumpfseggen| Brennessel - A.

Ausbildung -Ausbildung -A.m.Holunder mit Holunder

a b j c | d_

PFLANZEN- Carex rri.Mnu.ciN oenensis

SOZIO- Carex acutiformis.

Iris pseudacorus,

LOGISCHE Solanum dulcamara,

Phragmites australis

GLIEDERUNG "-1 dioica, Cirsium oleraceum Sambucus'nigra. Urtica ALTER I I

Prozentuale Flachenanteile 100%

der friiheren -i Formationen an der Gesamtflache der heutigen - Ausbildung I -

LuijiJlijuliJ

i i i i i i i i i i i iii Formationen* AFSGJ AFSGJAFSGJ AFSGJ

HOHEUBER +30/ +30/ ? n/+nnrm

MITTELWASSER +50 cm +60 cm u/+iiucm BODENTYP Kalkramkla - AuennaBgley

ZEIGERWERTE I \ I

FEUCHTE 7'1 7'6 6'5 7'3

REAKTION 7,2 7,1 7,1 7,1

STICKSTOFF 6,7 6,3 6,2 6,5

* Formationen:

A - Wasserflachen; F - Vegetationsfreie bzw. diinn von Pionieren besiedelte Flachen;

S - Bestande bis 2 m Hohe; G - Bestande von 2-8m Hohe; J - Bestande von 8-15m Hohe;

Abb. 8: Vegetationskundliche und standortliche Gliede rung der Grauerlen-Sumpfwalder

Vegetation and location factors of silver alder bog wood lands

Uferzonen vor. Die Auenlandschaft wird von Wal dern und Ufer-Rdhrichten gepragt.

Durch den Staustufenbau steigt der Mittel- und

Niedrigwasserspiegel vor den Stauwehren. Zusatz liche, hohere Hochwasserdamme werden errichtet, der Uberschwemmungsbereich (Hochwasserreten

tionsraum) weiter eingeengt. In den breiten, flachen

Stauseen entstehen in wenigen Jahren zahlreiche

Inseln aus Feinsedimenten. Pioniergesellschaften

(Erstbesiedler und Weidengebusche) pragen die Auenlandschaft wenige Jahre nach dem Einstau.

Nach dieser schnellen Verlandungsphase ist die Aue wiederum morphologisch fixiert: Inselabtrag und

-neubildung finden kaum mehr statt. Die Pionier gesellschaften entwickeln sich grofiteils zu Auenwal dern. Walder und Rohrichte pragen die Auenland schaft 50 Jahre nach dem Einstau. Die Altaue aufier

halb der Damme wird zunehmend land-, forst- und

siedlungswirtschaftlich genutzt. In den restlichen Alt Auenwaldern schreitet die Sukzession zum typischen

Grauerlenwald fort.

6.3 Veranderungen des Gesellschaftsinventars

und der Pflanzenartenkombination

Das Inventar an Pflanzengesellschaften und deren

Artenzusammensetzung haben sich seit der Jahrhun

dertwende grundlegend verandert. Bedingt sind die

Veranderungen vor allem durch die Substratande

rungen (Bedeckung ehemaliger Schotterboden mit nahrstoffreichen Feinsedimenten) und das verrin gerte Fliefigefalle in den Stauhaltungen (langsame Stromung). Am Wildflufi gab es neben Schlufflehm und Sandboden noch sandig-kiesige Ablagerungen.

Diese bildeten wechselfeuchte typische Kalkramblen mit eigenen Pflanzenarten und -gesellschaften. Die

Schotterbanke wurden infolge von Korrektion und Einstau allmahlich unter Feinsedimenten begraben.

Um 1950 gab es nachweislich noch einige schotter reiche Standorte in der Aue. Seit dem Einstau ging der wechselfeuchte, mesotrophe Standorttypus am unteren Inn schliefilich irreversibel verloren. Derzeit gibt es am unteren Inn nur mehr Feinsedimente. Sie bilden gleichmafiig feuchte, eutrophe Standorte (Schlufflehmboden mit wechselnden Sandanteilen, seltener reinsandige Ablagerungen).

(12)

280_Erdkunde_ Band 49/1995

_GRAUERLENWALD_ESCHENWALD_

REINER GRAUERLENWALD GRAUERLENWALD MIT SILBERWEIDE ESCHENWALD MIT GRAUERLE REINER _ ESCHENWALD Reine

Trauben- Reine Trauben- Eschenreiche Reine Einbeeren- Waldseggen Ausbildung kirschen-Ausb. Ausbildung kirschen-Ausb. Traubenk.-Ausb. Ausbildung Ausbildung Ausbildung

a b c d e f g h i

Lokale Differentialarten gegeniiber dem Silberweiden- und Grauerlen-Sumpfwald:

Lamium maculatum, Stachys sylvatica, Aegopodium podagraria, Lamium galeobdolon, Melandrium rubrum, Brachypodium sylvaticum, Glechoma hederacea, Festuca gigantea, Chaerophyllum hirsutum;

Lokale Differentialarten gegeniiber dem Eichen-Hainbuchenwald:

Cirsium oleraceum, Humulus lupulus, Angelica sylvestris;

Alnus incana PFLANZEN- Impatiens nolitangere, Phalaris arundinacea, Galium aparine,

Urtica dioica

S0ZI0- _ Salix alba, Salix rubens I_

iPrunus padus I I Prunus padus

^rax'nuS exce's'or? Cornus sanguinea, Lonicera xylosteum, Primula elatior, LublbLHt Pulmonaria officinalis, Asarum europaeum;_

I Paris quadrifolia

GLIEDERUNG Salvia glutinosa, Geum urbanum, Carex sylvatica, Viola

reichenbachiana, Melica nutans;

_Quercus robur_

ALTER

Prozentuale

I I I I I

Flachenanteile der friiheren Formationen ["] 1 _ an der Gesamt- - I Ii flache der heu- - III I

tigenAusbildung 50- n n I l~l

Formationen* S G J W_SGJW SGJW SGJW_S G J W_

HOHE iiber INN-MW +60/+170cm s.u. +45/+165cm +105/+170cm +65/+220cm s.u. s.u. s.u. s.u.

(Staubereich)_[_

GRUNDWASSERST.1

hh 0,92 m (0,14/2,03) 1,11m (0,23/2,37) mhh 1,27 m (0,42/2,03) 1,55 m (0,62/2,93)

m 1,58 m (0,95/2,37) 1,96 m (0,90/3,58) mnn 1,75 m (1,28/2,59) 2,20 m (1,20/3,91)

OBERGRENZE | I I I

Gro-HORIZONT >6(5) >8 >6(5) >6 >3 >8 (dm u.

GOF)_

BODENTYP Auengley-Kalk- wie d-e wie a Kalkpaternia (Ah 5-18 cm) Gley-Pararendzina aus Gley-Pararendzina aus paternia (Ah 5-15) Kalkrambla (Ai 5-10 cm) kalkreichem, sandigen kalkreichem, schluffigen

Auengley-Kalk- Auelehm (Ah 7-32 cm) Auelehm (Ah 10-38 cm) rambla (Ai 2-10)

ZEIGERWERTE I I I

FEUCHTE 6,6 6,8 6,5 6,9 6,5 6,3 6,2 6,1 6,0

REAKTION 6,9 7,0 6,9 7,1 7,1 7,1 7,1 7,1 7,1

STICKSTOFF 7,0 6,8 6,9 6,8 6,7 6,6 6,6 6,5 6,5

* Formationen: S = Bestande bis 2 m Hohe; G = Bestande von 2-8 m Hohe; J = Bestande von 8-15 m Hohe; W = Bestande von 15-25 m Hohe.

1 Grundwasserstand auBerhalb der Hochwasserdamme (1980 / 86):

hh Hochster Hochwasserstand, mhh Mittlerer Hochwasserstand, m Mittelwasserstand, mnn Mittlerer Niedrigwasserstand.

Abb. 9: Vegetationskundliche und standortliche Gliederung der Grauerlen- und Eschenwalder Vegetation and location factors of silver alder and ash tree woods

6.3.1 Pioniergesellschaften

Krammer (1953) fand am unteren Inn um 1950 noch drei Standorttypen mit spezifischer Pionier vegetation auf jungen Flufiinseln:

a. Das Lavendelweiden-Sanddorn-Gebusch (Salix elaeagnos-Hippophae rhamnoides-Gesellschaft) wurde

1950 zwischen Salzachmundung und Braunau an wenigen Steilen gefunden. Es enthielt vereinzelt noch Tamarisken (Myricaria germanica) und Schwarz

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