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Archiv "Beratungsdienst für verschreckte Leser" (03.10.1984)

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Joseph Scholmer — hier am Rande des Berliner Ärztetages 1974 beim Interview mit Carmen Thomas vom WDR. Kundige werden sich erinnern, daß Scholmer (eigent- lich Schölmerich) zu dieser Zeit oppositionelle Gruppen innerhalb und vor allem au- ßerhalb des Deutschen Arztetages unterstützte. Schon damals rechnete er in Veröf- fentlichungen wie „Patient und Profitmedizin" und „Die Krankheit der Medizin" mit Kollegen und Gesundheitswesen ab. Heute, zehn Jahre später, kommt er, nach lan- gem Schweigen, auf die alten Themen zurück. Foto: Bohnert-Neusch

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Apotheker KURZBERICHTE

In Berlin und Rheinland-Pfalz gibt es bereits pharmazeutische Fach- gebiete, erläuterte der Geschäfts- führer der Apothekerkammer Nie- dersachsen, Dr. Herbert Gebler, Hannover. Bei den Diskussionen um die Novellierung der Approba- tionsordnung habe sich immer wieder gezeigt, daß wesentliche Kenntnisse und Fertigkeiten, die für spezialisierte Tätigkeiten in verschiedenen Berufsfeldern not- wendig seien, auf der Hochschule nicht vermittelt werden könnten.

Hier verwies Dr. Gebler auf die Weiterbildung. Damit bliebe die Approbation als Abschluß der Ausbildung erhalten. Die Einfüh- rung der Weiterbildung trete auch Zweifeln am akademischen Status des Apothekers entgegen. Wie bei den Ärzten werde sich für das eine oder andere Gebiet auf lange Sicht die Einrichtung entspre- chender Lehrstühle die Folge sein.

Der Hamburger Kammerpräsident Dr. Ernst-Dietrich Ahlgrimm ap- pellierte bei einem Ausblick auf die Entwicklung des Apotheker- berufs aus EG-Sicht an die Kon- greßteilnehmer (und die Politi- ker), den Widerstand gegenüber europäischen Richtlinien aufzu- geben: Nur so könne die unge- steuerte Zuwanderung von Apo- thekern aus EG-Ländern mit Niederlassungsbeschränkung er- reicht werden.

Oberregierungsrat Dr. Gert Schorn vom Bundesfamilienmini- sterium dämpfte in der Diskussion allerdings die Hoffnungen auf ei- ne schnelle Einigung. Zwar sehe der Zeitplan des (hierfür zuständi- gen) EG-Wirtschaftsministerrates einen Abschluß der Diskussions- runde noch für 1984 vor, doch lä- gen noch Vorbehalte von drei EG- Mitgliedstaaten vor. Und auch in seinem Ministerium komme das Gespräch über die neue Bundes- apothekerordnung und die Apothekenbetriebsordnung nicht recht voran, weil zum Beispiel die Probleme um Formaldehyd zu vie- le Kräfte binde. EWC

Beratungsdienst für verschreckte Leser

„Bücher machen Mut", hieß es kürzlich in der Werbezeitschrift

„buch aktuell" des Buchhandels.

Als Mutmacher wurde auch die

„giftige Reihe" eingestuft: Bü- cher wie „Das Geschäft mit der Krankheit", „Bittere Pillen", „Iß und stirb", erschienen beim Ver- lag Kiepenheuer & Witsch und mit bis zu 100 000 Exemplaren pro Ti- tel verkauft an „mündiges Publi- kum".

„Bücher machen Beratungsdien- ste", sollte es eher heißen. Denn nach lobender Buchbesprechung war am Ende der Satz zu finden:

„Die Autoren der ,giftigen Reihe' planen, einen unabhängigen Be- ratungsdienst zu installieren, der diese offenkundige Not (das Be- dürfnis des Patienten nach Aufklä- rung, Anm. d. V.) — außerhalb der 3-Minuten-Praxis — auffängt."

Der Verlag Kiepenheuer & Witsch hat mit einem solchen Beratungs- dienst indes nichts im Sinn. „Um

Himmels willen", hieß es dort spontan. „Wir waren total überfor- dert", erinnert sich Christine Hassmans, Leiterin der Verlags- pressestelle, an zahlreiche Anrufe und briefliche Anfragen als Käu- ferreaktion auf die „Mutmacher".

In der Presseabteilung brach Hilf- losigkeit aus, als Leser um prakti- schen Rat baten: So erkundigte sich ein Vater am Telefon, ob er seiner Tochter eine bestimmte Salbe geben solle. In dem ent- sprechenden Buch seien so viele Nebenwirkungen aufgeführt ...

Der Verlag verweigert sich, die Autoren wollen es offenbar nicht.

„Der Beratungsdienst kommt, aber ich weiß nicht, wann und wie", versicherte Joseph Schol- mer, Autor von „Das Geschäft mit der Krankheit", Arzt und seit Jah- ren Gegner des bundesdeutschen Gesundheitswesens. Mehr werde er zumindest dem „Ärzteblatt"

nicht enthüllen: „Die Dinge sind noch nicht spruchreif." „Aber schreiben Sie", so diktierte Jo- seph Scholmer, „daß der zukünfti- ge Beratungsdienst eine Menge gegen die Bundesärztekammer plant." Sabine Dauth

Ausgabe A 81. Jahrgang Heft 40 vom 3. Oktober 1984 (19) 2863

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