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Brändli, U. B. (1995). Zur Verjüngungs- und Wildschadensituation im Gebirgswald der Schweiz. Regionale Ergebnisse des ersten Landesforstinventars (LFI), 1983/85. Schweizerische Zeitschrift für Forstwesen, 146(5), 355-378.

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(1)

Zur Verjüngungs- und Wildschadensituation im Gebirgswald der Schweiz^

Regionale Ergebnisse

des

ersten Landesforstinventars (LFI),

1983/85

Von t/rr-Rear ßränrf//

/teyworafs: regeneration, game damage, mountain forests, national forest inventory,

surveys. FDK156.5:231: 524.6:(23):(494)

1. Einleitung

Zahlreiche Ereignisse und die Sorge um den Waldzustand brachten den SchweizerGebirgswald in den letzten Jahren vermehrt in die Schlagzeilen:

-

wiederholte, flächige Windwurfschäden,

-

anhaltender, starker Befall der häufigsten und wichtigsten Baumart im Gebirgswald, der Fichte, durch Borkenkäfer,

-

überdurchschnittliche, zunehmende Kronenverlichtung im Berggebiet

(7/me.yeta/., 1994).

Der

Gebirgswald weist heute Lücken auf, die in ihrer Zahl und Ausdeh- nung zunehmen (F7LV7D, 1990-1993). Inwiefern die Schutzfunktionen solcher Wälder langfristig beeinträchtigt sind, hängt stark von der aktuellen Verjün- gungssituation ab. Deshalb müssenRisikofaktoren wie Verjüngungsprobleme möglichst frühzeitig erkannt und lokalisiert werden. Entsprechende Hinweise aufnationalerEbene

liefert

das Landesforstinventar

(LFI).

Dessen Resultate dienen als Entscheidungsgrundlagen zur Einleitung forst- und umweltpoliti- scher Massnahmen.

Die aktuelle Lage im Gebirgswald gab Anlass zu weiterführenden

LFI-

Spezialauswertungen auf dem Gebiet der Waldverjüngung und Wildschäden.

* Nach einem Referat, gehalten am 30. März 1995 im Rahmen des Wald-Wild-Seminars KOK/KantonaleJagdverwalteranderETHZürich.

(2)

Da im Gebirgswald die Entwicklungen sehr langsam ablaufen,haben die Daten dieser ersten grossräumigen Stichprobeninventur (1983 bis 1985) grösstenteils heute noch Gültigkeit. Die Ergebnisse der laufenden, zweiten LFI-Erhebung

(1993 bis 1995) werden voraussichtlich 1998 vorliegen und erstmals auch über Veränderungen im Regenerationsvermögen des Waldes informieren.

Bereits

früher

wurde anhand von

LFI-Daten

nachgewiesen (Brand/z, 1992), dass gerade die ältesten Gebirgswälder auffallend wenig Verjüngung aufweisen (AbMdzmg 7).

Mit

der vorliegenden, raumbezogenen Darstellung der quantitativen und qualitativen Verjüngungssituation sollen auf der Basis objektiver

Kriterien

allfällige Problemschwerpunkte im Gebirgswald der Schweizlokalisiert werden. Dabei stelltsich auch die Frage nach derRolle des Schalenwildes und der Waldstrukturen. Entsprechende lokale Informationen über Wildpopulationen und Lebensraumbedingungen liegen aber nur selten vor und wurden im

LFI

nicht erfasst. Deshalb fallen multivariate statistische Analysen vorerst ausser Betracht.

Unterdem BegriffGebirgswald werden in der Folge alleWälderder oberen Montanstufe und der Subalpinstufe zusammengefasst. Die untere Grenze der oberen Montanstufe liegt im

LFI-Modell

je nach topografischer Lage zwischen 900m und 1200mü. M. (7L4FVj 1988,S.364). Dieregionalen Auswertungenzur vorliegenden Untersuchung erfolgten

für

beide Höhenstufen getrennt. Dies war notwendig, da

mit

zunehmender Höhenlage die Verjüngung natürlicherweise weniger zahlreich anfällt und sich die Baumartenanteile stark ändern.

Bestandesalter Verjüngungsverteilung im Bestand

über 160 Jahre 121-160 Jahre 81-120 Jahre

41-80 Jahre

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* wenigerals 10%einerLFI-Interpretationsfläche (50mx50m) istmitVerjüngungbedeckt AöWMtzttg./. Waldfläche nachdem geschätzten Bestandesalter und derVerjüngungsverteilung im

Bestand. Auswertungseinheit:zugänglicher, bestockter Waldder oberen montanen und subalpi- nen Stufe.

(3)

2.

Möglichkeiten

des Landesforstinventars

Das erste Landesforstinventar, eine systematische Stichprobenerhebung, basiert auf den Daten von rund 12 000 Probeflächen. Die Resultate werden

primär

für die gesamte Schweiz und die Regionen Jura,

Mittelland,

Voralpen,

Alpen

und Alpensüdseite dargestellt

(FAFF,

1988). Für spezielle Fragestel- lungen lassen sich die Daten des LF1 jedoch nach beliebigen Gebieten und Aussageeinheiten gruppieren.

Bei derSuchenach kleineren Aussageeinheitenim Berggebiet (AöbiMitng3) erwiesen sichdie «Regionen der Raumplanung und der Berggebietsförderung»

(FFS, 1980) als geeignet. Einzelne dieser Regionen wurden zusammengefasst, um die Schätzfehler auf ähnliche Grössenordnungen zu reduzieren.

An

eini- gen Stellen wurden neue Zwischenregionen definiert. Schliesslich kamen je nach Region 52 bis 238 LFI-Probeflächen aus der oberen montanen und der subalpinen Höhenstufe zur Auswertung. Jede Region wurde in der Regel von zwei oder mehr Aufnahmegruppen inventarisiert.

Das erste

LFI

enthält, im Gegensatz zum zweiten, kaum Daten über die Bestandesgeschichte, die Waldfunktionen und die Absicht des Bewirtschaf- ters.

Damit

lässt sich die Frage nach dem Stellenwert einer Verjüngung nicht hinlänglich beantworten.

Auf

entsprechend stratifizierte Auswertungen muss deshalb hier verzichtet werden. Da aber ein nachhaltig aufgebauter Gebirgs- wald in jedemFall Verjüngungaufweisen sollte,sind auch ausunstratifizierten Auswertungen wichtige Hinweise auf Problemregionen zu erwarten. Ein all- fälliges Verjüngungsdefizit lässtsich aufdieser Basiszwar nicht quantifizieren, doch

wird

im Vergleich der Regionen die relative Verjüngungssituation sichtbar.

Ähnlich

verhält essichbei den Wildschäden: Gesicherte Aussagen sind

mit

dem

LFI für

grössere Regionen möglich. Die Schadenintensität kann aber kleinräumigstark wechseln. Als waldbaulich problematisch werden dabei

oft-

mais lokale Extremsituationen erachtet, die aus regionalen

Mittelwerten

nicht erkennbar sind.

Damit

ist keine absolute Aussage über die Tragbarkeit der Verbissschäden möglich. Dies ist Sache von lokalen Fallstudien. Die grossräu- mige Darstellung der relativen Wildschadensituation lässt dagegen Problem- regionen erkennen und ist in effizienter Weise nur mittels Stichprobenerhe- bungen wie dem

LFI

realisierbar.

Eine ausführliche

Anleitung

zur Erhebung der Felddaten des ersten

LFI

wurde von ZtVtgg und Fnc/to/en (1988) verfasst.

Auf

die Differenzierung der Schäden nach Wildart (Reh, Hirsch, Gemse, Steinbock) musste aus methodi- sehen Gründen verzichtet werden. Auch wurde bei einem jährlichen Erhe- bungszeitraum von März bis November mit der Methode des ersten

LFI

das

wahre Ausmass der Verbissschäden nachweislich unterschätzt (Stüter in:

FALL

1988).

(4)

3. Waldverjüngung

J.

/

//er/eüwwg r/es Ver/wngMngs-/«dexes

Die vorliegende Beurteilungder relativen Verjüngungssituation basiert auf drei Kriterien, dieje einen relevanten Aspekt der Gesamtsituation beleuchten:

-

Attfe/7art /rtrerprerar/orcs/Zäc/ze«

mit

einem Ver/ü«gw«gs-Deckwfig,sgrad vo«

0-9%: Auf

einer Fläche von 50x50 m schätzten die Aufnahmegruppen den Deckungsgrad derVerjüngung.

-

/imgwciM-StammztfWpro //e/ctare: Bei der eigentlichen Jungwaldaufnahme wurden auf einer Kreisprobefläche von 3 m Radius die jungen Bäume ab 30 cm Höhe bis 11 cm

BHD

in vier Grössenklassen (Ztngg, ßac/to/e«, 1988) registriert und auf Schäden untersucht. Anhand dieser Aufnahmen wurde die repräsentierte Pflanzenzahl

ermittelt.

-

Ame// Probe/7äc/ze« o/me j°/7arzzera deriwngvvflW/c/iKse

/:

Die jüngsten Individuen von 30 bis 130 cm Höhe (Jungwaldklasse 1) stehen im direk- testen Zusammenhang

mit

dem momentanen waldbaulichenZustand (z.B.

Schlussgrad). Sie sind der wichtigste

Indikator

zur aktuellen Verjüngungs- situation. Auch

für

die Beurteilung der Verbisssituation sind die Bäum- chen dieser Grössenklasse massgebend. Wosolche Bäumchen beim ersten

LFI

fehlten, aus welchen Gründen auch immer, konnte der Wildverbiss nicht

beurteilt

werden.

1)respektive unter dem Durchschnitt beim Kriterium Jungwald-Stammzahlpro

Verjüngungs-Index

inder oberen Montan-und Subalpinstute

-keineProbeflächeninder Subalpinstufe AnzahlKriterienüber') Durchschnitt

/tt>t)i'Wung2. Verjüngungs-Index: Je höher die Indexwerte, umso geringer die Waldverjüngung.

(5)

Diese drei

Kriterien

wurden

für

jede Region berechnet (Ta6e//e 7). Bei der Herleitung des Verjüngungs-Indexes

wird

nun in beiden Höhenstufen abge-

klärt,

ob die regionalen Werte zu den drei

Kriterien

über dem Durchschnitt der entsprechenden Höhenstufe liegen.

Die

Summe der Überschreitungen ergibt den Verjüngungs-Index

mit

Werten zwischen 0 (stärkste Verjüngung) und 6 (geringste Verjüngung).

Regionen zurLFI-Auswertung im Gebirgswald

Regionen der Raumplanungundder Berggebietsförderung, ergänzt durch Zwischenregionen

Anzah/ terrestescb untersuchte LF/-Probefläc/7en/nder oberen montenen und suba/p/'nenStete

Jura

1 Jura des regions Nyon/Aubonne/Cossonay 2 LaVallée duregions

regionsdu regionsJoux regionsJoux 3 Nord Vaudois 4 Val-de-Travers/Ruz 5 LaChaux-de-Fonds 6 Jura

7 Jura bernois/Thal Voralpen

8

Voralpen

8

Voralpen La Voralpen

La Voralpen

Gruyère/Glâne/Veveyse/Haute Sarine 9 PaysGruyère/Glâne/Veveyse/Haute

PaysGruyère/Glâne/Veveyse/Haute Gruyère/Glâne/Veveyse/Hauted Gruyère/Glâne/Veveyse/Hauted

Enhaut

Gruyère/Glâne/Veveyse/Haute Enhaut

Gruyère/Glâne/Veveyse/Haute 10 Saanen/Oberes

Pays

Saanen/Oberes Pays

Simmental

11 Sense/Schwarzwasser 12 Thun/Unteres Simmental 13 Emmental/Kiesental/Trachselwald 14 Luzerner Berggebiet

15 SarneraatalBerggebiet SarneraatalBerggebiet 16 Nidwalden/Engelberg 17 InnerschwyzNidwalden/Engelberg

Innerschwyz Nidwalden/Engelberg 18 EinsiedelnInnerschwyz

Einsiedeln Innerschwyz

19 March/Linthgebiet/Glarner Vorderland 20 Toggenburg/Zürcher

March/Linthgebiet/Glarner Toggenburg/Zürcher

March/Linthgebiet/Glarner Bergland

21 Appenzellerland/SGToggenburg/Zürcher Appenzellerland/SG Toggenburg/Zürcher

Rheintal/WerdenbergBergland Rheintal/WerdenbergBergland Nord-Alpen

22Nord-Alpen 22Nord-Alpen

Sarganserland Nord-Alpen

Sarganserland Nord-Alpen 23 GlarnerSarganserland

Glarner Sarganserland

Hinterland Sarganserland

Hinterland Sarganserland

24 Uri

25 Berner Oberland 26 Kandertal Ost-Alpen 27Ost-Alpen 27Ost-Alpen

Bündner Ost-Alpen

Bündner Ost-Alpen

Rheintal/Schanfigg 28 Prättigau/DavosRheintal/Schanfigg Prättigau/DavosRheintal/Schanfigg 29 UnterengadinPrättigau/Davos

UnterengadinPrättigau/Davos 30 Bergell/Oberengadin 31 MittelbündenBergell/Oberengadin

Mittelbünden Bergell/Oberengadin 32 Domleschg/Hinterrhein 33 SurselvaDomleschg/Hinterrhein

Surselva

Domleschg/Hinterrhein West-Alpen

34West-Alpen 34West-Alpen West-AlpenGoms West-AlpenGoms 35 Brig 36 VispBrig VispBrig 37 Sierre/LeukVisp

Sierre/Leuk Visp 38 Sion 39 Martigny 40 ChablaisMartigny Chablais Martigny Süd-Alpen

41

Süd-Alpen

41

Süd-Alpen Puschlav Süd-Alpen

Puschlav Süd-Alpen

42 Misox/Calancatal (Mesolcina) 43 TreValli

44 Locarno

45 Bellinzona/Lugano/Mendrisio

AöWMung 3. Berggebietsregionen und Anzahl terrestrisch erhobene LFI-Probeflächen in der oberen montanen undsubalpinenStufe.

(6)

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(8)

3.2 Ve/y'MngM/ifSifîMarion

Der Verjüngungs-Index zeigt deutliche regionale Schwerpunkte (Ahh//- rhmg 2). Besonders ungünstig präsentieren sich die Verhältnisse im östlichen Alpenraum.

Am

schlechtesten ist die Situation im Gebirgswald der Kantone

St. Gallen, Appenzell, Graubünden und im westlichen Teil der Berner Alpen.

Relativ günstig sind die Verhältnisse in den östlichen Berner Alpen, in der Urschweiz undim Wallis, am besten imwestlichenTeil des WaadtländerJura.

Dabei sind die atypischen Waldstrukturen imGebirgswald der Region Lugano/

Mendrisio

-

hoher

Anteil

an dichten, ungepflegten (Stockausschlag-) Laubwäl- dern in der oberen Montanstufe

-

als Spezialfall zu betrachten.

4. Wildschäden

Zur

Beurteilung derWildschadensituation wird im

LFI primär

die Verbiss- intensität erhoben. £7ber/eund

Mgg

(1987) definierendie Verbissintensitätals den

Anteil

verbissener Endtriebe pro Jahr in Prozenten der Gesamtpflan- zenzahl. Diese Beurteilung erfolgte im ersten

LFI

anhand des aktuellen Zustandes der

Gipfeltriebe

(Z/ngg, Sac/to/erc, 1988).

Mit

dieserMethode wird eigentlich nur zu Beginn derVegetationsperiode, vor Beginn desTriebwachs-

ITO

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Verbiss-Intensität (%) Tanne

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/lfcö/Wimg 7. Beziehung zwischen den Verbissintensitäten von Fichte und Tanne. Auswertungs- einheit: Obere Montanstufe; Verbissintensitäten in den Regionen mitmindestens zehn erfassten Tannen der Jungwaldklasse 1.

(9)

turns, die wahre Verbissintensität erfasst. Bei einem jährlichen Erhebungs- Zeitraum von März bis November wurden im

LFI

die Verbissschäden somit unterschätzt. Auch durch die Vernachlässigung der Pflanzen unter 30 cm ent- gehen verbreitete Verbisserscheinungen der Beobachtung, etwa wenn gewisse

Arten

regelmässig auf5 bis 10 cm abgeäst werden. Im zweiten

LFI

wird neu der sogenannte Jahresverbiss (Z/wgge/er in: S/z'er/zTi eta/., 1994) an Pflanzen ab 10 cm Höhe erfasst,

womit

auch ein

Urteil

über die Tragbarkeit der Verbiss- Schäden imSinne von FzTzerfe (1980) möglich wird. Die Ausfälle durch Keim- lingsfrass lassen sich dagegen mittels Stichproben nicht erfassen.

4.7 T/er/ezYzzrzg c/es Wz7fiLc/zafifezz-7zz(7e.re.y

Die Beurteilung der relativen Wildschadensituation basiert auf jenenauf jenenauf drei

Kriterien

des

LFI,

die für alle Höhenstufen und Berggebietsregionen stati- stischgesicherte Vergleiche zulassen (Fûfee/fe

/):

-

Vferh7ss/ntenVtöt/ür Fz'c/ztezz fifer/zzngvra/fife/fl.we 7: Die Fichte ist als einzige Baumart für eine Wildschadenanalysemit

LFI-Daten

in allen Bergregionen ausreichend vorhanden. Anhand der Verbissintensität der Fichte lässtsich aber auf andere

Arten

schliessen (ßz'z/z/er, 7/., 1993). Das Vorhandensein solcher Korrelationen kann mit dem

LFI

auf nationaler Ebene bestätigt werden. Allerdings verlaufen die Beziehungen gemäss

LFI

insbesondere zwischen derhartnadeligenFichte und den verbissgefährdeten

Arten

nicht linear, sondern eher quadratisch. So ist aus Mhfrzfe/zzzzg 4 ersichtlich, dass die Fichte erst dann in nennenswertem Mass angegangen wird, wenn bereits über 30% der Tannen verbissen sind. Ähnliche

angegangen Ähnliche

angegangen

Bilder für Ahorn

oder Esche stützen die These einer überproportionalen, selektiven

Arten-

entmischung durch das Schalenwild.

VerhmfezenVzät/zfe zz/fe önzzma/tezz (Fora/) fifer /izngvra/dk/ßs.se 7: Dieses

Kriterium

ermöglicht

für

alle Regionen gesicherte Aussagen zur refehven Wildbelastung. Insbesondere in schwächer geschädigten Gebieten, wo die Fichte nicht verbissen wird, erwies sich dieses

Kriterium

als sehr geeignet zur weiteren Differenzierung der Schadensituation. Absolute Aussagen zur tragbaren Verbissintensität sind baumartenspezifisch und somit nicht möglich. Dagegen sind die regionalen Werte in der oberen Montanstufe

direkt

vergleichbar. Im Gegensatz zur Subalpinstufeist hier keine Abhän- gigkeit vom

Anteil

verbissgefährdeterHauptarten

(Ahorn,

Esche, übriges Laubholz) nachweisbar.

-

A/ztezV Fege-, Sc/zä/- zzzzc/ Sc/zfegsc/zzzfife«; Die erfasste

Häufigkeit

dieses Schadenbildes istweniger abhängig vom AufnahmezeitpunktalsderWild- verbiss, da hier auch die Schäden aus den Vorjahren berücksichtigt wer- den. Diesesstabile Schadenkriterium ist aber anteilmässigviel seltenerals der Verbiss. Deshalb und weil ältere Schäden

oft

nur schwer unterscheid-

(10)

bar sind, wurden die Fege-, Schlag- und Schälschäden zusammen in einer Kategorie erhoben.

4.2 W/Msc/iadens/rwafrorc

Über die Tragbarkeit der Wildschäden lassen sich anhand von regionalen

Mittelwerten

nur begrenzte Aussagen machen. Die hohen Verbissintensitäten an derFichtein denRegionenSargansundGlarner

Hinterland

sind aber klare Indikatoren, dass das tragbare Mass an Wildschäden über weite Strecken überschritten wird (AftiüMung5), beträgt doch die zulässige Verbissintensität

für

Fichten der oberen Montanstufe maximal 12% (£rfrer/e, Mgg, 1987). Die Grenzwerte

für

Wälder der Subalpinstufe dürften, bedingt durch das lang- samere Pflanzenwachstum, noch tiefer liegen.

Die Verjüngungvon Baumarten wie Weisstanne (74£>b/M«ng6) oder Berg- ahorn ist in einzelnen Regionen so selten, dass mit

LFI-Daten

keine lücken- losen Vergleiche möglich sind. Dies obschon die Weisstanne natürlicherweise in den Gebirgswäldern aller Regionen reichlich vertreten wäre. Dass die Ver- bissbelastung vielerorts derart gravierend ist, dass keine Tannen,

Ahorne,

Vogelbeeren usw. aufwachsen können, ist mit lokalen Untersuchungen (Kon- trollzäune) belegbar. £76er/e und

Mgg

(1987) errechneten für Tannen der Grössenklasse 10 bis 130 cm in Naturverjüngungen der oberen montanen

Verbissintensität Fichte

*** wenigerals 10untersuchte Pflanzen

** wenigerals20untersuchte Pflanzen

* wenigerals 40untersuchte Pflanzen

- keine Probeflächen nur13Probeflächen Subalpinstufe:2.3%

:Anteilschätzfehleristgrösserals50% des abgebildeten Wertes

Zlib('Mtmg5. Verbissintensität Fichte.

(11)

Verbissintensität Tanne

Pflanzen der Jungwaldklasse1 ObereMontanstufe

*•* weniger als10erfasste Pflanzen

" weniger als 20 erfasste Pflanzen wenigerals 40erfasstePflanzen

- keineerfasste Pflanze

ö

I

BedeutendeTannenvorkommen (Tannenvorrat>15m^/ha resp.Vorratsanteil >5%) und

sehr wenig Tannen-Verjüngung (JStz/Vorrat:

<3Stk7m3)

:Anteilschätzfehleristgrösserals50%desabgebildeten Wertes

/UthiMung6. VerbissintensitätTanne inder oberen Montanstufe.

Wildschaden-Index

inder oberen Montan-undSubalpinstufe

-keineProbeflächeninderSubalpinstufe AnzahlKriterienüberDurchschnitt

0

1

2 3 4 5 6

7. Wildschaden-Index: Je höher die Indexwerte, desto grösser die Wildschäden.

(12)

Stufe zulässige Verbissintensitäten von 9%. Da sich dieser Wert auf flächige Jungwüchse bezieht, ist nicht auszuschliessen, dassin Regionen

mit

sehrwenig und vereinzelter Tannenverjüngung auch jährliche Verbissintensitäten unter 9% vernichtende Folgen haben können. Demzufolge wird die zulässige Ver- bissintensität

für

die Weisstanne mit Ausnahme des Jura und des Wallis im gesamten Verbreitungsgebiet der oberen Montanstufe überschritten.

Eine klare Wildschadensituation ergibtsich,wenn die Schadenkriterienim Wildschaden-Index

verknüpft

werden. Inbeiden Höhenstufen

wird

abgeklärt,

ob die regionalen Werte zu den drei

Kriterien

über dem Durchschnitt der ent- sprechenden Höhenstufe liegen. Die SummederÜberschreitungen ergibt den Wildschaden-Index

mit

Werten zwischen 0 (geringste Schäden) und 6 (grösste Schäden).

Der

Wildschaden-Index zeigt deutliche regionale Schwerpunkte

(A6M-

t/zmg 7). Die Schäden sind im östlichen Alpenraumwesentlichhöherals in der Westschweiz. So lassen sich die schlechtesten Verhältnisse im Prättigau und Glarner Hinterland lokalisieren. Im angrenzenden Urnerland präsentiert sich die Situation wesentlich günstiger. Auch grosse Teile des Wallis sowie das westliche Tessin weisen wenig Schäden auf.

Rund 12% der zugänglichen Waldfläche sind beweidet. Diese Gebiete sind über den gesamten Gebirgswald verteilt.

Auf

nicht beweideten

LFI-

Probeflächen liegt die Verbissintensität mit 9,9

±0,7%

leicht unter dem Gesamtdurchschnittvon 10,5 ±0,7%.

Unklar

bleibt,ob beweidete Bestockun- genbedingt durch ihreWaldrandnähe mehr Wildschäden aufweisen. Dagegen ist ersichtlich, dass allfällige Fehler bei der Verbissansprache

(Vieh/Wild)

keine signifikanten Veränderungen der Wildschadensituation

bewirkt

haben können.

5. Synthese und Erklärungshypothesen

Im Vergleich der AöMdzmgen 2 und 7zeigt sich, dass schwach verjüngte Gebiete meist auch hohe Wildschäden aufweisen. Entsprechend resultieren

in

der Synthese,nämlich bei der

Addition

aller Indexpunkte

für

Verjüngung und Wildschäden, wieder klare Schwerpunkte

(A&Mdung

8). Eher gut präsentiert sich dabei die Situation im Jura, im Wallis sowie im zentralen Voralpen- und Alpenraum. Neben den östlichen und südöstlichen Bergregionen weisen in geringerem Mass auch Teile der Freiburger und Berner

(Vor-)Alpen

ungün- stige Verhältnisse auf.

Die einzelnen Regionen lassen sich bezüglich Verjüngungs- und Wildscha- den-Index gruppieren. Je höher die Indexpunkte, umso problematischer die Wald-Wild-Situation gemäss

LFI:

(13)

Index

0 La Vallée du Joux,

1-2 Jura des régions Nyon/Aubonne/Cossonay, Sion, Martigny. Kandertal,

Uri,

Leuk/Sierre, Brig, Sarneraatal, Berner Oberland. Locarno, Nord Vaudois, Val-de-Travers/Ruz,

3-4 Pays

d'Enhaut,

Jura Bernois/Thal,

5-6 Chablais,Einsiedeln, Visp, Bellinzona/Lugano/Mendrisio,Puschlav,Nid- walden/Engelberg, Thun/Unteres Simmental, Goms, Luzerner Berg- gebiet, La Chaux-de-Fonds, La Gruyère/Glâne/Veveyse/Haute Sarine, Sense/Schwarzwasser,

7-8 Tre Valli, Innerschwyz, Bündner Rheintal/Schanfigg, Emmental/Kie- sental/Trachselwald, Unterengadin, Misox/Calancatal, March/Linthge-

biet/Glarner

Vorderland, Bergell/Oberengadin

9-12 Domleschg/Hinterrhein, Mittelbünden, Appenzellerland/St.Galler Rheintal/Werdenberg, Sarganserland, Glarner

Hinterland,

Saanen/

Oberes Simmental, Surselva, Toggenburg/Zürcber Bergland, Prätti- gau/Davos

Verjüngungs- undWildschaden-Index

1)Summe aus Verjüngungsindex {Wertebereich: 0-6) undWildschadenindex(Wertebereich:0-6)

/töö;Vi</3g& Verjüngungs- und Wildschaden-Index: Je höher die Indexpunkte, umso problema- tischer die Wald-Wild-Situation.

(14)

Die Ursachen

für

die grossen regionalen Unterschiede sind vermutlich grösstenteils durch eine Wechselwirkung zwischen den drei Faktorgruppen

«Lebensraum», «Wildpopulationen» und «Mensch» bestimmt. Zu den letzte- ren beiden hat das

LFI

keine Erhebungen durchgeführt. Dagegen wurde der Waldaufbau, einwichtiger Aspekt des gesamten Lebensraumes, sehrdifferen- ziert erfasst.

Auf

nationaler Ebene verfügbar sind zudem die kantonalen Schätzungen der Wildbestände. Obschon eine Stichprobeninventur wie das

LFI

nicht zurBeweisführung über Kausalzusammenhänge verwendet werden kann, lassen sich auf dieser Basis doch Hypothesen über Ursache-Wirkungs- Beziehungen herleiten.

5.7 Wa/difru/cturen und Sfandorts/uktoren

Anhand von

LFLDaten

lässt sich belegen, dass im östlichen Landesteil einschichtige Gebirgswald-Bestände häufiger sind

(TlbMdung

9). Solche ein- schichtigen Baumhölzer bieten dem Wild weniger Deckung und Äsung. Ein ungünstiges Äsungsangebot und eine schlechte Verjüngungssituation besteht in der Regel auch in gedrängten, zumeist lichtarmen Beständen. Die Folge ist eine geringere Biotoptragfähigkeit. Zudem bieten geschlossene Bestände einen besseren Klimaschutz und somit einen höheren Besiedlungsanreiz

für

das Wild. Insgesamt lässt sich

für

Waldgebiete

mit

vielen gedrängten Bestän- den eine erhöhte Wildschadenanfälligkeit vermuten. Gedrängte Gebirgswäl- der fzfbèddung 70) sind überdurchschnittlich häufig im östlichen und west- Lehsten Teil der Alpennordseite, im östlichen Teil des Jura und auf der Alpensüdseite. Die Karten zu den Bestandeskriterien «gedrängt» und «ein- schichtig» zeigen bezüglich Musterverteilung auffallende

Ähnlichkeiten

«gedrängt»

Ähnlichkeiten

«gedrängt»

mit

jener des Verjüngungs- und Wildschadenindexes (747>Mdimg<5).

Ein anderer Aspekt des Lebensraumes ist die Wärmeeinstrahlung. Das

Wild

schätztwärmere Südlagen. Ergänzende LFI-Auswertungen zeigten aber, dass

mit

zunehmender Höhenlage nordexponierte Wälder (W bis

NE)

leicht höhere Wildschäden aufweisen als südexponierte (E bis SW). So beträgt die durchschnittliche Verbissintensität in subalpinen Südlagen 6,2

±0,8%, in

Nordlagen 9,3 ± 1,0%. Eine Erklärungshypothese ist die längere Schneebe- deckung auf kühleren, nordexponierten Standorten.

Dort

fallen Zwergsträu- eher, Gräser und

Kräuter

über längere

Zeit

als Nahrungsgrundlage ausser Betracht. Im Winter ragen oft einzig die

Gipfeltriebe

grösserer Gehölzpflan- zen aus der Schneedecke.

(15)

/46ö;Wu«g 9. Anteil Waldprobeflächen mit einschichtiger Bestandesstruktur.

/ö. AnteilWaldprobeflächen mit gedrängtem Bestandesschlussgrad.

(16)

Jagdbanngebiete

(nach:Atlasder Schweiz, Stand 1966)

#

Eidgenössische Banngebiete

0 # 0 #

Kantonale Banngebiete

0 0 0 0

Nationalpark

/t/jö/Mimg//. Jagdbanngebiete.

Schalenwild-Bestand 1983/85 WilddichteinStückpro 100ha*

Durchschnitt Schweiz:

9 R:Rehe

2 H:Hirsche

2 G:Gemsen DichteinSchalenwild- einheiten(SWE) pro100ha*

I I 1-3

CHI 4-5

EZ3 6-8

H

9-1011-13

Beachte: Bestandesdichten unter0.5Individuen pro100 hawerden nicht dargestellt (Quelle:Eidg.Jagdstatistik 1983-85)

* Bezugsfläche fürRehundHirsch bestockte Fläche:Wald,Gebüschwald,Gehölze (Quelle: Arealstatistik 1979/85) Bezugsfläche für Gemse Vegetationsfläche: bestockte Fläche, landw. Nutzfläche, unproduktive Vegetation

/4ftö/Wimg/2. Schalenwildbestand 1983/85. Reh- und Hirschdichte bezogen auf die bestockte Fläche, Gemsdichte bezogen aufdie Vegetationsfläche.

(17)

5.2 Tagd

Die naheliegende Vermutung, dass die Wildschäden in der Umgebung von Jagdbanngebieten höher sind, lässt sich mit dem groben LFI-Netz nicht über- prüfen. Dagegenistausder Gegenüberstellung von

AhMdnng

7«Wildschaden- Index» und A/Äz/dnng 77 «Jagdbanngebiete» kein genereller Zusammenhang erkennbar. Lediglich im stark geschädigten Glarner Hinterland liegt über ein

Drittel

der Waldfläche in Banngebieten, mehr als injeder andern Region.

Fast der gesamte Gebirgswald wird nach dem Patentsystem bejagt. Die Wald-Wild-Situationen in Bergregionen mit Revierjagd (Kantone St. Gallen und Luzern) lassen nicht auf Zusammenhänge mit der

Art

der Jagdvergabe schliessen.

5.3 VF/'/r/d/c/îte

Die Eidgenössische Jagdstatistik enthält Bestandesschätzungen der ein- zelnen Wildarten auf kantonalerEbene,jedoch ohneweitere Gliederungnach Regionen oder Höhenstufen. Vergleiche mit

LFI-Daten

beziehen sich also zwangsläufig immer auf das gesamte Kantonsgebiet.

Bei der Darstellungvon Wilddichten stellt sichzunächst die Fragenach der Bedeutung der einzelnen Wildarten und nach den Bezugsflächen. Sc/zawer (1975) bezeichnet die Menge an vorhandenem faserreichem Material aus Jungwuchs und Trieben von Bäumen, Sträuchern, Zwergsträuchern und ver- holzten Stauden

-

die sogenannte zähe Äsung

-

als den begrenzenden Faktor in der Ernährungsgrundlage des Schalenwildes. Beim Rehwild beträgt der

Anteil

an zäher Äsung etwa 60%, beim Rot- und Gamswild etwa 30%. Der jährliche Bedarf an zäher Äsung beträgt dann

für Rotwild

etwa 720 kg, für Rehwild 360 kg und

für

Gamswild 250 kg. Von diesem Bedarfausgehend gilt:

1 Hirsch 1 Schalenwildeinheit) 2 Rehe respektive 3 Gemsen (Sc/zaner, 1973). Für Reh und Hirsch kann hinsichtlich der zähen Äsung nur die Wald- fläche herangezogen werden, während die Gemse in den oberen Lagen auch ausserhalb des Waldes (Zwerg-) Sträucher findet.

Die statistischen Analysen im Rahmen dieser

Arbeit

haben gezeigt, dass die VFzYddzcTzre zu Sc/îa/euvvzYdeznTzezYeu (SWK) insgesamt am besten mit den Wildschäden

korreliert,

insbesondere wenn Rehe und Hirsche auf die Wald- fläche, aber Gemsen auf die gesamte Vegetationsfläche bezogen werden.

Unter

den Schalenwildarten zeigt die Gemse die weit geringste

Korrelation

mit den Wildschäden. Mögliche Erklärungen sind Fehler bei der sehr schwie- rigen Bestandesschätzung und/oder grosse Unterschiede im Lebensraum.

Beliebte Wintereinstandsgebiete der Gemse sind die äsungsreichen Gebüsch- wälder(Kuans, ScTzroder, 1983), die im

LFI

bezüglich Wildschädennicht unter- suchtwurden. Im Kanton

Uri

zählen 22% der Waldfläche zum Gebüschwald,

(18)

im Kanton Glarussind esnur7%. Möglicherweisesind dies Hinweise aufgün- stigere Lebensraumbedingungen im Kanton Uri. Jedenfalls sind in diesem gemsreichen Kanton die Wildschäden gemäss

LFI

wesentlich geringer als im benachbarten Glarnerland

mit

sehr ähnlichen Schalenwildbeständen.

Die kantonalen Wilddichten 1983/85 (Ahh/Mung 72) zeigen ein ähnliches Ost-West-Gefällewie die

Kriterien

Schäden,Verjüngungund Bestandesstruk- tur. Mayer(1977) bezeichnet die ursprüngliche Schalenwilddichte im Gebirgs- wald mit etwa 1 Stück/100 ha, was in Fachkreisen jedoch häufig bezweifelt wird. Bei Schalenwilddichten ab 7 bis 10 Stück/100 ha

tritt

gemäss Mayer ein ungünstigerer Wald-Weide-Effekt ein als durch die ehemals intensive Vieh- weide im Wald. Inden Gebirgskantonen Graubünden und Glaruslag die Scha- lenwilddichte 1983/85 im Durchschnitt bei 16 Stück/100 ha (74hh/Mu«g 72).

Dabei hegen die Werte der Jagdstatistik wegen der Schwierigkeiten der Bestandesschätzung erfahrungsgemäss eher zu tief.

5.4 Pe/evanz r/er 7?/n/7«5s/a/c?oren

Ob das Ausmass der Wildschäden eher mit der Wilddichte oder mit Lebensraumaspekten

korreliert,

lässt sich anhand von kantonalen

Mittel-

werten nicht abschliessend sagen. Das Beispiel zur Verbissintensität

Ahorn

(347>MMwrzg73) unterstützt jedoch die Hypothese, dass Wildschäden in erster

Linie

durch die Wilddichte bedingt sind. Von acht untersuchten Schadenpara- metern zeigten die Verbissintensitäten «Ahorn» und «alleArten» die grössten

Korrelationen

zurWilddichte. Die Übertragbarkeit solcher Aussagen aufden Gebirgswald oder einzelne Regionen ist in entsprechenden Fallstudien zu

überprüfen.

6. Diskussion

Die relative Verjüngungssituation im Gebirgswald der Schweiz lässt ein deutlichesWest-Ost-Gefälle erkennen. Die relative Wildschadensituation prä- sentiert sichgleichgerichtet umgekehrt proportional. Das heisst, Regionen mit wenig Waldverjüngung haben meist auch hohe Wildschadenanteile. Beson- ders betroffensind die Kantone SG,

AR, AI,

GR,

GL

sowieTeile der Kantone

BE und FR. Diese Problematik ist im Grossteil der betroffenen Gebiete bekannt. Anhand der

LFI-Daten

können nun solche regionale Erfahrungen erstmals gesamtschweizerisch in ihrer Bedeutung

quantifiziert,

bestätigt oder

relativiert

werden.

Einzelne Bergregionen

mit

einer sehr ungünstigen Wald-Wild-Situation leiden zudem unter den Folgen von Sturmschäden (P77M7D, 1990). Insbeson- dere der Buchdrucker (7ps /ypograp/u«) verursacht anhaltend hohe Zwangs-

(19)

Abö/Mi/ng

/i.

AbhängigkeitderVerbissintensitätdesAhornsvon derWilddichteund vom Wald- aufbau (Bestandesstruktur, Schlussgrad). Auswertungseinheit: Gesamtwaldfläche der Kantone.

(20)

nutzungen

(PßMD,

1991-1993). Eine hohe Kongruenz von gravierenden Wildschäden, geringer Waldverjüngung, bedeutenden Sturmschäden und massivem Borkenkäferbefall zeigt sich in den Gebirgswäldern der Regionen Oberes Toggenburg, Werdenberg, Sarganserland, Glarus und Surselva. Ähn- Regionen Ähn- Regionen lieh problematisch sind die Verhältnisse in den Regionen Prättigau, Dom- leschg, Schwyz und Appenzellerland. Diese Regionen bilden zusammen ein geschlossenes Problemgebiet mit deutlichen Anzeichen einer langfristigen Verschlechterung des allgemeinen Waldzustandes.

Die Weisstanne ist die dritthäufigste Baumart der Schweiz. Ein statistisch gesicherter Regionenvergleich zur Verbissbelastung ist mit

LFl-Daten

nicht mehr möglich, da in vielen Weisstannengebieten praktisch keine Tannen der Jungwaldklasse 1 erfasst wurden (Aöb/Wnng 6). Die Tanne zählt in diesen Regionen zu den stark gefährdeten Baumarten, die ohne Schutzmassnahmen kaum mehr aus der verbissgefährdeten Grössenklasse wachsen kann. Es besteht das Risiko, dass die Weisstanne sich im Gebirgswald über weite Strecken nicht mehr verjüngen kann. Wie lokale Stichprobenerhebungen belegen, ist dies imSarganserland bereits Tatsache'. DieTanne, die zur natür- liehen Baumartenpalette des Gebirgswaldes zählt, ist heute im östlichen Alpenraum vom Aussterben bedroht. Bereits vor zwei Jahrzehnten meldete Mayer(1977): «Die Tanne hat in Österreich inden letzten 50 Jahren die

Hälf-

te ihres Areals verloren. Lokal und regional verschwindet die Tanne infolge der überhöhten Wilddichte ganz». Die Tanne ist kein Einzelfall:

Auch

der

Ahorn

hätte von Natur aus eine viel grössere Verbreitung, insbesondere im subalpinen Bereich (Waldgrenze).

Ob eine stark unterdurchschnittliche Verjüngung auf den

Wilddruck

zurückzuführen ist, oder ob sich die Wildschäden in Gebieten

mit

wenig Ver- jüngung (geringes Äsungsangebot) besonders deutlich manifestieren, kann auf der Basis kantonaler Durchschnittswerte nicht beantwortet werden. Tat- sache ist aber, dass sich die Gebiete der Ostschweiz durch Wälder

mit

erhöh- tern Besiedlungsanreiz und geringerer Biotoptragfähigkeit sowie durch sehr hohe Schalenwildbestände

(ßf/WAL,

1983-1985) auszeichnen. Angesichts solcherWilddichten und einer gesamtschweizerischen Bestandeszunahme von 10% seit dem ersten

LFI

haben forstliche

Eingriffe

zur Hebung der

Biotop-

tragfähigkeitundzur Verjüngung derSchutzwälder geringe Erfolgsaussichten.

Volkswirtschaftlich vertretbar ist in Problemgebieten lediglich die massive Reduktion des Wildbestandes, gefolgt von waldbaulichen Massnahmen im Rahmen der heute üblichen minimalen Gebirgswaldpflege. Beim Interessen-

konflikt

zwischen Jagd und Schutzwaldpflege hat die öffentliche Sicherheit

Priorität

vor demjagdlichen Privatinteresse (Mayer, 1977).

' SchriftlicheMitteilungvon Dani Riiegg,dipl. Forsting.ETH,Kaltbrunn.

(21)

Daserste

LFI

kann keine Beweise,jedoch Grundlagen für Hypothesen zur

VTec/zs-e/w/rkimg WaMsfrukruren-WaMver/üngung-W/M erbringen.

Hypothese 1: Bündner Gebirgswälder sind überdurchschnittlich locker aufgebaut. Trotz dieser guten Lichtverhältnisse sind mehr als die

Hälfte

der Bestände in Westbünden einschichtig, schlecht verjüngt und stark geschädigt.

Die hohe Wildbelastung der letzten Jahrzehnte hat möglicherweise bereits eine

strukturelle

Entmischung bewirkt.

Hypothese 2: St. Galler und Appenzeller Gebirgswälder sind überdurch- schnittlich gedrängt und einschichtig. Solche Wälder haben eine geringe Bio- toptragfähigkeit. Die Annahme liegt nahe, dass in diesen Regionen Rück- stände in der Waldpflegeeine mangelhafteVerjüngung und gravierende Wild-

Schäden mitverursacht haben.

Hypothese 3:

Im

Vergleich der Nachbargebiete

Uri

und Glarner

Hinter-

land erscheinen die Verhältnisse bezüglich Verjüngung, Waldstruktur und Wilddichte ähnlich und doch sind im Urnerland die Wildschäden erheblich geringer.

Zur

Erklärung der Zusammenhänge Wald-Wild sind also noch andere als die hieruntersuchten Parameter relevant.

7. Folgerungen und Ausblick

Grossräumige, systematische Erhebungen wie das

LFI

sind geeignete InstrumentezurUntersuchungvon WaldstrukturenundzurLokalisierungvon Problemregionen auf nationalerEbene.Das

LFI

bietet Grundlagen zur Hypo- thesenbildung über Ursachen-Wirkungs-Beziehungen. So führen die darge- legten Ergebnisse zum Schluss, dass die Ursachenfaktoren von hohen Wild-

Schäden je nach Region andere Gewichte haben können.

Ein bedeutender Kenntnisgewinn über solche Zusammenhänge dürfte

aus waldbaulich-wildkundlichen Fallstudien in vergleichbaren (Höhenstufen, Baumarten) Regionen zu erwarten sein. Insbesondere stellt sich die Frage, inwiefern sich Regionen mit

-

gemäss

LFI -

günstigen respektive ungünstigen Wald-Wild-Verhältnissen bezüglich Lebensraumstrukturen,

Art

und Dichte derWildpopulationen,Bejagung, menschlichen Störungen undwaldbaulichen

Aktivitäten

unterscheiden. Mögliche Regionen

für

solche vergleichenden Untersuchungen wären beispielsweise:

-

Vallée de Joux und La Chaux-de-Fonds

- Uri

und Glarus

-

Berner Oberland und Sarganserland

-

Pays d'Enhaut und Toggenburg/Appenzell

-

Kandertal und Prättigau

-

Val

d'Anniviers

und Engiadina Bassa

-

Valle Maggia und Valle Mesolcina

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