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technische Ausstattung sowie die Gründe für den Kaufentscheid und die Zufriedenheit mit der Melktechnik analysiert.

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Academic year: 2022

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Frauke Korth

Maren Kauke

Obwohl die Bedeutung moderner Melkstände in der Schweiz konti- nuierlich zunimmt, sind detaillierte Informationen hinsichtlich der technischen Ausstattung im Melkstand kaum vorhanden. Insbesondere über die Bedürfnisse der Milchviehhalter beim Kauf moderner Melktechnik, Be- weggründe für die Kaufentscheidung und die Zufriedenheit mit dem erwor- benen Produkt ist bislang wenig be- kannt. Daher wurden aus einer Grund- gesamtheit von zirka 15 000 Betrieben, die am BTS-Programm (Besonders tier- freundliche Haltungssysteme) teilneh- men, 2000 Betriebe aus der deutschen und französischen Schweiz zufällig aus- gewählt und mittels Fragebogen zu ih- rer Melktechnik befragt. Schwerpunkte waren die vorhandene technische Aus- stattung, Gründe für die Kaufentschei- dung sowie die Beurteilung durch die Landwirtin oder den Landwirt.

Die Rücklaufquote betrug 53 %. Alle Angaben im folgenden Bericht bezie- hen sich auf die beantworteten Frage- bögen, die eine Grundgesamtheit von 100 % darstellen.

Allgemeine Angaben Die Betriebe halten durchschnittlich 40 Milchkühe (Minimum 14 , Maximum 140, Median 35 Tiere) mit einer mittleren Leistung von zirka 7500 kg Milch pro Kuh und Jahr. Die grösste Verbreitung haben mit einem Anteil von 38 % derzeit die Tan- dem- und Autotandemmelkstände, ge- folgt von den Fischgräten-Melkständen mit 30-Grad-Schrägstellung (32 %).

Wenig Verbreitung finden aktuell noch die automatischen Melksysteme (AMS) und das Karussell mit jeweils 2 %. Es ist jedoch zu erwarten, dass diese Melk-

verfahren in den kommenden Jahren deutlich zunehmen werden.

Technische Ausstattung Über ei- nem Warteraum vor dem Melkstand verfügen 66 % der Befragten, mechani- sche Nachtreibehilfen sind hingegen mit einem Anteil von 4 % kaum verbrei- tet. Letztere ermöglichen einen kon- stanten Eintritt der Kühe in den Melk- stand während der Melkzeit und dadurch einen höheren Durchsatz.

73 % der Betriebe verfügen über eine Milchmengenmessung. Dieser hohe Wert könnte darauf zurückzuführen sein, dass bei der Umfrage nicht explizit zwischen Milchmengenmessegeräten und True-Test unterschieden wurde.

Die Milchmengenmessung ist nur in Kombination mit einer automatischen Tiererkennung sinnvoll. Es kann daher angenommen werden, dass der Anteil Milchmengenmessgeräte ähnlich wie bei der Tiererkennung bei zirka 30 % liegt. Im Gegensatz zur Abnahmeauto- matik (60 %) ist die Anrüstautomatik (34 %) weniger verbreitet. Dies liegt un- ter anderem daran, dass der Einsatz ei- ner Anrüstautomatik vor allem in Auto- tandem- und Karussellmelkständen zu einer effizienten Steigerung der Melk- leistung führen kann. Zirka 45 % der Melkstände sind mit einem Melkplatz- computer ausgestattet. Die automati- sche Zwischendesinfektion, die Dip- pautomatik sowie eine Einrichtung zur automatischen Nachselektion sind mit einem Anteil von jeweils unter fünf Pro- zent von geringer Bedeutung.

Gründe für den Kaufentscheid Wichtigstes Kriterium beim Kauf einer Melkanlage ist für die Befragten die

Qualität von Kundendienst und Service (Grafik 1). Als ebenfalls sehr wichtige Kriterien erachtet werden der Arbeits- platzkomfort, die Technik, das Preis- Leistungs-Verhältnis, der Kaufpreis so- wie die Handelspartner. Weniger wichtig bei der Anschaffung einer neu- en Melktechnik sind die Erfahrungen von Berufskolleginnen und -kollegen oder die Beurteilung der Fachpresse.

Zufriedenheit mit der Technik Beim Kauf einer Melkanlage haben Be- triebsleiter bestimmte Erwartungen an

MELKTECHNIK IM MELKSTAND Im Rahmen einer Umfrage bei Schweizer Milchviehhalterinnen und -haltern wurden die Verbreitung von Melkstandformen, die

technische Ausstattung sowie die Gründe für den Kaufentscheid und die Zufriedenheit mit der Melktechnik analysiert.

Beurteilung aus der Sicht der Praxis

80 62010 · UFA-REVUE

NUTZTIERE

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www.ufarevue.ch 6 · 10

Grafik 1: Bedeutung verschiedener Entscheidungs- hilfen beim Kauf von Melktechnik 75

60 45 30 15 0

Grafik 2: Beurteilung der Melktechnik und des Kundendienstes

75 60 45 30 15 0

Wie zufrieden sind die Schweizer Milchviehhaltenden mit ihrer Technik im Melkstand? Foto: ART

UFA-REVUE ·62010 81

die Melktechnik. Ob diese erfüllt wor- den sind und ob der Landwirt mit seiner Melktechnik zufrieden ist, spiegelt sich in der Beurteilung der vorhandenen Melktechnik wieder (Grafik 2). Alle Be- urteilungskriterien der vorhandenen Melktechnik wurden im Durchschnitt mit «gut» bezeichnet. Am besten beur- teilen die Befragten die Funktionssi- cherheit und den Kundendienst. Letz- terer wird von 45 % der Landwirte mit der Note «sehr gut» bewertet. 85 % der Befragten sind mit ihrer Melktechnik zufrieden bis sehr zufrieden und wür-

den bei einer Investition in neue Tech- nik das gleiche Fabrikat wieder kaufen.

Die Zufriedenheit spiegelt sich ebenfalls in der Beurteilung des Arbeitplatzkom- forts wieder. Das Arbeitsumfeld im Melkstand empfinden 55 Prozent der Landwirte als «gut» und 22 % als «sehr gut».

Bei der Arbeit sehen sich die Melker kaum Lärm ausgesetzt. 39 % der Befrag- ten erachten den Lärmpegel als sehr gut, 23 % als gut (Grafik 2). Dies kann auf die von Agroscope Reckenholz-Tä- nikon ART empfohlenen und in den Richtlinien über die Installation der Melkanlagen (Schweizer Branchenstan- dard, Anhang 4, 2006) umgesetzten Massnahmen zur Reduktion von Lärm und Vibrationen zurückgeführt werden.

Häufige Probleme mit nicht funktionie- renden Arbeitsmitteln beim Melken treten ebenfalls sehr selten auf.

11 % der Befragten gaben an, dass er- wiesenermassen elektrische Immissio- nen (Streu- oder Kriechströme) in ihrem Melkstand auftreten. Diese können die Kühe durchfliessen und sich je nach Stromintensität negativ auf deren Wohlbefinden auswirken. Zudem ver- muten weitere 10 % der Landwirte elektrische Immissionen als Ursache für ihre Melkprobleme. Aus der Umfrage geht allerdings nicht hervor, wie bezie- hungsweise wie viel elektrischer Strom in den Melkständen gemessen wurde, weshalb diese Ergebnisse nicht quanti- fiziert werden können. Dennoch wird deutlich, dass zirka 20 % der befragten Landwirte Probleme beim Melken ha- ben oder hatten.

Schlussfolgerungen Die hohe Rücklaufquote dieser Umfrage weist auf die grosse Bedeutung der Melktechnik für Schweizer Milchviehhalter hin. Die Zufriedenheit der Landwirte mit ihrer Melktechnik ist sehr hoch, was sich auch in der Treue zum Hersteller wider- spiegelt.

Dennoch scheinen vereinzelt immer noch grundlegende Probleme beim Melken vorhanden zu sein, was insbesondere die Angaben zur Kriech- stromproblematik unterstreichen. Im aktuellen ART-Forschungsprojekt «Op- timierung in der Milchgewinnung» wird diese Thematik daher im Detail bear-

beitet. 䡵

Anteil Landwirte in % Technik Preis- Leistung Berufs- Kollegen Fachpresse Kaufpreis Handels- Partner Kunden- Dienst Arbeitsplatz- Komofort

nicht wichtig wichtig

eher unwichtig sehr wichtig

teilweise wichtig

ungenügend befriedigend

mangelhaft gut

ausreichend sehr gut

Verarbeitungs- Qualität Funktions- Sicherheit Kundendienst Melkzeug Euterzugang Lärmpegel Arbeitsplatz- Komfort Zufriedenheit gesamt

Anteil Landwirte in %

Autorinnen Frauke Korth ist Studentin der Agrarwissenschaften an der Christian-Albrecht-Universität Kiel und absolvierte ein sechsmonatiges Praktikum bei der Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon (ART).

Maren Kauke ist Doktorandin bei ART in der Gruppe Bau, Tier und Arbeit und Mitglied im Projektteam «Optimierung in der Milchgewinnung» (Projekt- leitung: Pascal Savary,

pascal.savary@art.admin.ch).

Im Laufe des Sommers erscheinen zwei ART-Berichte mit den ausführlichen Ergebnissen.

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