Moore – Klimaretter oder Wirtschaftsfaktor?
Ein Beitrag von Dr. Reinhard Herzig und Dr. Corinna Weinert
© FotoEvans/iStock/Getty Images Plus
Moore wirken sich positiv auf Klima-, Biodiversitäts- und Gewässerschutz aus. Umso wichtiger ist es, dass Schülerinnen und Schüler wissen, wie sie sich bilden, wo sie geo- grafisch anzutreffen sind und wodurch sich Moortypen unterscheiden. Für die laufenden Klimadebatten lernt Ihre Klasse den ökologischen und ökonomischen Nutzen kennen.
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E.8
Moore – Klimaretter oder Wirtschaftsfaktor?
Oberstufe
Ein Beitrag von Dr. Reinhard Herzig und Dr. Corinna Weinert
Hinweise 1
Was sind Moore? 5
Moore aus ökologischer Sicht 10 Moore aus ökonomischer Sicht 12
Die Klimadebatte 14
Lösungsvorschläge 19
Die Schüler und Schülerinnen lernen:
• die Entwicklung der Moore nachzuvollziehen
• die Bedeutung der Moore als Lebensraum seltener Tier- und Pflanzenarten einzu- ordnen
• die ökologische Situation der Moore in Deutschland zu charakterisieren
• Stellung zu der Frage zu beziehen, welche Rolle Moore in der Diskussion um die Klimaerwärmung spielen
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E.8
Kompetenzprofil:
Sach- kompetenz
Entwicklungen analysieren
Ökologische und ökonomische Bedeutung der Moore erkennen Methoden-
kompetenz
Bilder, Grafiken und Texte auswerten
Urteils- kompetenz
Entwicklungen und Problemlagen beurteilen
Konträre Aussagen (Moore als Klimaretter – Klimakiller) auf ihre Stichhaltigkeit prüfen
Fachübergreifende Aspekte:
Biologie: Nachvollziehen und verstehen biologischer Prozesse im Kontext der Entwicklung der Moore sowie im Hinblick auf Naturschutz und Öko- logie
Chemie: Nachvollziehen und verstehen chemischer Prozesse und Reaktionen im Hinblick auf den Klimaschutz
Politik/Gesellschaft: Verstehen und beurteilen der Auswirkungen politischer Entscheidun- gen auf verschiedenen Maßstabsebenen (national bis kommunal) auf die Entwicklung ländlicher Räume. Erkennen der Bedeutung ge- sellschaftlicher Megatrends für die Regionalentwicklung.
Überblick:
Legende der Abkürzungen:
BA Bildanalyse D Diskussion DA Datenauswertung KA Kartenarbeit I Interpretation TA Textarbeit
Themenbereich Material Methode
Was sind Moore M 1–M 3 BA, KA, I, TA
Moore aus ökologischer Sicht M 4 I, TA
Moore aus ökonomischer Sicht M 5 DA, I, TA
Die Klimadebatte M 6–M 8 BA, D, DA, I, TA
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RAABE UNTERRICHTS-MATERIALIEN Erdkunde
E.8 Landschaftsökologie/Umweltschutz Moore 7 von 24
M 2 Entstehung und Wachstum der Moore
Grafik nach: Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schles- wig-Holstein (LLUR): Moore in Schleswig-Holstein, Kiel 2015
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RAABE UNTERRICHTS-MATERIALIEN Erdkunde
E.8 Landschaftsökologie/Umweltschutz Moore 17 von 24
M 8 # Klimakiller: Moore als Kohlendioxid und Lachgasemittenten
Grafik nach: Umweltbundesamt & Climate Concept Foundation
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RAABE UNTERRICHTS-MATERIALIEN Erdkunde
18 von 24 Moore Landschaftsökologie/Umweltschutz E.8
Aufgaben (M 1–M 8)
1. Erklären Sie, wie ein Moor entsteht (M 1–M 3).
2. Vergleichen Sie Hochmoore und Niedermoore hinsichtlich ihrer typischen Charakte- ristika. Erstellen Sie hierzu eine Tabelle (M 3).
3. Benennen Sie die Klimazonen, in denen sich Moore bilden können, und markieren Sie die Gebiete, in denen Ihrer Meinung nach Moore vorkommen, in der Karte M 1.
4. Erörtern Sie …
a) die ökologische Bedeutung der Moore (M 4).
b) Erörtern Sie die ökonomische Bedeutung der Moore (M 5).
5. Gehen Sie hierbei auch auf die Zerstörung der Moore ein.
6. Verfassen Sie eine Beschreibung der 2 Systemzustände und erläutern Sie darin die Vorgänge.
7. Beurteilen Sie die Aussage: Moore sind „Klimaretter“ und „Klimakiller“.
8. Erklären Sie, warum der Moorbrand im Emsland im Jahr 2018 so schwer unter Kont- rolle zu bringen war und weshalb er für die Umwelt so verheerend war.
Hinweis: Die Klimawirkung von Moorböden ermittelt man, indem die Emissio- nen von Kohlendioxid, Methan und Lachgas auf CO2-Äquivalente umgerechnet werden.
Klimabilanz
Klimabilanzen geben an, welcher Ausstoß von Kohlendioxid oder anderen Treib- hausgasen auf bestimmte Aktivitäten zurückzuführen ist. Dies kann für Staaten geschehen, solche Länderbilanzen erfassen dann Emissionen auf dem jeweiligen Territorium aus Kraftwerken, dem Straßenverkehr, der Abholzung von Wäldern usw.
Eine Bilanz kann aber auch für konsumierte Produkte (Autos, Handys, Kleidung etc.) erstellt werden.
Positive Bilanz: Entnahme von Treibhausgasen aus der Atmosphäre durch Ver- brauch/Speicherung
Neutrale Bilanz: Ausstoß und Entnahme gleichen sich aus (z. B. innerhalb eines Produktlebenszyklus)
Negative Bilanz: Ausstoß von Treibhausgasen (Zunahme in der Atmosphäre)