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Miller-Fisher-Syndrom

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Nervenarzt 2006 · 77:716–721 DOI 10.1007/s00115-006-2079-x Online publiziert: 31. März 2006

© Springer Medizin Verlag 2006

U. Becker · G. Gahn · H. Reichmann · B. Herting Klinik und Poliklinik für Neurologie, Dresden

Miller-Fisher-Syndrom

Diskussion der Differenzialdiagnostik und Nosologie anhand einer Kasuistik

Kasuistiken

Charles Miller Fisher beschrieb 1956 erst- malig eine akut aufgetretene Erkrankung mit den Leitsymptomen externe Ophthal- moplegie, Ataxie und Areflexie. Während für ihn die Klinik und der Liquorbefund dafür sprachen, dass es sich dabei um ei- ne Variante der akuten idiopathischen Po- lyneuritis handeln könnte, fielen ihm aber auch Symptome auf, die auf eine zentral- nervöse Mitbeteiligung hinwiesen [9].

Dieses Syndrom wurde später nach ihrem Erstbeschreiber benannt (Miller-Fisher- Syndrom, MFS). Pathogenese und Loka- lisation der Läsionen werden kontrovers diskutiert, eine zentrale Mitbeteiligung konnte neuropathologisch [3, 4, 15, 21, 25]

als auch magnetresonanztomographisch nachgewiesen werden [10, 15, 23]. Es wird angenommen, dass es sich beim MFS um eine autoimmunologisch vermittelte Er- krankung handelt, wobei Übergänge zum Guillain-Barré-Syndrom (GBS) mit Oph- thalmoparese, der Bickerstaff-Enzephali- tis (BBE) sowie der akuten Ophthalmopa- rese ohne Ataxie beschrieben wurden (ein so genanntes „Anti-GQ1b-IgG-Antikör- per-Syndrom“) [18, 27, 30, 31].

Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, ei- nige differenzialdiagnostische Aspekte und mögliche nosologische Beziehungen dieser Erkrankungen anhand einer Kasu- istik zu diskutieren.

Kasuistik

Anamnese

Ein 52-jähriger Straßenbahnfahrer berich- tete über nach dem Erwachen akut aufge- tretene Übelkeit, Nackenschmerzen, Dop- pelbilder und Schwindel („wie auf einem

schwankendem Schiff “). Der Ehefrau sei aufgefallen, dass ihr Mann Arme, Beine und Augen nicht mehr habe „koordinie- ren“ können.

In der vegetativen Anamnese waren ein vermehrter Nikotin- und Alkoholkon- sum erwähnenswert (20 Zigaretten bzw. 4 Flaschen Bier pro Tag). Die übrige Eigen- und Familienanamnese war unauffällig.

Befunde bei Aufnahme

Der allgemein-internistische Befund war bis auf eine Tachykardie und einen Foetor alcoholicus ex ore unauffällig. Der Pati- ent war wach und zu allen Qualitäten ori- entiert, dabei agitiert, zerfahren und läp- pisch.

Die Untersuchung der Hirnnerven zeigte sakkadierte Blickfolgebewegungen, eine internukleäre Ophtalmoplegie (INO) beidseits und eine Hypästhesie am linken Mundwinkel. In den Halteversuchen gab der Patient ein Schweregefühl links an, manifeste Paresen bestanden nicht. Bei sonst eutropher Muskulatur fielen Hypo- trophien der Mm. interossei beider Hän- de auf. Der Muskeltonus war normal, die Muskeleigenreflexe seitengleich mittelleb- haft (der Achillessehnenreflex beidseits schwach). Pyramidenbahnzeichen fan- den sich nicht. An sensiblen Defiziten be- standen eine Hypästhesie der linken Hand und des linken Unterschenkels sowie ei- ne beidseitige Pallhypästhesie. Die Koor- dinationsprüfung zeigte eine zerebelläre Rumpf-, Stand,- Gang- und Extremitäte- nataxie. Sitzen, Stehen und Gehen waren nur mit Hilfe möglich.

Zusatzdiagnostik bei Aufnahme

Im Serum war die Ethanolkonzentrati- on mit 0,23 g/l und die Leukozytenzahl mit 10,2 GPt/l erhöht, die übrigen Routi- newerte lagen in den Referenzbereichen.

Die Thiaminkonzentration im Serum lag bei Aufnahme nicht vor. Die Computer- tomographie des Schädels (CCT) inklu- sive CT-Angiographie ergab einen alter- sentsprechenden Normalbefund. Die ex- tra- und intrakranielle Ultraschallunter- suchung der hirnversorgenden Gefäße war bis auf geringe atheromatöse Wand- veränderungen unauffällig.

Verdachtsdiagnose, Therapie und Verlauf

Aufgrund der Trias Psychosyndrom, Okulomotorikstörung und Ataxie mit zu- sätzlicher Tachykardie vermuteten wir bei positiver Alkoholanamnese zunächst eine Wernicke-Enzephalopathie (WE) mit be- ginnendem delirantem Syndrom. Wir be- handelten mit Thiamin i. v. (100 mg/Tag), Carbamazepin (800 mg/Tag) und – auf- grund der möglichen Differenzialdiagno- se einer lakunären Hirnstammischämie – Acetylsalicylsäure (300 mg/Tag).

An Tag 1 waren Tachykardie und die psychomotorischen Veränderungen nicht mehr nachweisbar. Neu war aber ei- ne beidseitige komplette Adduktionspa- rese (auch bei Prüfung der Konvergenz) nachweisbar. Die Rumpf- und Extremi- tätenataxie hatte zugenommen, so dass der Patient nicht mehr selbstständig es- sen konnte.

Wegen der Progredienz der Symptome unter der Therapie führten wir eine krani-

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ale Magnetresonanztomographie (MRT) und eine Lumbalpunktion (LP) mit der Frage nach entzündlichen Veränderungen durch. Die MRT zeigte in den diffusions- gewichteten Sequenzen eine hyperinten- se mittelliniennahe Läsion im Pons und eine Läsion am Boden des IV. Ventrikels, die zum Teil auch in der T2-gewichteten Sequenz hyperintens waren (. Abb. 1).

Im Liquor waren vereinzelt Erythrozyten und 3 Hämosiderophagen nachweisbar.

Das Gesamteiweiß war mit 410 mg/l nur leicht erhöht. Die Zellzahl war normal.

Da sowohl die MRT-Veränderungen [11, 12] als auch die nachgewiesenen Side- rophagen mit der Diagnose einer WE ver- einbar waren, wurde die Therapie unver- ändert fortgeführt.

An Tag 3 fiel zusätzlich eine konjugier- te vertikale Blickparese nach oben bei er- haltenem Bell-Phänomen auf (in Kombi- nation mit der vorstehenden Adduktions- schwäche jetzt ein Parinaud-Syndrom).

Die Ataxie war so schwer, dass der Pati- ent bei den geringsten willkürlichen Be- wegungen aus dem Bett zu fallen drohte.

An Tag 5 war die Ataxie rückläufig, als neuer Befund war eine Areflexie nachweis- bar. Somit bestand jetzt ein MFS mit der Symptom-Trias Ophthalmoparese, Ataxie und Areflexie. Die Diagnose konnte im Verlauf auch durch die Zusatzdiagnostik unterstützt werden:. Im Serum waren An- tikörper gegen Gangliosid GQ1b IgG (An- ti-GQ1b IgG AK) mit 9,51 BI positiv. Elek- trophysiologisch wurde eine rechts- und beinbetonte, sensomotorische, vorwie- gend demyelinisierende Polyneuropathie dokumentiert (Beispiel: motorische Ner- venleitgeschwindigkeit (mNLG) des rech- ten N. tibialis: 34,5 m/s, mNLG des rech- ten N. ulnaris: zwischen 50,0 und 65,0 m/

s). Leitungsblöcke bestanden nicht.

Nach Diagnosestellung erfolgte die Therapie mit intravenösen Immunglobu- linen (IvIG) über 5 Tage.

An Tag 15 erfolgte die Verlegung in die Rehabilitationsklinik. Es bestanden noch die Areflexie, die INO bds. und eine al- lenfalls leichte Gang- und Standataxie. Bei einer Nachuntersuchung nach einem Jahr war der Patient subjektiv beschwerdefrei und konnte wieder seinem Beruf nachge- hen. An objektivierbaren Befunden war nur noch die Areflexie nachweisbar.

Retrospektive Betrachtung des Verlaufs und differenzial- diagnostische Abgrenzung zur Wernicke-Enzephalopathie

Carl Wernicke beschrieb 1881 an drei Pa- tienten eine akut auftretende Erkrankung mit Augenbewegungsstörungen, Ganga- taxie und Verwirrtheit, die er aufgrund punktförmiger Hämorrhagien in der grauen Substanz um den 3. und 4. Ventri- kel und in die Sylvius-Fissur „Polioence- phalitis haemorrhagica superioris“ nann- te [32]. Heute bezeichnet die WE die aku- te Verlaufsform des Wernicke-Korsak- ow-Syndroms und wird als „persistie- rende alkoholbedingte amnestische Stö- rung“ im DMS IV (291.1) oder als „alko- holbedingtes amnestisches Syndrom“ im ICD-10 (F10.6) klassifiziert [20]. Als di- agnostische Kriterien gelten eine Kom- bination aus Ataxie, Ophthalmoparese und Bewusstseinsstörungen. Ursächlich ist ein Thiaminmangel, der als Folge einer Fehlernährung oder Resorptionsstörung, meist im Verlauf eines chronischen Alko- holismus, auftritt [24].

Die Verdachtsdiagnose WE wurde bei unserem Patienten zunächst durch die Al- koholanamnese gestützt. Ungewöhnlich war jedoch das Fehlen alkoholtypischer Veränderungen im Labor, was aber ei- ne WE nicht ausschließt [20]. Retrospek- tiv konnte jedoch die WE wegen norma- ler Thiaminkonzentration im Serum vor Substitution (258,2 nmol/l) ausgeschlossen werden. Des Weiteren waren auch eini- ge klinische Symptome untypisch für eine WE. So sind Agitiertheit und Zerfahrenheit wie bei unserem Patienten nicht charakte- ristisch. Bei der WE stehen typischerwei- se Gedächtnis-, Orientierungs- oder Be- wusstseinsstörungen als obligatorische Di- agnosekriterien im Vordergrund [24]. Auf diesen differenzialdiagnostisch hilfreichen Unterschied im psychopathologischen Be- fund hatte bereits Miller Fisher in seiner Originalarbeit hingewiesen („...the minds of the patients described above were clear for the most part...“) [9]. Bei wenigen Pa- tienten mit MFS wurden allerdings auch Bewusstseinsstörungen und/oder eine ver- mehrte Reizbarkeit beschrieben [3].

Untypisch für eine WE war auch, dass das Psychosyndrom unter der Therapie mit Thiamin rasch rückläufig, die Ataxie

Nervenarzt 2006 · 77:716–721 DOI 10.1007/s00115-006-2079-x

© Springer Medizin Verlag 2006

U. Becker · G. Gahn · H. Reichmann · B. Herting

Miller-Fisher-Syndrom.

Diskussion der Differenzial- diagnostik und Nosologie anhand einer Kasuistik

Zusammenfassung

Wir schildern anhand der Kasuistik eines 52- jährigen Patienten die differenzialdiagnos- tische Abgrenzung eines Miller-Fisher-Syn- droms von einer Wernicke-Enzephalopathie.

Darüber hinaus werden klinische Charakteris- tiken des Miller-Fisher-Syndroms, der Stellen- wert der Zusatzdiagnostik und mögliche no- sologische Beziehungen zum Guillain-Barré- Syndrom mit Ophthalmoparese, der Bickers- taff-Enzephalitis und der akuten Ophthalmo- parese ohne Ataxie diskutiert.

Schlüsselwörter

Miller-Fisher-Syndrom · Bickerstaff-Hirnstam- menzephalitis · Wernicke- Enzephalopathie · Anti-GQ1b-Antikörper-Syndrom

Miller Fisher Syndrome.

Case report and review with discussion of differential diagnosis and nosology

Summary

We report a 52-year-old patient with Miller Fisher syndrome and discuss Wernicke’s en- cephalopathy as one important differential diagnosis. This article focuses on diagnostic criteria and possible nosological relations be- tween Miller Fisher syndrome, Guillain-Bar- ré syndrome with ophthalmoplegia, Bicker- staff’s brainstem encephalitis, and acute oph- thalmoparesis without ataxia.

Keywords

Miller Fisher syndrome · Bickerstaff’s brains- tem encephalitis · Wernicke’s encephalopa- thy · Anti-GQ1b antibody syndrome

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und Okulomotorikstörung jedoch pro- gredient waren. Bei der WE sprechen ge- rade die Okulomotorikstörungen meist innerhalb von Stunden auf die Therapie an [20], während die psychischen Verän- derungen oft lange persistieren oder sich sogar im Verlauf zu einer Korsakow-Psy- chose entwickeln können [24]. Anderer- seits waren die Befunde der Schädel-MRT [11, 12] und LP (fehlende zytoalbuminäre Dissoziation und Nachweis von Sidero- phagen im Liquor1) durchaus mit der Di- agnose WE vereinbar.

1 Der Nachweis von Siderophagen im Liquor wäre mit der Polioenzephalitis haemorrhagica superior (WE) aufgrund der bekannten namen- gebenden Pathologie gut vereinbar gewesen.

Es ist uns nicht bekannt, dass Siderophagen im Liquor beim MFS beschrieben sind. Deren Nachweis wäre aber durchaus vorstellbar, wenn (wie in unserem Fall) eine Begleitenzephalitis besteht.

Miller-Fisher-Syndrom

Charles Miller Fisher (. Abb. 2) be- schrieb 1956 an 3 Patienten ein Syndrom aus externer Ophthalmoplegie, Ataxie und Areflexie. (Für unseren Fall ist dabei inter- essant, dass die Areflexie als letztes Symp- tom auftrat). Er vermutete, dass es sich dabei um eine Variante der akuten idio- pathischen Polyneuritis handeln könnte.

Gründe dafür waren der Verlust von Mus- keleigenreflexen und das Vorliegen einer Ophtalmoplegie, die er so schon bei an- deren Patienten mit sicherer Polyneuri- tis gesehen hatte. Weitere Argumente da- für sah er darin, dass die Symptome bei den beschriebenen Patienten wie beim GBS im zeitlichen Zusammenhang nach einem Infekt auftraten und er im Liquor in einem Fall auch eine zytoalbuminäre Dissoziation nachweisen konnte [9].

MFS – Klinik und Prognose

Etwa 75 der Patienten mit einem MFS haben ca. 9 Tage vor Symptombeginn ei- nen Infekt, meist der Atemwege [3, 16].

Die ersten neurologischen Symptome sind Doppelbilder, eine Ataxie oder die Kombination von beiden [3, 16, 17]. Das Vollbild des Syndroms inkl. Areflexie ist meist um den 6. Tag ausgebildet, wobei ei- ne komplette externe Ophtalmoplegie bei nur ca. 30 der Betroffenen auftritt [16].

Weitere neurologische Symptome wie Hirnnervenbeteiligung, sensible Defizi- te oder leichtgradige Paresen können bei bis zu 50 der Patienten zusätzlich vor- handen sein [3, 16]. Bei einem kleinen Teil der Erkrankten kann sich im Verlauf ei- ne Tetraplegie und somit ein GBS entwi- ckeln [3, 16]. Eine zytoalbuminäre Disso- ziation ist bei nur ca. 65 der Patienten nachweisbar [3, 17].

Die Prognose ist gut. Ohne spezifische Therapie bilden sich die Symptome in den meisten Fällen nach durchschnitt- lich 3 Monaten wieder vollständig zurück [3]. Durch eine Plasmapherese scheint die Rückbildung etwas beschleunigt zu wer- den [16]. Letale Verläufe oder Rezidive kommen nur sehr selten vor [3].

MFS und zentrale Beteiligung

Schon Fisher diskutierte neben der Po- lyneuritis als Ursache des Syndroms ei- ne zusätzliche zentrale Störung, weil ihm die strenge Symmetrie des Auftretens und der Rückbildung der Augenmotilitätsstö- rungen aufgefallen war [9]. Des Weiteren bemerkte er die relative Aussparung der Fasern der Pupillomotorik und des M. le- vator palpebrae bei sonst totaler exter- ner Ophthalmoplegie. Er folgerte daraus, dass entweder die peripher motorischen Anteile des okulomotorischen Apparates sehr selektiv und symmetrisch betroffen seien müssten, oder aber, dass es sich um eine supranukleäre Störung handelt. Er diskutierte eine mögliche zentrale Betei- ligung auch deshalb, weil die Ataxie sei- ner Patienten offensichtlich vom zerebel- lären Typ und deutlich schwerer ausge- prägt war als bei Patienten, die er selbst mit schwerster Tiefensensibilitätsstörung gesehen hatte. Auch in anderen Fallse- rien wurden bei Patienten Symptome be- Abb. 1 8 Oben: Die diffusionsgewichtete MRT zeigt eine hyperintense mittelliniennahe Läsion im

Pons (links) und am Boden des IV. Ventrikels (rechts). Unten: Diese sind zum Teil auch in der T2-Wich- tung hyperintens. (Aufnahmen Prof. R. v. Kummer, Abt. für Neuroradiologie, UK Dresden)

Kasuistiken

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Abb. 2 8 Charles Miller Fisher, geboren 1913 in Ontario, Kanada

rebelläre Ataxie, INO, Parinaud-Syndrom, psychische Auffälligkeiten) [1, 3, 8, 16, 25].

Mit Einführung der MRT sind wieder- holt Fälle mit MFS und Veränderungen im Hirnstamm beschrieben worden. Die Interpretation dieser Befunde variierte von dem Beweis für eine zentrale Beteili- gung beim MFS [10, 14] bis zu dem Hin- weis auf einen möglichen Übergang vom MFS zur BBE [23].

Vor diesem Hintergrund kann man die Hypothesen zur Lokalisation und Natur des MFS in folgende 3 Interpretationen zusammenfassen [2, 3, 8–10, 12, 30]:

1. Das MFS ist eine Variante des GBS, also eine idiopathische Entzündung des peripheren Nervensystems (PNS).

Hinweise auf Mitbeteiligung des zen- tralen Nervensystems (ZNS) sind dann sekundäre Phänomene oder ei- ne Fehldiagnose.

2. Das MFS ist eine Hirnstammenze- phalitis ohne Mitbeteiligung des PNS.

Die Areflexie wäre dann Folge von Läsionen im Mesenzephalon und Pons.

3. Das MFS ist Folge einer Hirnstamm- läsion mit begleitender Polyneuritis Einen Überblick über die bisher beim MFS beobachteten Befunde, die jeweils für eine Beteiligung des ZNS bzw. des PNS sprechen, gibt . Tab. 1.

MFS und Bickerstaff- Hirnstammenzephalitis

Edwin R. Bickerstaff hat 1951 den kli- nischem Verlauf von drei Patienten mit Ophthalmoplegie, Ataxie und zusätz- lichen Hirnstammsymptomen wie Hirn- nervenausfälle, Vigilanzminderung oder Pyramidenbahnzeichen beschrieben.

Als Ursache vermutete er eine Mes- und Rhombenzephalitis (Bickerstaff ’s brains- tem encephalitis, BBE). Wegen des gutar- tigen Verlaufes, der ebenfalls aufgefallenen Areflexie und zytoalbuminärer Dissozia- tion wies er auch auf Ähnlichkeiten zum GBS hin und vermutete eine gemeinsame Ätiologie [4]. Die genaue Genese ist nach wie vor ungeklärt. Mittlerweile wird an- genommen, dass es sich bei der BBE und dem MFS (und evtl. auch beim GBS mit

staff und Fisher beschriebenen Gemein- samkeiten spricht auch dafür, dass wohl eine klinische Kontinuität beider Syn- drome besteht. Es wurden wiederholt Ka- suistiken beschrieben, wo diese Syndrome entweder in Kombination vorlagen [17, 18]

oder sich bei einem Betroffenen zeitlich nacheinander entwickelten [2, 22].

Auch der Nachweis von Anti-GQ1b- IgG-Antikörpern beim MFS [7, 17] und der BBE [17, 30] spricht für eine Gemein- samkeit dieser Erkrankungen.

MFS und Anti-GQ1b-IgG-Antikörper

Der Nachweis von IgG-Antikörpern ge- gen das Gangliosid GQ1b im Serum gilt seit 1992 aufgrund seiner strengen As- soziation als möglicher Marker für das MFS. Es wird angenommen, dass diese Antikörper (zumindest teilweise) an der Pathogenese beteiligt sind [7], da Gang- liosid GQ1b mit einem besonders hohen Anteil in den Membranen der Hirnner- ven III, IV, VI und im Nucleus dentatus cerebelli nachgewiesen werden konnte und somit bei einem Befall dieser Struk- turen das klinische Bild von Ophthalmo- parese und zerebellärer Ataxie erklärt [5, 6]. Da Anti-GQ1b-IgG-Antikörper mit Lipopolysacchariden der Hülle von Cam- pylobacter jejuni (C. jejuni) kreuzreagie- ren, wurde ätiologisch eine autoimmu- nologische Zweiterkrankung nach einer C.-jejuni-Infektion vermutet [28]. Aber auch beim MFS ohne Nachweis einer C.- jejuni-Infektion besteht der Verdacht auf eine Kreuzreaktion mit anderen Mikroor- ganismen. So wurde z. B. eine einem MFS vorangegangene Infektion mit Streptococ- cus pyogenes beschrieben [29].

Es wurden aber auch Anti-GQ1b-IgG- Antikörper bei anderen Syndromen nach- gewiesen, wie z. B. bei der akuten Oph- thalmoparese ohne Ataxie [13, 27], dem GBS mit Ophthalmoparese [5] oder der BBE [19]. Umgekehrt hatten Odaka et al.

bei knapp 200 konsekutiv laborchemisch Anti-GQ1b-IgG-Antikörper-positiven Pa- tienten gezeigt, dass alle Patienten an Er- krankungen mit den Symptomen Oph- thalmoparese und Ataxie litten (MFS, BBE, GBS mit Ophthalmoparese, aku- te Ophthalmoparese und deren Kombi-

nationen). Sie bezeichneten dies als „An- ti-GQ1b-IgG-Antikörper-Syndrom“, ver- muteten eine gemeinsame autoantikör- pervermittelte Pathogenese und forder- ten deshalb künftig bei Anti-GQ1b-Anti- körper-Nachweis den Einsatz von Thera- pien, die bereits bei anderen Autoimmu- nerkrankungen etabliert sind (Plasma- pherese, IVIG) [17]. Von anderen Auto- ren wurde dazu angemerkt, dass mit die- sen Forderungen zunächst zurückhal- tend umgegangen werden und eine The- rapieentscheidung nach klinischen Krite- rien gestellt werden sollte. Sie begründe- ten dies unter anderem mit der Tatsache, dass es Patienten mit klinischem MFS oh- ne Nachweis von Anti-GQ1b-IgG-Anti- körpern gibt [22]. Außerdem seien weder der Nutzen dieser Therapien noch die an- tikörpervermittelte Pathogenese eindeutig belegt, weswegen zunächst weitere Unter- suchungen, insbesondere auf tierexperi- menteller Ebene gefordert werden [26].

Fazit für die Praxis

Die Diagnose MFS ist in erster Linie kli- nisch zu stellen. Oft ist dies in den ers- ten Tagen nicht sicher möglich, da die für das MFS obligate Areflexie durchschnitt- lich erst am Tag 6 nach Erkrankungsbe- ginn auftritt. Ein Infekt im Vorfeld eines MFS ist häufig, liegt aber nicht bei jedem Patienten vor. Auch die zytoalbuminäre Dissoziation im Liquor ist nur bei ca. 65%

der Patienten nachweisbar. Vor allem die WE kann schwierig abgrenzbar sein.

(5)

Zentrale Läsionen im MRT sind typisch bei der WE, kommen aber auch bei Pati- enten mit MFS vor. Wegen der Ähnlich- keit der Läsionsmuster ist die MRT wenig hilfreich in der definitiven Abgrenzung, sie hat aber in unklaren Fällen ihren Stel- lenwert im Ausschluss anderer Erkran- kungen. Die genaue Beurteilung des psy- chopathologischen Befundes könnte schon früh differenzialdiagnostisch hilf- reich sein, da z. B. eine Bewusstseinsstö- rung beim MFS selten ist, bei der WE aber das klinische Bild bereits initial prägt.

Anti-GQ1b-IgG-Antikörper gelten als Marker für das MFS, sind aber unspe- zifisch und auch bei anderen Erkran- kungen nachweisbar. Inwieweit es sich dabei um einen einheitlichen immunolo- gisch vermittelten Erkrankungskomplex handelt, ist nicht vollends geklärt. Es ist uns auch nicht bekannt, ob diese Anti- körper auch bei anderen Erkrankungen mit Augenmuskelparesen (wie z. B. bei der WE) nachgewiesen können.

Die Neurographie ist zum Nachweis von Nervenläsionen bzw. einer Polyradikulo- pathie beim MFS sinnvoll. Es ist uns nicht bekannt, ob bereits vor Auftreten der

Areflexie entsprechende Veränderungen nachweisbar sind, die für ein „begin- nendes“ MFS sprechen könnten. Eine Ab- grenzung zum GBS mit Ophthalmoplegie oder zur BBE wird dadurch wahrschein- lich auch nicht möglich sein.

Letztendlich hat die klinische Verlaufsbe- urteilung bei der Diagnosestellung MFS derzeit immer noch den höchsten Stel- lenwert. Die exakte Abgrenzung zu ver- wandten Erkrankungen wie dem GBS mit Ophthalmoplegie oder der BBE ge- lingt aber nicht immer, da es Überschnei- dungen gibt.

Die Therapie sollte bis dahin im Einzel- fall klinisch begründet unter Berücksich- tigung der Zusatzdiagnostik erfolgen.

Durch Plasmapherese oder IVIG kann der Krankheitsverlauf beim MFS verkürzt werden, die Prognose ist in den meisten Fällen gut.

Korrespondierender Autor

U. Becker

Klinik und Poliklinik für Neurologie Fetscherstraße 74, 01307 Dresden ulf.becker@neuro.med.tu-dresden.de

Interessenkonflikt. Es besteht kein Interessenkon- flikt. Der korrespondierende Autor versichert, dass kei- ne Verbindungen mit einer Firma, deren Produkt in dem Artikel genannt ist, oder einer Firma, die ein Kon- kurrenzprodukt vertreibt, bestehen. Die Präsentation des Themas ist unabhängig und die Darstellung der In- halte produktneutral.

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Tab. 1 Argumente für eine Läsion des zentralen bzw. des peripheren Nervensystems beim Miller-Fisher-Syndrom (mod. nach Berlit [3])

Befund Zentrales Nervensystem Peripheres Nervensystem

Klinisch Symmetrische Ophthalmoplegiea Areflexiea Internukleäre Ophthalmoplegiea oder

erhaltene Konvergenz

Distal sensible Symptome (an Armen und Beinen)a Eineinhalb-Syndrom Periphere faziale Parese

Konvergenzspasmus Pallhypästhesiea

Parinaud-Syndroma

Erhaltener optokinetischer Nystagmus Zerebelläre Ataxiea

Zentrale faziale Parese Erhaltenes Bell-Phänomena Hemiparese oder Hemihypästhesie Bewusstseinsstörungen

Epileptische Anfälle Extrapyramidale Symptome Neurophysiologisch Hinweise auf Hirnstammläsionen im

Blinkreflex oder evozierten Potentialen

Hinweise auf demyelinisieren- de und/ oder axonale Läsionen in der ENG und im EMGa Verlangsamung der Grundaktivität im

EEG

Neuroradiologisch Läsionen im Schädel-MRTa

Liquorbefunde Pleozytose Zytoalbuminäre Dissoziation

Neuropathologisch Entzündliche Läsionen im Mesenzepha- lon und Hirnstamm

a Symptome und Befunde, die auch bei unserem Patienten vorlagen. EEG Elektroenzephalographie;

ENG Elektroneurographie; EMG Elektromyographie; MRT Magnetresonanztomographie.

Kasuistiken

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29. Yuki N, Hirata K (1998) Fisher’s syndrome and group A streptococcal infection. J Neurol Sci 160:

64–66

30. Yuki N, Sato S, Tsuji S et al. (1993) An immunologic abnormality common to Bickerstaff’s brain stem encephalitis and Fisher’s syndrome. J Neurol Sci 118: 83–87

31. Yuki N, Wakabayashi K, Yamada M et al. (1997) Overlap of Guillain-Barre syndrome and Bickerstaff’s brainstem encephalitis. J Neurol Sci 145: 119–121

32. Zubaran C, Fernandes J, Martins F et al. (1996) [Cli- nical and neuropathological aspects of Wernicke- Korsakoff syndrome]. Rev Saude Publica 30: 602–

608

Preis für Hirnforschung in der Geriatrie

Zum 12. Mal vergibt die Universität Wit- ten/Herdecke den Preis für Hirnforschung in der Geriatrie. Mit diesem Preis sollen herausragende Arbeiten aus den Bereichen der Medizin, Naturwissenschaften, Pharma- kologie, Soziologie, Psychologie und Pflege ausgezeichnet werden, die im Bereich der anwendungsbezogenen Forschung und umgesetzten Grundlagenforschung einen wesentlichen Beitrag zur besseren Diagnos- tik, Therapie, Versorgung und Betreuung von geriatrischen Patienten mit Hirnerkran- kungen geleistet haben. Der Preis ist von der Firma Merz Pharmaceuticals GmbH in Frankfurt am Main mit 10.000 Euro gestiftet worden und wird kalenderjährlich vergeben.

Es werden nur Arbeiten ausgezeichnet, die – unabhängig von der Nationalität des Ein- senders – in deutscher Sprache eingereicht werden und aus dem deutschsprachigen Bereich stammen. Die Bewerbungsunterla- gen für die Preisvergabe sollten bis zum 30.

September 2006 in einfacher Ausfertigung unter einem Kennwort eingereicht werden.

Der Name der/des Verfasser/s und die Adres- se/n sind in einem verschlossenen, mit dem gleichen Kennwort versehenen Umschlag beizufügen.

Die Unterlagen sind an den Lehrstuhl für Ger- iatrie der Universität Witten/Herdecke, z. Hd.

Herrn Professor Dr. med. I. Füsgen, Ärztlicher Direktor der Geriatrischen Kliniken St. Anto- niuis, Carnaper Straße 60, 42283 Wuppertal, zu senden.

Die eingereichten Arbeiten werden von einer wissenschaftlichen Jury beurteilt. Der Rechts- weg ist ausgeschlossen.

Quelle: Universität Witten/Herdecke, Medizinische Fakultät (Wuppertal)

Erblich bedingte Bewegungs- störung

Ursache eines unheilbaren Nervenlei- dens entdeckt

Taumelnder Gang, Koordinationsstörungen der Extremitäten, verwaschene Sprache: Das sind die Symptome der spinozerebellären Ataxie, einem genetisch bedingten unheil- baren Nervenleiden, das im Alter von 30 bis 40 Jahren auftritt. Ursache vom Typ 3 dieser Erkrankung sind Proteinablagerungen in Form des pathogenen Proteins Atx-3, die zum Zelltod von Neuronen des Kleinhirns führen. Forscher des Max-Delbrück-Centrums fanden nun heraus, dass der Prozess der Atx-3-Ablagerung durch das sog. Valosin- haltige Protein VCP beeinflusst wird. Sie identifizierten eine Aminosäureregion auf Atx-3, an die das VCP bindet. VCP spielt bei lebenswichtigen Vorgängen in der Zelle eine Rolle, etwa beim Abbau nicht mehr benö- tigter oder funktionsuntüchtiger Proteine.

Wenn VCP gegenüber Atx-3 im Überschuss vorhanden ist, verhindert es die Bildung der Eiweißklumpen. Hat die Zelle im Verhältnis zu Atx-3 hingegen zu wenig VCP, kommt es zur Bildung der schädlichen Ablagerungen.

Die Ergebnisse wurden publiziert in: Böddrich A. et al. (2006) An arginine/lysine-rich motif is crucial for VCP/p97-mediated modulation of ataxin-3 fibrillogenesis. EMBO 25: 1547–1558.

Quelle: Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch, www.mdc-berlin.de

Referenzen

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