Grundlagen
Pädagogik Volker Castor
1
Berufs- und Arbeitspädagogik
III. Ausbildung durchführen Grundlagen
Pädagogik 1. Überblick 2. Didaktik 3. Methoden und
Medien 4. Soziale
Entwicklung 5. Lernförderung 6. Beurteilung
Grundlagen Pädagogik
2
Grundlagen Pädagogik 1. Überblick 2. Didaktik 3. Methoden und
Medien 4. Soziale
Entwicklung 5. Lernförderung 6. Beurteilung
Berufs- und Arbeitspädagogik III. Ausbildung durchführen
1 Überblick
Lernen, Lernkompetenz, Lernkultur, Ausbilder als Lernbegleiter 2 Didaktik
Didaktische Prinzipien, Lernziele, Lern- und Arbeitstechniken, Motivation
3 Methoden und Medien
Kommunikation, Ausbildungsmethoden und Methodenauswahl, Medieneinsatz, Lehrgespräche und Arbeitsunterweisungen 4 Soziale Entwicklung
Sozialisation des Auszubildenden im Betrieb, Kommunikation, Verhalten und Umgang mit Konflikten
5 Lernförderung
Lernhilfen, Förder- und Unterstützungsmaßnahmen 6 Beurteilung
Erfolgskontrollen in der Ausbildung, Ausbildungsnachweis
Grundlagen
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3
Grundlagen
Pädagogik Volker Castor
1. Überblick 2. Didaktik 3. Methoden und
Medien 4. Soziale
Entwicklung 5. Lernförderung 6. Beurteilung
Berufs- und Arbeitspädagogik III. Ausbildung durchführen
Literatur
Semper, Lothar und Gress, Bernhard:
Die Handwerker-Fibel, Band 4 Sackmann (Autorenteam):
Lehrbuch für die Meisterprüfung, Teil IV
Grundlagen
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4
Grundlagen
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1. Überblick 2. Didaktik 3. Methoden und
Medien 4. Soziale
Entwicklung 5. Lernförderung 6. Beurteilung
Download unter www.dioskur.de
Grundlagen
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5
Grundlagen
Pädagogik Volker Castor
1. Überblick
2. Didaktik 3. Methoden und
Medien 4. Soziale
Entwicklung 5. Lernförderung 6. Beurteilung
Berufs- und Arbeitspädagogik III. Ausbildung durchführen
• Lernen und Lernkompetenz
• Lernkultur
• Der Ausbilder als Lernbegleiter
Grundlagen Pädagogik
6
Grundlagen Pädagogik 1. Überblick
Lernen und Lernkompetenz Lernkultur Der Ausbilder als Lernbegleiter
Berufs- und Arbeitspädagogik Überblick
Ausbildungs- voraussetzungen
prüfen und Ausbildung
planen
Ausbildung vorbereiten
und Einstellung von Auszubildenden
durchführen
Ausbildung durchführen Ausbildung
abschließen
Grundlagen
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7
Grundlagen
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1. Überblick
Lernen und Lernkompetenz
Lernkultur Der Ausbilder als Lernbegleiter
Lernen und Lernkompetenz
Also lautet ein Beschluss, dass der Mensch was lernen muss.
Lernen kann man, Gott sei dank,
aber auch sein Leben lang.
Wilhelm Busch
Grundlagen
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8
Grundlagen
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1. Überblick
Lernen und Lernkompetenz
Lernkultur Der Ausbilder als Lernbegleiter
Lernen und Lernkompetenz
Unter Lernenversteht man sowohl den absichtlichen als auch den beiläufigen Erwerb von Fertigkeiten.
Der Lernzuwachs kann sich dabei auf geistigem, körperlichem, charakterlichem oder sozialem Gebiet ereignen.
Grundlagen
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9
Lernen und Lernkompetenz
1. Überblick
Lernen und Lernkompetenz
Lernkultur Der Ausbilder als Lernbegleiter
Lernkompetenzist die Fähigkeit und Bereitschaft, Informationen über Sachverhalte und Zusammenhänge zu verstehen, auszu- werten und in gedankliche Strukturen zu bringen.
Lernbereitschaftund Lernfähigkeitwerden dabei beeinflusst von der individuellen:
• Sach- / Fachkompetenz
• Methodenkompetenz
• Sozialkompetenz
• Selbstkompetenz
• Sprachkompetenz
• Medienkompetenz
Grundlagen Pädagogik
Lernkultur 10
1. Überblick
Lernen und Lernkompetenz Lernkultur Der Ausbilder als Lernbegleiter
Die (vor-)gelebte betriebliche Lernkulturbildet den Rahmen für erfolgreiche Lernprozesse und unterliegt dabei sowohl gesell- schaftlichen als auch technologischen Wandlungen.
Eine Kultur des selbstgesteuerten Lernen bedeutet, dass die Auszubildenden selbst fähig sind, ihre Lernhandlung zu bestimmen. Sie sollen in der Lage sein, den Anforderungen lebenslangen Lernens gerecht zu werden. Dazu müssen sie über die entsprechenden Kompetenzen und Lernstrategien verfügen.
Grundlagen
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11
Lernkultur
Selbstgesteuertes Lernen
1. Überblick
Lernen und Lernkompetenz Lernkultur Der Ausbilder als Lernbegleiter
Merkmale
• Eigenständige Zielsetzung
• Selbstmotivation
• Auswahl geeigneter Lernstrategien und Lerntaktiken
• Überwindung von Problemen (z.B. Lernhindernisse und Ablenkungen)
• Lernerfolgskontrolle
Grundlagen
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Lernbegleiter 12
1. Überblick
Lernen und Lernkompetenz Lernkultur Der Ausbilder als Lernbegleiter
Die veränderte Ausbildungspraxis hat Folgen für die Rolleder Ausbilder und Ausbilderinnen. Sie werden vom bloßen Unterweiser zum Begleiter von Lernprozessen.
Lern- und Arbeitsprozesse können so besser miteinander verzahnt werden. So können Auszubildende mit neuen Aufgaben und Situationen in Berührung kommen, die sie mit ihrem bisherigen Wissens- und Könnensstand nicht lösen können – sie werden also über die konkrete Situation an das Lernen in einer begleiteten bzw.
geschützten Umgebung herangeführt.
Grundlagen
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13
Lernbegleiter
1. Überblick
Lernen und Lernkompetenz Lernkultur Der Ausbilder als Lernbegleiter
Lernbegleiter sind Lehrende dann, wenn sie ihre Hauptaufgabe darin sehen, umfassende Lernprozesse bei den Auszubildenden in Gang zu setzen, zu unterstützen und aufrechtzuerhalten.
Grundlagen Pädagogik
14
Grundlagen Pädagogik 1. Überblick
2. Didaktik 3. Methoden und
Medien 4. Soziale
Entwicklung 5. Lernförderung 6. Beurteilung
Berufs- und Arbeitspädagogik III. Ausbildung durchführen
• Lernen und Lernkompetenz
• Lernkultur
• Der Ausbilder als Lernbegleiter
Grundlagen
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15
Grundlagen
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1. Überblick 2. Didaktik 3. Methoden und
Medien 4. Soziale
Entwicklung 5. Lernförderung 6. Beurteilung
Berufs- und Arbeitspädagogik III. Ausbildung durchführen
• Didaktische Prinzipien
• Lernziele
• Lern- und Arbeitstechniken
• Motivation
Grundlagen
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Didaktik 16
2. Didaktik
Didaktische Prinzipien Lernziele Lern- und Arbeitstechniken Motivation
Die Didaktik ist die Lehre des Lehrens.
Didaktik im engeren Sinn beschäftigt sich mit der Theorie des Unterrichts, im weiteren Sinne mit der Theorie und Praxis des Lehrens und Lernens.
Didaktisches Dreieck
Gegenstand WAS ?
Auszubildender WEM ? Ausbilder
WER ?
Grundlagen
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17
Didaktik
Leitfragen und Teilbereiche
2. Didaktik
Didaktische Prinzipien Lernziele Lern- und Arbeitstechniken Motivation
Grundlagen Pädagogik
Didaktische Prinzipien 18
2. Didaktik
Didaktische Prinzipien
Lernziele Lern- und Arbeitstechniken Motivation
Didaktische Prinzipien sind allgemeine Grundsätze zur Gestaltung von Erziehung und Unterricht.
Sie kommen nicht unbedingt alle gleichzeitig zum Tragen, da sie (auch) durch die konkrete Unterweisungsform bestimmt werden.
(Johann Amos Comenius, um 1650) von:
bekannt
zu:
→ neu einfach → kompliziert
konkret → abstrakt
allgemein → speziell
Grundlagen
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19
Didaktische Prinzipien
2. Didaktik
Didaktische Prinzipien
Lernziele Lern- und Arbeitstechniken Motivation
Prinzip der Altersgerechtheit
Die Ausbildenden müssen immer bedenken, welcher Altersgruppe die Auszubildenden angehören.
Prinzip der Vorbildwirkung
Die Vorbildwirkung der Lehrenden nimmt einen herausragenden Rang in der Erziehung ein. – In der Erkenntnis, dass das lebendige Beispiel mehr auslöst als viele Worte und Vorschriften.
Prinzip des handlungsorientierten Lehrens und Lernens Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten (Handlungsfähigkeit) sollen in Handlungssituationen vermittelt werden.
Prinzip der Zielklarheit
Lehr- und Lernziele sollen so klar und eindeutig wie möglich definiert werden.
Grundlagen
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Didaktische Prinzipien 20
2. Didaktik
Didaktische Prinzipien
Lernziele Lern- und Arbeitstechniken Motivation
Prinzip der Fasslichkeit / Anschaulichkeit
Der gesamte Stoff soll so gegliedert und aufgebaut werden, dass Lernen weniger auf abstrakter als auf bildhafter Ebene erfolgt. Der Lerngegenstand soll für die Lernenden sinnlich fassbar werden.
Prinzip der Praxisnähe
Der Stoff soll an den praktischen Erfordernissen des Ausbildungs- berufes ausgerichtet sein (auftragsorientiertes Lernen).
Prinzip der Förderung der Aktivität
Die Ausbildung soll darauf ausgerichtet sein, den Auszubildenden an möglichst selbstständiges Arbeiten heranzuführen.
Prinzip der Wiederholung und Variation / Erfolgssicherung Der Lernerfolg soll über eine längere Zeit erhalten bleiben und das erworbene Wissen und Können gegen Vergessen und Verfall abgesichert werden. Also: Wiederholen, Variieren, Üben, Trainieren und Anwenden des Erlernten in der Praxis.
Grundlagen
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21
Didaktische Prinzipien
2. Didaktik
Didaktische Prinzipien
Lernziele Lern- und Arbeitstechniken Motivation
Prinzip der Differenzierung und Individualisierung
Differenzierung: Der Lern- und Lehrprozess soll möglichst auf den einzelnen Auszubildenden bzw. eine gleichartig zusammengesetzte Gruppe ausgerichtet sein
Individualisierung: Es soll besondere Rücksicht auf den Einzelnen und seine Voraussetzungen bei der Stoffaufbereitung genommen werden
Grundlagen Pädagogik
Lernziele 22
2. Didaktik
Didaktische Prinzipien Lernziele Lern- und Arbeitstechniken Motivation
Lernziele beinhalten beabsichtigte, angestrebte und erwünschte Ergebnisse des Lernprozesses und die Veränderung von Ver- haltensweisen beim Lernenden.
Klar festgelegte Lernziele
• informieren über die zu erwerbenden Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten
• helfen, den Erfolg der Ausbildung zu beurteilen
• zwingen die Lehrenden, ihre Unterweisungen zu strukturieren
Ziel = Erwünschter Zustand in der Zukunft
Grundlagen
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23
Lernziele
2. Didaktik
Didaktische Prinzipien Lernziele Lern- und Arbeitstechniken Motivation
Lernziel
Was können die Auszubildenden nach der Unterweisung tun?
Methode
Mit welcher Methode kann das angestrebte Ziel erreicht werden?
Prüfung
Mit welcher Prüfung kann beurteilt werden, ob das Ziel erreicht wurde?
Grundlagen
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Lernziel- bereiche Lernzielbereiche 24
2. Didaktik
Didaktische Prinzipien Lernziele Lern- und Arbeitstechniken Motivation
kognitiv affektiv
psycho- motorisch an-
wendungs- orientiert
sozial- kommu-
nikativ
kommu- nikativ
Grundlagen
Pädagogik Volker Castor
25
Lernzielbereiche
2. Didaktik
Didaktische Prinzipien Lernziele Lern- und Arbeitstechniken Motivation
Kognitive Lernziele (Kenntnisse)
beziehen sich insbesondere auf Veränderungen bei:
• Wissen
• Verstehen und Einsehen
• Denken und Behalten
Affektive Lernziele (Verhaltensweisen) beinhalten unter anderem Veränderungen bei:
• Empfindungen, Wertungen und Interessen
• inneren Einstellungen und Motivation
• sozialem Verhalten und Bereitschaft zur Kooperation
• Ordnungssinn und Arbeitsfreude
Psychomotorische Lernziele (Fertigkeiten) sind vor allem Veränderungen in den Bereichen:
• körperliches Handeln
• Bewegungen und manuelle Tätigkeiten
Grundlagen Pädagogik
Lernzielbereiche 26
2. Didaktik
Didaktische Prinzipien Lernziele Lern- und Arbeitstechniken Motivation
Kommunikative Lernziele
beziehen sich insbesondere auf Veränderungen beim:
• Hinwenden
• zusammen Handeln
• Integrieren
Sozial-kommunikative Lernziele
beinhalten unter anderem Veränderungen beim:
• Informieren
• Abstimmen
• Kooperieren
Anwendungsorientierte Lernziele
beziehen sich insbesondere auf Veränderungen bei:
• Wissen
• Verstehen
• Anwenden
Grundlagen
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27
Lernzielklassifizierungen
2. Didaktik
Didaktische Prinzipien Lernziele Lern- und Arbeitstechniken Motivation
Bildungsziele werden nach ihrem Konkretisierungsgradin verschiedene Klassen eingeordnet:
Leitziele
Sie sind die Obersten Bildungsziele (in eher abstrakter Form).
• Selbstbeherrschung
• Verantwortungsgefühl
• Hilfsbereitschaft
• Selbstbestimmung
• Kritikfähigkeit Richtziele
Sie beschreiben einen Bereich oder ein Lernfeld der angestrebten Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten. Sie weisen damit einen geringen Grad an Genauigkeit auf und lassen eine größere Zahl von Auslegungen zu.
Grundlagen
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Lernzielklassifizierungen 28
2. Didaktik
Didaktische Prinzipien Lernziele Lern- und Arbeitstechniken Motivation
Grobziele
Im Gegensatz zu den Richtlernzielen geben Groblernziele bereits Fertigkeiten und Kenntnisse an, die vermittelt werden sollen.
Groblernziele sollten dementsprechend als Fähigkeiten oder Fertigkeiten formuliert werden, über die der Lernende nach erfolgreichem Lernprozess verfügen soll.
Sie beschreiben Ausprägungen eines Teils des Lernbereichs. Sie weisen damit einen mittleren Grad an Genauigkeit auf.
Feinziele
Feinlernziele strukturieren sowohl die einzelne Unterrichtseinheit als auch kleinere Abschnitte einer Seminarreihe. Die Feinlernziele werden ähnlich wie die Groblernziele als Kompetenzen und Tätig- keiten formuliert. Jedoch sind es in der Regel Teilziele, die mit einer oder einer überschaubaren Anzahl von Lerneinheiten zu erreichen sind. Sie leiten sich aus den Vorgaben des zu erreichen- den Groblernziels ab.
Grundlagen
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29
Lernzielklassifizierungen
Beispiel: Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Glaser / Glaserin
2. Didaktik
Didaktische Prinzipien Lernziele Lern- und Arbeitstechniken Motivation
Lernfeld 1
Flachglasformate anfertigen und einbauen 1. Ausbildungsjahr – Zeitrichtwert: 100 Std.
Zielformulierung:
Die Schülerinnen und Schüler erfassen die Arbeitsaufträge zur Anfertigung und zum Einbau unterschiedlicher Flachglasformate.
Sie planen das Trennen von Glas unter Berücksichtigung der technischen und der qualitativen Anforderungen. Dabei berücksichtigen sie
wirtschaftliche Aspekte, beachten ökologische Vorschriften und machen sich im Umgang mit Werkzeugen und Glasbearbeitungsmaschinen vertraut.
Unter Beachtung der konstruktiven Vorgaben treffen sie Entscheidungen für die Ausführung von Einfach- und Reparaturverglasungen. Sie planen den Arbeitsablauf hinsichtlich Anfertigung und Einbau unter Berücksichti- gung der erforderlichen Werkzeuge, Maschinen und des Arbeitsschutzes, wenden technische Unterlagen an, führen fertigungstechnische Berech- nungen durch, fertigen Zeichnungen an und ermitteln den Materialbedarf.
Grundlagen Pädagogik
Lernzielklassifizierungen 30
Beispiel: Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Glaser / Glaserin
2. Didaktik
Didaktische Prinzipien Lernziele Lern- und Arbeitstechniken Motivation
Lernfeld 1
Flachglasformate anfertigen und einbauen 1. Ausbildungsjahr – Zeitrichtwert: 100 Std.
Inhalte:
• Gestaltung, Formate, Bearbeitungsverfahren
• Glasarten, Herstellungsverfahren, Verwendung
• Handelsformen, Lagerung, Transport
• Unfallschutz, Entsorgung
• Werkzeugtechnik, Maschinentechnik
• Verklotzung, Befestigung, Abdichtung, Kenntlichmachung, Aufmaß
• Betriebsanweisungen
• Werkzeichnungen, Schablonen
• Geometrische Grundkonstruktionen
• Flächenberechnungen, Verschnitt, Materialbedarf
Grundlagen
Pädagogik Volker Castor
31
Lernziele Taxonomie
2. Didaktik
Didaktische Prinzipien Lernziele Lern- und Arbeitstechniken Motivation
Lernziele lassen sich nach dem Grad ihrer Komplexität der angestrebten Leistung klassifizieren.
Evaluation Synthese
Analyse Anwenden
Verstehen Kennen
Grundlagen
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Lernziele 32
Taxonomie
2. Didaktik
Didaktische Prinzipien Lernziele Lern- und Arbeitstechniken Motivation
Beispiel für kognitive Lernziele:
1. Kennen: nennen Sie ...
2. Verstehen: erklären Sie ...
3. Anwenden: berechnen Sie ...
4. Analysieren: identifizieren Sie ...
5. Zusammenführen (Synthese): planen Sie ...
6. Beurteilen(Evaluation): überprüfen Sie ...
Grundlagen
Pädagogik Volker Castor
33
Lern- und Arbeitstechniken
2. Didaktik
Didaktische Prinzipien Lernziele Lern- und Arbeitstechniken Motivation
Wir lernen ...
Grundlagen Pädagogik
Lern- und Arbeitstechniken 34
Lerntypen
Bei der Lerntypbestimmunggeht es jedoch nur um Tendenzen.
Zum effektiven Lernen ist eine möglichst große Beteiligung und Nutzung aller Sinne am besten.
• Visueller Lerntyp
• Auditiver Lerntyp
• Motorischer Lerntyp
• Kommunikativer Lerntyp
Grundlagen Pädagogik 2. Didaktik
Didaktische Prinzipien Lernziele Lern- und Arbeitstechniken Motivation
Grundlagen
Pädagogik Volker Castor
35
Visueller Lerntyp
2. Didaktik
Didaktische Prinzipien Lernziele Lern- und Arbeitstechniken Motivation
Der visuelle Lerntyp
Optische Eindrücke nimmt dieser Typ am besten auf.
Mögliche Lernformate: Mind-Maps, Grafiken, Schaubilder
Grundlagen
Pädagogik Volker Castor
Visueller Lerntyp 36
2. Didaktik
Didaktische Prinzipien Lernziele Lern- und Arbeitstechniken Motivation
Visuellen Lerntypen fällt das Einprägen von Informationen leichter, wenn sie die Inhalte in anschaulicher Form vor sich sehen. Als primäres Lerninstrument dienen die Augen. Anders als dem audi- tiven Lerntyp reicht hier das Zuhören im Frontalunterricht nicht aus.
Jedes geschriebene Wort ist besser als das Gelesene: Zusam- menfassungen in Form von Mitschriften, besser noch in Schau- bildern wie einer Mindmap oder einer Grafik, verdeutlichen die Zu- sammenhänge des Lernstoffs. Visuelle Lerntypen sollten deswegen immer fleißig mitschreiben. Allein diese Aufzeichnungen oder das wiederholte Betrachten der Skizzen lassen es zu, den Sachverhalt schneller zu verarbeiten. Auch visuelle Erklärvideos und Tutorials helfen dem visuellen Lerntyp.
Ein visueller Lerntyp lernt schneller, wenn er sich den Stoff nicht vom Buch oder Blatt aus einprägst, sondern selbst systematisierst, indem er sie auf Karteikarten schreibt. Noch besser: mit Hilfe von Post-its den Lernstoff direkt mit Alltagsgegenständen verknüpfen.
Grundlagen
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37
Auditiver Lerntyp
2. Didaktik
Didaktische Prinzipien Lernziele Lern- und Arbeitstechniken Motivation
Der auditive Lerntyp
Lernt am besten, wenn er Lernstoff hört.
Mögliche Lernformate: Vorträge, Sprachformate, Audio-Kurse
Grundlagen Pädagogik
Auditiver Lerntyp 38
2. Didaktik
Didaktische Prinzipien Lernziele Lern- und Arbeitstechniken Motivation
Hat ein Mensch ein Faible für Hörbücher oder er kann sich eine Geschichte am besten vorstellen und merken, wenn ihm jemand daraus vorliest – dann zählt dieser Mensch zum auditiven Lerntyp.
Dieser kann sich Fakten am besten merken, wenn er den Lernstoff hört.
Typische Lernformen sind Vorträge: Wenn jemand über ein Thema ausführlich referiert, klebt er an den Lippen des Vortragenden und saugst den Lernstoff förmlich in sich auf. Ein auditiver Kurs kann ihm besonders effektiv Wissen vermitteln. Aber auch Wissens- Podcasts oder vorgelesene Fachbücher können dem auditiven Lerntyp besonders gut helfen.
Wenn das alles nicht verfügbar ist, kann es dem auditiven Lerntyp auch helfen, sich das Buch selbst laut vorzulesen.
Grundlagen
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39
Motorischer Lerntyp
2. Didaktik
Didaktische Prinzipien Lernziele Lern- und Arbeitstechniken Motivation
Der motorische Lerntyp
Lernt am besten beim Anwenden.
Mögliche Lernformate: Modelle, Vorführungen, Rollenspiele
Grundlagen
Pädagogik Volker Castor
Motorischer Lerntyp 40
2. Didaktik
Didaktische Prinzipien Lernziele Lern- und Arbeitstechniken Motivation
Beim motorischen Lerntyp gilt ganz klar die Devise „learning by doing“. Bewegen, Anfassen, Anwenden – der motorische Lerntyp ist praktisch orientiert und lernt am besten, wenn er alles ausprobiert, um einen Sachverhalt zu verstehen.
Kein Wunder also, dass motorische Lerner für Außenstehende immer etwas unruhiger wirken: Sie merken sich den Lernstoff besser, wenn sie in Bewegung bleiben – zum Beispiel durch „Stuhl- kippeln“ oder „Herumtigern“.
Deshalb sollten motorische Lerntypen überlegen, wie der Lernstoff in irgendeiner Weise mit aktiven Elementen veranschaulicht werden kann. Falls der Lernstoff nicht aktiv erlebbar, also sehr theoretisch und abstrakt ist, verschaffen dem motorischen Lerner verschiedene Rollenspiele oder Gruppenarbeiten mehr Verständnis.
Grundlagen
Pädagogik Volker Castor
41
Kommunikativer Lerntyp
2. Didaktik
Didaktische Prinzipien Lernziele Lern- und Arbeitstechniken Motivation
Der kommunikative Lerntyp Lernt am besten im Gespräch.
Mögliche Lernformate: Diskussionen, Gruppenarbeit, Fragerunden
Grundlagen Pädagogik
Kommunikativer Lerntyp 42
2. Didaktik
Didaktische Prinzipien Lernziele Lern- und Arbeitstechniken Motivation
Der kommunikative Lerntyp tauscht sich gerne mit seinen Mit- menschen aus und liebt das gemeinsame Diskutieren.
Kommunikative Lerntypen bringen sich gerne aktiv ein und können sich so neue Inhalte am besten einprägen.
Ideal geeignet für den kommunikativen Lerntypen sind z.B. Grup- penarbeiten, denn diese leben von der Interaktion zwischen den Beteiligten. Frontalunterricht hingegen gehört nicht zu den bevor- zugten Lernformen des kommunikativen Lerntypen, denn hier ist eher aufmerksames Zuhören gefragt.
Doch nach jedem Vortrag besteht in der Regel die Möglichkeit, Fragen zu stellen – so ist auch der Lerneffekt für den kom- munikativen Lerntypen am größten. Auch die Gründung einer eigenen Lerngruppe ist vorteilhaft.
Grundlagen
Pädagogik Volker Castor
43
Lernen und Vergessen
2. Didaktik
Didaktische Prinzipien Lernziele Lern- und Arbeitstechniken Motivation
10%
Lesen Wir behalten ...
30%
Beobachten 20%
Hören
70%
Hören und Sehen
90%
Selbst ausführen
Grundlagen
Pädagogik Volker Castor
Lernen und Vergessen 44
2. Didaktik
Didaktische Prinzipien Lernziele Lern- und Arbeitstechniken Motivation
Vergessenskurve ohne Wiederholungen
Der durchschnittliche Verlauf verläuft langsamer, wenn neue Informationen mit bereits im Gehirn vorhandenen Informationen verknüpft werden können.
Grundlagen
Pädagogik Volker Castor
45
Lernen und Vergessen
2. Didaktik
Didaktische Prinzipien Lernziele Lern- und Arbeitstechniken Motivation
Vergessenskurve mit Wiederholungen
Der Vorgang des Vergessens kann durch mehrfaches Wiederholen des Lernstoffes abgemildert werden. Wissen, das nicht regelmäßig abgerufen oder aufgefrischt wird, wird vergessen – und nur durch ständiges Benutzen des Wissens bleibt es im Gedächtnis.
Grundlagen Pädagogik
Lernen und Vergessen 46
2. Didaktik
Didaktische Prinzipien Lernziele Lern- und Arbeitstechniken Motivation
„Von der Hand in den Kopf“
Bei der Wiederholung und Vertiefung von bereits erlernten Stoff gelten ebenfalls die bekannten Gesetzmäßigkeiten.
Je mehr Kanäle gleichzeitig aktiviert werden, desto größer ist der Lerneffekt.
Grundlagen
Pädagogik Volker Castor
47
Zeitmanagement
2. Didaktik
Didaktische Prinzipien Lernziele Lern- und Arbeitstechniken Motivation
Die Zeit ist dieRessource des Menschen, die weder ersetzt noch angespart werden kann. Sie ist gleichzeitig eine Ressource, die nicht zurückgewonnen werden kann.
Morgen ist ein Tag näher an Ihrer Prüfung ...
Grundlagen
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48
2. Didaktik
Didaktische Prinzipien Lernziele Lern- und Arbeitstechniken Motivation
Zeitmanagement
Leistungskurve Regeneration Einstellungen Zeitfresser Ist-Analyse
Strukturierung Pareto-Prinzip Eisenhower-Prinzip
ALPEN-Methode Methoden Zeit-
management
Grundlagen
Pädagogik Volker Castor
49
2. Didaktik
Didaktische Prinzipien Lernziele Lern- und Arbeitstechniken Motivation
Zeitmanagement
Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit
Die Leistungsfähigkeitdes Menschen ist nicht gleichmäßig über den Tag verteilt. Typische Hochphasen in der Produktivität sind der Vor- und der Nachmittag. Hier wird ein Großteil der gesamten Arbeitsleistung des Tages erbracht. – Schwierige Aufgaben sollten möglichst in diese Phasen eingeplant werden.
Die klassische Konzentrationskurvezeigt, dass regelmäßig kleine Pausen zur Sicherung der Aufnahmefähigkeit notwendig sind.
Grundlagen Pädagogik
50
2. Didaktik
Didaktische Prinzipien Lernziele Lern- und Arbeitstechniken Motivation
Zeitmanagement
Persönliche Zeitdisposition
Grundlagen
Pädagogik Volker Castor
51
2. Didaktik
Didaktische Prinzipien Lernziele Lern- und Arbeitstechniken Motivation
Zeitmanagement
Persönliche Zeitdisposition
Jahreszeitensowie Zeitumstellungenbeeinflussen sowohl die Befindlichkeiten als auch die Leistungsfähigkeit der Menschen.
(Besonders zeitsensible Menschen benötigen messbar etwa ein halbes Jahr zur Umstellung der inneren Uhr von Winter- auf Sommerzeit und wieder zurück).
Grundlagen
Pädagogik Volker Castor
52
2. Didaktik
Didaktische Prinzipien Lernziele Lern- und Arbeitstechniken Motivation
Zeitmanagement Regeneration
Ein guter Tag beginnt nachts. Für die vollständige Erholung benötigen wir nicht nur genügend, sondern vor allem gesunden Schlaf, in dem jede Schlafphase ausreichend Platz findet.
Im ersten Drittel der Nacht überwiegen die Tiefschlafphasen, in den beiden anderen Phasen nimmt der Anteil von Tiefschlaf zugunsten von REM-Phasen(Traumschlaf) kontinuierlich ab.
Unser Körper erholt sich vorwiegend im Tiefschlaf, wobei unser Geist und unsere Psyche REM-Schlaf zur Erholung benötigen.
Einschlaf- und Wachphase Leichtschlafphase REM-Phase Tiefschlafphase
Grundlagen
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53
2. Didaktik
Didaktische Prinzipien Lernziele Lern- und Arbeitstechniken Motivation
Zeitmanagement Einstellungen
Üben!
Regelmäßig ... und immer wieder (ins- besondere schwierige Passagen).
Lernen Sie nicht linear ... Sie beherrschen sonst nur den Anfang.
Starten!
Der Start braucht die meiste Energie (und Überwindung).
Geben Sie sich zehn Minuten, um sich einzu- finden ... wahrscheinlich klappt es dann.
Grundlagen Pädagogik
54
2. Didaktik
Didaktische Prinzipien Lernziele Lern- und Arbeitstechniken Motivation
Zeitmanagement Einstellungen
Ablenkungen!
Nicht ablenken lassen.
Unser „innerer Schweine- hund“ kennt alle unsere Schwächen.
Nein, vor einer Prüfung müssen weder die Fenster geputzt, noch der Keller aufgeräumt werden ...
Pausen!
Regelmäßiges Üben und Lernen gelingt nur, wenn auch ausreichend Zeit zur Regeneration und Be- lohnung eingeplant wird.
Grundlagen
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55
2. Didaktik
Didaktische Prinzipien Lernziele Lern- und Arbeitstechniken Motivation
Zeitmanagement Zeitfresser
Innere / Interne Faktoren
• Einstellungen
• Handlungen, Ersatzhandlungen
• Perfektionismus
• Helfersyndrom
Äußere / Externe Faktoren
• E-Mails, Soziale Medien
• Klatsch & Tratsch
• Meetings
• Prozesse, Organisationsstrukturen
Kaum jemand nimmt sich absichtlich vor, Zeit zu vertrödeln. Trotz- dem passiert es – und das gar nicht mal zu knapp. Tatsächlich lauern zahlreiche, oft ungeahnte Zeitfresser.
Ohne das man es merkt, vergehen nicht nur Minuten, sondern sogar Stunden. Schaut man dann auf die Uhr, stellt man mit Schrecken fest, wie viel noch zu erledigen ist und wie wenig Zeit nur noch bleibt.
Grundlagen
Pädagogik Volker Castor
56
2. Didaktik
Didaktische Prinzipien Lernziele Lern- und Arbeitstechniken Motivation
Zeitmanagement Zeitfresser
In der betrieblichen Praxisist es wichtig, hier die richtige Balance zu finden. Kunden, Vorgesetzte, Kollegen und Auszubildende agieren als soziale Wesen ... und brauchen den gemeinsamen Austausch (über den rein beruflichen Horizont hinaus).
In der klassischen Prüfungssituationgibt es hier jedoch nur eine Lösung: Private Gespräche sind in die Pausenzeiten zu verlegen.
Grundlagen
Pädagogik Volker Castor
57
2. Didaktik
Didaktische Prinzipien Lernziele Lern- und Arbeitstechniken Motivation
Strukturierung
Zeitliche Struktur schaffen
• Zerlegung der Gesamtaufgabe in (leichter zu bewältigende und leichter zu planende) kleinere Teilaufgaben
• Regelmäßiger Lernrhythmus
• Zeitpläne und To-Do-Listen (erstellen und einhalten)
• Regenerationszeiten und Pufferzeiten einplanen
Grundlagen Pädagogik
58
2. Didaktik
Didaktische Prinzipien Lernziele Lern- und Arbeitstechniken Motivation
Strukturierung
Räumliche Struktur schaffen
Eine Grundbedingung für erfolgreiches Lernen und Arbeiten ist ein guter Arbeitsplatz.
Auf dem Schreibtisch sollten nur Dinge stehen, die täglich benötigt werden.
• Keine Ablenkungen
• Kein Zeitverlust durch das Suchen von Unterlagen
Grundlagen
Pädagogik Volker Castor
59
2. Didaktik
Didaktische Prinzipien Lernziele Lern- und Arbeitstechniken Motivation
Pareto-Prinzip / ABC-Analyse
Zeit Bedeutung
der Aufgaben bzw.
Beitrag zur Zielerreichung
A B C
20% 40%
80:20-Regel
In der Praxis ist regelmäßig zu beobachten, dass 20 % der Aufgaben so bedeutend sind, dass sie bereits 80 % der Ergebnisse ausmachen - die übrigen 80% der Zeit erbringen zusammen lediglich noch 20% des Ergebnisses.
Grundlagen
Pädagogik Volker Castor
60
2. Didaktik
Didaktische Prinzipien Lernziele Lern- und Arbeitstechniken Motivation
Eisenhower-Prinzip
Handlungsmaxime bei Aufgabenkollision:
Wichtigkeit vor Dringlichkeit
wichtig nicht
wichtig
nicht dringend
selbst sofort erledigen Aufgabe
delegieren
selbst später erledigen
Eisenhower-Prinzip
• Mehrere Aufgaben fallen zur gleichen Zeit an
• Führungsposition des Entscheiders (eine Delegation ist sonst nicht möglich)
Grundlagen
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61
2. Didaktik
Didaktische Prinzipien Lernziele Lern- und Arbeitstechniken Motivation
ALPEN-Methode
A= Alles aufschreiben, direkt aufschreiben L= Länge / Dauer schätzen
P= Pufferzeiten einplanen
E= Entscheidung / Prioritäten festlegen N= Nachkontrolle
Grundlagen Pädagogik
Zeitmanagement 62
Handlungsmaximen
2. Didaktik
Didaktische Prinzipien Lernziele Lern- und Arbeitstechniken Motivation
Wichtige Aufgaben (A-Aufgaben) sollten
• entsprechend der persönlichen Leistungskurve und
• geschützt vor Leistungsfressern umgesetzt werden.
Wenn solche Aufgaben zu Zeitpunkten verrichtet werden müssen, an denen die individuelle Leistungsfähigkeit gering ist, muss ein größerer Zeitrahmen eingeplant werden.
Nicht zu ambitioniert planen: Zerlegung großer Arbeitsaufgaben in handhabbare Teilaufgaben.
Pufferzeiten berücksichtigen: Nicht mehr als ca. 60 % (je nach Quelle: 80 %) der zur Verfügung stehenden Zeit verplanen.
Planungen verwirklichen: Anfangen!
Grundlagen
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63
Motivation
2. Didaktik
Didaktische Prinzipien Lernziele Lern- und Arbeitstechniken Motivation
Grundlagen
Pädagogik Volker Castor
Motivation 64
2. Didaktik
Didaktische Prinzipien Lernziele Lern- und Arbeitstechniken Motivation
Die Motive, die Menschen so handeln lassen, wie sie handeln, sind vielfältig. Ein wesentliches Lernmotivist beim Menschen die Neugier.
Klassisch wird zwischen intrinsischenund extrinsischenQuellen der Motivation unterschieden.
• Intrinsisch motivierte Personen beziehen ihre Motivation aus der Tätigkeit oder Aufgabe heraus. Ihr Handeln wird durch ihre innere Überzeugung bestimmt.
• Bei der extrinsischen Motivation erbringen Menschen bestimmte Leistungen, weil sie sich davon einen Vorteil (Belohnung) ver- sprechen oder Nachteile (Bestrafung) vermeiden wollen.
Grundlagen
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65
Motivation
2. Didaktik
Didaktische Prinzipien Lernziele Lern- und Arbeitstechniken Motivation
Beide Motivgruppen können sich auch wechselseitig beeinflussen und ergänzen.
Ein Auszubildender strengt sich mehr an, um Kritik zu entgehen → es stellen sich erste Erfolgserlebnisse ein → er wird gelobt → die Tätigkeit beginnt, ihm Spaß zu machen → seine Arbeit bekommt für ihn einen neuen Sinn → seine Neugierde steigt
Intrinsisch:
Einstellung
Extrinsisch:
Verhalten
&
Grundlagen Pädagogik
Motivation 66
2. Didaktik
Didaktische Prinzipien Lernziele Lern- und Arbeitstechniken Motivation
Weitere Ansätze zur Motivationstheorie:
Maslow Bedürfnispyramide
Bedürfnisse werden in einer hierarchischen Reihenfolge verstan- den. Das bestimmende Handlungsmotiv ist das Bedürfnis, welches unmittelbar auf das zuletzt befriedigte Bedürfnis folgt.
Herzberg Zwei-Faktoren-Theorie
Die verschiedenen arbeitsbestimmenden Faktoren werden in zwei Einflussgruppen aufgeteilt: Hygienefaktoren und die Motivatoren.
Nur die Motivatoren steigern die Zufriedenheit des Mitarbeiters.
McGregor Theorie X und Theorie Y
Es werden zwei entgegengesetzte Menschenbilder zugrunde gelegt. McGregor geht dann davon aus, dass sich das jeweilige Menschenbild (in Form einer selbsterfüllenden Prophezeiung) in konkretes Handeln übersetzt.
Grundlagen
Pädagogik Volker Castor
67
Motivation
2. Didaktik
Didaktische Prinzipien Lernziele Lern- und Arbeitstechniken Motivation
Lernmotivation durch lernfördernde Bedingungen:
• Günstiges Betriebsklima
• Kooperativer Führungsstil
• Übertragung von Verantwortung
• Überschaubare Strukturen (Aufbau- und Ablauforganisation)
• Erteilung von Lob und Anerkennung
• Angemessene Aufgabenstellung
• Eingehen auf individuelle Besonderheiten
• Geeignete Ausbildungsmethoden
Grundlagen
Pädagogik Volker Castor
68
1. Überblick 2. Didaktik 3. Methoden und
Medien 4. Soziale
Entwicklung 5. Lernförderung 6. Beurteilung
Berufs- und Arbeitspädagogik III. Ausbildung durchführen
• Didaktische Prinzipien
• Lernziele
• Lern- und Arbeitstechniken
• Motivation