Prof. Dr. E. Epelbaum Donnerstag, 03. März 2016
Repetitorium zur
Einführung in die Quantenmechanik und Statistik Blatt 4
4.1 Leiteroperatoren des Drehimpulses
Die Leiteroperatoren des Drehimpulsoperators J~ˆwurden in der Vorlesung definiert als Jˆ+ = ˆJx+iJˆy , Jˆ−= ˆJx−iJˆy
Dabei sindJˆx,Jˆy,Jˆz die kartesischen Komponenten des Drehimpulsoperators, die der Kommu- tatorrelation [ ˆJi,Jˆj] = i~ijkJˆk gehorchen. Wir haben ebenfalls die orthonormalen Zustände
|jmieingeführt, die Eigenzustände zu J~ˆ2 und Jˆz sind mit
~ˆ
J2|jmi=~2j(j+ 1)|jmi Jˆz|jmi=~m|jmi
(a) In der Vorlesung wurde gezeigt, dass
Jˆ±|jmi=cjm|jm±1i (4.1)
Wir wollen nun den Koeffizienten cjm bestimmen.
Hinweis: Alles, was Sie dazu brauchen, steht in dieser Aufgabe.
(b) Benutzen Sie Gleichung (4.1) mit dem gefundenen cjm, um die Matrixdarstellung der Jˆi
in der |jmi-Basis für j = 12 zu berechnen.
4.2 Sphärischer unendlicher Potentialtopf
Für zentralsymmetrische Probleme können wir die Wellenfunktionψ(~r)alsψ(~r) =R(r)Ylm(ϑ, ϕ) schreiben, wobei Ylm(ϑ, ϕ) die Kugelflächenfunktionen sind. Der Radialteil R(r) erfüllt die ra- diale Schrödinger-Gleichung:
− ~2 2m
1 r2
∂
∂r
r2 ∂
∂r
+ ~2l(l+ 1)
2mr2 +V(r)−E
R(r) = 0
Das Potential des unendlichen sphärischen Potentialtopfs ist durch V(r) =
( 0, r ≤a
∞, r > a
gegeben. Bestimmen Sie die erlaubten Energiewerte und die dazugehörigen normierten Wellen- funktionen für l= 0.
Hinweis: Substituieren SieR(r) = u(r)r , um die Schrödinger-Gleichung zu vereinfachen.
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4.3 Bonus: Der sphärische harmonische Oszillator
In dieser Aufgabe leiten wir die Energien und Eigenfunktionen des sphärischen harmonischen Oszillators her, der durch das Potential
V(r) = 1 2mω2r2
gegeben ist. Setzen wir das Potential in die radiale Schrödinger-Gleichung füru(r) =rR(r)ein und wechseln zu den dimensionslosen Größen
ρ= rmω
~ r , λ= 2E
~ω erhalten wir die DGL:
d2u
dρ2 − l(l+ 1)
ρ2 u(ρ) + (λ−ρ2)u(ρ) = 0 (4.2) Mit dem Ansatz u(ρ) =ρl+1e−ρ
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2 f(ρ) bekommen wir eine DGL fürf(ρ):
ρd2f dρ2 + 2
l+ 1−ρ2 df
dρ + [λ−(2l+ 3)]ρf(ρ) = 0
(a) Machen Sie einen Potenzreihenansatz fürf(ρ):
f(ρ) =
∞
X
k=0
αkρk
und finden Sie die Rekursionsbeziehung
αk+2 = 2k+ 2l+ 3−λ (k+ 2)(k+ 2l+ 3)αk
(b) Begründen Sie, dass die Reihe abbrechen muss und leiten Sie daraus die Energien als E =~ω(n+ 3
2) her. Welche Drehimpulse l sind für n= 0,1,2 erlaubt?
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