In den Potenzreihenentwicklungen (VI-68) und (VI-70) verschwinden dann bis auf den 1. Summandalle Summanden und wir erhalten die aus der Schulphysik bekannten Fall- gesetze:
v ¼ g t und s ¼ 1
2 g t2 ðt 0Þ ðVI-73Þ
Sie gelten wegen t < pvE
2g ! 1 fu¨r vE ! 1 fu¨ralleZeiten, d. h. fu¨r t 0.
bungsaufgaben
Zu Abschnitt 1
1) Berechnen Sie den Summenwertder folgenden geometrischen Reihen:
aÞ X1
n¼1
1 8 n1
bÞ X1
n¼1
0,3n1 cÞ X1
n¼1
4 2
3 n1
2) Welchem allgemeinen Bildungsgesetz unterliegen die folgenden Reihen? Unter- suchen Sie diese Reihen mit Hilfe des Quotientenkriteriums auf Konvergenz bzw.
Divergenz:
aÞ 1 þ 10 1! þ 100
2! þ 1000
3! þ . . . bÞ 1
121 þ 1
323 þ 1
525 þ 1
727 þ . . . cÞ 1
2 þ 3 22 þ 5
23 þ 7
24 þ . . . dÞ ln 2
1! þ ðln 2Þ2
2! þ ðln 2Þ3
3! þ . . .
3) Zeigen Sie die Konvergenz der Reihe X1
n¼1
1
ðn þ 1Þ ðn þ 2Þ. Welchen Summen- werthat die Reihe?
Hinweis:Das allgemeine Glied zuna¨chst durch Partialbruchzerlegung in Teilbru¨che zerlegen, dann die Partialsumme sn bestimmen.
4) Bestimmen Sie dasKonvergenzverhaltender Reihe X1
n¼1
ln 1 n þ 1
.
Hinweis: Zuna¨chst das allgemeine Reihenglied umformen (Rechenregeln fu¨r Loga- rithmen anwenden), dann die Partialsumme sn bestimmen.
5) Zeigen Sie: Die folgenden Reihen erfu¨llen nicht das (bekannte) notwendige Kon- vergenzkriterium und sind somit divergent.
aÞ X1
n¼1
n þ 1 n
n
bÞ X1
n¼1
ln 3 þ 1 2n
6) Untersuchen Sie mit Hilfe desQuotientenkriteriums, ob die folgenden Reihenkon- vergierenoderdivergieren:
aÞ 1 11þ 1
101 þ 1
1001þ 1
10 001 þ . . . bÞ X1
n¼1
n 5n
cÞ 1 þ 1 22 þ 1
24 þ 1
26 þ . . . dÞ X1
n¼1
n 1 2 n1
eÞ 21 1 22
2 þ 23 3 24
4 þ . . . fÞ X1
n¼1
32n ð2nÞ!
7) Untersuchen Sie mit Hilfe des Wurzelkriteriums, ob die folgenden Reihenkonver- gierenoderdivergieren:
aÞ 1 21 þ 2
32 þ 3
43 þ . . . þ n
ðn þ 1Þn þ . . . bÞ X1
n¼1
5n
4n n2 cÞ X1
n¼1
n þ 1 n
n2
8) Zeigen Sie mit Hilfe einer geeigneten konvergenten Vergleichsreihe (Majorante) dieKonvergenzder folgenden Reihen:
aÞ X1
n¼1
0,5n cosð2nÞ bÞ X1
n¼0
2 ðn þ 3Þ2
9) Zeigen Sie mit Hilfe des Minorantenkriteriums, dass die folgenden Reihen diver- gieren:
aÞ X1
n¼1
na ðmit a 1Þ bÞ X1
n¼1
1 lnðn þ 1Þ
10) Welche der folgenden alternierenden Reihen konvergieren, welche divergieren?
Verwenden Sie bei der Untersuchung das Konvergenzkriterium vonLeibniz.
aÞ 1 1 1! þ 1
2! 1
3! þ . . . bÞ 1 1
3 þ 1 5 1
7 þ . . .
cÞ X1
n¼1
ð1Þnþ1 1
n2 dÞ X1
n¼1
ð1Þnþ1 1 n 52n1
Zu Abschnitt 2
1) Bestimmen Sie den Konvergenzradius und Konvergenzbereich der folgenden Potenzreihen:
aÞ PðxÞ ¼ x þ 2x2 þ 3x3 þ 4x4 þ . . . bÞ PðxÞ ¼ X1
n¼1
ð1Þn xn n
cÞ PðxÞ ¼ x1 12 þ x2
22 þ x3
32 þ . . . dÞ PðxÞ ¼ X1
n¼0
xn 2n eÞ PðxÞ ¼ X1
n¼0
n
n þ 1 xnþ1 fÞ PðxÞ ¼ X1
n¼0
n þ 1 n! xn
2) Berechnen Sie den KonvergenzradiusundKonvergenzbereichder Potenzreihe
PðxÞ ¼ 1 x2 þ x4 x6 þ . . .
Anleitung: Setzen Sie zuna¨chst z ¼ x2 und untersuchen Sie anschließend das Konvergenzverhalten der neuen (z-abha¨ngigen) Reihe.
Zu Abschnitt 3
1) Entwickeln Sie die folgenden Funktionen in eineMac Laurinsche Reihe:
aÞ fðxÞ ¼ sinhx bÞ fðxÞ ¼ arctanx cÞ fðxÞ ¼ lnð1 þ x2Þ 2) Bestimmen Sie dieMac Laurinsche Reiheder Funktion fðxÞ ¼ coshx:
a) aufdirektemWege nach Formel (VI-44),
b) aus denPotenzreihenentwicklungen von ex und ex unter Beru¨cksichtigung der Definitionsformel coshx ¼ 1
2 ðex þ exÞ. 3) Entwickeln Sie die Wurzelfunktion fðxÞ ¼ 1
ffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 1 x3
p unter Verwendung der Bi- nomischen Reihe in ein Mac Laurinsches Polynom (Abbruch nach dem 3. Glied).
Berechnen Sie anschließend mit dieser Na¨herungsfunktion den Funktionswert an der Stelle x ¼ 0,2 und scha¨tzen Sie den Fehler ab.
4) Bestimmen Sie die Mac Laurinschen Reihender folgenden Funktionen, indem Sie die Potenzreihen der beiden Faktoren gliedweise multiplizieren. In welchem Be- reich konvergieren die Reihen?
aÞ fðxÞ ¼ e2x cosx bÞ fðxÞ ¼ sin2x cÞ fðxÞ ¼ sinhx 1 þ x2 5) Entwickeln Sie die folgenden Funktionen um die Stelle x0 in eineTaylor-Reihe:
aÞ fðxÞ ¼ cosx, x0 ¼ p
3 bÞ fðxÞ ¼ ffiffiffiffi px
, x0 ¼ 1 cÞ fðxÞ ¼ 1
x2 2
x, x0 ¼ 1
6) Die Funktion fðxÞ ¼ x ex soll in der Umgebung des Nullpunktes durch ein- fache Polynomfunktionen bis maximal 3. Grades angena¨hert werden. Bestimmen Sie diese Na¨herungsfunktionen mit Hilfe der Mac Laurinschen Reihenentwicklung und skizzieren Sie ihren Verlauf.
7) Berechnen Sie den Funktionswert von fðxÞ ¼ ffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 1 x
p an der Stelle x ¼ 0,05 auf sechs Dezimalstellen nach dem Komma genau.
8) Berechnen Sie cos 8 mit Hilfe der Mac Laurinschen Reihenentwicklung von cosx auf vier Dezimalstellen genau.
Hinweis:Winkel erst insBogenmaßumrechnen!
9) Ersetzen Sie die Sinusfunktion in der Umgebung ihres 1. Maximums im positiven x-Bereich durch eine Parabel.
Anleitung: Taylor-Reihe von fðxÞ ¼ sinx um die betreffende Stelle bestimmen und nach dem quadratischen Glied abbrechen.
10) Lo¨sen Sie die Gleichung coshx ¼ 4 x2 na¨herungsweise durch Potenzreihen- entwicklung von coshx und Abbruch dieser Reihe nach der 4. Potenz.
11) Lo¨sen Sie das (unbestimmte) Integral FðxÞ ¼ ðx
0
1
1 þ t2 dt, indem Sie den Inte- granden zuna¨chst in eine Mac Laurinsche Reihe entwickeln (Binomische Reihe verwenden!) und diese anschließend gliedweise integrieren. Bestimmen Sie den Konvergenzbereich der durch Integration gewonnenen Potenzreihe, die eine Ihnen bekannte elementare Funktion darstellt. Um welche Funktion handelt es sich?
12) Die folgenden bestimmten Integrale sind elementar, d. h. in geschlossener Form nicht lo¨sbar. Sie lassen sich jedoch durchPotenzreihenentwicklungdes Integranden und anschließender gliedweiser Integration berechnen. Bestimmen Sie den Wert dieser Integrale aufvierDezimalstellen nach dem Komma genau.
aÞ
0ð,5 0
cosð ffiffiffiffi px
Þdx bÞ
0ð,2 0
ex
x þ 1 dx cÞ
ð1
0
sinx x dx
13) Zeigen Sie, wie man aus der als bekannt vorausgesetzten Potenzreihe von lnð1 xÞ durchDifferentiation die Mac Laurinsche Reihe von 1
1 x gewinnen kann.
Anleitung:Gehen Sie von der folgenden Entwicklung aus:
lnð1 xÞ ¼ x x2 2 x3
3 x4
4 . . . ð1 x < 1Þ
14) Zwischen Luftdruck p und Ho¨he h (gemessen gegenu¨ber dem Meeresniveau) besteht unter der Annahme konstanter Lufttemperatur der folgende Zusammenhang (sog.barometrische Ho¨henformel):
pðhÞ ¼ p0 e 7991 mh ðh 0 mÞ
Leiten Sie mit Hilfe der Potenzreihenentwicklung einen linearen Zusammenhang zwischen den Gro¨ßen p und h her. Bis zu welcher Ho¨he hmax liefert diese Na¨herung Werte, die ummaximal 1 % vom tatsa¨chlichen Luftdruck abweichen?
15) Die Schwingungsdauer T eines konischen Pendels (Bild VI-15) ha¨ngt bei gegebe- ner Fadenla¨nge l und festem Ort nur noch vom Winkel j zwischen Faden und Vertikale ab:
T ¼ TðjÞ ¼ 2p
ffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi l
g cosj s
(g: Erdbeschleunigung).
Zeigen Sie:
Fu¨rkleineWinkel j ist die Schwingungsdauer T nahezu winkelunabha¨ngig.
l f
Bild VI-15 Konisches Pendel
16) Die Schwingungsdauer T einer ungeda¨mpften elektromagnetischen Schwingung la¨sst sich nach der Beziehung T ¼ 2p ffiffiffiffiffiffiffiffiffi
pL C
aus der Induktivita¨t L und der Kapazita¨t C berechnen (Bild VI-16).
a) Berechnen Sie die Schwingungsdauer fu¨r die Werte L0 ¼ 0,1 H und C0 ¼ 10mF.
b) Bei einer Kapazita¨tsa¨nderung um DC a¨ndert sich die Schwingungsdauer um DT (die Induktivita¨t bleibe konstant). Leiten Sie mit Hilfe der Potenzreihen- entwicklung einenlinearenZusammenhang zwischen diesen Gro¨ßen her.
c) Berechnen Sie mit dieser linearen Na¨herungsformel die nderung DT der Schwingungsdauer fu¨r den Fall einer Kapazita¨tszunahme um DC ¼ 0,6mF und vergleichen Sie diesen Wert mit demexaktenWert.
17) In der Relativita¨tstheorie wird gezeigt, dass die Elektronenmasse m mit der Elekt- ronengeschwindigkeit v nach der Formel
m ¼ mðvÞ ¼ m0 ffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi
1 ðv=cÞ2 q
zunimmt (m0: Ruhemasse des Elektrons; c: Lichtgeschwindigkeit). Zeigen Sie mit Hilfe der Potenzreihenentwicklung, dass zwischen den Gro¨ßen m und v in 1. Na¨herungder folgende Zusammenhang besteht:
m m0 1 þ v2 2c2
18) Die folgenden Grenzwerte fu¨hren zuna¨chst auf einen unbestimmten Ausdruckvom Typ „
0 0
“ bzw.
„ 1 1
“. Berechnen Sie diese Grenzwerte unter Anwendung der Regel vonBernoulliund de L’Hospital:
aÞ lim
x!0
tanx
x bÞ lim
x!0
cosx 1
x cÞ lim
x!0
sinx x
dÞ lim
x!0
x ex
1 ex eÞ lim
x!a
xn an
x a fÞ lim
x! 1
lnx x2
L C
Bild VI-16
Elektromagnetischer Schwingkreis
gÞ lim
x!p
3 tanx
sinð2xÞ hÞ lim
x!0
lnð1 þ xÞ
x iÞ lim
x! 1
lnx ex
jÞ lim
x! 1
x3 2
e2x kÞ lim
x!0
tanhðpffiffiffiffix ffiffiffiffi Þ px
19) Berechnen Sie die folgenden Grenzwerte:
aÞ lim
x!0ð2xÞx bÞ lim
x!0
1 x x
cÞ lim
x!0ðx2 lnxÞ dÞ lim
x! 1ðex ffiffiffiffi px
Þ eÞ lim
x!pðx pÞ tan x 2
fÞ lim
x!0
1 tanx 1
x
Anleitung: Die Grenzwerte sind von einem Typ, auf den die Regel von Bernoulli und de L’Hospital zuna¨chstnichtanwendbar ist. Mit Hilfe elementarerUmformun- gen gelingt es jedoch, die unbestimmte Form
„ 0 0
“ bzw.
„ 1 1
“ herzustellen, auf die man dann die Grenzwertregel anwenden darf.
20) Berechnen Sie die folgenden Grenzwerte mit Hilfe einer geeigneten Potenzreihen- entwicklung:
aÞ lim
x!0
1 cosx
x2 bÞ lim
x!0
2ðx sinxÞ ex 1 þ sinx cÞ lim
x!0
coshx 1
x dÞ lim
x!0
sin2x x
21) Bestimmen Sie den Grenzwert lim
x! 1ðx exÞ
vom Typ „1 1“ durch Ausklammern der Exponentialfunktion und Verwen- dung der Grenzwertregel vonBernoulli-de L’Hospital.