• Keine Ergebnisse gefunden

24 Weberknechte (Arachnida: Opiliones)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "24 Weberknechte (Arachnida: Opiliones)"

Copied!
14
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

(Arachnida: Opiliones)

Bearbeitet von Christian koMPosch

(3. Fassung, Stand: September 2019) Einleitung

Weberknechte oder Kanker sind eine hinsichtlich ihrer Morphologie, Biologie und Ökologie ausgesprochen vielfältige Spinnentierordnung. Sie besitzen in der Be- völkerung eine hohe Popularität, wenngleich nur die langbeinigen Gesellen an den Hausmauern allgemein bekannt sind und auch diese regelmäßig mit Zitter- spinnen verwechselt werden. Seit dem Erscheinen des Weberknechtbandes in der Tierwelt Deutschlands nach der grundlegenden Revision der mitteleuropäi- schen Arten durch Martens (1978) sind die heimischen Vertreter dieser Tiergruppe auch sehr gut bestimm- bar. Umso mehr verwundert es, dass sich im deutsch- sprachigen Raum nur wenige Arachnologen mit diesen Spinnentieren wissenschaftlich beschäftigen.

Weberknechte besiedeln alle terrestrischen Land- lebensräume von Hochstaudenfluren bis Höhlen und von Trockenrasen bis hin zu schattigen Felsschluch- ten. Die höchsten Arten- und Individuenzahlen er- reichen sie in bodenfeuchten Wald-, Gebüsch- und Felsbiotopen. Sie leben im Allgemeinen räuberisch, verschmähen aber auch reifes Obst und frisches Aas nicht. Alle Brettkanker und der Schneckenkanker sind in ihrer Ernährungsweise auf Gehäuseschnecken spezialisiert, das Schwarzauge schlägt mit seinen langen Laufbeinen fliegende Insekten aus der Luft herunter. Ihre vielfach enge ökologische Einnischung und Bindung an Strukturen wie Totholz, Fels- und Blockelemente machen Weberknechte zu guten Bio- indikatoren und sensiblen Zeigerorganismen bei öko- logischen Planungen und im Fachlichen Naturschutz (koMPosch 1999, 2009a; holzinGer 2010). So indiziert beispielsweise das Auftreten von kurzbeinigen, wenig mobilen Bodenbewohnern wie Moos-, Brett- und Scherenkankern im Allgemeinen ein hohes Alter des untersuchten Standortes, während die ausbreitungs- stärkeren Schneider und Kammkrallen-Weberknechte zu den ersten Besiedlern neu entstandener oder neu geschaffener terrestrischer Lebensräume zählen und damit für die Dokumentation von Sukzessionsvorgän- gen prädestiniert sind.

Aus Sachsen-Anhalt sind aktuell 34 Weberknecht- arten bekannt: 32 Spezies wurden in der Checkliste zur Bestandsentwicklung von koMPosch (2016) pub- liziert, barndt (2018) veröffentlichte ein Vorkommen des Streckfußes (Dicranopalpus ramosus) und aktuell gelang ein weiterer Erstnachweis für Sachsen-An- halt, nämlich vom invasiven Namenlosen Rücken- kanker (Leiobunum sp. A). Bundesweit liegen derzeit für 52 Arten Nachweise vor (Muster et al. 2016). Eine

Übersicht für die Weberknechtdiversität Mittel- und Nordeuropas geben blick & koMPosch (2004). Keine der Weberknechtarten Deutschlands ist direkt gesetzlich geschützt. Allerdings besteht ein indirekter Schutz über die Berücksichtigung von Charakterarten von FFH-Lebensraumtypen (landesaMtFür uMWeltschutz

sachsen-anhalt 2002); dieser gesamtheitliche und da- mit ökologische Zugang der Betrachtung von Lebens- raumtypen mitsamt ihrer Tier- und Pflanzenwelt wur- de in Sachsen-Anhalt auch für die Weberknechtfauna vorbildlich umgesetzt (koMPosch 2002).

Datengrundlagen

Der faunistische Erfassungsstand der Weberknecht- fauna Sachsen-Anhalts kann als gut bezeichnet wer- den. Für die Bearbeitung der gegenständlichen Roten Liste standen dem Verfasser durch Literaturdaten und eigene Projektarbeiten in seiner Datenbank mehr als 4.200 digitalisierte Datensätze zur Weberknecht- fauna des Landes zur Verfügung, die auf insgesamt mehr als 40.000 gesammelten, determinierten und digitalisierten Individuen basieren. Weitere 25 Daten- sätze (230 Individuen) von seltenen Arten stellte Karl-Hinrich kielhorn zur Verfügung. Darüber hinaus konnte auf die Verbreitungskarten der Arachnolo- gischen Gesellschaft (https://arages.de), den Atlas der Spinnentiere Europas, zugegriffen werden. Hier standen 474 Datensätze (Nachweise) zur Verfügung, die sich auf 130 Rasterfelder und mindestens 1.498 Individuen verteilen (M. hohner in litt., Okt. 2019). Die Datensätze der AraGes-Datenbank sind auf nahezu alle Landschaftsteile verteilt: Cluster liegen in allen 4 Himmelsrichtungen des Landes, aus der zentralen Region rund um Bernburg liegen keine Daten vor.

Für jede der 34 Weberknechtarten Sachsen-An- halts liegen durchschnittlich 138 Datensätze (DS) und 1.230 Individuen vor. Die im Zuge der genannten Kartierungen am häufigsten nachgewiesenen Arten sind Oligolophus tridens (12.101 Individuen, 514 DS), Phalangium opilio (8.167 Individuen, 865 Datensät- ze), Lophopilio palpinalis (3.181 Ind., 309 DS), Rilae- na triangularis (2.900 Ind., 427 DS) und Nemastoma lugubre (2.697 Ind., 363 DS).

Einen bibliographischen Überblick über weber- knechtkundliche Arbeiten in Sachsen-Anhalt geben koMPosch et al. (2004). Insbesondere die rege Forscher- tätigkeit von Peter bliss stellt die Basis zur Kenntnis der Verbreitung der Weberknechte in Sachsen-Anhalt dar. Aus landeskundlicher Sicht hervorzuheben sind dabei seine zusammenfassenden Werke, nämlich das Verzeichnis der Weberknechte für das Gebiet der DDR (bliss & hiebsch 1984) sowie die Rote Liste der Weber- knechte des Landes Sachsen-Anhalt (bliss 1993a).

Halle, Heft 1/2020: 437–450

(2)

Das Landesamt für Umweltschutz veranlasste in den letzten drei Dekaden breit angelegte Kartierungspro- gramme in allen Landesteilen (Kellerberge, Bindfel- de, Pleistozäninseln Wulkau, Scharlibbe und Klietz, Colbitz-Letzlinger Heide, Mittel- und Unterharz, Nordharzvorland, Südharz, Salziger See, Saale-Un- strut-Trias-Land, Elbtal und Muldeaue, Huy) und den wichtigsten Biotoptypen (Trockenrasen, Sand- und Halbtrockenrasen, Kalk-Pionierrasen, Steppenrasen, Schwermetallrasen, Binnendünen, Gipsfelsheiden, Mähwiesen, Ackerland, Brachen, Zwergstrauchhei- den, Streuobstwiesen, Schilfröhricht, Moore, Au- landschaften, Gebüschbiotope, Vorwald, Mischwald, Eichen-Hainbuchenwälder, Buchenwälder; koMPosch 2001, 2002, 2003, 2008, 2019 und weitere unpubl.).

Die Determination der einzelnen Taxa erfolgte weitestgehend nach dem Standardwerk von Martens (1978) in der Tierwelt Deutschlands, für die Unter- scheidung des Trogulus-nepaeformis-Komplexes wurde die Arbeit von cheMini (1984) herangezogen. Die No- menklatur richtet sich nach blick & koMPosch (2004).

Der Verfasser folgt den Vorgaben zu den Ge- fährdungskategorien der Fachredaktion. Allerdings wird auf die Vergabe der Kategorie „R“ verzichtet;

der Grund hierfür liegt in der mehrfach beobachte- ten Fehlinterpretation dieser Kategorie seitens der Bearbeiter und auch im Übersehen dieser abseits der ordinalen Skala liegenden Kategorie durch den amtlichen Naturschutz. Nach den modernen IUCN- Kriterien steht diese Kategorie auch nicht mehr zur Verfügung. Aus fachlicher Sicht ist nach Meinung des Verfassers diese Kategorie hinfällig, da extrem seltene und isolierte Populationen in jedem Fall einem hohen bzw. erhöhten Aussterberisiko unterliegen. Selbst aktuell scheinbar unbeeinträchtigte Landschaftsteile und Biotope wie Höhlen und Berggipfel sind stär- ker von energiewirtschaftlichen und touristischen Eingriffen sowie von Luftschadstoffen, Nitraten und Pestiziden betroffen, als selbst in Ökologenkreisen vielfach angenommen wird. Auch der Rückgang der Insektenbiomasse wird durch den Verfasser als ak- tuell und zukünftig vielfach limitierender Faktor für Extremlebensräume (Höhlen, Blockhalden, Berggipfel aber auch für den Siedlungsraum, etc.) ausgewiesen.

Die Auswirkungen des Klimawandels vor allem für kalt-stenotherme und hygrophile Arten müssen an- gesichts der Allgegenwärtigkeit dieses Themas hier nicht näher ausgeführt werden.

Den Gefährdungsgrad von Neozoen auszuweisen wird bei Redaktionen von Roten Listen unterschied- lich gesehen. Aus naturschutzfachlicher Sicht ist die Zuweisung einer Gefährdungskategorie für alien species nach Meinung des Verfassers kontraproduktiv und führt zu Fehlinterpretationen der Schutzbedürf- tigkeit. Folglich werden Neozoen in der gegenständli- chen Liste entsprechend der IUCN-Kategorie als „Not Evaluated“ ausgewiesen.

Bemerkungen zu ausgewählten Arten

Im Folgenden werden alle 34 bislang in Sachsen-An- halt nachgewiesenen Arten kommentiert. Damit wird zum einen die aktuelle Checkliste der Weber- knechte des Landes vorgelegt, zum anderen werden die Gefährdungsszenarien für jene Taxa aufgezeigt, die gegenwärtig noch in keiner Gefährdungskategorie zu finden sind. Auch die von den invasiven Neozoen ausgehenden negativen Wirkungen werden kurz skiz- ziert. Die Reihung der Arten erfolgt für die Familien systematisch, innerhalb der Familien alphabetisch nach dem wissenschaftlichen Namen.

Mooskanker – Nemastomatidae Mitteleuropäischer Fadenkanker – Mitostoma chrysomelas (herMann, 1804)

Der frühere deutsche Name Fadenkanker für die Familie Nemastomatidae trifft aufgrund der faden- artig dünnen und langen Beine gut auf die Arten der Gattung Mitostoma, nicht aber auf die übrigen Ne- mastomatiden zu. Folglich wurde der deutsche Name

„Mooskanker“ für diese Familie gewählt (koMPosch &

Gruber 2004, gemeinsam mit J. Martens). Der Mittel- europäische Fadenkanker ist vor allem im Bergland zu finden; die wenigen Funde aus Sachsen-Anhalt liegen im Harz und den Mittelgebirgsvorländern sowie im Süden und Osten des Landes (koMPosch 2016, arachno-

loGische GesellschaFt 2019).

Einzahnmooskanker – Nemastoma dentigerum canestrini, 1873

Martens (1978: 114) stuft diese Art noch als adriato- mediterran ein; in den 1970er Jahren waren „nörd- lich der Alpen nur (reliktäre) Arealsplitter“ aus dem Rhein-Main-Gebiet, der Umgebung von Stuttgart und Bonn bekannt. Der Einzahnmooskanker breitet sich in Europa aus (bauMann et al. 1992, WiJnhoVen 2009, Muster & Meyer 2014, Vanhercke & baert 2015). Inzwi- schen ist von einem fast flächendeckenden Auftreten in Deutschland auszugehen; in Berlin ist diese Spezies in diversen Vorwäldern (Robinie, Birke), Laubwäldern und Parks zu finden (K.-H. kielhorn in litt.). Die Fun- dortdichte nimmt allerdings vom Rhein-Main-Gebiet nach Nordosten hin ab (arachnoloGische GesellschaFt

2019). Die Frage nach der Autochthonie dieser Art in Mitteleuropa ist für den Verfasser noch nicht rest- los geklärt; Flüsse dürften als Ausbreitungskorridore eine zentrale Rolle spielen (vergl. auch koMPosch et al. 2004). Die vergleichsweise (noch) wenigen vorlie- genden Nachweise aus Sachsen-Anhalt würden eine Einstufung in die Gefährdungskategorie „3“ oder die Kategorie „V“ zur Folge haben; das expansive Ver- halten dieser Spezies lässt allerdings von einem sich vergrößernden Areal und zunehmenden Populations- größen ausgehen.

(3)

Abb. 1: Der Schwarze Mooskanker (Nemastoma triste) ist der einzige Weberknecht des Landes Sachsen-Anhalt in der Gefährdungskategorie 0 – „Ausgestorben oder verschollen“. Abb. 2: Vom Mittleren Brettkanker (Trogulus nepaeformis s. str.) liegen bislang nur etwa zwei Dutzend sicher bestimmte Individuen vor. Gefährdungskategorie 2 – „Stark gefährdet“. Abb. 3: Der Schneckenkanker (Ischyropsalis h. hellwigii) ist eine anspruchsvolle, strukturgebundene Waldart, die aufgrund ihrer disjunkten Verbreitung und geringen Individuendichten ohne Boden- fallen sehr schwer nachzuweisen ist. Gefährdungskategorie: 1 – „Vom Aussterben bedroht“. Abb. 4: Der Wandkanker (Opilio parietinus) war noch vor einigen Jahrzehnten eine weit verbreitete und allgegenwärtige Weberknechtart unserer Hausmauern. Mit der Ausbreitung des invasiven Neozoon Apenninenkanker verschwanden die meisten Populationen des Wandkankers. Gefährdungskategorie: 1 – „Vom Aus- sterben bedroht“. Abb. 5: Der Streckfuß (Dicranopalpus ramosus) ist ein in Deutschland inzwischen weit verbreitetes, invasives Neozoon; in Sachsen-Anhalt gelang erst kürzlich der Erstnachweis (Alle Fotos: christian koMPosch/ÖKOTEAM).

1 2

3 4

5

(4)

Östlicher Silberfleckkanker – Nemastoma lugubre (Müller, 1776)

Der Östliche Silberfleckkanker ist der mit Abstand häu- figste Vertreter der Familie Mooskanker (Nemastoma- tidae) in Deutschland; dem Verfasser liegen mehr 363 Datensätze und knapp 2.700 Individuen für diese Art aus verschiedenen Landesteilen Sachsen-Anhalts vor;

der Vorkommensschwerpunkt befindet sich jedoch in höheren Lagen. Die – zumindest – lokale und regionale rasante Ausbreitung von Nemastoma dentigerum lässt eine Verdrängung des Östlichen Silberfleckkankers denkbar erscheinen (Karl-Hinrich kielhorn in litt.). Dies- bezügliche Monitoringprogramme wären zielführend!

Schwarzer Mooskanker – Nemastoma triste (c. l. koch, 1835)

Dieser postglazial reliktäre Endemit der Ostalpen ist auch in einigen Mittelgebirgen (u.a. Böhmerwald, Bayerischer Wald, Vogelsberg, Fichtelgebirge, Erz- gebirge, Riesengebirge) zu finden. Die zahlreichen erfolglosen Beprobungen im Harz und insbesondere im Hochharz lassen darauf schließen, dass die Art dieses nördlichste deutsche Mittelgebirge nicht erreicht hat (koMPosch et al. 2004). Überraschender- weise liegen aus Sachsen-Anhalt aber Funde aus dem Flachland vor: hiebsch (1974) fand sie im Jahr 1973 an der Mittleren Elbe auf stark grundwasserbeeinfluss- ten Waldstandorten im Steckby-Lödderitzer-Forst.

koMPosch et al. (2004) boten als Erklärungsversuch für dieses Vorkommen eine Ausbreitung über das Fließgewässernetz an. Ein vergleichbarer Nachweis in einem Auwaldrest der Mur ist für das Stadtgebiet von Graz dokumentiert (koMPosch 2009b). Derzeit liegen aus Sachsen-Anhalt keine aktuellen Nachweise vor, die Art gilt hier als verschollen bzw. ausgestorben.

Vierfleckkanker – Paranemastoma quadripunctatum (Perty, 1833)

Trotz eines in allen Landesteilen durchgeführten Kartierungsprogramms und der sehr guten Fallen- gängigkeit dieser Art liegen dem Verfasser aus den Barberfallenaufsammlungen nur 3 Datensätze und 7 Individuen für P. quadripunctatum aus der Dübener Heide und dem Jävenitzer Moor (Altmark) vor (koM-

Posch 2016, arachnoloGische GesellschaFt 2019). Karl- Hinrich kielhorn (in litt.) fand insgesamt 23 Individuen (4 Datensätze): 19 Individuen in Streuobstwiesen in Tröbsdorf (Burgenlandkreis) und 4 Individuen in Au- und Laubwäldern im Bodetal bei Treseburg im Harz.

Die Frage nach einer etwas weiterer Verbreitung in Sachsen-Anhalt wäre über eine gezielte Kartierung totholzreicher Wald- und Waldrandbiotope zu klären.

Aufgrund der engen Bindung an bodennahe Strukturen und an ein ausgeglichenes Kleinklima wird diese mäßig stenöke Art landesweit als „Stark gefährdet“ geführt.

Brettkanker – Trogulidae

Westeuropäischer Krümelkanker –

Anelasmocephalus cambridgei (WestWood, 1874) Von dem nur 2,6–3,9 Millimeter Körperlänge messen- den und wenig mobilen Bodenbewohner liegen aus Sachsen-Anhalt 226 Datensätze vor. Allerdings befin- den sich sämtliche Vorkommen dieser an kalkhaltige Böden gebundenen Art in den höheren Lagen im Wes- ten und Südwesten des Landes (Harz und Mittelge- birgsvorländer). Bemerkenswert ist die Tatsache, dass dieser kleine Brettkanker die Saale nach Osten zu nicht überschreitet und im Norden das Nördliche Nordharz- vorland nicht verlässt. Die wichtigsten Habitate sind Buchenwälder und verbuschende Kalk-Trockenrasen.

Verkannter Brettkanker – Trogulus closanicus aVraM, 1971

Der Verkannte Brettkanker ist nur von wenigen Fund- orten im Südwesten des Landes dokumentiert. Die Verbreitungskarte der ebenfalls an kalkhaltige Böden gebundenen Trogulus-Art entspricht jener von Anelas- mocephalus cambridgei. Er wurde in Mitteleuropa erst nach der Publikation der taxonomischen Arbeit von cheMini (1984) von der Schwesternart T. nepaeformis unterschieden.

Mittlerer Brettkanker – Trogulus nepaeformis s. str. (scoPoli, 1763)

Auch hohe Trogulus-Fangzahlen in der letzten Dekade brachten kaum neue Nachweise für diese Spezies (koMPosch 2016). Die bisherigen sicheren Nachweise befinden sich im Nördlichen Harzvor- land. Unter dem Namen T. nepaeformis verbergen sich in Mittel- und Südeuropa mehrere Arten; die bereits vor Jahren begonnene Revision ist noch nicht abgeschlossen (t. noVak in litt.).

Abb. 6: Der Namenlose Rückenkanker (Leiobunum sp. A) breitete sich seit seiner Einschleppung im Jahr 2000 nach Westeuropa rasant aus. Dieser oftmals in großen Aggregationen an Mauern sitzende Langbeiner erreichte Deutschland im Jahr 2006; der Erst- nachweis für Sachsen-Anhalt gelang im Juni 2019 (Foto: christian

koMPosch/ÖKOTEAM).

(5)

Kleiner Brettkanker – Trogulus tricarinatus s. l.

(linnaeus, 1767)

Auch das Areal des Kleinen Brettkankers in Sachsen- Anhalt ist – ähnlich den zuvor genannten Trogu- liden – auf den Harz, den Harznordrand und das Südöstliche Harzvorland beschränkt; allerdings liegen einzelne (isolierte?) Vorkommen auch auf der Halle- Wittenberg-Scholle. Die Taxonomie der Trogulus-tri- carinatus-Artengruppe ist noch ungeklärt, in Mittel- europa sind wohl mehrere kryptische Taxa vertreten (Martens 1988, koMPosch 2000, t. noVak in litt.).

Scherenkanker – Ischyropsalididae

Schneckenkanker – Ischyropsalis hellwigii hellwigii (Panzer, 1794)

Im Rahmen seiner Diplomarbeit konnte bliss (1980) diese Spezies noch für die Dübener Heide dokumentie- ren. Das intensive Barberfallenprogramm des LAU der letzten 25 Jahre brachte keinen weiteren Nachweis des Schneckenkankers außerhalb des Harzes. Aus Au- und Laubwäldern sowie von einer laubwaldbestandenen Schutthalde des Bodetals bei Treseburg im Harz liegen Karl-Hinrich kielhorn (in litt.) 3 Individuen vor. Diese auffällige bodenbewohnende und strukturgebundene Art erreicht im Gebiet ihre nordöstliche Arealgrenze (arachnoloGische GesellschaFt 2019).

Schneider – Phalangiidae

Höhlenlangbein – Amilenus aurantiacus siMon, 1881 Nachweise für diese Spezies gelangen in Sachsen- Anhalt bisher nur im Rahmen von faunistischen Untersuchungen in Höhlen (u.a. Baumannshöhle bei Rübeland/Harz – vgl. eckert & Moritz 1998). Gezielte Handfänge an Felswänden und in Höhlen und Stollen wären zur Erfassung dieser nicht fallengängigen Art lohnend. Für A. aurantiacus wäre auch die Gefähr- dungskategorie „R“ angemessen.

Streckfuß – Dicranopalpus ramosus (siMon, 1909) Für diese Spezies gelang kürzlich der Erstnachweis für Sachsen-Anhalt (barndt 2018). Funddaten: 24.8.2016:

NW Bernburg; Autobahn-Raststätte der A14; MTB 4136/SW; Koordinaten: 51°53‘49‘‘ N, 11°41‘32‘‘ E;

Seehöhe: 80 m; Gebäude-Außenmauer: 1 (juv.?) Weibchen; Foto: Sebastian henniGs. Eine Ausbreitung dieses invasiven Neozoons in den kommenden Jahren ist zu erwarten.

Steingrüner Zahnäugler – Lacinius dentiger (C. L. koch, 1848)

Die wenigen Funde für diese thermophile Spezies liegen allesamt im Nordosten des Landes, und zwar im Tiefland östlich der Achse Magdeburg-Stendal.

Aus Brandenburg sind mehrere Vorkommen doku- mentiert; bemerkenswert ist die (Nachweis?)Lücke zu den Populationen im Südwesten der Bundesrepublik bei Nürnberg-Erlangen und Bayreuth. Auch an dieser Stelle wird nochmals auf den dringenden Forschungs- bedarf hingewiesen (koMPosch 2016). Ein verstärkter Einsatz von Baumeklektoren sowie gezielte Hand- fänge wären zum Nachweis dieser an Baumstämmen und Felsen lebenden Art zielführend.

Gesattelter Zahnäugler – Lacinius ephippiatus (C. L. koch, 1835)

Von dieser mäßig stenotopen Art liegen knapp 200 Datensätze für Sachsen-Anhalt vor; dies ist neben einer weiteren Verbreitung im Land wohl auch durch die umfangreiche Beprobung von Auwäldern bedingt.

Die bisherigen Funde beschränken sich auf das Nörd- liche Harzvorland und den Harz, die Dübener Heide, das Dessauer Elbetal, den Elbe-Havel-Winkel und das Werbener Elbetal. Die zentralen großflächigen Landesteile sind bislang frei von Nachweisen für diese Spezies.

Stachliger Zahnäugler – Lacinius horridus (Panzer, 1794)

Dieser thermophile und gut fallengängige Bewohner von (halb)offenen Magerstandorten ist von zahl- reichen Fundorten des Landes bekannt. Dennoch ist auch für diese Art von Habitatverlusten in Qualität und Quantität auszugehen; eine Einstufung in die Kategorie „V“ dürfte in Bälde notwendig sein.

Kleiner Dreizack – Lophopilio palpinalis (herbst, 1799) Dieser kleine und kurzbeinige Kanker ist (hemi)hygro- phil, stenochron winterreif und tritt in bodenfeuchten Lebensräumen sehr stetig gemeinsam mit Oligolo- phus tridens auf. Die weite Verbreitung und die hohen Fangzahlen dieser gut fallengängigen Spezies lassen sie gegenwärtig noch als ungefährdet erscheinen.

Gemeiner Gebirgsweberknecht – Mitopus morio (Fabricius, 1779)

Der Gemeine Gebirgsweberknecht ist ein taxono- misch noch zu klärender Formenkomplex (arthoFer et al. 2013). Trotz der weiten Verbreitung in Deutschland liegen aus Sachsen-Anhalt nur wenige Datensätze vor: jeweils kleine und isolierte Populationen – den ersten Befunden nach möglicherweise von unter- schiedlichen Arten – liegen zum einen von natur- nahen und strukturreichen Block-Fichtenwäldern und Zwergstrauchheiden oberhalb der Waldgrenze im Hochharz (sacher 1999a, b) vor, zum anderen von Hartholzauen der Mittelelbe. Von dieser sehr gut fal- lengängigen Spezies konnten trotz der vom Verfasser bearbeiteten umfangreichen Barberfallenaufsamm-

(6)

lungen seit 1992 nur insgesamt 33 Individuen (12 Datensätze) erfasst werden.

Großer Sattelkanker – Odiellus spinosus (bosc, 1792) Der mehr als 10 Millimeter Körperlänge erreichende und damit auffällige Phalangiide wurde in der Roten Liste für Sachsen-Anhalt des Jahres 2004 (koMPosch et al. 2004) noch unter der Gefährdungskategorie „1 – Vom Aussterben bedroht“ geführt. Die Art war von einer Bergbau-Folgelandschaft bekannt (bliss & Witsack

2004), ein aktuellerer Fund stammt von einer Haus- mauer in Halle/Saale. Das Fehlen dieser Spezies bzw.

das Fehlen von Nachweisen aus ungestörten Trocken- biotopen im Land und das bislang ausschließliche Auf- finden in Industrie- und Siedlungsflächen unterstrei- chen den – zumindest regional – (hemi)synanthropen Charakter dieser sich in Deutschland ausbreitenden Spezies. Bereits Martens (1978) skizzierte ein schwer zu interpretierendes Areal dieser ursprünglich (sub)medi- terran-atlantischen Art. Auch Muster & Meyer (2014: 51) berichten von „ausschließlich an Mauern und Fassaden im urbanen Raum“ Luxemburgs gefundenen Individu- en (13 Exemplare an 8 Fundorten). Auch die wenigen Funde aus der Schweiz fügen sich in dieses Bild (Kom- posch unpubl.). Folglich drängt sich dem Verfasser der Verdacht auf, dass diese Art – zumindest in Sachsen- Anhalt – eventuell als Neozoon einzustufen ist.

Atlantischer Dreizackkanker – Oligolophus hanseni (kraePelin, 1896)

Ein Nachweis des Atlantischen Dreizackkankers wurde erst kürzlich erstmals für Sachsen-Anhalt publiziert (koMPosch 2016). Allerdings berichtet Karl-Hinrich kiel-

horn (in litt.) von zwei Tieren aus Sachsen-Anhalt, die im Senckenbergmuseum in Frankfurt liegen (Zerbst, leg. / det. roeWer 1911; Katalognummer 9800755 – RI/755 – 61). Diese stenochron winterreife Spezies ist landesweit bislang von einer einzigen Hartholzaue an der Mittelelbe (NSG Garbe-Alandniederung) im nördlichsten Zipfel des Landes nachgewiesen. Die- ser Phalangiide besiedelt in Luxemburg ein breiteres Spektrum an Habitaten, in hoher Abundanz konnte die Art laut Muster & Meyer (2014) aber nur in naturna- hen Wäldern nachgewiesen werden. Diese atlantisch verbreitete Spezies (Martens 1978) erreicht in Sachsen- Anhalt ihre südöstliche Arealgrenze (arachnoloGische

GesellschaFt 2019). In der Roten Liste für Sachsen-Anhalt (koMPosch et al. 2004) ist O. hanseni noch nicht berück- sichtigt. Da gegenwärtig nur eine aktuelle Population bekannt ist und Hartholzauen stark bedroht sind bzw.

in Zukunft durch den Klimawandel größeren Bedro- hungen ausgesetzt sind, wird der Atlantische Dreizack- kanker hier der Gefährdungskategorie „1“ zugeordnet.

Datendefizite bestehen hinsichtlich der Besiedlung unzureichend kartierter höherer Straten.

Gemeiner Dreizackkanker – Oligolophus tridens (C. L. koch, 1836)

Der hygrophile Dreizack zeigt in bodenfeuchten geschlossenen (Laubwälder, Gebüsch) aber auch in offenen Lebensräumen (va. Hochstaudenfluren und hochwüchsige Feuchtwiesen) eine weite Verbreitung sowohl landes- als auch bundesweit. Keine Nach- weise liegen bislang aus dem Raum Bernburg vor; im Kreuzhorst bei Magdeburg fand Karl-Hinrich kielhorn

(in litt.) diese Art in den Jahren 2012 und 2013. Trotz fortschreitender Habitatverluste und damit verbun- denen Bestandsrückgängen wird diese Art aufgrund der sehr hohen Fangzahlen (> 12.000 Ind.; > 500 DS) gegenwärtig noch nicht als gefährdet eingestuft. Die Einstufung in die Kategorie „V“ dürfte allerdings in naher Zukunft unumgänglich sein.

Apenninenkanker – Opilio canestrinii (thorell, 1876) Diese invasive „alien species“ ist in der Weberknecht- fauna Europas das gegenwärtig ausbreitungsstärkste Neozoon. Innerhalb von drei Jahrzehnten hat sich dieser Neubürger zur erfolgreichsten Weberknechtart in der urbanen Landschaft entwickelt, dringt von dort aber auch in Brachen, Ackerränder und kieferndo- minierte Mischwälder und in Pappelgehölz vor (bliss

1982, 1991; koMPosch 2009a, 2016).

Wandkanker – Opilio parietinus (de Geer, 1778) Dieses Archäozoon, einst charakteristischer Weber- knecht von Hausmauern, ist in den letzten Jahrzehn- ten aus weiten Teilen Europas verschwunden (koMPosch

2009, 2016). Aus Sachsen-Anhalt liegen dem Verfasser keine aktuellen Nachweise vor. Hauptverantwortlich für den Rückgang dürfte das invasive Neozoon Opilio canestrinii sein, welches jetzt den Platz an Gebäude- Außenmauern einnimmt (koMPosch & Gruber 2004, noordiJk 2014). Weitere Ursachen für den generellen Rückgang gebäudebesiedelnder Weberknechte in Mit- teleuropa (mündl. Mitt. J. Martens und eigene Beobach- tungen) dürften die zunehmende Sterilisation unserer Siedlungsräume (mündl. Mitt. W. honsiG-erlenburG) sowie der limitierende Faktor Nahrungsverfügbarkeit (Stichwort „Insektensterben“) sein.

Steinkanker – Opilio saxatilis C. L. koch, 1839

Der heliophile Steinkanker ist aus Sachsen-Anhalt von Schwermetall-, Sand- und Halbtrockenrasen sowie Steppenrasen nachgewiesen (bliss 1991). Die Fund- orte konzentrieren sich in der südlichen Landeshälfte.

Am Salzigen See war die Art stetig in den Bodenfallen zu finden und auch an Gebäudemauern war dieser Offenlandbewohner regelmäßig vertreten. In Öster- reich konnte der Verfasser starke Rückgänge bzw. ein regionales Verschwinden dieser Spezies in den letzten drei Dekaden feststellen; dies dürfte in Zusammen- hang mit der Ausbreitung des invasiven Neozoons

(7)

Opilio canestrinii stehen: Eine ähnliche Diagnose stellt auch J. Martens (in hillyard 2000).

Silberstreifenkanker – Paroligolophus agrestis (Meade, 1855)

Der Silberstreifenkanker ist eine Art des Flachlandes und besiedelt vor allem höhere Straten; hier aber weniger die Baumstämme als anscheinend vielmehr das Laubwerk (Martens 1978). Dies wurde bereits von koMPosch (2016) als möglicher Grund für die geringe Nachweisdichte im Bodenfallenmaterial vermutet;

vergleiche dazu auch die Ausführungen von Muster

& Meyer (2014). Nachweise liegen dem Verfasser aus Hartholzauen von der Mittelelbe vor, wo die Art lokal gemeinsam mit Oligolophus hanseni auftritt. Die re- gionale Seltenheit dieser Art dürfte neben den metho- dischen Schwierigkeiten wohl auch daran liegen, dass sich die atlantisch verbreitete Art im Süden Sachsen- Anhalts wohl nahe ihrer südöstlichen Arealgrenze be- findet (arachnoloGische GesellschaFt 2019). Folglich wäre hinsichtlich des ökologischen Verhaltens dieser Art im Land auch von einer regionalen Stenökie auszugehen.

Hornkanker – Phalangium opilio linnaeus, 1758 Der Hornkanker ist als eine der wenigen heliophilen Arten ein mäßig stenotoper Besiedler von artenreichen Wiesenbiotopen und Hausmauern. Deutliche Bestands- rückgänge sind in beiden Biotoptypen feststellbar; nur die immer noch weite Verbreitung im Land lässt die Art gegenwärtig noch als ungefährdet erscheinen. Nach weiteren Einbußen an geeigneten Grünlandhabitaten und Bestandsrückgängen an Gebäudemauern muss auch diese ehemals ausgesprochen häufige Art wohl mittelfristig der Vorwarnstufe zugerechnet werden.

Gebirgsgroßauge – Platybunus bucephalus (C. L. koch, 1835)

Die isolierten Vorkommen des Gebirgsgroßauges in Sachsen-Anhalt sind auf die hohen Lagen beschränkt (sacher 1999a, b publizierte Vorkommen aus dem Harz), wo negative Auswirkungen für kalt-adaptierte Bergbewohner neben Lebensraumverlusten auch durch die Klimaerwärmung zu erwarten sind.

Schwarzauge – Rilaena triangularis (herbst, 1799) Dieser Phalangiide ist in allen Landesteilen häufig in der Kraut- und Strauchschicht anzutreffen, die Jung- tiere leben am Boden. Folglich werden mittels Barber- fallen kaum adulte Tiere gefangen. Eine Auswertung der landesweiten Bodenfallenfänge zeigt, dass sich 2.382 nachgewiesene Individuen auf 331 Männchen, 392 Weibchen und 1.659 Jungtiere verteilen.

Kammkrallen-Weberknechte – Sclerosomatidae Östlicher Panzerkanker – Astrobunus laevipes (canestrini, 1872)

Sachsen-Anhalt stellt einen bedeutenden Teil des Nordost-Areals dieser Spezies im Bundesgebiet. Die bisherigen Nachweise im Land liegen im Südosten;

A. laevipes erreicht bei Schönhausen an der Elbe seine gegenwärtige Verbreitungsgrenze (K.-H. kielhorn in litt.

und eigene Daten). Die Art breitet sich aktuell aus (z. B.

bliss 1993b, höFer & sPelda 2001, WiJnhoVen 2009, K.-H.

kielhorn in litt.). Die Bedeutung von Tieflandflüssen für die Ausbreitung dieser thermophilen Art wurde bereits mehrfach diskutiert (u.a. höFer & sPelda 2001, koMPosch

2016).

Tannenbaum-Rückenkanker – Leiobunum blackwalli Meade, 1861

Die kleine, langbeinig-grazile Art konnte in Sachsen- Anhalt bislang ausschließlich in wärmebegünstigten Waldlebensräumen gefunden werden (z. B. bliss 1982, 1991). Auch Muster & Meyer (2014) zeigen für Luxem- burg eine deutliche Präferenz für Laubwälder.

Ziegelrückenkanker – Leiobunum limbatum L. koch, 1861

Den Befunden der Autoren der ersten Fassung der Roten Liste für Sachsen-Anhalt (koMPosch et al. 2004) ist wenig hinzuzufügen. In Sachsen-Anhalt existieren nur wenige, zumeist isolierte und durch Verschlep- pung entstandene Vorkommen, insbesondere im Siedlungsbereich des Menschen (bliss 1990). In der Stadt Halle ist die Art eusynanthrop und nur aus einem kleineren Gebiet um die Burg Giebichenstein bekannt (bliss & al hussein 1998); koMPosch & Gruber

(2004) stufen die Art als hemisynanthrop ein. Geziel- te weberknechtkundliche Handfänge im Land wären zielführend.

Braunrückenkanker – Leiobunum rotundum (latreille, 1798)

Der Braunrückenkanker ist als Besiedler der höheren Kraut-, Strauch- und Baumschicht vor allem mittels Handfang und Stamm-Eklektoren nachzuweisen.

Habitate sind zum einen Flussufer, wo die Spezies in unmittelbarer Gewässernähe in Hochstaudenfluren, Auwäldern oder Uferverbauungen zu finden ist, zum anderen kleinklimatisch schattig-feuchte Mauern im Siedlungsraum. Diese seltsame ökologische Ein- nischung (Diplo-Stenözie) könnte ein Hinweis auf Einschleppung sein und damit auf einen Status als Neozoon hinweisen.

(8)

Schwarzrückenkanker – Leiobunum rupestre (herbst, 1799)

Der Schwarzrückenkanker wird von bliss et al. (1996) für Sachsen-Anhalt gemeldet; koMPosch et al. (2004) betonen den Klärungsbedarf hinsichtlich der Taxono- mie, dürften sich doch nordeuropäische Nennungen von L. rupestre auf Leiobunum tisciae aVraM, 1968 beziehen (vgl. Martens 1978, koMPosch 1998, richards

2010). Eine standardisierte Erfassung mittels geziel- ter Handfänge wäre lohnend.

Namenloser Rückenkanker – Leiobunum sp. A (sensu WiJnhoVen et al. 2007)

Dieser eindrucksvoll große Kammkrallen-Weber- knecht ist ein in weiten Teilen Europas auftreten- des Neozoon. Den aktuellen Stand der Verbreitung (Dänemark, Belgien, England, Deutschland, Polen, Luxemburg, Frankreich, Schweiz, Österreich) dieser vermutlich aus Spanien oder Portugal stammenden Art dokumentieren koMPosch et al. (2016). In Deutsch- land ist die Art weit verbreitet (WiJnhoVen et al. 2007);

gegenwärtig sind 90 Fundorte auf der Verbreitungs- karte verzeichnet (arachnoloGische GesellschaFt 2019).

Aktuell gelang der erwartete Erstnachweis für Sach- sen-Anhalt: Großosida, Weiße Elster, W Zeitz, unter Brückenwehr; Koordinaten: 51°02‘02‘‘ N, 12°06‘14‘‘ E;

Seehöhe: 160 m; 20.6.2019: 8 Individuen; 20.08.2019:

3 mm, 10 ff, 10 Sad. leg.; 03.10.2019: 100–150 Ind., 14 mm, 14 ff leg. (alle M. unruh leg.). Das invasive Leiobunum steht in direkter Konkurrenz bezüglich Nahrungsressourcen zu zahlreichen anderen Weber- knechtarten (WiJnhoVen 2011). Die naturschutzfach- lichen, wirtschaftlichen und humanmedizinischen Auswirkungen zeigen koMPosch et al. (2016) auf.

Honiggelber Langbeinkanker – Nelima sempronii szalay, 1951

Die hemihygrophile und wohl auch anthropochore Art N. sempronii hat in Sachsen-Anhalt einen Verbrei- tungsschwerpunkt innerhalb Deutschlands. Die bis- her bekannt gewordenen Fundorte konzentrieren sich

auf den Südosten des Landes; die aktuelle Nachweis- karte lässt nach Nordwesten zu eine Ausdünnung der Vorkommen denkbar erscheinen. Eine mögliche Inter- pretation dieses Befundes wäre es, die Einwanderrou- te über das Saale-, Mulde oder Elbetal anzunehmen.

Das diplo-stenöke Auftreten dieser Spezies – ähn- lich Leiobunum rotundum – sowie das Fehlen dieses Taxons in früheren Aufsammlungen (koMPosch 2014b) macht auch in Sachsen-Anhalt einen Neozoen-Status wahrscheinlich.

Gefährdungsursachen und erforderliche Schutzmaßnahmen

Die vor drei Jahren publizierte Rote Liste der Weber- knechte Deutschlands (Muster et al. 2016) gibt einen aktuellen Überblick über den bekannten Artenbestand und die verfügbaren Datengrundlagen im Bundes- gebiet. Von den 52 Arten werden 34 als „Ungefährdet“

ausgewiesen, eine Art der Vorwarnstufe zugeordnet und für 3 Arten sind die Daten unzureichend; damit beträgt der Anteil an aktuell gefährdeten Arten ledig- lich 17,3 % (Muster et al. 2016). Der Anteil an Neozoen und damit naturschutzfachlich nicht bewerteten Taxa liegt mit 9,6 % weit über dem Durchschnitt von anderen Wirbellosengruppen.

Angesichts der Tatsache, dass der Großteil der Weberknechte enge Bindungen an Biotope, vor al- lem aber an bestimmte Strukturen und abiotische Umweltbedingungen zeigt und damit als stenotop und stenök auszuweisen ist (koMPosch 2009a), ist diese Gefährdungseinstufung aus Sicht des Verfas- sers wenig nachvollziehbar. Die Autoren Christoph Muster, Theo blick und Axel schönhoFer, allesamt profunde Kenner der mitteleuropäischen Weber- knechtfauna, nahmen hier überaus vorsichtige und konservative Gefährdungseinstufungen vor. Dieses

„vorsichtig“ folgt allerdings nicht dem im Fachlichen Naturschutz üblichen und notwendigen Vorsichts- prinzip hinsichtlich eines wirksamen Artenschutzes, sondern dem Weg einer Einstufung als „Ungefähr- det“, solange diese Arten nicht bereits selten oder

Tab. 1: Übersicht zum Gefährdungsgrad der Weberknechte Sachsen-Anhalts.

Gefährdungskategorien Rote Liste Gesamt

0 R 1 2 3

Artenzahl (absolut) 1 - 5 5 6 17 34

Anteil an der Gesamtartenzahl (%) 2,9 - 14,7 14,7 17,6 50,0

Tab. 2: Übersicht zu den sonstigen Kategorien.

Kategorien Sonstige Gesamt Gesamt

G D V

Artenzahl (absolut) - 1 3 4 34

Anteil an der Gesamtartenzahl (%) - 2,9 8,8 11,7

(9)

extrem selten und massive Bestandseinbußen ihrer Populationen nachgewiesen sind. Nach Meinung des Verfassers erlaubt die große Trägheit bei Aussterbe- prozessen allerdings nicht, den Moment des freien Falls der Populationsgrößen abzuwarten, um „erst in letzter Sekunde“ die betroffene Art höheren Gefähr- dungskategorien zuzuordnen. Die Rote Liste sollte und muss als wirksames Naturschutzinstrument diese Trends von Bestandseinbußen bereits im Vor- feld erkennbar machen. Nur dadurch ist es zumin- dest theoretisch möglich, wirksame Schutzmaßnah- men zu planen und umzusetzen.

Bei „populäreren“ Tiergruppen wird dieser Weg auch begangen: Die Autoren der Roten Liste gefähr- deter Amphibien, Reptilien, Vögel und Säugetiere (hauPt et al. 2009) weisen zahlreichen mäßig häufigen und häufigen Arten – auch mit unklaren Bestands- trends – Rote-Liste-Kategorien zu. Dieses Grund- muster ist quer durch das Spektrum an europäischen Roten Listen zu erkennen: bunte, große, hübsche, ge- fiederte oder behaarte, großäugige und somit positiv belegte Tierarten und -gruppen werden – bei ähnli- cher Datenbasis – signifikant hochrangigeren Gefähr- dungskategorien zugeordnet als kleine, unscheinbare und von der Öffentlichkeit ungeliebte Taxa.

Eine weitere Verzerrung der Wahrnehmung be- zieht sich darauf, dass selbst in Biologen- und Ökolo- genkreisen das Vorurteil besteht, dass Wiesenbiotope hochgradig gefährdet sind, hingegen für Waldlebens- räume keine oder lediglich eine geringe Gefährdung besteht. So argumentieren auch Muster et al. (2016:

530) für die Weberknechtfauna Deutschlands: „Da viele Taxa schattig-feuchte und oft bewaldete Habi- tate bewohnen und diese keiner oder einer geringen Gefährdung unterliegen, sind lediglich sechs Taxa als bestandsgefährdet eingestuft“. Der Verfasser hat hierzu eine deutlich abweichende Meinung: Selbst im

„Waldland Österreich“ mit seinem stark ausgeprägten, die Bewirtschaftung erschwerenden Relief sind die ausgedehnten „Baumlandschaften“ intensiv genutz- te und hinsichtlich ihrer Struktur- und Artendiversität größtenteils stark verarmte Forstflächen. In der Alpen- republik weisen nur mehr 3 % der bundesweiten Wald- flächen einen natürlichen Zustand mit eingeschränkter forstlicher Nutzung auf; nur 0,7 % der Waldflächen unterliegen keinen forstlichen Eingriffen und können als Urwaldreste angesehen werden (schWarzl & aub-

recht 2004). Die Situation für anspruchsvolle Waldarten ist in Deutschland ähnlich zu bewerten; ein Drittel der Fläche ist Wald und der forstwirtschaftlich ungenutz- te Anteil liegt unter 5 %. Die Folgen sind der Verlust an Strukturen vom Bodenrelief bis hin zu Totholz, die Störung des Kleinklimas, Fragmentierungs- und Iso- lationseffekte, die Übernutzung und Auslaugung des Bodens und damit verbundene Düngungsmaßnahmen der Bäume und Befahrung des Waldes mit schwerem Gerät. Moderne Erntetechniken mittels Harvester ver-

schärfen diese Situation zunehmend. Der Eintrag von Nitratverbindungen und Schadstoffen über die Luft- fracht sowie der Klimawandel mit bereits dramatisch veränderten Niederschlagswerten und jahreszeitlichen Niederschlagsverteilungen stellen weitere massive Bedrohungen für anspruchsvolle Waldarten dar. Bei Weberknechten, insbesondere den Boden- und Laub- streubewohnern sowie Juvenilstadien von Phalangii- den, kommen als Risikofaktoren die hohe Intoleranz gegenüber erhöhten Temperaturen und vor allem Aus- trocknung, eine schwach ausgeprägte Mobilität und geringe Nachkommenschaft (niedrige Eizahl) hinzu.

Um aktuelle Verbreitungsmuster von echten Waldbewohnern verstehen zu können, lohnt sich ein Blick in die Vergangenheit. Im Gegensatz zu den Of- fenlandbewohnern, die in den vergangenen Jahrhun- derten anthropogen bedingt paradiesische Zustände vorfanden, ging es dem Wald und seinen angepass- ten Gemeinschaften „an den Kragen“.

Im römisch besetzten Germanien wurden weite Landschaftsteile bereits intensiv genutzt und radi- kal entwaldet. Die römische Kolonisierung war ein einschneidender Eingriff in die Waldgesellschaften Mitteleuropas. Es verblieben waldfreie Zonen, die sich von einer Beweidung nicht mehr erholten.

Am Ende der Völkerwanderungszeit (500 bis 800 n. Chr.) war eine weitere Phase ausgedehnter Rodungen, gefolgt von einer weiteren großen Ro- dungsperiode ab dem Jahr 1100. Die mittelalterliche Brennholznutzung und Waldweide führten – auch in entlegensten Gebieten – zu einer Devastierung des Waldes. Der Raubbau am Wald fand in der Neu- zeit seinen Höhepunkt: im Zeitraum 1750 bis 1850 befand sich der Wald im schlechtesten Zustand. Um 1800 waren in Deutschland kaum noch geschlossene Wälder vorhanden: zeitgenössische Darstellungen sprechen von teilweise wüstenähnlichen Landschaf- ten. Der enorme Holzbedarf ab der industriellen Re- volution führte zu ausgedehnten Kahlschlagflächen und Aufforstungen mit standortfremden Baumarten, allen voran die Fichte und Kiefer (WikiPedia 2019). Im Gegensatz zu Vögeln, Säugetieren und flugfähigen xylobionten Käfern, Wanzen, Zwei- und Hautflüg- lern dauert der Wiederbesiedlungsprozess geeigne- ter Waldbiotope bei kleinen Bodenarthropoden und Schnecken bei Ausbreitungsgeschwindigkeiten von 1 bis 3 Metern pro Jahr viele Jahrhunderte – kleinklima- tisch passende und durchgängige Korridore voraus- gesetzt. Die fragmentierte Landschaft Mitteleuropas, Deutschlands und auch Sachsen-Anhalts kann diesen anspruchsvollen Waldbewohnern weder die notwen- dige Zeit noch die Lebensräume und die Korridore bieten. Somit spiegeln sich historische Auslöschungs- ereignisse auf lokaler und regionaler Ebene infolge von Kahlschlägen, Umformung und Übernutzung des Waldes – auch noch Jahrhunderte später – heute noch in der Ausprägung und dem Fehlen von Charak-

(10)

terarten der Bodenweberknechtfauna wider (koM-

Posch 2014a).

Die oft zitierte „Krefeld-Studie“, die einen Verlust der Biomasse an Insekten von mehr als 75 % innerhalb von 24 Jahren aufzeigt (sorG et al. 2013), ist nach An- sicht des Autors kein reines Insektensterben, sondern ein auf die gesamte Arthropodenfauna auszudehnen- der Befund. Analog zum Insektensterben ist aufgrund der flächig wirksamen Beeinträchtigungen der Land- schaft auch von einem Weberknechtsterben auszuge- hen. Indizien dafür liefern jene Weberknechtzönosen, die am leichtesten zu beobachten sind, nämlich die langbeinigen Hauswandbewohner. Selbst hier, in sich ständig vergrößernden potenziellen Lebensräumen der Dörfer und Städte, ist ein Rückgang auch (ehemals) häufiger Arten über die letzten Jahrzehnte zu beobach- ten (Beobachtung des Verfassers und mündl. Mitt. Jo- chen Martens). Auch wenn konkrete Zahlen dazu fehlen, zeigen die synanthropen und hemisynanthropen Arten eine negative Populationsentwicklung. Für Arten natur- näherer Lebensräume gilt dies in verstärkter Form.

Der wichtige erste Schritt in Richtung wirkungsvol- ler Schutzmaßnahmen wurde durch die Erstellung der gegenständlichen Roten Liste gefährdeter Tiere gesetzt.

Wesentlich erscheint dem Verfasser die Erkenntnis, dass die Gefährdung in Sachsen-Anhalt nicht allein für Grün- landlebensräume, sondern gleichermaßen für Wald- biotope, Uferlebensräume und Sonderstandorte gilt.

Die Gefährdungsursachen werden beispielsweise in der Roten Liste gefährdeter Weberknechte Österreichs (koM-

Posch 2009) ausführlich diskutiert. Im Ranking stehen die Forstwirtschaft, Landwirtschaft und der Wasserbau an vorderster Stelle, gefolgt von Tourismus, Bebauung und Klimaänderung. Das Thema Neobiota nimmt angesichts der Vielzahl an invasiven Arten gerade in der Weber- knechtfauna einen immer höheren Stellenwert ein.

Vergleich zur Roten Liste 2004 (Analyse) Die Betrachtung der Gefährdungssituation der Weber- knechte Sachsen-Anhalts 15 Jahre nach Erstellung der 2.

Fassung (koMPosch et al. 2004) ergibt ein wenig positives Bild der aktuellen Situation. Der Prozentsatz an Rote-Lis- te-Arten nahm von 2004 bis 2019 von 38,7 auf 50,0 zu.

Vor allem in den hochrangigen Gefährdungskategorien 1 und 2 kam es zu einem sprunghaften Anstieg an ge- fährdeten Arten. Dies ist primär auf die sich verschlech- ternden Lebensraumbedingungen zurückzuführen, die zu Habitatverlusten und damit negativen Populations- entwicklungen für anspruchsvolle Arten führen. Ein wesentlicher Faktor ist aber auch der Wissenszuwachs durch fortgesetzte arachnologische Kartierungs- und Determinationsarbeiten im Land sowie durch die Digi- talisierung weiterer Datenquellen. Damit konnten die Kategorien G und D im Zuge der aktuellen Gefährdungs- einstufungen weitgehend vermieden werden.

Als Conclusio dieser Analyse zeigt sich, dass sowohl anspruchsvolle Lebensraumspezialisten Bestands- einbußen hinnehmen mussten und müssen, als auch weiter verbreitete Weberknechtarten heute in deutlich geringeren Abundanzen vorhanden sind als noch vor 15, 30 oder 50 Jahren. Das durch die „Kre- feld-Studie“ dokumentierte „Insektensterben“ ist in Mitteleuropa somit in ähnlicher Dimension auch für die Tiergruppe Weberknechte zu konstatieren.

Danksagung

Großer Dank geht an Herrn Dr. Peer schnitter (Halle) für die konsequente Förderung der Weberknechtforschung in Sachsen-Anhalt und die Einbindung dieser Spinnen- tierordnung in naturschutzfachliche Projekte. Weiters danke ich ganz herzlich Herrn Dr. Karl-Hinrich kielhorn

(Berlin) für das uneigennützige Zurverfügungstellen zahlreicher Datensätze von seltenen Weberknechtar- ten und wertvolle Korrekturen, Ergänzungen und An- merkungen im Manuskript. Priv.-Doz. Mag. Dr. Werner E. holzinGer (Graz) übernahm dankenswerter Weise die kritische Durchsicht des Manuskripts.

Für den Hinweis auf die Vorkommen von Dicra- nopalpus ramosus und Leiobunum sp. A in Sachsen- Anhalt gilt mein Dank den Herren Prof. Dr. Dieter barndt (Berlin), Sebastian henniGs (Berlin), Dr. Karl-Hin- rich kielhorn (Berlin) und Michael unruh (Großosida);

letzterem auch für die freundliche Zusendung von Belegmaterial. Herrn Dr. Wolfgang honsiG-erlenburG

(Klagenfurt) gilt mein Dank für Diskussion und die freundliche Förderung meiner Forschungsarbeiten in

Tab. 3: Änderungen in der Anzahl der Einstufungen in die Gefährdungskategorien im Vergleich der Roten Listen der Weberknechte Sachsen- Anhalts in den Jahren 2004 und 2020.

Gefährdungskategorie Rote Liste 2004

(AZ = 31)

Rote Liste 2020 (AZ = 34)

(absolut) (%) (absolut) (%)

0 – Ausgestorben oder verschollen 1 3,2 1 2,9

R – Extrem seltene Arten mit geographischer

Restriktion 2 6,5 - -

1 – Vom Aussterben bedroht 1 3,2 5 14,7

2 – Stark gefährdet 3 9,7 5 14,7

3 – Gefährdet 5 16,1 6 17,6

Gesamt 12 38,7 18 50,0

(11)

südlicheren Gefilden. Der Arachnologischen Gesell- schaft, insbesondere Michael hohner (Nürnberg) und Aloysius staudt (Schmelz/Saarland), danke ich für die Bereitstellung der hilfreichen Verbreitungskarten zur Spinnentierfauna Deutschlands. Für fachlichen Aus-

tausch und Unterstützung über all die Jahre danke ich meinen Kollegen Dipl.-Biol. Theo blick (Hummeltal), Dr. Jürgen Gruber (Wien), em. Univ.-Prof. Dr. Jochen Martens (Mainz) und Dr. Christoph Muster (Putbus).

Art (wiss.) Art (deutsch) Kat. Bem.

Nemastomatidae Mooskanker

Mitostoma chrysomelas (herMann, 1804) Mitteleuropäischer Fadenkanker 3 T,H,B!, (st)

Nemastoma triste (c. l. koch, 1835) Schwarzer Mooskanker 0 1973*; T, st

Paranemastoma quadripunctatum (Perty, 1833) Vierfleckkanker 2 H, (st)

Trogulidae Brettkanker

Anelasmocephalus cambridgei (WestWood, 1874) Westeuropäischer Krümelkanker 2 T,H, (st)

Trogulus closanicus aVraM, 1971 Verkannter Brettkanker 3 T,H, (st)

Trogulus nepaeformis s. str. (scoPoli, 1763) Mittlerer Brettkanker 2 T,H, st Trogulus tricarinatus s. l. (linnaeus, 1767) Kleiner Brettkanker V T,H!, (st)

Ischyropsalididae Scherenkanker

Ischyropsalis hellwigii hellwigii (Panzer, 1794) Schneckenkanker 1 H,B, st

Phalangiidae Schneider

Amilenus aurantiacus siMon, 1881 Höhlenlangbein 1 H,B, st

Lacinius dentiger (C. L. koch, 1848) Steingrüner Zahnäugler 3 T, (st)

Lacinius ephippiatus (C. L. koch, 1835) Gesattelter Zahnäugler V T,H, (st)

Mitopus morio (Fabricius, 1779) Gemeiner Gebirgsweberknecht 1 T,H,B!, (st)

Odiellus spinosus (bosc, 1792) Großer Sattelkanker D T, (st)

Oligolophus hanseni (kraePelin, 1896) Atlantischer Dreizackkanker 1 T, (st)

Opilio parietinus (de Geer, 1778) Wandkanker 1 T,H, st

Opilio saxatilis C. L. koch, 1839 Steinkanker V T,H, (eu)

Paroligolophus agrestis (Meade, 1855) Silberstreifenkanker 3 T, st

Platybunus bucephalus (C. L. koch, 1835) Gebirgsgroßauge 2 B, (st)

Sclerosomatidae Kammkrallen-Weberknechte

Astrobunus laevipes (canestrini, 1872) Östlicher Panzerkanker 3 T, st

Leiobunum blackwalli Meade, 1861 Tannenbaum-Rückenkanker 3 T,H, (st)

Leiobunum rupestre (herbst, 1799) Schwarzrückenkanker 2 H,B, (st)

Nomenklatur nach blick & koMPosch (2004).

Abkürzungen und Erläuterungen (Spalte „Bem.“)

* - Letzter Nachweis für diese Art aus Sachsen-Anhalt.

Details siehe Artkommentar.

- Besiedelte Höhenstufe:

T - Tiefland H - Hügelland B - Bergland

- Klassifizierung der regionalen Stenotopie/Stenözie (hinsichtlich der besiedelten Biotoptypen, benötigten Strukturen und kleinklimatischen Bedingungen für den Bezugsraum Sachsen-Anhalt):

eu - eurytop (eu) - mäßig eurytop (st) - mäßig stenotop st - stenotop

Literatur

arachnoloGische GesellschaFt (2019): Atlas der Spin- nentiere Europas. – Abgerufen von https://atlas.

arages.de am 30.9.2019.

arthoFer, W., rauch, H., thaler-knoFlach, B., Moder, K., Muster, C., schlick-steiner, B. C. & F. M. steiner (2013):

How diverse is Mitopus morio? Integrative taxono- my detects cryptic species in a small-scale sample of a widespread harvestman. – Molecular ecol. 22:

3850–3863.

barndt, D. (2018): Erstnachweise der Weberknechtart Dicranopalpus ramosus (siMon, 1909) (Arachnida, Opiliones, Phalangiidae) für Berlin und Sachsen- Anhalt. – Märkische Ent. Nachr. 20(2): 309–310.

bauMann, T., blick, T., Foeckler, F. & M. schleuter (1992):

Erstnachweis von Astrobunus laevipes und Nema- stoma dentigerum in Bayern (Opiliones: Phalangii- dae, Nemastomatidae). – Arachnol. Mitt. 3: 58–61.

(12)

blick, T. & C. koMPosch (2004): Checkliste der Weber- knechte Mittel- und Westeuropas. / Checklist of the harvestmen of Central and Western Europe (Arachnida: Opiliones), 6 S. – Internet: http://

www.arages.de/files/checklist2004_opiliones.pdf.

bliss, P. (1980): Ökologische Untersuchungen an Weberknechten (Arachnida, Opiliones) im Rauch- schadensgebiet Dübener Heide. – Diplomarbeit, Universität Halle, Institut für Zoologie: 156 S.

bliss, P. (1982): Die Weberknechte (Arachnida, Opilio- nes) der Naturschutzgebiete Großer und Kleiner Hakel und angrenzender Waldgebiete. – Hercynia N.F. 19: 85–96.

bliss, P. (1990): Leiobunum limbatum (Arachnida, Opiliones) in der DDR: Verbreitungsmuster, Syn- anthropie und Arealexpansion. – In: celerier, M.-L., heurtault, J. & C. R. rollard (Hrsg.): XII Coll. europ.

Arachnol., Paris (France), 2.-4. julliet 1990. – Bull.

Soc. europ. d`Arachnol., sér. 1: 31–35.

bliss, P. (1991): Epedaphische Arthropoden eines Pappelgehölzes bei Halle (Saale). II. Opiliones. – In:

Mahn, e.-G. & F. tietze (Hrsg.): Agroökosysteme und Habitatinseln in der Agrarlandschaft. – Mat. Wiss.

Tagung, Halle, 16.–19. Oktober 1990. – Kongreß- u.

Tagungsber. Martin-Luther-Universität Halle-Wit- tenberg. – Wiss. Beitr. Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (6) (P 46): 283–288.

bliss, P. (1993a): Rote Liste der Weberknechte des Lan- des Sachsen-Anhalt (1. Fassung, Stand: Mai 1993).

– Ber. Landesamt. Umweltschutz Sachsen-Anhalt 9: 7–8.

bliss, P. (1993b): Neue Funde von Astrobunus laevipes (Arachnida, Opiliones, Phalangiidae). – C.R. XIIIe Coll. europ. Arachnol., Neuchatel 2–6 sept. 1991/

Bull. Soc. neuchatel. Sci. nat. 116: 35–39.

bliss, P. & H. hiebsch (1984): Verzeichnis der Weber- knechte (Arachnida, Opiliones) für das Gebiet der DDR. – Ent. Nachr. Ber. 28 (5): 199–200.

bliss, P. & I. al hussein (1998): Spinnentiere (Arachnida excl. Acarida). – In: landesaMtFür uMWeltschutz sach-

sen-anhalt (Hrsg.) (1998): Arten- und Biotopschutz- programm Sachsen-Anhalt. Stadt Halle (Saale).

– Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, SH 4: 174–181.

bliss, P. & W. Witsack (2004): Odiellus spinosus (bosc, 1792) (Arachnida, Opiliones) im stillgelegten Braunkohlentagebau Goitsche bei Bitterfeld. – Entomol. Mitt. Sachsen-Anhalt 12: 83–87.

bliss, P., Martens, J. & T. blick (1996): Rote Liste der We- berknechte Deutschlands (Arachnida: Opiliones).

– Arachnol. Mitt. 11: 32–35.

cheMini, C. (1984): Sulla presenza di Trogulus closani- cus aVraM in Austria, Baviera e Slovenia (Arachnida:

Opiliones). – Ber. nat.-med. Verein Innsbruck 71:

57–61.

eckert, R. & M. Moritz (1998): 3. Webspinnen und Weberknechte.- In: eckert, r., Moritz, M., Palissa, A.,

Gruner, h.-e. & C. schMidt: Beiträge zur Arthropo- denfauna (Spinnen und Weberknechte, Spring- schwänze, Asseln) der Höhlen deutscher Mittel- gebirge (Harz, Kyffhäuser, Thüringer Wald, Zittauer Gebirge). – Höhlenforsch. Thüringen 11: 17–39.

hauPt, H., ludWiG, G., Gruttke, H., binot-haFke, M., otto, C. & A. Pauly (2016) (Red.): Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands. Band 1:

Wirbeltiere. – Naturschutz und Biologische Vielfalt 70(1): 386 S.

hiebsch, H. (1974): Beitrag zur Arthropodenfauna der Steckby-Lödderitzer-Hartholzaue. – Unveröffent- lichter Forschungsbericht: 4 S.

hillyard, P. (2000): Opilio canestrinii (Thorell, 1876) – new species record for Britain. – Ocularium 3: 1–2.

höFer, A. M. & J. sPelda (2001): On the distribution of Astrobunus laevipes canestrini, 1872 (Arachnida:

Opiliones) in Central Europe. – Arachnol. Mitt. 22:

42–49.

holzinGer, W. E. (2010): Tierökologisch orientierte Flächenbewertung im Naturschutz. – Linzer biol.

Beitr. 42/2: 1481–1493.

koMPosch, C. (1998): Leiobunum subalpinum n. sp., ein neuer Weberknecht aus den Ostalpen (Opiliones:

Phalangiidae). – Wiss. Mitt. Nationalpark Hohe Tauern 4: 19–40.

koMPosch, C. (1999): Rote Liste der Weberknechte Kärntens (Arachnida: Opiliones). – Naturschutz in Kärnten 15: 547–565.

koMPosch, C. (2000): Trogulus falcipenis, spec. nov., ein Brettkanker aus den Alpen und dem Dinarischen Gebirge. – Spixiana 23: 1–14.

koMPosch, C. (2001): Weberknechte (Opiliones).- In:

landesaMtFür uMWeltschutz sachsen-anhalt (Hrsg.):

Arten- und Biotopschutzprogramm Sachsen-An- halt. Landschaftsraum Elbe. – Ber. Landesamt.

Umweltschutz Sachsen-Anhalt 3: 314–317, 747.

koMPosch, C. (2002): Weberknechte (Opiliones).- In:

landesaMtFür uMWeltschutz sachsen-anhalt (Hrsg.):

Die Lebensraumtypen nach Anhang I der Fauna- Flora-Habitatrichtlinie im Land Sachsen-Anhalt.- Naturschutz im Land Sachsen-Anhalt 39: 368 S.

koMPosch, C. (2003): Weberknechte (Opiliones). – In:

schnitter, P. H., trost, M. & M. Wallaschek (Hrsg.):

Tierökologische Untersuchungen in gefährde- ten Biotoptypen des Landes Sachsen-Anhalt. I.

Zwergstrauchheiden, Trocken- und Halbtrocken- rasen. – Entomol. Mitt. Sachsen-Anhalt 2003:

23–25, 53, 69–70, 85–87, 106–107, 121–122, 150–151, 181, 189.

koMPosch, C. (2008): Weberknechte (Opiliones).- In:

landesaMtFür uMWeltschutz sachsen-anhalt (Hrsg.):

Arten- und Biotopschutzprogramm Sachsen-An- halt. Biologische Vielfalt und FFH-Management im Landschaftsraum Saale-Unstrut-Triasland (Teil 1 und 2). – Ber. Landesamt. Umweltschutz Sachsen- Anhalt, SH 1: 213–216; 555, 600–601.

(13)

koMPosch, C. (2009a): Rote Liste der Weberknechte (Opiliones) Österreichs. – In: zulka, P. (Red.): Rote Listen gefährdeter Tiere Österreichs. Checklisten, Gefährdungsanalysen, Handlungsbedarf. – Grüne Reihe des Lebensministeriums 14(3): 397–48.

koMPosch, C. (2009b): Alles im Fluss. Zoologische Aus- sterbe- und Einwanderungsprozesse.- In: eGGer, G., Michor, K., Muhar, S. & B. bednar (Hrsg.): Flüsse in Österreich. Lebensadern für Mensch, Natur und Wirtschaft. – StudienVerl., Innsbruck, S. 294–304.

koMPosch, C. (2014a): Beweissicherung und Biodiversi- tätsmonitoring in den Kernzonen in Niederöster- reich und Wien. Modul Weberknechte. – Unver- öffentlichter Projektendbericht im Auftrag von:

Biosphärenpark Wienerwald Management GmbH:

116 Seiten + 45 Seiten Anhang.

koMPosch, c. – ÖKOTEAM (2014b): Revision, Digitalisie- rung und Nutzbarmachung der bedeutenden We- berknechtsammlung Ausobsky. Land Salzburg &

Nationalpark Hohe Tauern (Kärnten, Tirol & Salz- burg). Spinnentiere (Arachnida): Weberknechte (Opiliones). – Unveröffentlichter Projektendbericht im Auftrag von: Salzburger Nationalparkfonds &

Haus der Natur, Salzburg: 209 Seiten.

koMPosch, C. (2016): Bestandsentwicklung der Weber- knechte (Arachnida: Opiliones). – In: Frank, D. & P.

schnitter (Hrsg.): Pflanzen und Tiere in Sachsen- Anhalt. – Berichte des Landesamtes für Umwelt- schutz Sachsen-Anhalt: 7 S.

koMPosch C. (2019): Weberknechte (Opiliones).- In:

schuldes, S. & U. MaMMen (Red.): Die kennzeich- nenden Tierarten des FFH-Gebietes „Huy nördlich Halberstadt“. – Berichte des Landesamtes für Um- weltschutz Sachsen-Anhalt (Halle), SH 1 (2018):

49–56; 191–194; 195–212; 219; 322.

koMPosch, C. & J. Gruber (2004): Die Weberknechte Österreichs (Arachnida: Opiliones). – Denisia 12, zugleich Kataloge der OÖ. Landesmuseen N. S. 14:

485–534.

koMPosch, C., bliss, P. & P. sacher (2004): Rote Liste der Weberknechte (Arachnida: Opiliones) des Landes Sachsen-Anhalt. – Ber. Landesamt. Umweltschutz Sachsen-Anhalt 39: 183–189.

koMPosch, C., PreiMl, S. & J. brandner (2016): Der Na- menlose Rückenkanker (Leiobunum sp., Opiliones) in Österreich – Dokumentation der Ausbreitung eines neuen invasiven Weberknechts. – Joannea Zoologie 15: 187–204.

landesaMtFür uMWeltschutz sachsen-anhalt (2002): Die Lebensraumtypen nach Anhang I der Fauna-Flora- Habitatrichtlinie im Land Sachsen-Anhalt. – Na- turschutz im Land Sachsen-Anhalt 39: 368 S.

Martens, J. (1978): Spinnentiere, Arachnida: Weber- knechte, Opiliones. – In: senGlaub, F., hanneMann, h.

J. & H. schuMann (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands 64: 1–464.

Martens, J. (1988): Species boundary problems in Opi- liones. – Newsl. Brit. Arachnol. Soc. 52: 1–3.

Muster Ch., blick T. & A. schönhoFer (2016): Rote Liste und Gesamtartenliste der Weberknechte (Arach- nida: Opiliones) Deutschlands. 3. Fassung, Stand April 2008, einzelne Änderungen und Nachträge bis August 2015. – Naturschutz und Biologische Vielfalt 70(4): 513–536.

Muster, C. & M. Meyer (2014): Verbreitungsatlas der Weberknechte des Großherzogtums Luxemburg. – Ferrantia, Musée national d´histoire naturelle 70:

112 S.

noordiJk, J. (2014): Laatste populaties van de hooi- wagen Opilio parietinus (Opiliones: Phalangiidae) in Nederland. – Entomol. ber. 74: 21–27.

richards, P. (2010): Guide to harvestmen of the British Isles. – Museum Sheffield: 12 S.

sacher, P. (1999a): Zur terrestrischen Spinnen- und Weberknechtfauna des Brockengebietes (Arachni- da: Araneae et Opiliones). – Abh. Ber. Naturk. 22:

39–52.

sacher, P. (1999b): Spinnen und Weberknechte aus einem Granit-Blockfeld im Hohneklippen-Gebiet/

Hochharz (Arachnida: Araneae et Opiliones). – Mitt. Naturw. Ver. Goslar 6: 135–150.

schWarzl, B. & P. aubrecht (2004): Wald in Schutzgebie- ten. Kategorisierung von Waldflächen in Öster- reich anhand der Kriterien der Ministerkonferenz zum Schutz der Wälder in Europa (MCPFE). – Um- weltbundesamt GmbH, Wien: 140 S.

sorG, M., schWan, H., stenMans, W. & A. Müller (2013): Er- mittlung der Biomassen flugaktiver Insekten im Na- turschutzgebiet Orbroicher Bruch. – Mitteilungen aus dem Entomologischen Verein Krefeld 1: 1–5.

Vanhercke, L. & L. baert (2015): Nemastoma dentige- rum (Arachnida, Opiliones) found in Belgium. – Nieuwsbr. Belg. Arachnol. Ver. (2015) 30(1): 4.

WiJnhoVen, H. (2009): De Nederlandse hooiwagens (Opiliones). – Entomologische Tabellen 3: 118 pp.

WiJnhoVen, H. (2011): Notes on the biology of the unidentified invasive harvestman Leiobunum sp.

(Arachnida: Opiliones). – Arachnologische Mittei- lungen 41: 17–30.

WiJnhoVen, H., schönhoFer, A. & J. Martens (2007): An unidentified harvestman Leiobunum sp. alar- mingly invading Europe (Arachnida: Opiliones). – Arachnologische Mitteilungen 34: 27–38.

WikiPedia (2019): Geschichte des Waldes in Mitteleuro- pa. – https://de.wikipedia.org. [download: Sept.

2019]

(14)

Anschrift des Autors

Mag. Dr. Christian Komposch

ÖKOTEAM – Institut für Tierökologie und Naturraum- planung

Institut für Biologie der Karl-Franzens-Universität Graz 8010 Graz

Austria

E-Mail: c.komposch@oekoteam.at Homepage: www.oekoteam.at

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Wenn auch die kühnen Idealanfichten eines Piranefi u. noch jetzt unfer höchftes Intereffe in Anfpruch nehmen, fo wohnt doch faft Allem, was damals für die Wiederbelebung der Antike

Neue Funde von Anelasmocephalus cambridgei, Trogulus tricarinatus, Nemastoma denti- gerum, Ischyropsalis hellwigi und Platybunus pinetorum aus dem NW-Sauerland werden mitgeteilt

Martin D 2014 Erstnachweis von Evarcha michailovi in Deutschland (Araneae: Salticidae) sowie weitere für Mecklenburg-Vorpommern neue Spinnenarten. – Arachnologische Mitteilungen

Signifikant höhere Individuendichten hatten in beiden Altersstufen die Weberknechte (total), die Arten Mitopus morio, Oligolophus tridens sowie Platybunus bucephalus in

Die Arten Mitopus morio, Oligolophus tridens, Platybunus bucephalus und Leiobunum rotundum wurden im Mischbestand des Blocks A1 „Fürsten- berg“ auch mit in etwa 1 m

Rheinland-Pfalz, Eifel, Daun, Gönnersdorf, Mäuerchenberg, Steinbruch, Barberfalle, K.. Nemastoma bimaculatum

Dieser Literatureinschatzung wird die okologische Bindung der Arten, wie sie sich aus den lokalen Funden ergibt, gegenObergestellt. Dabeiwird deutlich, daB typische Waldarten in

Um die Gefahrdung dereinzelnen Arten einschatzen zu kbnnen, wurden die einschlagigen literaturquellen, unverbffentlichte Schriften und Oaten, die frOhere Rote liste der