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Einbürgerungen in Koblenz 2017

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Einbürgerungen in Koblenz 2017

KoStatIS – Koblenzer Statistisches Informations-System Beobachtungssystem Bevölkerung

www.statistik.koblenz.de

(2)

Einbürgerungen in Koblenz2017

Stadt Koblenz

Der Oberbürgermeister Kommunale Statistik Statistischer

Auskunftsdienst:

Tel: (0261) 129-1244 Fax: (0261) 129-1248

E-Mail: Statistik@stadt.koblenz.de Internet: www.statistik.koblenz.de Newsletter: www.newsletter.koblenz.de

Zeichenerklärung: - Angabe gleich Null

0 Zahl ist kleiner als die Hälfte der verwendeten Einheiten . Zahlenwert ist unbekannt oder geheim zu halten ... Angabe lag bei Redaktionsschluss noch nicht vor

( ) Aussagewert ist eingeschränkt, da der Zahlenwert statistisch unsicher ist r berichtigte Angabe

p vorläufige Zahl s geschätzte Zahl

* Angabe kommt aus sachlogischen Gründen nicht in Frage

Aus rein pragmatischen Gründen - Verständnis und bessere Lesbarkeit - wird auf eine explizite Unterscheidung der Schreibweisen nach dem Geschlecht verzichtet und in der Regel die männliche Schreibform gewählt.

Publikation: Mai 2017

Bezug: Die Publikationen der Kommunalen Statistikstelle sind nur digital erhältlich und im Internet unterwww.statistik.koblenz.dezu finden.

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Quellenangabe gestattet

© Stadt Koblenz, 2017 Postfach 20 15 51 56015 Koblenz

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Inhaltsverzeichnis

Zusammenfassung

1. Einbürgerungen in Koblenz im Jahr 2017 im Überblick ...5

1.1 Entwicklung der Fallzahlen ... 5 1.2 Entwicklung der Antragszahlen... 6 1.3 Einbürgerungen nach Rechtgrundlage und demographischen

Merkmalen ... 7

2. Einbürgerung in Rheinland-Pfalz im Jahr 2017...11

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(5)

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Entwicklung der Einbürgerungszahlen in Koblenz seit dem Jahr 2000 ...5 Abb. 2: Entwicklung der vierteljährlichen Anträge auf Einbürgerung ...6 Abb. 3: Strukturelle Differenzierung der Einbürgerungen...7 Abb. 4: Vergleich der altersstrukturellen Zusammensetzung der eingebürgerten Personen

und des Bestandes der ausländischen Einwohner in Koblenz am 31.12.2017...8 Abb. 5: Zusammensetzung der zwischen 2008 und 2017 in Koblenz eingebürgerten

Personen nach Herkunftsstaaten...10 Abb. 6: Einbürgerungsquoten in den Landkreisen und kreisfreien Städten von Rheinland-

Pfalz im Jahr 2017...11 Abb. 7: Entwicklung der Einbürgerungsquoten im Vergleich der Oberzentren ...12 Abb. 8: Einbürgerungsziffern und Anteile ausländischer Einwohner am gesamten Bevölke-

rungsbestand in den Landkreisen und kreisfreien Städten von Rheinland-Pfalz ...13

(6)

Zusammenfassung

Einbürgerungen in Koblenz 2017

 Im Jahr 2017 erhielten 281 Personen in Koblenz durch Einbürgerung die deutsche Staatsangehörigkeit. Insgesamt liegt der Anteil der eingebürgerten Personen am gesamten Koblenzer Bevölkerungsbestand mit deutscher Staatsangehörigkeit nun bei 7,9 % - Tendenz steigend!

 Die Zahl der im Jahr 2017 registrierten Anträge auf Einbürgerung liegt rund 9 % über dem Vorjahreswert. Daher ist für das laufende Kalenderjahr zumindest mit einer Stabilisierung der Einbürgerungszahlen zu rechnen.

 In den letzten zehn Jahren wurden insgesamt 3 183 Personen in Koblenz eingebür- gert. Diese gehörten ehedem mehr als 110 verschiedenen Nationalitäten an. Mit Anteilen von jeweils rund 10 % stehen die Ukraine und die Türkei an der Spitze der am häufigsten vertretenen Herkunftsstaaten.

 24 % aller Eingebürgerten waren zuvor bereits Angehörige eines EU-Staates. Damit ist die Quote fast doppelt so hoch wie in Vorjahren. Bemerkenswert: Seit der „Brexit- Entscheidung“ im Juni 2016 erhielten zwischen dem dritten Quartal 2016 und dem ersten Quartal 2018 bereits 14 ehemalige Angehörige des Vereinigten Königreichs die deutsche Staatsangehörigkeit. In den davor liegenden 16 Jahren waren es in der Summe nur 11.

Einbürgerungen in Rheinland-Pfalz 2017 im Vergleich der Landkreise und kreisfreien Städte

 Die Stadt Koblenz weist auch im Jahr 2017 eine der höchsten Einbürgerungsquoten (Zahl der Einbürgerungen bezogen auf den jeweiligen Bestand ausländischer Ein- wohner) unter allen 36 Landkreisen und kreisfreien Städten des Landes auf. Nur in Ludwigshafen und im Landkreis Ahrweiler wird eine höhere Quote verzeichnet.

 Im Zeitraum 2008 bis 2017 wurden in Koblenz pro Jahr durchschnittlich 31 Personen je 1.000 ausländische Einwohner im Bestand – fast doppelt so viele wie im Lan- desdurchschnitt - eingebürgert. Die langjährig gemittelte Einbürgerungsquote in der Rhein-Mosel-Stadt liegt damit zwischen 60 % (Trier) und 86 % (Mainz) über den langjährigen Werten der anderen vier Oberzentren des Landes.

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EINBÜRGERUNGEN INKOBLENZ2017 KOSTATIS

-5-

1. Einbürgerungen in Koblenz im Jahr 2017 im Überblick

1.1 Entwicklung der Fallzahlen

Im Laufe des Jahres 2017 erhielten nach den Meldungen des Ordnungsamtes der Stadt Koblenz 281 Personen im Rahmen eines Einbürgerungsverfahrens den deut- schen Pass. In den letzten fünf Jahren

haben sich die jährlichen

Einbürgerungszahlen auf ein Niveau zwischen 280 und 290 eingependelt. Seit dem Jahr 2000 wurden nur im Jahr 2008 weniger Einbürgerungen vollzogen als im aktuellen Berichtsjahr.

Die Zeitreihe der Einbürgerungszahlen seit der Jahrtausendwende weist immer wieder große Sprünge auf, die im Wesent- lichen gesetzlichen Änderungen geschul- det sind. Der Rückgang in den Jahren 2008 und 2009 resultierte beispielsweise aus den tief greifenden Änderungen im

Staatsangehörigkeitsgesetz, durch die die

Anforderungen an die

Einbürgerungswilligen deutlich erhöht worden sind. In diesem Kontext sind der verbindliche Nachweis hinreichender deutscher Sprachkenntnisse, die mit einem Zertifikat zu belegen sind („B1- Prüfung“), und der erfolgreiche Abschluss des Einbürgerungstests zu nennen. Vor diesem Hintergrund können die hohen Einbürgerungszahlen des Jahres 2010 als

„Spätfolge“ der gesetzlichen Änderungen interpretiert werden. So haben viele ihren Einbürgerungswunsch unmittelbar nach der Gesetzesänderung zunächst einmal zurückgestellt und erst mit einer gewissen Verzögerung dann doch realisiert.

ABB. 1: ENTWICKLUNG DEREINBÜRGERUNGSZAHLEN INKOBLENZ SEIT DEMJAHR2000

Datenquelle: Ordnungsamt der Stadt Koblenz

497 474 453 342 345 300 502 425 278 290 455 303 396 292 283 321 284 281 47,9

53,8

45,0

53,2 54,8 50,3

72,1 68,0

60,4 58,3

45,5

39,9 39,1 43,2

48,8 45,8

48,9 74,7

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

Anzahl Einbürgerungen darunter mit Fortbestand der bisherigen Staatsbürgerschaft(%)

Die Zahl der Koblenzerinnen und Koblenzer, die als „eingebürgert“ im

Meldewesen registriert sind, in den letzten fünf Jahren um insgesamt 10,8 % erhöht.

(8)

KOSTATIS EINBÜRGERUNGEN INKOBLENZ2017

-6-

Am 31.12.2017 waren in Koblenz insge- samt 7 762 Einwohner mit Hauptwohnsitz registriert, deren deutsche Staatsangehö- rigkeit durch eine Einbürgerungsurkunde belegt ist – das sind 7,9 % aller Einwohner mit deutschem Pass.

Nach anhaltendem Rückgang in den Vor- jahren hat sich der Anteil der eingebür- gerten Personen, die ihre „alte“ Staats- angehörigkeit nach der Einbürgerung bei- behalten, zunächst auf einem Niveau von knapp unter 40 % stabilisiert. In den letz- ten Jahren zeigte die Verlaufskurve tendenziell wieder nach oben und erreichte im Vorjahr fast wieder die 50 %- Marke. Im letzten Jahr behielten sogar drei

von vier Eingebürgerten ihre bisherige Staatsangehörigkeit bei. Letztmals wurde im Jahr 2006 eine ähnlich hohe Quote registriert. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass es bezüglich der Frage

„Beibehaltung der Staatsangehörigkeit oder nicht“ kein Optionsmodell für die Bewerber gibt. Vielmehr hat sich die Einbürgerungsbehörde an bestehende Gesetzesregelungen und Verwaltungs- vorschriften zu halten. Des Weiteren sehen einige Staaten in ihrem Heimatrecht keine Entlassung aus der Staatsangehö- rigkeit vor, so dass die Bewerber diese beibehaltenmüssen.

1.2 Entwicklung der Antragszahlen

Im aktuellen Berichtsjahr wurden insge- samt 318 Anträge auf Einbürgerung einge- reicht. Das sind rund 9 % mehr als in den beiden Vorjahren, so dass die Vermutung nahe liegt, dass sich die Zahl der

Einbürgerungen im laufenden Kalender- jahr wieder auf dem vergleichbaren mittleren Niveau der letzten fünf Jahre einpendeln wird.

ABB. 2: ENTWICKLUNG DER VIERTELJÄHRLICHENANTRÄGE AUFEINBÜRGERUNG

Datenquelle: Ordnungsamt der Stadt Koblenz 282

345 344

381

325

266

346 351

293

318

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

Jahr der Antragsstellung

Anzahl der Anträge auf Einbürgerung

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EINBÜRGERUNGEN INKOBLENZ2017 KOSTATIS

-7-

1.3 Einbürgerungen nach Rechtgrundlage und demographischen Merkmalen Rechtsgrundlage der Einbürgerung

ABB. 3: STRUKTURELLEDIFFERENZIERUNG DEREINBÜRGERUNGEN

Anzahl Prozent Anzahl Prozent

Insgesamt 284 100,0 281 100,0

nach dem Grund der Einbürgerung (ab.1.1.2005)

§ 10 Abs. 1 StAG (2004: § 85 Abs. 1 AuslG) 205 72,2 198 70,5

§ 10 Abs. 2 StAG (2004: § 85 Abs. 2 AuslG) 31 10,9 33 11,7

§ 10 Abs.3 (§ 10 Abs. 1 i.V,m . Abs 3 StAG) 24 8,5 27 9,6

§ 8 StAG 13 4,6 5 1,8

§ 9 StAG 11 3,9 18 6,4

andere - -

nach dem Alter der eingebürgerten Personen

unter 18 Jahre 48 16,9 55 19,6

18 bis unter 35 Jahre 99 34,9 105 37,4

35 bis unter 50 Jahre 76 26,8 81 28,8

50 bis unter 65 Jahre 35 12,3 19 6,8

65 Jahre und älter 26 9,2 21 7,5

nach der Nationalität der eingebürgerten Personen

Ukraine 24 8,5 27 9,6

Polen 13 4,6 23 8,2

Türkei 19 6,7 22 7,8

Vietnam 19 6,7 13 4,6

Irak 15 5,3 11 3,9

übrige Nationalitäten 194 68,3 185 65,8

Datenquelle: Ordnungsamt, Stadt Koblenz

Jahr

2016 2017

Wie aus Abbildung 3 hervorgeht, erwarben 91,8 % (2016: 91,5 %) aller eingebürger- ten Personen die deutsche Staatsbürger- schaft auf Grund des seit dem 1. Januar 2005 geltenden § 10 des Staatsangehö- rigkeitsgesetzes (StAG) (vorher: § 85 AuslG). Dieser beinhaltet zum einen die Anspruchseinbürgerung mit verkürzter Mindestaufenthaltsfrist von 8 Jahren (§10 Abs. 1 StAG), die mehr als zwei Drittel der Personen geltend machten, sowie zum anderen die Miteinbürgerung der auslän- dischen Ehegatten und minderjährigen Kinder (§ 10 Abs. 2 StAG), die für 11,7 % (Vorjahr 10,9 %) der Einbürgerungsfälle ausschlaggebend war. Deutlich

zurückgegangen ist die Zahl der ehemals ausländischen Einwohner, die nach den Bestimmungen des § 8 StAG (Einbürge- rung einer im Inland niedergelassenen ausländischen Person) die deutsche Staatsangehörigkeit erhielten. Bei 18 Personen bzw. 6,49 % aller Einbür- gerungsfälle kam § 9 StAG zum Zuge, der die Einbürgerung von Ehegatten oder Lebenspartnern deutscher Staatsangehö- riger regelt. Insgesamt handelte es sich also bei 8,0 % aller vollzogenen Einbürge- rungen um so genannte Ermessensein- bürgerungen (§§ 8 und 9 StAG) – gegen- über dem Vorjahr ist dieser Anteil stabil geblieben.

(10)

KOSTATIS EINBÜRGERUNGEN INKOBLENZ2017

-8-

Altersstruktur der eingebürgerten Personen

Mit einem Anteil von 37,4 % ist die Gruppe der jungen Erwachsenen im Alter zwischen 18 und 34 Jahren bei den Einbürgerungen am stärksten vertreten.

Das entspricht fast exakt dem Anteil dieser Altersgruppe im gesamten Bestand der ausländischen Bevölkerung in Koblenz.

Auch bei den übrigen Altersgruppen ist eine recht hohe Übereinstimmung mit den jeweiligen Anteilen am gesamten Bestand der ausländischen Bevölkerung in Koblenz evident.

Leicht angestiegen ist die Zahl wie auch der Anteil von Jugendlichen und Kindern unter den neu Eingebürgerten. Mit einem

Anteil von 20 % liegt die Quote rund drei Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.

Für diese Altersgruppe greift die Norm des

§ 4 (3) StAG, der den Erwerbsgrund der deutschen Staatsangehörigkeit durch Geburt im Inland für Kinder ausländischer Eltern regelt. Diese Kinder, die früher im Rahmen der Miteinbürgerung mit einem Elternteil Deutsche durch Einbürgerung wurden, brauchen nicht mehr eingebürgert zu werden; sie sind qua Geburt Deutsche und tauchen demzufolge in der Einbürgerungsstatistik nicht auf.

.

ABB. 4: VERGLEICH DER ALTERSSTRUKTURELLENZUSAMMENSETZUNG DER EINGEBÜRGERTENPERSONEN UND DESBESTANDES DER AUSLÄNDISCHENEINWOHNER INKOBLENZ AM31.12.2017

Datenquellen: Ordnungsamt, Stadt Koblenz; Melderegister, Stadt Koblenz

15,9% 37,8% 24,8% 14,4% 7,2%

19,6% 37,4% 28,8% 6,8% 7,5%

unter 18 Jahre 18 bis unter 35 Jahre 35 bis unter 50 Jahre 50 bis unter 65 Jahre 65 Jahre und älter

%-Anteil an der Ausländischen Bevölkerung in Koblenz %-Anteil an den Einbürgerungen

Obwohl in Rheinland-Pfalz mindestens 60 Jahre alte Personen von der Verpflichtung zum Einbürgerungstest befreit sind, sind gerade die Anteile älterer Menschen unter den Einbürgerungen gegen Ende des

letzten Jahrzehnts massiv zurückgegan- gen: Im Jahr 2007 war noch jede fünfte eingebürgerte Person mindestens 50 Jahre alt – im folgenden Jahr ist deren Anteil auf unter 10 % gesunken. Die im

(11)

EINBÜRGERUNGEN INKOBLENZ2017 KOSTATIS

-9- Vorjahr angedeutete Trendwende hat sich

2017 nicht fortgesetzt: Der Anteil der mindestens 50-Jährigen an allen Einbürgerungen sank wieder von 21,5 % auf 14,3 %

Nationalitäten der eingebürgerten Per- sonen

Im Jahr 2017 setzte sich der Koblenzer Bevölkerungsbestand aus Einwohnerinnen und Einwohnern mit insgesamt rund 130 verschiedenen Staatsangehörigkeiten zusammen. Diese große Vielfalt spiegelt sich auch im Nationalitätenspektrum der eingebürgerten Personen wider. Die in den letzten zehn Jahren vollzogenen 3 183 Einbürgerungen in Koblenz verteil- ten sich auf 112 (ehemalige) Staats- angehörigkeiten. Selbst im Berichtsjahr 2017 sind für die 281 eingebürgerten Per- sonen unter der Rubrik „Bisherige Staats- angehörigkeit“ immerhin noch 56 unter- schiedliche Herkunftsländer von Afgha- nistan bis Weißrussland aufgeführt. Die aktuelle Nationalitätenliste der „Top 5“ hat sich gegenüber dem Vorjahr kaum geän- dert. Knapp ein Drittel aller Einbürgerungen des letzten Jahres verteilen sich auf die in der Tabelle geliste- ten fünf Nationalitäten. Wie im Vorjahr bilden die (ehemaligen) Ukrainerinnen und Ukrainer mit einem Anteil von 9,6 % die stärkste Fraktion. Auch die übrigen unter den Top Fünf des Jahres 2017 gelisteten Staatsangehörigkeiten zählten bereits in der jüngeren Vergangenheit zu den wichtigsten Herkunftsländern der in Koblenz eingebürgerten Personen.

Der Anteil der EU-Staaten in der Koblen- zer Einbürgerungsstatistik ist massiv angestiegen. Immerhin jede vierte Einbürgerung betraf eine/-n EU-Bürger/-in.

Auch dies trägt zur Erklärung des deutlichen Anstiegs der Einbürgerungen unter Beibehaltung der ehemaligen ersten Staatsangehörigkeit bei. Mehr als ein Drittel der eingebürgerten Personen aus der EU stammt aus Polen. 2017 macht sich auch der „Brexit“ in der Einbürgerungsstatistik bemerkbar. Mit 9 Einbürgerungen steht das Vereinigte Königreich auf Rang 2 der EU- Mitgliedsstaaten. Zum Vergleich:

Zwischen 2000 und 2015 erhielten 11 ehemalige Angehörige des Vereinigten

Königreichs die deutsche

Staatsbürgerschaft. Nach dem Referendum im Juni 2016 sind bis einschließlich des ersten Quartal 2018 bereits 14 Einbürgerungen von Briten vollzogen worden.

Die Abbildung 5 wirft einen Blick auf das Nationalitätenspektrum der innerhalb der letzten zehn Jahre in Koblenz eingebür- gerten Personen. Mit jeweils gut 10 % stehen die Ukraine (10,2 %) und die Türkei (10,7 %) an der Spitze der Herkunftsländer. Serbien, Vietnam und die Russische Föderation folgen mit Anteilen zwischen 5 % und 6 %. Zählt man Irak, Kasachstan, Polen und Pakistan noch hinzu, so repräsentieren die genannten neun Herkunftsländer gut 50 % der seit 2008 vollzogenen Einbürgerungen.

(12)

KOSTATIS EINBÜRGERUNGEN INKOBLENZ2017

-10-

ABB. 5: ZUSAMMENSETZUNG DER ZWISCHEN2008UND2017INKOBLENZ EINGEBÜRGERTENPERSONEN NACHHERKUNFTSSTAATEN

Türkei; 341;

10,7%

Ukraine; 324;

10,2%

Vietnam; 187;

5,9%

Serbien; 174;

5,5%

Russische Föderation; 170;

5,3%

Irak; 146; 4,6%

Polen; 102; 3,2%

Kasachstan; 88;

2,8%

Pakistan; 85;

2,7%

Übrige; 1.566;

49,2%

insgesamt 3183 Einbürgerungen, davon:

Datenquelle: Stadt Koblenz, Ordnungsamt

(13)

EINBÜRGERUNGEN INKOBLENZ2017 KOSTATIS

-11-

2. Einbürgerung in Rheinland-Pfalz im Jahr 2017

ABB. 6: EINBÜRGERUNGSQUOTEN IN DENLANDKREISEN UND KREISFREIENSTÄDTEN VONRHEINLAND-PFALZ IMJAHR2017

Datenquelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (LIS); Berechnungen und Grafik: KoStatIS 0,32

0,38 0,50

0,59 0,92

0,96 0,97 0,99 1,02

1,06 1,07 1,07

1,16 1,17 1,24 1,24 1,26

1,32 1,37

1,42 1,46

1,49 1,49 1,50 1,50 1,51

1,61 1,64 1,65 1,70

1,78 1,85 1,86

2,07 2,17

2,36

0 1 1 2 2 3

Coche m-Zell Eife lkreis Bitb urg-Prüm Zweibrücken, kreisf reie Sta dt Südwe stp falz Kaiserslautern Südliche We instraße Westerwaldkreis Pirma se ns, kre isfreie St adt Trie r-Saarburg Neustadt a n d er We in straße, kreisfreie

Stadt

Rhein-H unsrück-Kreis Rhe in -L ahn-Kreis Ma ye n-Ko ble nz Bad Kreuzna ch Ma in z-Bingen Bernkastel-Wittlich Alzey-Worms Neuwie d Kusel Rhe in -Pfalz-Kreis Trie r, kreisfreie Sta dt Germershe im Altenkirch en (Westerwald) Donnersberg kreis Vulkan eif el Ma in z, kreisf reie Sta dt Birkenfe ld Bad Dü rkh eim Worms, kreisfreie Stad t Kaisersla utern, kreisfreie Stadt La ndau in de r Pfalz, kreisfreie Stadt Speyer, kreisfreie Stad t Franken thal (Pfalz), kre isfreie Stadt Koblenz, kreisfreie Stad t Lu dwigshafe n am Rhe in , kreisfreie Stadt Ahrweiler

Einbürge rungen 2017 je 100 aus ländische Einw ohner am 31.12.2016

(14)

KOSTATIS EINBÜRGERUNGEN INKOBLENZ2017

-12-

Die Abbildung 6 stellt das Ranking der Einbürgerungsziffern nach den insgesamt 36 Raumeinheiten – 12 kreisfreie Städte und 24 Landkreise – auf. Dabei wird die Zahl der Einbürgerungen in einen Bezug zur Zahl der ausländischen Einwohner laut amtlicher Fortschreibung der jeweiligen Gebietskörperschaft gesetzt (Stichtag Jahresbeginn !!), um eine bessere Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Die Stadt Koblenz kann ihre in den letzten Jahren immer wieder unter Beweis gestellte besondere Rolle im Jahr 2017 bestätigen. Mit einer Quote von 2,1 % liegt das Oberzentrum hinter Ludwigshafen und dem Landkreis Ahrweiler an dritter Position des aktuellen Rankings.

Dass die Sonderstellung der Stadt Kob- lenz im Hinblick auf die Einbürgerungszif- fern keine Momentaufnahme sondern ein

stabiles Charakteristikum der letzten Jahre ist, zeigt die Abbildung 7. In den letzten zehn Jahren liegt die Einbürgerungsquote in der Stadt Koblenz – zumeist sehr deut- lich – über dem Niveau der anderen vier Oberzentren. Mit Ludwigshafen weist 2016 und 2017 erstmals eine der Vergleichsstädte eine höhere Einbürgerungsquote als Koblenz auf.

Die Grafik zeigt des Weiteren, dass die Einbürgerungsquoten in Koblenz trotz relativ stabiler Einbürgerungszahlen in den letzten Jahren einem auffallend rückläufi- gen Trend folgen. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass im Zuge der verstärkten Zuwanderung aus dem Ausland Zahl und Anteil der ausländischen Einwohner ohne Einbürgerungsberechtigung deutlich gestiegen ist.

ABB. 7: ENTWICKLUNG DEREINBÜRGERUNGSQUOTEN IMVERGLEICH DEROBERZENTREN

Datenquelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz; Berechnungen und Grafik: KoStatIS 0

1 2 3 4 5 6

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

Einbürgerungenje100ausndischerEinwohner

Kob lenz Trier Kaiserslautern Ludwigshafen Mainz

Die Gegenüberstellung der oben definier- ten Einbürgerungsquoten mit den prozen- tualen Anteilen der ausländischen Bevöl- kerung am gesamten Einwohnerbestand der kreisfreien Städte und Landkreise wird im Streudiagramm der Abbildung 8 visua-

lisiert. Während in Abbildung 6 keine systematischen Unterschiede zwischen kreisfreien Städten einerseits und den Landkreisen andererseits zu erkennen sind, vermittelt das Streudiagramm zumin- dest in der Dimension „Anteil ausländi-

(15)

EINBÜRGERUNGEN INKOBLENZ2017 KOSTATIS

-13- scher Einwohner am Bevölkerungsbe-

stand“ einen strukturierteren Eindruck. Die höchsten Anteile der ausländischen Bevölkerung sind erwartungsgemäß in den kreisfreien Städten zu lokalisieren. Die Stadt Koblenz ist mit einem Anteil der ausländischen Bevölkerung von 11,8 % (Datenbasis: Statistisches Landesamt;

Stichtag 31.12.2016 (!!)) im mittleren Bereich unter den kreisfreien Städten einzuordnen. Ein statistischer Zusammen- hang zwischen den Merkmalen „Anteil ausländischer Einwohner“ und „Einbür- gerungsziffer“ ist auf dem Streudiagramm nicht zu erkennen.

Nicht zuletzt mit Blick auf die Verwendung der Einbürgerungsquoten als Indikator für den Fortschritt im Bereich der identifikato- rischen Integration ist die Frage nach möglichen Einflussgrößen auf diesen Indi-

kator selbst interessant. Ein statistisch basiertes Erklärungsmodell für die in den vergangenen Jahren zu beobachtenden Unterschiede der Einbürgerungsquoten in den Landkreisen und kreisfreien Städten erfordert die Einbeziehung weiterer Merk- male wie z.B. die von Kommune zu Kom- mune abweichende Zusammensetzung der ausländischen Bevölkerung nach Nationalität oder auch die Zusammenset- zung nach der Rechtssicherheit des Aufenthalts. Diese Problematik hat sich im Zuge der Flüchtlingszuwanderung in den letzten Jahren noch verschärft. Eigentlich müssten die Einbürgerungszahlen auf den Bestand der einbürgerungsberechtigten ausländischen Einwohner bezogen werden. Hier fehlt es jedoch an regionalen Vergleichsdaten, insbesondere über eine längere Zeitreihe.

ABB. 8: EINBÜRGERUNGSZIFFERN UNDANTEILE AUSLÄNDISCHEREINWOHNER AM GESAMTENBEVÖLKE-

RUNGSBESTAND IN DENLANDKREISEN UND KREISFREIENSTÄDTEN VONRHEINLAND-PFALZ

Datenquelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz; Berechnungen und Grafik: KoStatIS 0,0%

0,5%

1,0%

1,5%

2,0%

2,5%

0,0% 5,0% 10,0% 15,0% 20,0% 25,0% 30,0%

ZahlderEinbürgerungenje100ausndischeEinwohnerimBestand

Ante il der aus ländischen Be völkerung an der Ge samtbevölkerung Koblenz

kreisfreie Städte

Landkreise

KoStatIS Ludw igshafen Ahrweiler

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