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Ein Faden wird zum Verhängnis

Bindegarn gehört nicht in die Landschaft.

Drei goldene Regeln:

• Bindegarn und Netze nie am Acker- oder Wegesrand liegen lassen.

• Bindegarn und Netze vor dem Verfüttern von Heu oder bei der Einstreu sorgfältig entfernen.

• In der Landschaft liegen geblie- benes Garnmaterial aufsammeln und entsorgen.

Tragen Sie dazu bei, unsere Landschaft von Bindegarn sauber zu halten – es lohnt sich.

Die Initiative wird unterstützt von:

Impressum Herausgeber:

Landesamt für Umwelt, (LfU) Seeburger Chaussee 2 14476 Potsdam OT Groß Glienicke Tel.: 033201-442-0 Fax: 033201-442-662 www.lfu.brandenburg.de

Ansprechpartner:

Staatliche Vogelschutzwarte Brandenburg

14715 Nennhausen, Ortsteil Buckow, Buckower Dorfstraße 34 Tel.: 033878-60 257 E-Mail: vogelschutzwarte@lfu brandenburg.de Titelfoto:

Baumfalke, P. Reuße Fotos:

B. Block, M. Firla, P. Franke, T. Langgemach, LUGV-Archiv, D. Nill, W. Otto, M. Putze, P. Reuße, Satori - Fotolia.com, Wasser- und Schifffahrtsamt Magdeburg Layout:

www.linguafranka.de Druck:

Brandenburgische Universitätsdruckerei und Verlagsgesellschaft Potsdam mbH

Vogelverluste durch Bindegarn

Die Staatliche Vogelschutzwarte Brandenburg erhebt seit Jahren Daten zum Vogelverlust durch Bindegarn. Tatsächlich liegt die Dunkelziffer jedoch wesentlich höher. (* keine Summenbildung möglich, Datenlage unvollständig)

Art Anzahl* Funde am Nest abseits von

Nestern Altvogel Nestling ohne

Altersang.

Weißstorch 152 4 121 5 2

Kolkrabe 82 2 68 3 8

Baumfalke 71 15 51 3

Turmfalke 50 15 18 7 9

Rotmilan 27 2 14 8 3

Mäusebussard 24 1 16 7

Fischadler 20 1 15 3

Aaskrähe 16 2 4 4 3

Waldohreule 12 4 2 2 1

Feldsperling 11 3 7 1

Großtrappe 10 10

Haussperling 9 3 3

Mauersegler 9 3 2 4

Wendehals 6 6

Raubwürger 6 6

Hausrotschwanz 5 5

Schwarzmilan 4 1 3

Rauchschwalbe 4 3 1

Pirol 4 3 1

Bachstelze 3 1 2

Neuntöter 3 1 2

Amsel 3 1 1 1

Kohlmeise 3 3

Schwarzstorch 2

Wanderfalke 2 2

Kranich 2 2

Schleiereule 2 1 1

Uhu 2 2

Ringeltaube 2 2

Kormoran 1 1

Graureiher 1 1

Stockente 1 1

Rohrweihe 1 1

Habicht 1 1

Teichralle 1 1

Gartenrotschwanz 1 1

Trauerschnäpper 1 1

Silbermöwe 1 1

Blaumeise 1 1

Schwanzmeise 1 1

Kleiber 1 1

Star 1 1

Saatkrähe 1 1

Dohle 1 1

Elster 1

Stieglitz 1 1

Vermeidbar:

Bindegarnunfälle bei der vom Aussterben bedrohten Großtrappe

Naturschutz

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Der Einsatz ist aber nicht unproblematisch:

• Verwicklungen des Garns an rotierenden Maschinenteilen führen zu technischen Störungen und Defekten;

• Bindegarnreste im Futter werden von den Nutztieren aufgenommen und können die Gesundheit der Tiere beeinträchtigen;

• Bindegarnreste am Ackerrand, in Hecken, auf Wiesen oder in hohlen Kopfweiden wirken störend im Landschaftsbild;

• Bindegarn gefährdet das Leben von Tieren – besonders betroffen sind Vögel.

Eine große Anzahl von Vögeln stranguliert sich jährlich an diesem verhängnisvollen Material, viele sterben qualvoll und nur wenige erhalten Hilfe, z. B. wenn sie zufäl- lig bei der Beringung entdeckt werden.

Was war geschehen?

Die Altvögel, die den Horst mit allerlei Material auspols- tern, haben auch Bindegarn in das Nest eingetragen.

Über den Dächern des Dorfes zieht ein Weißstorch seine Kreise.

Nach einem anstrengenden Flug von Afrika nach Europa landet

„Adebar” erschöpft im Horst. Schon bald stellt sich auch die Partnerin ein. Die Heimkehrer beginnen sofort, die alte Brutstätte wieder herzurichten. Mit Spannung und Freude beobachten die Hofbesitzer das Geschehen am Horst. Endlich – Wochen später – sind auch die Jungen zu sehen. In diesem Jahr sind es vier Jungvögel.

Dank der guten Fütterung wächst der Nachwuchs schnell heran.

An einem Tag im Juli geschieht etwas Unvorhergesehenes.

Einer der Jungstörche hängt kopfüber am Horst. Er wird von einem Faden festgehalten und versucht sich zu befreien – doch sein Kampf ist erfolglos.

Der Vogel verstrickt sich immer mehr – eine Schlinge aus Bindegarn wurde ihm zum Verhängnis.

Fotos von oben:

Junger Fischadler auf seinem Horst Fuß eines Baumfalken

Mäusebussard Pirol

Gelege eines Wanderfalken mit Bindegarn Bindegarn und Netze, hauptsächlich in der Landwirtschaft

eingesetzt, werden beim Pressen von Stroh und Heu verwendet.

Das Erntegut in Ballenform wird als Futter oder Einstreu verwertet.

Mit der Futterversorgung der Weidetiere oder spätestens mit dem Ausbringen von Stalldung gelangt das Bindegarn wieder ins Freiland, wenn es nicht separat gesammelt wurde.

Bindegarn besteht aus Kunstfasern, ist extrem reiß fest und verrottet nur sehr langsam. Mit diesen Eigenschaften ist das Material für den landwirtschaftlichen Produktions prozess unverzichtbar.

Nicht selten sind mehrere Jungvögel aneinander gefesselt wie diese Weiß- störche: links Vogel mit Resten eines Nestgeschwisters im Garn knoten, rechts zwei Junge mit verschlucktem Bindegarn.

Referenzen

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