Anmerkungen zür politischen Ideologie irakischer Schiiten im Londoner Exil
Von Jens-Uwe Rahe, Bonn
I.
Das Verhältnis von Konfession und Opposition, genauer: von konfessionsbezogenem Denken und oppositionellen Zielen, ist ein zentrales Problem in der politischen Ideolo¬
gie irakischer Schiiten. Der Grund dafür ist die ungleiche Machtverteilung im Irak
zwischen Sunniten und Schiiten. Schon unter osmanischer Herrschaft waren die
Schiiten - damals wie heute knapp über die Hälfte der Bevölkerung - weitgehend von
Regierung und Verwaltung ausgeschlossen. Dabei blieb es nach Gründung der iraki¬
schen Monarchie im Jahre 1921: Mit König Faisal üh)emahm eine osmanisch geschulte, sunnitische Ehte die Staatsführung, und sie zeigte wenig Neigung, die Macht mit den Schiiten zu teilen.' Auch die Revolution von 1958 und die Machtergreifung der Ba't- Partei 1968 änderten nichts an der politischen Diskriminierung der Schiiten. Bis heute regiert in Bagdad eine sunnitische Minderheit, an deren Spitze der Clan von Präsident Saddäm Husain steht.
Die Machtverteilung entlang konfessioneller Grenzen über Jahrzehnte hinweg hat zu
einem latenten, manchmal offenen Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten geführt.
Die Ursachen dieses Konflikts sind primär sozialer, wirtschafthcher und machtpoliti¬
scher Natur, weniger religiöser.^ Eine rehgiöse Dimension erhält der Konflikt erst
dadurch, daß die Konfessionen zum identitätsstiftenden Merkmal von Interessen¬
gruppen werden. Historisch hat sich die Opposition der Schiiten auf unterschiedliche Weise artikuliert: in den dreißiger Jahren in Form von Stammesunruhen am Mittleren Euphrat, in den fünfziger Jahren durch starken Zulauf zur Kommunistischen Partei und seit den sechziger Jahren besonders im Rahmen der islamischen Bewegung.
' Der Anteü schütischer Kabinettsmitglieder süeg von 17,7 Prozent im ersten Jahrzehnt der Monarchie (1921-32) auf 34,7 Prozent im letzten Jahrzehnt (1947-58); er betrug im Schnitt 27,7 Prozent. Vgl. die Tabelle bei H. BataTU: The Old Social Classes and the Revolutionary Movements oflraq. A Study of Iraq's Old Landed and Commercial Classes arui of its Communists, Ba'thists, and Free Officers.
Princeton 1978, S. 47.
- Vgl. hierzu M. FAROUK-SLUOLETTund P. SLUGLETT: Some Reflections on the Sunni/Shi'i Question in Iraq. In: Bulleün of the Briüsh Society for Middle Eastem Studies 5 (1978), S. 79-87; sowie J.-U.
RaHE: Die iraqischen Sunniten und Schiiten aus deutscher Perspektive (1927-41): Ein konfessioneller Konflikt? In: P. HEINE (Hrsg.): Al-Rafldayn. Jahrbuch zu Geschichte und Kultur des modernen Iraq.
Bd. 2. Würzburg 1993, S. 67-82.
Die islamische Bewegung irakischer Schiiten' entstand Ende der fünfziger Jahre im
Umfeld des schütischen Gelehrten Sayyid Muhammad Bäqir as-Sadr. Sie war eine
Reaktion der 'ulamä' auf den für sie bedrohhchen Erfolg des Kommunismus unter den
Schiiten. Zunächst zielte die Bewegung auf eine Vertiefung des rehgiösen Bewußtseins in der Bevölkerung, langfristig aber auf einen umfassenden Wandel von Gesellschaft und Staat. Ende der siebziger Jahre, beflügelt diu"ch die Islamische Revolution im Iran,
nahm sie den bewaffneten Widerstand gegen das Ba't-Regime auf Heute bildet die
Bewegung, die sich aus mehreren islamistischen Gruppen" zusammensetzt, neben
Kurden und arabischen Nationalisten eine Säule der irakischen Opposition.
Schon Muhammad Bäqir as-Sadr als Vordenker und Mitbegründer der islamischen
Bewegung erkannte die begrenzte Legitimität und Anziehungskraft einer schiitisch
gefärbten Opposition in einem Land, dessen Bevölkerung zu rund 40 Prozent aus
sunnitischen Arabem und Kurden besteht. Kurz vor seinem Tod - er wurde im April
1980 im Auftrag der Regiemng hingerichtet - rief er Sunniten und Schiiten auf
gemeinsam gegen das System zu kämpfen. Er anerkannte die ersten beiden Kalifen,
Abü Bakr und 'Umar, deren Herrschaft nach schütischer Lehre nicht rechtmäßig war,
als "Verteidiger" des Islams und charakterisierte das Regime ausdrücklich als "nicht sunnitisch".'
Ein Beispiel für die konfessionellen Grenzen oppositioneller Zusammenarbeit hat
der Volksaufstand (intißda) im März 1991 geliefert: Unmittelbar nach Ende der
Kampfhandlungen des Zweiten Golfkriegs erhob sich die Bevölkemng im schütischen
Südirak - und kurz darauf in Kurdistan - spontan gegen die Fühmng in Bagdad; die
organisierte Opposition hatte daran keinen Anteil. Dann aber strömten Glaubens¬
kämpfer (mu^ähidün) des im Teheraner Exil ansässigen Obersten Rates der Isla¬
mischen Revolution im Irak (al-Ma^lis al-A'lä U-t-Taura al-Islämiya fi l-'Iräq) in die
aufständischen Gebiete und verbreiteten hier islamische Spmchbänder sowie Poster
von Humaini und dem Ma|lis-Präsidenten Sayyid Muhammad Bäqir al-Hakim.' In
Basra sollen sie eine "islamische Repubhk" ausgemfen haben. All dies gab der Revolte einen radikalen, partikularistischen Anstrich, der Nicht-Islamisten bzw. sunnitische
Bürger zurückschrecken heß. Überdies bot sich so dem Regime ein willkonunener
Anlaß, den Aufstand als "ausländische Verschwömng" darzustellen und mit einer
' Diese Formulierung, die den Sprachgebrauch der islamischen Aktivisten selbst berücksichtigt (arab.:
al-haraka al-islämlya), übernehme ich von J. N. WiLEY: The Islamic Movement of Iraqi Shi'as. Boulder 1992.
■*Unter islamisüschen Gruppen verstehe ich solche, die den Islam als poliüsche Ideologie verstehen und sich aktiv für eine Umsetzung dieser Ideologie in Staat und Gesellschaft einsetzen.
' Zur VermitÜung as-Sadrs zwischen Sunniten und Schiiten vgl. A. BaraM: The Radical Shi'ite Opposition Movements in Iraq. In: E. SivaN/ M. FRIEDMAN (Hrsg.): Religious Radicalism and Politics in the Middle East. New York 1990, S. 107-112.
' Vgl. hierzu F. Abd AL-Jabbar: Why the Intifada Failed. In: F. HaZELTON (Hrsg.) für CARDRI (Conmuttee Against Repression and for Democratie Rights in Iraq): Iraq since the Gulf War. Prospects for Democracy. London 1994, S. 108-109. Sowie K. MaKIYA: Cruelty and Silence. War, Tyranny,
Uprising and the Arab World. London 1993, S. 90.
explizit antischiitischen Kampagne darauf zu reagieren.' Auf den Panzern, die Mitte März Nadschaf zurückeroberten, stand angebhch geschrieben: "Keine Schiiten mehr ab heute!" (lä si'a ba'd al-yaum\) Hunderte 'ulama' wurden 'inhaftiert, Bibliotheken geplündert tmd rehgiöse Stätten zerstört. Die Austrocknung der Marschen im irakisch¬
iranischen Grenzgebiet wurde forciert, und das Ba't-Organ At-Taura in Bagdad diffa¬
mierte die Schiiten als "primitiv" und "unirakisch".
Vor diesem Hintergrund steht sich mit erhöhter Aktuahtät und Brisanz die Frage
nach dem Zusammenhang von Konfession und Opposition in derpolitischen Ideologie
irakischer Schiiten. In welchem Maße definieren sich irakisch-schiitische Organisatio¬
nen seit 1991 konfessionell, und welche konfessionellen Aspekte enthält ihre Program¬
matik? Diese Fragen habe ich am Beispiel irakisch-schiitischer Exilgruppen in London
untersucht, und zwar auf der Grundlage von Zeitungsartikeln, Broschüren und Vor¬
tragstexten, die der Selbstdarstellung dieser Gruppen in der Öffentlichkeit dienen. Die
besondere Situation des Exils, zumal in einem europäischen Land, ist bei der Beur¬
teilung des Materials zu berücksichtigen. Die britische Hauptstadt bietet sich an für eine solche Studie, weil in Großbritannien eine statthche Gemeinde von bis zu 70 000 Irakern lebt.^ Sie können sich relativ frei organisieren und artikulieren. Deshalb - aber
auch, weil es den Interessen westhcher Regierungen seit der Golfkrise 1990/91 ent¬
sprach - hat sich London neben Teheran und Damaskus zu einem Zentrum der iraki¬
schen Opposition entwickelt.
n.
Die irakische Gemeinde in Großbritannien besteht zu einem erheblichen Teil aus
pohtischen Flüchthngen. Sie haben ihr Land in mehreren Wellen verlassen, beginnend
mit dem Exodus der Juden 1950/51. Es folgten vor allem Monarchisten nach der
Revolution 1958, Kommunisten nach den Staatsstreichen der Ba't-Partei 1963 und
1968 sowie Schiiten und Islamisten während des irakisch-iranischen Krieges (1980-
88).'° Der Zweite Golfkrieg und das intemationale Handelsembargo gegen den Irak
haben den Emigrationsstrom bis heute nicht abreißen lassen. Die ersten religiös moti¬
vierten Vereinigungen von Irakem im britischen Exil waren islamische Studenten¬
verbände in den siebziger Jahren. Seit Mitte der achtziger Jahre entstanden dann.
' Zur Reaktion des Regimes vgl. Makiya: op. cit. (Anm. 6), S. 96-102; sowie Y. Nakash: The Shi'is oflraq. Prineeton 1994, S. 279-280.
* Im Rahmen meiner Magisterarbeit: Irakische Schiiten im Londoner Exil. Eine Bestandsaufnahme ihrer Organisationen und Untersuchung ihrer Selbstdarstellung (1991-1994). Würzburg 1996 (Al-Rafidayn.
Jahrbuch zu Geschichte und Kultur des modernen Iraq. Hrsgg. von P. HEINE. Bd. 4.).
' Eine verläßliche Statistik gibt es nicht. Die Iraker selbst schätzen ihre Zahl auf mindestens 100 000.
Weit darunter hegen die Ergebrusse des Zensus von 1991 und die Zahlen der Einwanderungsbehörde im Home Office. Meine Schätzung von bis zu 70 000 Irakem in Großbritannien, von denen zwei Drittel im Großraum London leben, stützt sich sowohl auf die amtlichen Zahlen als auch auf Angaben briüscher und irakischer Hilfsorganisationen für Flüchtlinge.
Mehrere Interviews mit Irakem in London. Vgl. außerdem: An unsettled minority. In: The Economist, 8. Sept. 1990, S. 63.
bedingt durch die steigende Zahl an Flüchtlingen, religiöse Zentren: registrierte chari¬
table organizations mit Gebetssälen, Schulen und Bibhotheken, meist geleitet von
'ulamä' aus prominenten Famihen wie al-Hakim, as-Sadr, Bahr al-'Ulüm und al-Hü'i.
Parallel etabherten sich islamistische Gruppen, Ableger der islamischen Bewegung, in London - allerdings informell, galten sie doch im Westen noch als Terrororganisatio¬
nen. Erst als sich die westhchen Regierungen 1990 infolge der Besetzung Kuwaits
durch den Irak von Bagdad distanzierten, koimte die irakische Opposition in Europa an die Öffenthchkeit treten.
Heute existieren in London fünf größere rehgiöse Einrichtungen irakischer Schiiten:
drei Gemeindezentren, eine Husainiya und ein Lehrinstitut." Daneben sind mindestens
fünf politische Gruppen aktiv, darunter Zweige der drei wichtigsten Kräfte der
irakisch-islamischen Bewegung: die Partei des Islamischen Rufes (Hizb ad-Da'wa
al-Islämiya), der Oberste Rat der Islamischen Revolution im Irak und die Organisation der Islamischen Aktion (Munazzamat al-'Amal al-Isläml). Hinzu kommt der parteilose
Religionsgelehrte Sayyid Muhammad Bahr al-'Ulüm. Als Mitglied im dreiköpfigen
Präsidentschaftsrat des Irakischen Nationalkongresses (INC)'^ repräsentiert er seit 1992 die schütische Bevölkerungsgruppe in diesem Dachverband der Opposition. Auffällig
ist die enge Kooperation zwischen rehgiösen Zentren und Oppositionsgruppen: Vier
der fünf Einrichtungen sind mit politischen Organisationen oder Persönlichkeiten assoziiert; sie dienen jeweils als Treffpunkt einer bestimmten Gruppe. Eine Ausnahme ist die quietistisch, also unpolitisch, orientierte Hü'i-Stiftung (Mu'assasat al-Imäm al-bfü'i al-Hairlya). Sie aber hat sich in den vergangenen Jahren selbst zunehmend oppositionell engagiert.
Ideologisch lassen sich die Organisationen irakischer Schiiten in London mit aller Vorsicht in zwei Strömungen unterteilen: auf der einen Seite ein moderates und nach eigener Definition demokratisches Lager, auf der anderen ein radikal-revolutionäres Lager." Zu den Moderaten rechne ich die Hü'i-Stiftung, den Gelehrten Bahr al-'Ulüm,
einen Teil der Da'wa und die 1991 von der Da'wa abgespaltene Bewegung der Isla¬
mischen Kader (Harakat al-Kawädir al-Islämlya). Im Lager der Radikalen finden wir
die Mehrheit der Da'wa, den Maghs und Munazzamat al-'Amal. Tendenziell neigen
die Moderaten zu einem demokratisch-pluralistischen System westlicher Prägung,
während die Radikalen einen revolutionären Wandel der Gesellschaft anstreben, der in die Errichtung eines sogenannten islamischen Staates münden soll. Interessanterweise
kortespondiert die Einteilung in Moderate und Radikale mit deuthchen Differenzen im
" Meine Bestandsaufnahme irakisch-schiitischer Organisationen in London basiert auf 14 Interviews mit Vertretem dieser Organisationen. Außerdem habe ich zahlreiche Hintergrundgespräche mit Exilira- kem geführt.
Der Irakische Nationalkongreß (INC, arab.: al-Mu'tamar al-Watani al-'Iräqi) ist der wichtigste Dachverband irakischer Oppositionskräfte. Er wurde 1992 mit Hilfe der USA gegründet und bezog Quartier im kurdischen Saläh ad-DIn sowie in London. Der INC fordert ein demokratisches System im Irak und eine föderalistische Lösung für Kurdistan.
" Die Schaffung solcher Kategorien aus westiicher Perspektive mag problematisch erscheinen. Anderer¬
seits wird sie von vielen irakischen Islamisten bestätigt und mit demselben Vokabular beschrieben.
konfessionsbezogenen Denken.
in.
Der Zusammenhang von Konfession und Opposition in der pohtischen Ideologie
irakischer Schiiten in London manifestiert sich auf verschiedene Weise. Er kommt
direkt ztun Ausdruck, wenn sich eine Gruppe exphzit schiitisch definiert, sei es durch
ihre Namensgebung, durch Betonung schütischer Glaubensinhalte oder durch Ver¬
tretung exklusiv schütischer Interessen. Subtiler äußert er sich, wenn eine Gruppe nicht offen schiitisch auftritt, zugleich aber radikal-schiitische Ziele verfolgt. Ein solches Ziel ist die politische marga'lya. Traditionell bedeutet das schütische Prinzip der marga'lya, daß sich der gläubige Laie in religiösen Fragen auf das Urteil eines theolo¬
gisch quahfizierten "Vorbilds" {marga' at-taqlld, wörtl.: "Quelle der Nachahmung")
verläßt. Dieses Prinzip wollen schütische Islamisten ausdehnen auf die Politik -
Ergebnis wäre eine Beaufsichtigung des Staates durch die 'ulamä'. Muhammad Bäqir
as-Sadr hat 1979 einen Verfassungsentwurf'" vorgelegt, in dem der mugtahid
al-mutlaq, der anerkannteste Rechtsgelehrte, als höchste pohtische Instanz vorgesehen ist. Dieser mugtahid oder mar§a' soll nicht nur die Legislative auf ihre Vereinbarkeit mit dem Islam überprüfen, sondem auch weiü-eichende Kompetenzen in der Exekutive
erhalten, zum Beispiel den Oberbefehl über die Sü-eitkräfte. So würde er zu einer
Autorität über den drei traditionehen Gewalten. Die Konzeption ist naturgemäß wenig
geeignet, Zuspmch bei den Sunniten zu finden, die das marga'iya-Pnnzip nicht
kennen.
Zunächst möchte ich kurz auf die radikale Strömung eingehen, die sich insgesamt der pohtischen Ideologie as-Sadrs verpflichtet fühlt. Ihre älteste Organisation - und
gewissermaßen die Schule aller anderen - ist die Da'wa-Partei. Sie wurde 1957/58
unter Mitwirkung as-Sadrs in Nadschaf gegründet. Im Schrifttum der Da'wa wird die
Existenz verschiedener Konfessionen im Irak hemntergespielt. Das offizielle Partei¬
programm von 1992, Barnämigunä^^ , bezeichnet die irakische Bevölkemng, ein¬
schließhch der Kurden, konsequent als muslimisch: sa'bunä al-muslim, as-Sa'b
al-'iräqi al-muslim, al-kurd al-muslimün. Betont wird die "islamische Identität" der
Iraker, nicht ihre konfessionelle Vielfalt. Insofem bemüht sich die Partei um die
Sammlung aller islamischen, ja sämthcher oppositionellen Kräfte.
Schütischer präsentiert sich die Da'wa in ihrem Exilorgan Saut al-'Iräq ("Die Stimme Iraks"), das sich speziell an die Parteikhentel richtet. Ein Leitartikel aus Anlaß
des schütischen Trauermonats Muhartam verknüpft die Tradition von Kerbela, wo der
Überliefemng nach der dritte Imam al-Husain von umayyadischen Tmppen getötet
'" M. B. AS-SaDR: Lamha fiqhlya tamhidiya 'an maSrü' dustür al-öumhüriya al-Islämiya fi Irän. Beirut 1979. Zusammengefaßt und analysiert wird die Schrift bei C. MallaT: The renewal of Islamic law.
Muhammad Baqer as-Sadr, Najafand the Shi'i Intemational. Cambridge 1993, S. 69-75. Siehe auch R.
H. DEKMEJIAN: Islam in Revolution. Fundamentalism in the Arab World. Syracuse 1985, S. 132-133.
" Hizb ad-Da'wa al-Islämlya: Barnämigunä. Al-bayän wa-l-bamämig as-siyäsl li-Hizb ad-Da'wa al-Islämiya. London 1992.
wurde, mit dem Widerstand gegen das Ba't-System:
"Die ewige Schlacht von at-Taff" wird unser Volk weiter mit dem Geist des Widerstands und der Ablehnung aller Unterdrücker sf)eisen. Auch künftig werden die Rufe al-Husains - Friede sei mit ihm! - in den Herzen der standhaften Glaubenskämpfer die Entschlossen¬
heit stärken und die Kraft und den Willen beleben.""
Indem sich die Da'wa auf den Imam al-Husain beruft, demonstriert sie ein ausgeprägtes schiitisches Selbstverständnis. Denn die Ereignisse von Kerbela, die den historischen
Konflikt der Schiiten mit sunnitischen Machthabem vorzeichneten, haben für das
Schiitentum konstitutiven Charakter." Aus dem Mythos von Kerbela bezieht die Partei Legitimation und Motivation. Andererseits vermeidet es der Artikel, die Kriegsparteien - weder von damals noch von heute - als Sunniten und Schiiten zu identifizieren;
vielmehr wird der Imam al-Husain als Vorbild für die ganze irakische Bevölkemng präsentiert.
Unklar bleibt, wie die Da'wa zur politischen mar§a'lya steht. In Bamämigunä
plädiert sie für ein parlamentarisches System auf Gmndlage des islamischen Prinzips der Beratung (ii/rä)". Die Frage, welche Rolle die 'ulamä' im Staat übemehmen sollen, wird nicht thematisiert. Mitglieder lassen jedoch durchbhcken, daß Teile der Partei, damnter führende Funktionäre, die pohtische mar^a'iya, wie as-Sadr sie skiz¬
ziert hat, befürworten.^ So propagiere die parteiinteme Literatur noch immer Humainis Doktrin der "Regiemng des Rechtsgelehrten" (wiläyat al-faqih). Im öffentlichen
Diskurs dagegen wird diese Frage ausgeklammert - vermutlich aus Rücksicht auf die
Wirkung bei weniger radikalen bzw. nicht-schiitischen Oppositionsgmppen.
Betrachten wir nun etwas genauer die moderate Strömung. Hier stoßen wir auf ein
offen artikuhertes schiitisches Selbstverständnis. Der Rehgionsgelehrte Bahr al-'Ulüm, der seit 1980 in London lebt und ein Gemeindezentmm leitet, macht sich explizit zum Anwalt der Schiiten. In seinen Schriften und Vorträgen bezeichnet er die schütische
Bevölkemng im Irak als Mehrheit (gälibiya, aglabiya und aktanya). Diese Mehrheit
befinde sich in der Rolle einer unterdrückten Minderheit (aqalUya mudtahada)?' Dafür macht Bahr al-'Ulüm allerdings nicht die Sunniten verantwortlich. Seine Anklage gilt
der irakischen Regiemng. Daß die Iraker in konfessionellen und ethnischen Mustem
dächten, sei eine Folge der Diktatur, die von der Betonung dieser Kategorien profitiere.
Damit will der Gelehrte das Argument entkräften, Saddäms eiseme Faust sei eine
" At-Taff heißt die Örtlichkeit bei Kufa, wo im Jahre 680 der Imam al-Husain und seine Begleiter von umayyadischen Tmppen getötet wurden.
" Al-Iftitähiya: Hayhät minnä ad-dilla. In: Saut al-'Iräq, 15. Juni 1993 (No. 132), S. 1.
" Vgl. H. Halm: Der sehiitische Islam. Von der Religion zur Revolution. München 1994, S. 28.
" Der islanüsche Begriff Sürä steht im Mittelpunkt der modemen Debatte um ein islamisch-politisches System. Ursprünghch bedeutet er ein moralisches Gebot für die Muslime, sich gegenseitig zu beraten.
Heute wird das i:Mrä-Prinzip oft als islanüsche Grundlage politischer Mitbestimmung interpretiert.
Interviews mit einem Funktionär und einem Ex-Funktionär der Da'wa-Partei.
Vgl. M. Bahr al-'UlOM: Al-'Iräq: Al-aktariya tatahawwal ilä aqalUya mudtahada. London 1994 (Redemanuskript), S. 1.
Garantie für die irakische Einheit. Er behauptet umgekehrt, daß gerade das Regime eine konfessionahsüsche Pohtik (siyäsa tä'ifiya) betreibe, die den nationalen Konsens zerstöre."
Ein wichtiger Aspekt im konfessionsbezogenen Denken irakischer Schiiten ist die
Abgrenzung von der Islamischen Repubhk Iran. Dieses Anliegen, das für die ganze
islamische Bewegung Iraks gilt - mit Ausnahme des Maglis -, wird besonders vom
gemäßigten Lager unterstrichen. Dazu Bahr al-'Ulüm:
"With the undemüning of Najaf as the ultimate guide of world Shiism, signs of tension emerged between the Shia and the intemational community, which ultimately led to the widespread conviction that the Shia are a community of blind fanatics. This conviction was only strengthened by the success and evolution of the Islamic Revolution in Iran, causing many intemational institutions to identify terrorism with Shiism."^'
Mit Aussagen wie dieser versucht Bahr al-'Ulüm, ein positives Bild der irakischen Schiiten zu vermitteln. Dahinter steht die Absicht, auf intemationaler Ebene die Bereit¬
schaft zum Schutz des schütischen Südiraks zu fördem. Mögliche Maßnahmen wären
die Errichtung einer Sicherheitszone nach Vorbild des safe haven in Kurdistan auch im
Südirak oder die Entsendung von UN-Menschenrechtsbeobachtem dorthin.^" Als
politisches System favorisiert der Gelehrte eine demokratische Ordnung, die er aus
islamischen Prinzipien wie der "Statthalterschaft des Menschen" für Gott auf Erden, der Beratung (sürä) und dem "Recht, verschieden zu sein" herleitet." Im Mittelpunkt seiner pohtischen Ideologie steht die "Souveränität der umma": ihr göttlich legitimier¬
tes Recht, sich selbst zu regieren. Hinweise auf eine Fühmngsfunktion der 'ulamä' im Staat finden sich nicht bei Bahr al-'Ulüm.
Dem Gelehrten ideologisch nahestehend ist die HüM-Stiftung. Auch sie tritt^'
unbefangen als schütische Interessenvertretung auf; bereits im Namen gibt sie sich als
karitative Organisation des 1992 verstorbenen mar§a' Sayyid Abü l-Qäsim al-Hü'i zu
erkennen. Legitimation bezieht sie aus der Autorität al-Hü'is, der als einer der weltweit
am meisten respektierten 'ulamä' gilt. Seiner quietistischen Haltung ist auch die
Stiftung verpflichtet. Ihre Aufgabe besteht darin, die sozialen, humanitären und kultu¬
rellen Projekte al-Hü'is zu verwalten. Doch darüber hinaus hat sie sich seit 1991, seit der intißda und ihrer Niederschlagung durch die Regiemng, politisch betätigt.
Im Frühjahr 1993 veranstaltete die Stiftung in London vier Tagungen zum Thema
~ Vgl. ibid., S. 3.
DERS.: Najaf s Leadership Role and the Safe Haven in Southem Iraq. London 1993 (Manuskript), S.3.
" Vgl. ibid, S. 4.
" Vgl. DERS.: Islam, Democracy and the Future oflraq. London 1993 (Manuskript), S. 2.
Mu'assasat al-Imäm al-yo'i al-Hairlya: Al-Khoei Foundation. Concept and Projects. O. O. 1992, S.5-10.
"Die Krise der Schiiten Iraks" (azmat Si'at al-'Iräq)F Über einhundert sehiitische 'ulama' , Islamisten sowie säkularistisch denkende Politiker und Intellektuelle disku¬
tierten unter Ausschluß der Öffentlichkeit über die Lage der Schiiten im Irak. Das
Konzept dahinter erläutert der PR-Chef der Stiftung, der erklärte Islamist Lait Kubba, in einem zusammenfassenden Konferenzbericht:
"Die Schiiten sind ein 'Körper', dessen Glieder die marga'iya, die Parteien und die Milizen sind, die hauza, die Stämme und die Intellektuellen. Diese GUeder arbeiten in unterschiedlichem Maße zusammen, doch selten sind sie vollständig. Meistens ver¬
brauchen sie sich bei ihren Aktionen, weü es an Koordination mangelt und der gemein¬
same Glaube an das Ziel fehlt. Die Schia nüt all ihren Elementen hat sich weder vereinigt, noch besitzt sie ein klar definiertes Ziel."^*
Laut Kubba ist der Schiismus
"(...) keine Rasse oder Klasse. Er wird auch nicht durch Geburt erworben. Letzüich handelt es sich um eine Loyalität und Zugehörigkeit sowie - aufgrund der Unterdrückung - um ein tägliches Gefiihl (su'üryaunü), das der Schiit im Irak empfindet, selbst wenn er nicht religiös oder loyal ist [gegenüber dem Schiismus]."^'
Um den Schiismus zu bestimmen, wählt die Stiftung statt rehgiöser oder historischer Kriterien ein gesellschafthches, im Grunde ein pohtisehes Merkmal: die Unterdrük- kung durch den Staat. Mit dieser sozio-pohtischen Definition von irakischem Schiis¬
mus wendet sie sich an eine breite schütische Öffentlichkeit. Fördert die Stiftung somit, wie es ihr Kritiker vorwerfen, den konfessionellen Konflikt?
Im Hause al-Hü'i hält man dagegen, daß die konfessionelle Sensibilität unter
Irakem längst eine Tatsache sei und daß sie heute, statt ignoriert zu werden, offen
thematisiert und in Bahnen gelenkt werden müsse. Dazu schreibt Sayyid Yüsuf
al-Hü'i, ein Enkel des Ayatollahs:
"Die offene Rede über die Krise der Schiiten Iraks und das Bekenntnis zur schütischen Identität bedeuten nutnichten eine Herabsetzung der Idenütät der anderen noch das Schüren von Zwietracht. (...) Wu fordem keine konfessionahsüsche Verfassung, sondem den Schutz der Freiheit des Individuums und der gesellschafüichen Institutionen im Rahmen des einen Vaterlandes sowie den Schutz der zivilen, poliüschen und religiösen Rechte für alle Konfessionen."'"
Das Bekenntnis zur irakischen Einheit soll den Vorwiuf des Konfessionalismus ent-
Am 16. und 23. Januar, 1. Mai und 17. Juli 1993. Von den Teilnehmern wurden rund 50 Arbeits¬
papiere vorgeuagen, die veröffenüicht worden sind in: Al-Mausim (Quartalsschrift über Archäologie und islamische Tradiüon, hrsg. v. M. S. at-TuraIHI, Kufa-Akadenüe, Niederiande), No. 14, 1993, und No. 18, 1994.
L. Kubba: Azmat Si'at al-'Iräq. London 1994 (Manuskript), S. 37. Die StifUing wollte den Bericht 1996 als Buch herausgeben.
-" Ibid.. S. 9-10.
Y. AL-HO'I: Azmat .fi'at al-'Iräq. Aktariyat ai-Sa'b al-aktar hirmänan. In: An-Nür (MonaUmagazin der yo'i-'stiftung), JuU 1994 (No. 37), S. 20.
kräften. Im Rahmen einer nationalen, freiheitlich-rechtsstaatlichen Ordnung, so das Argument, sei konfessionelles Bewußtsein keine Bedrohung der Andersgläubigen.
Gemäß dieser Logik vertritt die Stiftung unbefangen die Interessen der schütischen Bevölkerung. Vor allem hat sie sich für einen safe haven im Südirak eingesetzt sowie
für die Entsendung von Menschenrechtsbeobachtem in die Region." Nachdruck
verleiht sie ihren Anhegen durch eine intensive Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit, wobei sich der Standort London als vorteilhaft erweist. Weiter hat die Hü'i-Stiftung
eine Modifizierung der Wirtschaftssanktionen gegen den Irak gefordert'^ und nicht
zuletzt die Absetzung Saddäm Husains." Erklären läßt sich das oppositionelle Engage¬
ment der an sich unpolitischen Organisation durch die prekäre Situation der
schütischen Institutionen in Nadschaf: Nachdem das Regime im Anschluß an die
Män-intißda den betagten Imam al-Hü'i verschleppte und ihn bis zu seinem Lebens¬
ende unter Hausarrest stellte, nach Verhaftungen von 'ulamä" und Enteignungen religiöser Insdtute, hält die Stiftung die schütischen Zentren im Irak für existenziell
bedroht. Sollte sich die Lage eines Tages verbessem, so ist denkbar, daß sich die
Stiftung wieder aus der Politik zurückzieht. Denn eine politische Rolle der mar^a'lya ist mit der Lehre und Praxis des mar§a' al-Hü'i nicht vereinbar.
IV.
Die Untersuchung ausgewählter Textpassagen zeigt, daß Konfession und Opposition in
der politischen Ideologie irakischer Schiiten miteinander verwoben sind. Folgende Beobachtungen möchte ich festhalten:
1. Die traditionelle islamische Bewegung Iraks, wie die Da'wa-Partei sie verkörpert, will konfessionelle Differenzen hemnterspielen. Andererseits ist sie nicht bereit, die
Vision einer pohtischen mar^a'iya aufzugeben. Somit untergräbt sie selbst ihren
national-islamischen Ansatz.
2. Im Gegensatz zur radikalen Strömung gibt sich das moderate Lager, wie Bahr al- 'Ulüm und die Hü'i-Stiftung es repräsentieren, als schütische Interessenvertretung. Es definiert den Schiismus als Teilhabe an einer gesellschaftlich-politischen Krise. Das erhöhte schütische Identitätsgefühl soll eingebettet werden in einen übergeordneten
irakischen Patriotismus und in ein demokratisches System, dessen Beschreibung
freihch ungenau bleibt.
3. Der konfessionelle Aspekt der moderaten Ideologie läßt sich als schütischer Regionahsmus bezeichnen. Die Ziele dieser Strömung beziehen sich nicht auf religiöse Inhalte, sondem auf regionale Interessen: Es geht um den Schutz des Südiraks vor den
Repressahen der Regiemng. Schütisch ist diese Politik insofem, als sie sich für
'' Vgl. Marsh Arabs Threatened wilh Annihilation. In: Dialogue (monaüiches Faltblatt des von der Hü'i-Süftung finanzierten Pubhc Affairs Committee for Shi'a Muslims), Aug. 1992, S. 1.
Vgl. L. Kubba: Reviewing UN Sanctions Against Iraq. In: Al-Noor (englischsprachiges Monats¬
magazin der Hü'I-Süftung), April 1994 (No. 34), S. 3.
Vgl. zum Beispiel Towards a New Policy in Iraq. In: Dialogue, Aug. 1994, S. 1.
Schiiten einsetzt. Katalysator für diesen schütischen Regionahsmus waren der Volks¬
auf stand von 1991 und die Vergeltungskampagne der Regierung, die klare
anti-schiitische Züge trug.
4. Das konfessionsbezogene Denken irakischer Schiiten in London ist ausgeprägt.
Es bedeutet jedoch keine schütische, antiwesthche Radikahsierung, sondem geht
einher mit einer Hinwendung zu pohtischem Pragmatismus und zu demokratischen
Normen. Die Lehren der jüngeren irakischen Geschichte - und die Erfahmngen des
Exils im Westen - scheinen immer mehr Schiiten davon zu überzeugen, daß ein
demokratisches System der sicherste Garant sein könnte für eine gerechte Partizipation
der schütischen Bevölkemng am pohtischen Leben im Irak von morgen.
Von Monika Fatima Mühlböck, Wien
Der Inselstaat Bahrain wird seit Dezember 1994 von schweren Unruhen heimgesucht.
Politische Frustration in der Bevölkerung, gepaart mit Unnachgiebigkeit und Re¬
pressionen seitens der Herrscherfamilie sowie einer einhergehenden Wirtschaftskrise, keimzeichnet die derzeitige heikle Lage.
Auf Bahrain leben derzeit etwa 550.000 Menschen, wovon ca. 350.000 Bahrainis
sind. Die rund 200.000 Ausländer kommen in erster Linie aus Indien, Pakistan, den
Philippinen und Europa, vor allem Großbritannien.
Der Anteil der Schiiten an der einheimischen Bevölkerung wird von amtlicher Seite mit 35 Prozent angegeben, tatsächhch liegt er bei 60 bis 70 Prozent.'
Die Schiiten sind mehrheithch Ga'fariten, die auf den sechsten Imam der Imämiten Ga'far as-Sädiq ziuückgehen, währenddessen die einheimischen Sunniten überwiegend Mälikiten - wie die Herrscherfamilie Äl Halifa - und Hanbaliten sind.^
Die Äl Halifa scheinen in der Geschichte des Landes erst ab der 2. Hälfte des
18. Jh.s auf; zuvor wechselten einander persische und arabische, im 16. Jh. auch portu¬
giesische Einflüsse ab.'
Die Äl Hahfa stammen wie ihre Cousins, die Äl Sabäh, von den Banü 'Utba, einem
Zweig des bedeutenden Stammes der 'Anaza, ab.
Sie haben ihren Ursprung in al-Haddär, einem Ort, der sich im Gebiet des öabal
Tuwayq im südhchen Nagd befindet. Wahrscheinhch sind sie gegen Ende des 17. Jh.s
zusammen mit den Äl Sabäh und den Äl öalähima nach Katar gezogen und haben sich
in dieser Gegend mit der Seefahrt vertraut gemacht, bevor sie nach Norden segelten
und sich in der Nähe von Umm Qasr, an der heutigen kuwaitisch-irakischen Grenze,
niederheßen. Dort wurden sie jedoch von den Osmanen wegen Räuberei und Piraterie
vertrieben.
Während die Äl Sabäh in Kuwait Fuß fassen konnten, zogen die Äl Halifa im Jahre
1766 von Kuwait nach az-Zubära, das am Meer im Nordwesten der Halbinsel Katar
liegt. Von dieser Ansiedlung aus eroberten sie Bahrain im Jahre 1783."
* Stand September 1995.
' Vgl. The Middle East and North Africa 1995. London 1994, S. 314 und S. 316, und Ausuia Presse Agentur 18. Dezember 1994 (APA 208) und 16. Jänner 1995 (APA 007) und F. Chipaux: Us troubles persistent ä Bahrein. ... In; Le Monde, Paris, 31. März 1995, S. 5.
'EI', Bd, 1 (1960), S. 941.
' Ibid., S. 941-944, und K. S. SALIBI; A History of Arabia. Delmar, N.Y. 1980, S, 139 f,
' EI', Bd. 1 (1960), S. 482, und A, M. AbU-HaKIMA: The Modern History of Kuwait 1750-1965.
London 1983, S, 3-5, und El', Bd, 5 (1986), S, 573, und El', Bd. 4 (1978), S, 953.