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1 Anlass des Berichtes und Datengrundlagen

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Anhang 1

Allgemeine Rahmenbedingungen des Aufwachsens von Kindern und Jugendlichen

1 Anlass des Berichtes und Datengrundlagen

1.1 Anlass des Berichtes

Die Landesregierung ist vom Landtag beauftragt worden, in der Mitte jeder Legislaturperiode einen Kinder- und Jugendbericht vorzulegen (§ 15 AGKJHG). Im Rahmen der Erarbeitung des 3. Kinder- und Jugendberichtes der Landesregierung hat das federführend verantwortliche Ministerium für Bildung, Jugend und Sport den Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik (LDS) als Vertreter der amtlichen Statistik im Land Brandenburg und als Informationsdienstleister der Landesregierung gebeten, sich an der Erarbeitung des Berichtes mit seinen Datenquellen zu beteiligen. Auf der Grundlage des vom LDS erarbeiteten Datenbestands ergänzt mit statistischen Angaben zu bestimmten Jugendfragen, für die unterschiedliche Fachressorts der Landesregierung sachlich zuständig sind, ist nachfolgender Teil erarbeitet worden. Soweit die Personenbezeichnungen nicht geschlechtsneutral formuliert sind, sind in der Regel beide Geschlechter gemeint, außer wenn sich aus dem Sachverhalt etwas anderes ergibt.

1.2 Datengrundlagen

Mit direktem Bezug zu altersstrukturellen und sozio-demografischen Fragestellungen gibt es für Betrachtungen auf der Makroebene eine Reihe von Statistiken, die Informationen im Bereich der Rah- menbedingungen für das Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen liefern. Hierzu zählt insbesondere die Bevölkerungsstatistik für Fragen der demografischen Struktur und Entwicklung der Gesellschaft. Im Zusammenhang mit sozialen Fragestellungen und einzelnen sozio-demografischen und einkommensori- entierten Merkmalen sind weiter die Arbeitsmarktstatistik der Bundesanstalt für Arbeit (BfA), die Sozialhilfe- und Asylbewerberleistungsstatistik, die Kinder- und Jugendhilfestatistik und die Berufsbil- dungs- und Schulstatistik zu nennen. Möchte man das familiäre und häusliche Umfeld von Kindern und Jugendlichen und deren Lebenslage im Lande näher beleuchten, so sind vor allem Informationen der Gebäude- und Wohnungszählungen, der Wohngeldstatistik und insbesondere querschnittsorientierter Statistiken, wie sie etwa im Rahmen der Mikrozensuserhebungen vorliegen, heranzuziehen.

Eine ganze Reihe spezifischer Statistiken, wie zum Beispiel etwa die Bildungs- und Arbeitslosenstatis- tiken, gibt zwar gezielt Auskunft über einzelne Aspekte oder Bevölkerungsgruppen, die Lebenssituation ausgewählter Gruppen, wie etwa die der Kinder und Jugendlichen, lässt sich in ihren komplexen Zu- sammenhängen jedoch nur schwer auf einer solchen Basis analysieren. Zum Teil kann diese Schwierig- keit durch die Auswertung von Mikrodatensätzen der Haushalts- und Personenebene gelöst werden.

Grundlegend bieten jedoch die amtlichen Erhebungen im Haushalts- und Familienzusammenhang eine breite Basis von verlässlichen und qualitativ hochwertigen Informationen, die im direkten Zusammen- hang mit der Situation und den Rahmenbedingungen für Kinder und junge Menschen im Land Branden- burg stehen.

Die größte Haushaltsstichprobe ist dabei die von den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder jährlich durchgeführte Erhebung des Mikrozensus, der eine repräsentative Stichprobe von einem Prozent der Bevölkerung umfasst. Der Mikrozensus stellt umfangreiche Angaben (in Tausend) zur Bevölkerungsstruktur, zur wirtschaftlichen und sozialen Lage der Bevölkerung, Familien und Haushalte sowie zur Erwerbssituation, Ausbildung und zu den Wohnverhältnissen bereit. Neben den Haushalts- und Familienstrukturen beleuchtet der Mikrozensus darüber hinaus auch die Einkommenssituation der Haushalte und Familien im Erwerbszusammenhang. Er liefert repräsentative und differenzierte Einkom- mensdaten für die auf Basis der Einprozentstichprobe einbezogenen Haushalte und Familien und ermöglicht darüber hinaus regionale Betrachtungen. Vermögensangaben werden jedoch nicht erhoben.

Hinsichtlich einer differenzierten Erfassung der Haushalts- und Einkommensstrukturen stellt die jeweils im Abstand von fünf Jahren durchgeführte Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) der amtlichen Statistik eine weitere verlässliche Datenbasis dar, auf die jedoch insbesondere aufgrund der Datenlage für die bisher vorliegenden Erhebungen aus den Jahren 1993 und 1998 in den folgenden Ausführungen weitgehend verzichtet wurde. Zwar ermöglichen demnach der Mikrozensus und die EVS ein differenziertes Bild der Einkommenssituation und –entwicklung; weitere Lebenslagenaspekte, wie die Angaben zum Gesundheitszustand und zu der subjektiven Zufriedenheit, werden jedoch kaum erhoben und müssen daher aus anderen Quellen erschlossen werden, wie sie etwa im Rahmen anderer sozial-

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wissenschaftlicher Umfragen der nichtamtlichen Erhebungen u. a. durch das Sozioökonomische Panel (SOEP) durchgeführt werden.

Die folgenden Ausführungen sowie die zugrunde liegende Datenbasis beziehen sich daher im Wesentli- chen auf Erhebungen und Ergebnisse der amtlichen Statistiken des LDS.

2 Demografische Entwicklungstrends

2.1 Bevölkerungsentwicklung

Am Ende des Jahres 2000 lebten im Land Brandenburg 2.601.962 Personen, davon 49 Prozent männli- chen und 51 Prozent weiblichen Geschlechts. Mit 751.559 Personen lag der Anteil der Kinder, Jugend- lichen und jungen Heranwachsenden bis unter 27 Jahre bei 29 Prozent. Am 31.12.1991 betrug der Anteil dieser Altersgruppe an der Gesamtbevölkerung noch 35 Prozent. Während die Bevölkerungszahl des Landes Brandenburg im Jahr 2000 gegenüber 1991 um 48.560 Personen angestiegen ist, hat sich die Anzahl der 0- bis unter 27-Jährigen um 142.765 Personen reduziert. Der Vergleich mit der Entwick- lung der älteren Menschen (60 und älter) zeigt, dass diese dagegen stärker zugenommen als die Anzahl der jungen Menschen abgenommen hat (+ 153.154 Personen bzw. 34,1 Prozent).

Insgesamt ist die im zurückliegenden Zeitraum positive Bevölkerungsentwicklung des Landes überwie- gend auf Zuwanderungen zurückzuführen, vornehmlich in die Umlandgemeinden von Berlin. Denn trotz der seit dem Jahre 1994 wieder zunehmenden Anzahl von Geburten - im Jahr 2000 waren es 18.444 - ist die natürliche Bevölkerungsentwicklung ungebrochen negativ. Im Jahr 2000 überwog auch weiterhin die Anzahl der Gestorbenen die der lebend Geborenen um knapp 8.000.

Während die Zahl der Kinder, Jugendlichen und jungen Heranwachsenden im Land immer kleiner wird, steigt die Zahl der „älteren“ Menschen stark an. Ausgehend von derzeit annähernd gleichen Proportio- nen wird sich dieser Entwicklungstrend fortsetzen (Angaben lt. gemeinsamer Bevölkerungsprognose des LDS und LUA).

Bei den 14- bis unter 18-Jährigen gab es im Zeitraum von 1991 bis 2000 eine positive Entwicklung.

Das erklärt sich durch das Hineinwachsen noch stark besetzter Geburtsjahrgänge in diese Altersgruppe.

Hinzu kommen die positiven Wanderungseffekte aus Berlin und dem Ausland in den vergangenen Jahren, die außerdem bestandserhöhend wirken.

Die Entwicklungen seit dem Jahre 1991 nach Altersgruppen waren, wie die Daten der folgenden Tabelle zeigen, unterschiedlich.

Brandenburger Bevölkerung nach ausgewählten Altersgruppen 1991, 2000 und 2015

35,0

17,6 28,9

23,2 21,7

30,4

0 5 10 15 20 25 30 35 40

unter 27 Jahre 60 Jahre und älter

Prozent

1991 2000 2015

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Bevölkerung nach ausgewählten Altersgruppen darunter von ... bis unter ...

Land

insgesamt 0 - 27 0 - 14 14 – 18 18 - 27 Jahr/

Zeitraum

Anzahl

1991 2 553 402 894 324 479 162 118 165 296 997

1992 2 542 651 866 211 456 672 127 218 282 421

1993 2 537 661 842 901 434 103 136 727 272 071

1994 2 536 747 820 851 411 137 145 261 264 453

1995 2 542 042 803 419 390 657 149 103 263 659

1996 2 554 441 791 028 372 728 152 316 265 984

1997 2 573 291 780 999 357 847 154 156 268 996

1998 2 590 375 770 228 343 344 154 268 272 616

1999 2 601 207 761 696 327 975 155 233 278 488

2000 2 601 962 751 559 312 201 153 420 285 938

2015 2 579 760 558 793 281 968 92 322 184 503

Entwicklung 2000/91 + 48 560 - 142 765 - 166 961 + 37 068 - 11 059 in Prozent + 1,9 - 16,0 - 34,8 + 29,8 - 3,7 Entwicklung 2015/99 - 21 447 - 202 903 - 46 007 - 62 911 - 93 985 in Prozent - 0,8 - 26,6 - 14,0 - 40,5 - 33,7

Der positive Zuwachs bei der Gesamtbevölkerung des Landes im Zeitraum von 1991 bis 2000 von 1,9 Prozent konnte demnach nur von der Altersgruppe der 14- bis unter 18-Jährigen übertroffen werden, deren Anzahl sich um rund ein Drittel erhöhte (29,8 Prozent). In allen weiteren Altersgruppen ergibt sich ein Rückgang. Am stärksten ausgeprägt ist er mit 34,8 Prozent in der Altersgruppe der unter 14- Jährigen. Insgesamt reduzierte sich die Anzahl der unter 27-jährigen jungen Menschen im Zeitraum von 1991 bis 2000 um 16 Prozent bzw. rund 143.000 Personen.

In der prognostizierten Entwicklung bis zum Jahre 2015 wird neben einer abnehmenden Gesamtbe- völkerung um 0,8 Prozent auf dann rund 2.580.000 Brandenburgerinnen und Brandenburger auch die Entwicklung in allen untersuchten Altersgruppen negativ sein. Am stärksten fällt dabei die Entwicklung bei den 14- bis unter 18- Jährigen ins Auge, deren Anzahl sich bis zum Jahr 2015 um nahezu 41 Prozent verringern wird.

Im jüngsten Betrachtungsjahr 2000 lag der Anteil der Altersgruppen der Kinder, Jugendlichen und jungen Heranwachsenden an der Gesamtbevölkerung insgesamt bei 28,9 Prozent. Auf die Altersgruppe der Kinder (unter 14 Jahre) entfiel ein Anteil von 12 Prozent. Die Jugendlichen (14 bis unter 18 Jahre) machten rund 6 Prozent der Gesamtbevölkerung aus und die jungen Heranwachsenden (18 bis unter 27 Jahre) 11 Prozent. Nach der prognostizierten Entwicklung bis zum Jahre 2015 wird der Gesamtanteil an der Bevölkerung entsprechend den demografischen Trends auf dann 21,7 Prozent abgesunken sein. Die entsprechenden Anteile nach Altersgruppen werden dann bei rund 11 Prozent für die Kinder, rund 4 Prozent für die Jugendlichen sowie rund 7 Prozent für die jungen Heranwachsenden liegen.

Die mit den landesweiten Trends vergleichbare Entwicklung zeigt sich auch im Brandenburger Teil des engeren Verflechtungsraumes Brandenburg-Berlin (eVr)1. In diesen direkt an Berlin angrenzenden Umlandgemeinden hat sich die Gesamtbevölkerung im Betrachtungszeitraum von 1991 bis 2000 insbe- sondere aufgrund der positiven Zuwanderungen aus Berlin sogar um 20 Prozent bzw. rund 158.000 Personen auf einen Bevölkerungsstand von rund 938.000 Brandenburgerinnen und Brandenburger erhöht.

Im eVr lebten damit im Jahre 2000 rund 36 Prozent der Landesbevölkerung. Im Gegensatz zum landes- weiten Trend hat sich die Anzahl der Kinder und Jugendlichen geringfügig erhöht. So stieg ihre Anzahl um 1,2 Prozent gegenüber einem landesweiten Rückgang der Kinder und Jugendlichen bis zum Jahr

1 Der engere Verflechtungsraum (eVR) ist Teil des gemeinsamen Planungsraums der Länder Berlin und Brandenburg und wird aus Berlin und dem zusammenhängenden Teilraum des Landes Brandenburg gebildet, der strukturell am engsten mit dem Land Berlin verbunden ist. Der am 11. November 1994 beschlossene Ent- wurf des Landesplanungsvertrags zwischen den Ländern Berlin und Brandenburg legt im Artikel 7, Abs. 3, die zugehörigen Gebietskörperschaften fest. Er umfasst Berlin und etwa 15 % der Fläche, 36 % der Bevölkerung und 17 % der Gemeinden des Landes Brandenburg.

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4

2000 von 16 Prozent. Die Altersgruppe der 14- bis unter 18-Jährigen erhöhte sich ebenfalls überpropor- tional um die Hälfte (50,4 Prozent), und auch die Gruppe der 18- bis unter 27-Jährigen kann hier einen Zuwachs von 11,2 Prozent aufweisen.

Der äußere Entwicklungsraum (äEr)2 zeichnet sich hingegen in den letzten Jahren zunehmend durch einen deutlichen Bevölkerungsrückgang aus. Seit dem Jahr 1991 verringerte sich die Bevölkerungszahl im äEr um rund 110.000 Personen.

Entwicklung der Bevölkerung in den Brandenburger Teilräumen 2000 gegenüber 1991 nach ausgewählten Altersklassen

darunter: von ... bis unter ...

Insgesamt

0 - 27 0 - 14 14 – 18 18 - 27 Teilraum/

Veränderung

Anzahl/Prozent eVr

2000 gg. 1991 + 158 085 + 3 285 - 24 454 + 17 714 + 10 025 in Prozent + 20,3 + 1,2 - 17,1 + 50,4 + 11,2 äEr

2000 gg. 1991 - 109 525 - 146 050 - 142 507 + 17 541 - 21 084 in Prozent - 6,2 - 23,3 - 42,4 + 21,1 - 10,2

Während jedoch im eVr deutlich positivere und überdurchschnittliche demografische Trends zu beobachten sind, zeigt sich für den äEr eine gegenläufige Tendenz.

Hier verringerten sich im Betrachtungszeitraum von 1991 bis 2000 sowohl die Gesamtbevölkerung um 6,2 Prozent als auch die Zahl der Kinder, Jugendlichen und jungen Heranwachsenden um 23,3 Prozent überproportional stark. Gleiches gilt für die Altersgruppen der unter 14-Jährigen sowie der 18- bis unter 27-Jährigen. Bei den 14- bis unter 18-Jährigen ist jedoch auch im äEr ein positiver Trend mit einer Zunahme der Kinder und Jugendlichen um 21 Prozent zu verzeichnen. Jedoch ist ebenfalls in dieser Altersgruppe die Entwicklung deutlich schwächer als im Landesdurchschnitt (+ 29,8 Prozent) sowie im eVr (+ 50,4 Prozent).

2 Der äußere Entwicklungsraum (äEr) umfasst als Teilraum der gemeinsamen Landesplanung das voll- ständig den eVR umschließende und bis an die Landesgrenzen reichende Gebiet des Landes Brandenburg.

Der äER umfasst somit den Großteil der brandenburgischen Gemeinden und Ämter sowie die drei kreisfreien Städte Brandenburg a.d.H., Cottbus und Frankfurt (Oder). Er hat eine Ausdehnung von 24.998,9 km² (85 Pro- zent der Fläche Brandenburgs) mit 1.663.952 Personen (64 Prozent der Bevölkerung Brandenburgs).

Bevölkerungsentwicklung 1991 = 100

80 90 100 110 120 130

1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000

Prozent

Land

eVr äEr

(5)

Das Land Brandenburg ist gekennzeichnet durch die geringe Bevölkerungsdichte insbesondere in den peripheren Regionen. Neben Mecklenburg-Vorpommern wohnen in Brandenburg im Durch- schnitt etwa halb so viele Einwohner auf einem Quadratkilometer wie in den Bundesländern Sach- sen-Anhalt, Niedersachsen, Bayern oder Schleswig-Holstein. Und dabei muss noch die sehr unter- schiedliche regionale Verteilung der Bevölkerung berücksichtigt werden, hier beispielhaft im Ver- gleich zwischen dem Landkreis Uckermark und dem engeren Verflechtungsraum Berlin- Brandenburg dargestellt. Interessant ist auch ein Vergleich der Zahlen des flächenmäßig größeren Landkreises Uckermark im Vergleich mit dem Saarland.

Gebiet und Bevölkerung

Bevölkerung1 Einwohner

Fläche

insgesamt männlich weiblich je km2 Land

km2 1.000 Anzahl

Stichtag: 31.12.2000

Baden-Württemberg 35.751,36 10.524 5.157 5.367 294

Bayern 70.547,85 12.230 5.974 6.256 173

Berlin 891,69 3.382 1.644 1.739 3.793

Brandenburg 29.477,02 2.602 1.283 1.319 88

Landkreis Uckermark 3.058,00 152 - - 49

Engerer Verflechtungs-

raum 4.448,00 954 091 - - 215

Bremen 404,23 660 318 342 1.633

Hamburg 755,32 1.715 831 884 2.271

Hessen 21.114,38 6.068 2.973 3.095 287

Mecklenburg-Vorpommern 23.172,52 1.776 878 898 77

Niedersachsen 47.615,70 7.926 3.876 4.050 166

Nordrhein-Westfalen 34.081,37 18.010 8.757 9.253 528

Rheinland-Pfalz 19.846,99 4.035 1.977 2.058 203

Saarland 2.568,51 1.069 518 550 416

Sachsen 18.413,02 4.426 2.145 2.281 240

Sachsen-Anhalt 20.446,49 2.615 1.271 1.344 128

Schleswig-Holstein 15.763,11 2.790 1.364 1.426 177

Thüringen 16.171,98 2.431 1.190 1.241 150

Bevölkerungsentwicklung der unter 27-Jährigen

1991 = 100

70 80 90 100 110 120 130

1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000

Prozent

Land eVr äEr

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6

Deutschland 357.021,54 82.260 40.157 42.103 230

1 Früheres Bundesgebiet: Fortschreibungsergebnis auf der Basis der Volkszählung vom 25.05.1987; neue Länder und Berlin Ost: Die Ergebnisse basieren auf der Fortschreibung eines Abzugs des früheren "Zentralen Einwohner- registers; zum 03.10.1990

Aktualisiert am 22. Mai 2002

2.2 Nicht deutsche Bevölkerung

Der Anteil der nicht deutschen Bevölkerung im Land Brandenburg ist sehr gering, demzufolge auch der Anteil der nicht deutschen Kinder, Jugendlichen und jungen Heranwachsenden. Beide Anteile haben sich gegenüber 1991, wenn auch nur unwesentlich, in gleicher Relation verändert.

Etwa ein Drittel der nicht deutschen Bevölkerung sind Kinder, Jugendliche und junge Heranwachsende, dabei sind mehr als die Hälfte 18 bis unter 27 Jahre alt.

Nicht deutsche Bevölkerung

Jahr Insge- samt

je 100 der Bevölke- rung

0 bis unter 27 Jahre

je 100 der Bevölke- rung 0 bis unter 27 Jahre

0 bis unter 14 Jahre

14 bis unter 18 Jahre

18 bis unter 27 Jahre

1991 18 401 0,7 5 528 0,6 1 917 426 3 185

1992 33 933 1,3 13 838 1,6 4 246 1 035 8 557

1993 42 350 1,7 18 711 2,2 5 491 1 395 11 825

1994 45 505 1,8 18 250 2,2 5 436 1 429 11 385

1995 53 234 2,1 19 919 2,5 6 377 1 852 11 690

1996 57 883 2,3 21 149 2,7 6 750 2 069 12 330

1997 58 480 2,3 20 477 2,6 6 820 2 211 11 446

1998 59 915 2,3 20 732 2,7 6 775 2 383 11 574

1999 61 179 2,4 21 108 2,8 7 047 2 481 11 580

2000 62 282 2,4 21 247 2,8 6 912 2 434 11 901

Hinsichtlich der obigen tabellarischen Angaben des LDS ist darauf hinzuweisen, dass der hohe Anteil von 18- bis unter 27-Jährigen nicht deutscher Herkunft vor allem daraus resultiert, dass Studierende und auch Asylsuchende zu einem großen Teil dieser Altersgruppe angehören und gleichzeitig einen großen Anteil an der nicht deutschen Bevölkerung ausmachen.

2.3 Wanderungsverhalten

Das Land Brandenburg ist das einzige neue Bundesland, in dem seit Jahren Wanderungsgewinne zu verzeichnen sind. Während im Jahr 1991 noch 21.638 Personen mehr das Land verließen als zuzogen, ist seit 1992 die Anzahl der Zuzüge höher als die der Fortzüge. Der Höhepunkt wurde mit 29.236 Personen im Jahr 1997 erreicht. 1999 waren es immerhin noch 18.920 Personen. Im Jahr 2000 reduzierte sich der Wanderungsgewinn auf 8.375 Personen. Dieser immer noch positive Wanderungs- saldo darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Wanderungsverhalten in den einzelnen Altersgruppen sehr unterschiedlich ist.

Überschuss der Zuzüge (+) bzw. Fortzüge (-) 1991 bis 2000 Alter

von ... b. u.

...

Jahren

Insgesamt Alte Bundesländer o. Berlin/West

Neue Bundesländer o. Berlin/Ost

Berlin Ausland

0 – 14 + 31 343 - 25 077 - 4 995 + 32 793 + 28 622 14 – 18 + 2 395 - 13 041 - 1 620 + 6 462 + 10 594 18 – 27 - 28 965 - 40 354 - 3 951 - 15 845 + 31 185

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0 – 27 + 4 773 - 78 472 - 10 566 + 23 410 + 70 401

Während die Wanderungsbilanz in der Summe aller Altersjahrgänge positiv ist, unterscheidet sich das Land Brandenburg bei der Altersgruppe der jungen Heranwachsenden nicht von den anderen neuen Bundesländern, die Abwanderung überwiegt.

Betrachtet man die Gesamtaltersgruppe der bis unter 27-Jährigen, so könnte man zu dem Schluss gelangen, dass bis zum Jahr 1999 fast alles in „normalen Bahnen“ verlief. Nur in den Jahren 1991 und 1992, also kurz nach der „Wende“, betrug der Wanderungsverlust 16.488 bzw. 803 Personen. Dagegen verließen im Jahr 2000 knapp 4.000 Personen dieser Altersgruppe mehr unser Bundesland als hinzuzo- gen.

Im Gesamtzeitraum von 1991 bis 2000 wurde ein positiver Saldo in Höhe von 4.773 Personen ermittelt.

Betrachtet man diesen Wanderungssaldo jedoch nach Strömen, so untergliedert er sich in Wanderungs- verluste gegenüber den alten Bundesländern in Höhe von 78.472 Personen und gegenüber den neuen Bundesländern in Höhe von 10.566 Personen. Aus Berlin kamen 23.410 Personen mehr ins Land Brandenburg als es verließen, gegenüber dem Ausland waren es 70.401 Personen. Von den 78.472 Personen Wanderungsverluste waren 25.077 im Alter unter 14 Jahre. Hier ist anzunehmen, dass es sich um mitziehende Familienangehörige handelt. 13.041 Personen waren in einem Alter zwischen 14 bis unter 18 Jahre, also dem Alter, in dem im Allgemeinen eine Lehre begonnen wird.

40.354 Jugendliche im Alter zwischen 18 bis unter 27 Jahre zogen mehr in die alten Bundesländer als von dort in unser Bundesland. Ursache dafür ist unter anderem das fehlende Arbeitsplatzangebot.

15.845 Personen dieser Altersgruppe zog es mehr nach Berlin als umgekehrt.

Wanderungssalden nach Altersgruppen 1991 bis 2000

- 15 - 10 - 5 0 5 10 15

1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000

1 000 Personen

Wanderungssalden der unter 27-Jährigen 1991 bis 2000

- 20 - 15 - 10 - 5 0 5 10 15 20

1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000

1 000 Personen

ABL NBL Berlin Ausland

(8)

8

3 Familiensituation

3.1 Entwicklung der Familien mit und ohne Kinder3

Von den im Jahre 2000 im Sinne der Familienstatistik4 bestehenden annähernd 1,1 Millionen Familien Brandenburgs waren unabhängig von ihrem rechtlichen Status und der jeweiligen Struktur der Familie rund 454.000 Familien oder etwa 43 Prozent Eltern-Kind-Familien. Dabei wurden alle Eltern-Kind- Familien berücksichtigt, das heißt, dass sich darunter auch eine große Zahl von Familienkonstellationen befindet, bei denen die Kinder bereits volljährig sind. Von den 454.000 Familien mit Kindern sind rund 57 Prozent Ein-Kind-Familien, gefolgt von den 2-Kind-Familien ( 36 Prozent) sowie den 3- und Mehrkindfamilien (7 Prozent). Der Anteil der Ehepaare an den Familien mit Kindern beträgt allerdings nur 67 Prozent (304.000). Gegenüber dem Jahr 1991 hat sich damit die Anzahl der Ehepaare mit Kindern um rund 75.000 oder um ca. 20 Prozent verringert. Dagegen stieg die Zahl der Ehepaare ohne Kinder im gleichen Zeitraum von rund 255.000 im Jahr 1991 um mehr als 16 Prozent bis auf rund 296.000 im Jahr 2000 an. Der Anteil der ehelich zusammenlebenden Paare liegt dabei aktuell mit fast 60 Prozent (57,1 Prozent) am höchsten unter den Familientypen.

Auf allein stehende Frauen entfiel mit einem Anteil von annähernd einem Drittel (30,5 Prozent) der zweithöchste Anteil an allen brandenburgischen Familien. Annähernd zwei Drittel (62,1 Prozent) der allein stehenden Frauen waren aktuell kinderlos, rund 29 Prozent waren allein erziehend, was rund 122.000 Familien entsprach. Rund 16 Prozent der allein stehenden Männer war ebenfalls allein erzie- hend und damit immerhin rund 27.000 Familien.

Entwicklung der Anzahl der Familien und der Familienstruktur 1991 bis 2000 davon mit ... Kind(ern)

Jahr Insgesamt mit

Kindern 1 2 3 und mehr

ohne Kinder 1000

1991 994,0 485,9 240,4 201,8 43,7 508,1

1992 991,7 472,3 233,0 197,3 41,9 519,4

1993 1 004,8 474,3 235,5 197,2 41,6 530,5

1994 994,7 472,6 235,8 197,3 39,6 522,1

1995 1 001,5 467,6 236,4 191,7 39,5 533,9

1996 1 002,0 459,5 238,0 181,5 40,0 542,6

1997 1 014,7 457,4 245,3 173,6 38,6 557,3

1998 1 025,2 451,2 241,0 172,6 37,7 574,1

1999 1 038,3 458,6 252,4 171,4 34,8 579,7

2000 1 051,6 453,6 257,2 163,6 32,8 598,0

Der Trend zu immer kleineren Familien hat sich dabei in den vergangenen Jahren kontinuierlich fortgesetzt. Gegenüber einer stetigen Abnahme der Familien mit Kindern zwischen den Jahren 1991 und 2000 (- 6,6 Prozent) stieg die Anzahl der brandenburgischen Ein-Kind-Familien im gleichen Zeitraum landesweit um rund 7 Prozent oder rund 17.000 Familien. Bei den Mehrkindfamilien (2, 3 und mehr Kinder) waren für den Zeitraum seit 1991 deutliche Rückgänge zu verzeichnen. So ging die Anzahl der 2-Kind-Familien um annähernd ein Fünftel zurück, die Anzahl der Familien mit drei und mehr Kindern reduzierte sich bis zum Jahr 2000 um rund ein Viertel.

3 Soweit nicht anderweitig angegeben, handelt es sich bei den folgenden Ausführungen zur Familiensituation um statistische Ergebnisse auf der Basis des Mikrozensus (MZ-Angaben in Tausend-).

4 Familie i.S. der Familienstatistik ist die in einem Haushalt zusammenlebende Familie. Dabei versteht man unter Familie sowohl die Eltern-Kind-Gemeinschaft als auch verwitwete, geschiedene oder verheiratet getrennt lebende Personen, die mit ihren ledigen Kindern zusammenleben. Weiterhin zählen zur Familie auch Ehepaare ohne ledige Kinder sowie verwitwete oder geschiedene Personen ohne Kinder, die in der Darstellung nicht auf- genommen worden sind. Ledige Mütter und Väter mit Kindern zählen ebenfalls als Familie. Nicht als familien- zugehörig sind alle Personen, die weder mit ihren Eltern noch mit eigenen ledigen Kindern zusammenleben. Da die Familie durch die Eltern-Kind-Gemeinschaft begrenzt ist, können in einem Privathaushalt mehrere Familien leben.

(9)

Ist die Ein-Kind-Familie in der Familienform verheirateter Mütter und Väter noch zu einem Anteil von rund der Hälfte (50,3 Prozent) anzutreffen, so steigt dieser Anteil unter den allein stehenden Müttern bis auf über zwei Drittel (67,9 Prozent) an.

Ehepaare und allein erziehende Frauen und Männer mit Kindern (in Prozent der Familien insgesamt)

Stand Mai 2000

0 5 10 15 20 25 30

Familien Frauen Männer

Familien mit Kindern im Mai 2000 nach Familientyp

Allein stehende Frauen mit Kindern 26,9%

Ehepaare mit Kindern 67,2%

Allein stehende Männer mit Kindern 6,0%

(10)

10

Die folgende Grafik zeigt die Veränderungen in den Familienstrukturen im Vergleich zum Ausgangsjahr 1991 in Prozent:

Entwicklung der brandenburgischen Familien 1991 bis 2000

70 75 80 85 90 95 100 105 110

1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000

Jahr 1991=100 Prozent

Familien mit 1 Kind

Familien mit Kindern

Familien mit 2 Kindern

Familien mit 3 und mehr Kindern

Allein Erziehende5 (mit Kindern unter 18 Jahre) haben ebenfalls im zurückliegenden Jahrzehnt stark an Bedeutung gewonnen. Beachtenswert ist, dass sich die Zahl allein erziehender Männer innerhalb von 10 Jahren mehr als verdoppelt hat, zwar auf noch niedrigem Niveau, jedoch kontinuierlich, und beträgt im Jahr 2000 immerhin schon 19 Prozent der allein Erziehenden insgesamt, gegenüber noch 14 Prozent im Jahre 1991. Immer mehr Kinder wachsen in Familien auf, in denen in der Regel nur ein Elternteil für deren Erziehung und materielle Versorgung verantwortlich zeichnet. Von 1991 bis zum Jahre 2000 stieg deren Zahl um 52 Prozent an und liegt derzeit bei 112.000. Damit ist annähernd jede vierte Familie mit Kindern im Land Brandenburg allein erziehend, zumindest nach dem rechtlichen Status.

Dabei dominieren die Familien mit einem Kind absolut. Insgesamt wird heute jedes 4. Kind von einem allein Erziehenden großgezogen. Vor dem Hintergrund der Verringerung der Zahl der Familien mit Kindern vollzog sich eine deutliche Zunahme der Zahl der allein erziehenden Frauen. Von den insge- samt 91.000 allein erziehenden Frauen hatten 72,1 Prozent ein Kind, 22,8 Prozent zwei Kinder und 5,1 Prozent drei und mehr Kinder zu versorgen.

In den folgenden Tabellen werden ausgewählte Daten zum Vergleich der Entwicklung der Familiensitua- tion in den alten und neuen Bundesländern dargestellt:

5 Als allein Erziehende i.S. der Familienstatistik gelten allein stehende Mütter und Väter mit ledigen Kindern unter 18 Jahren.

(11)
(12)

12

3.2 Entwicklung der nicht ehelichen Lebensgemeinschaften

Im Mai 2000 lebten im Land Brandenburg 99.000 Paare ohne Trauschein zusammen. Die Zahl der nicht ehelichen Lebensgemeinschaften stieg in den letzten 5 Jahren kontinuierlich bis auf eine Anzahl von rund 100.000 im Jahr 2000 an. Landesweit waren damit im Jahre 2000 14 Prozent aller Lebensge- meinschaften nicht ehelich. Im Jahr 1995 lag der Anteil erst bei 10 Prozent.

Die Anzahl der nicht ehelichen Lebensgemeinschaften insgesamt erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um fast 4 Prozent. Dabei stieg die Anzahl der nicht ehelichen Lebensgemeinschaften mit Kindern nicht wesentlich. Im Jahr 2000 lag ihre Anzahl bei rund 52.000. Im Jahr 2000 lebten in fast jeder zweiten nicht ehelichen Lebensgemeinschaft Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.

Im jüngsten Betrachtungsjahr waren 62 Prozent der in nicht ehelicher Lebensgemeinschaft wohnenden Männer und Frauen ledig, fast 30 Prozent der Männer und 29 Prozent der Frauen geschieden bzw.

verheiratet getrennt lebend sowie 5 Prozent der Männer und 9 Prozent der Frauen verwitwet. Im Ver- gleich zum Vorjahr gab es nur geringe Abweichungen.

38 Prozent der Frauen in nicht ehelichen Lebensgemeinschaften waren jünger als 30 Jahre, 50 Prozent gehörten der Altersgruppe der 30- bis unter 50-Jährigen an und 12 Prozent waren 50 Jahre und älter.

Männer in dieser Partnerschaft waren durchschnittlich etwas älter als Frauen. So waren 25 Prozent jünger als 30 Jahre, 58 Prozent in der Altersgruppe von 30 bis unter 50 Jahren und 16 Prozent 50 Jahre und älter.

3.3 Ehescheidungen, betroffene Kinder und Jugendliche

Im Jahr 2000 wurden im Land Brandenburg 6.010 Ehen geschieden. Das ist die höchste Zahl von Scheidungen seit Bestehen des Bundeslandes Brandenburg und fast das Vierfache an Eheschei- dungen gegenüber dem Jahr 1991.

Obwohl die Zahl der Scheidungen in den zurückliegenden Jahren ständig zunahm, verringerte sich seit dem Jahr 1998 die Zahl der Kinder und Jugendlichen (bis unter 18 Jahre), die von der Scheidung ihrer Eltern betroffen waren und stieg aber im Jahr 2000 gegenüber 1999 erneut an. Von den 6.010 geschiedenen Ehen des Jahres 2000 waren bei mehr als der Hälfte minderjährige Kinder und Jugendli- che von der Scheidung betroffen. Nur rund 48 Prozent der geschiedenen Ehen waren kinderlos. Annä- hernd zwei Drittel der geschiedenen Ehen mit Kindern entfielen auf eine Ein-Kind-Familie (63 Prozent).

Bei fast einem Drittel der geschiedenen Ehen lebten 2 oder mehr Kinder in der Familie (31 Prozent).

Entwicklung der nichtehelichen Lebensgemeinschaften mit und ohne Kinder 1994 bis 2000

0 20 40 60 80 100 120

1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000

Tausend

(13)

Geschiedene Ehen nach Anzahl der minderjährigen Kinder dieser Ehen

Geschiedene Ehen

Betroffene minderjäh- rige Kinder mit ... minderjährigen Kindern

insge- samt

ohne

Kinder 1 2 3 4 5 und

mehr

insge- samt Jahr

Anzahl

1990 5 282 1 777 2 071 1 224 165 32 13 5 211

1991 1 614 663 554 330 55 9 3 1 432

1992 1 687 568 666 395 42 13 3 1 652

1993 3 341 1 042 1 346 795 127 21 10 3 457

1994 3 851 1 147 1 608 920 140 30 6 4 020

1995 3 949 1 173 1 613 963 144 43 13 4 216

1996 4 016 1 168 1 701 982 127 30 8 4 207

1997 5 231 1 536 2 182 1 269 191 40 13 5 522

1998 5 540 2 149 1 958 1 211 169 40 13 5 119

1999 5 559 2 852 1 647 900 132 19 9 3 971

2000 6 010 2 906 1 950 968 151 28 7 4 487

Im Jahr 2000 waren 4.487 Minderjährige betroffen, das sind 1.035 weniger als 1997, dem Jahr mit der höchsten Anzahl von „Scheidungskindern“, aber 516 mehr als 1999.

Geschiedene Ehen und betroffene minderjährige Kinder im Jahr 2000 nach Landkreisen und kreisfreien Städten

Geschiedene Ehen zusammen ohne

Kinder

mit Kindern

Betroffene minder- jährige Kinder Kreisfreie Städte

Brandenburg an der Havel 317 235 82 109

Cottbus 313 147 166 223

Frankfurt (Oder) 210 87 123 181

Potsdam 299 123 176 239

Landkreise

Barnim 371 193 178 251

Dahme-Spreewald 345 254 91 143

Elbe-Elster 220 66 154 219

Havelland 304 124 180 247

Märkisch-Oderland 425 238 187 281

Oberhavel 404 197 207 287

Oberspreewald-Lausitz 296 108 188 294

Oder-Spree 527 295 232 335

Ostprignitz-Ruppin 251 87 164 252

Potsdam-Mittelmark 379 163 216 300

Prignitz 218 77 141 215

Spree-Neiße 387 182 205 298

Teltow-Fläming 413 163 250 355

Uckermark 331 167 164 258

Land Brandenburg 6 010 2 906 3 104 4 487

(14)

14

Quotiert man die Ehescheidungen auf jeweils 10.000 der Bevölkerung, ergibt sich in den Landkreisen und kreisfreien Städten folgendes Bild:

Geschiedene Ehen je 10 000 der Bevölkerung im Jahr 2000 nach Verwaltungsbezirken

bis unter 20 20 bis unter 25 25 bis unter 30 30 und mehr

(15)

4 Erwerbstätigkeit und Einkommensentwicklung im Haushalts- und Familien- zusammenhang

6

4.1 Erwerbstätigkeit in brandenburgischen Familien mit Kindern

Betrachtet man die Situation in den brandenburgischen Familien mit Kindern und dem Erwerbstatus der Bezugsperson des Kindes, so zeigt sich, dass für die Bestreitung des Lebensunterhalts die überwie- gende Mehrheit der familiären Bezugspersonen einer Erwerbstätigkeit nachging. Von den rund 454.000 brandenburgischen Familien mit Kindern war im jüngsten Betrachtungsjahr 2000 bei rund drei Viertel der Familien die Bezugsperson7 erwerbstätig.

Bei den weiblichen Bezugspersonen fiel der Anteil mit gut 62 Prozent geringer aus als bei den männli- chen Bezugspersonen mit einem Anteil von rund 81 Prozent. Rund ein Viertel der Bezugspersonen in Familien mit Kindern war demnach im Mai 2000 nicht erwerbstätig. Dominierende Berufsformen waren mit zusammen 83,2 Prozent Arbeiter oder Angestellte. Nur rund 12 Prozent der Bezugspersonen waren Selbstständige oder mithelfende Familienangehörige und rund 5 Prozent Beamte.

Unterscheidet man die im Jahre 2000 erwerbstätigen Frauen mit Kindern unter 18 Jahren nach ihrem Familienstand, so zeigt sich, dass der überwiegende Teil der Frauen (72 Prozent) verheiratet in der Familie lebte. Nur annähernd ein Drittel (28 Prozent) der erwerbstätigen Frauen war allein erziehend.

Im Bundesvergleich zwischen den neuen und den alten Bundesländern fällt das Einkommen für Familien mit Kindern wie in den folgenden Tabellen für Ehepaare mit einem Kind, mit 2 und mehr Kindern und für allein Erziehende wie folgt aus:

Einkommen, Einnahmen und

Ausgaben privater Haushalte nach Haushaltstyp Ergebnis der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe 1998

Paare mit 1 Kind ¹ Gegenstand der Nachweisung

Einheit Deutschland Früheres Bundesgebiet

Neue Länder und Berlin-

Ost Durchschnitt je Haushalt und Monat

Ausgabefähige Einkommen

und Einnahmen EUR 3 098 3 196 2 694

Privater Verbrauch EUR 2 378 2 434 2 124

darunter:

Wohnkosten 2 EUR 702 728 603

Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren

EUR 368 372 347

Verkehr EUR 359 361 335

Sparquote % 13,2 13,4 12,6

¹ Ledige Kinder unter 18 Jahre.

² Wohnungsmiete, Energie, Wohnungsinstandhaltung.

6 Soweit nicht anderweitig kenntlich gemacht, handelt es sich bei den folgenden Ausführungen zur Einkom- mensentwicklung um Ergebnisse des Mikrozensus (Angaben in Tausend) für die brandenburgischen Privat- haushalte und Familien.

7 Bezugsperson in der Familie im Sinne der Familienstatistik ist bei Ehepaaren der Ehemann. Lebt der Ehemann nicht im Haushalt und wurde für ihn kein Erhebungsbogen ausgefüllt, so gilt die Ehefrau als Bezugs- person der Familie. Ebenfalls als Bezugsperson gezählt werden verwitwete und geschiedene Personen mit und ohne Kinder sowie ledige Personen, wenn sie mit ihren Kindern zusammenleben. Bezugsperson des Haushalts ist, wer als „erste Person“ im Erhebungsvordruck des Mikrozensus eingetragen ist. Die Festlegung der Be- zugsperson ist dabei insbesondere deshalb erforderlich, um die verwandtschaftlichen Beziehungen der Haus- haltsmitglieder untereinander („Generationenverhältnis“) bestimmen und darlegen zu können.

(16)

16

Aktualisiert am 06. Januar 2002

Einkommen, Einnahmen und

Ausgaben privater Haushalte nach Haushaltstyp Ergebnis der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe 1998

Paare mit 2 und mehr Kindern ¹ Gegenstand der Nachweisung

Einheit Deutschland Früheres Bundesgebiet

Neue Länder und Berlin-

Ost Durchschnitt je Haushalt und Monat

Ausgabefähige Einkommen

und Einnahmen EUR 3 703 3 838 2 986

Privater Verbrauch EUR 2 776 2 864 2 355

darunter:

Wohnkosten 2 EUR 847 882 671

Nahrungsmittel, Getränke und

Tabakwaren EUR 447 455 409

Verkehr EUR 386 391 358

Sparquote % 14,9 14,9 12,9

¹ Ledige Kinder unter 18 Jahre.

² Wohnungsmiete, Energie, Wohnungsinstandhaltung.

Aktualisiert am 06. Januar 2002

Einkommen, Einnahmen und

Ausgaben privater Haushalte nach Haushaltstyp Ergebnis der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe 1998

allein Erziehende ¹ Gegenstand der Nachweisung

Einheit Deutschland Früheres Bundesgebiet

Neue Länder und Berlin-

Ost Durchschnitt je Haushalt und Monat

Ausgabefähige Einkommen

und Einnahmen EUR 1 755 1 843 1 499

Privater Verbrauch EUR 1 542 1 616 1 331

darunter:

Wohnkosten ² EUR 516 550 425

Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren

EUR 257 265 234

Verkehr EUR 150 162 108

Sparquote % 7,3 7,3 6,9

¹ Ledige Kinder unter 18 Jahre.

² Wohnungsmiete, Energie, Wohnungsinstandhaltung.

Aktualisiert am 06. Januar 2002

(17)

4.2 Entwicklung der Einkommen im Haushaltszusammenhang8

Seit der Einführung der Währungsunion im Jahr 1990 werden auch das Lohn- und Gehaltsgefüge in den neuen Bundesländern im Rahmen der spezifischen Tarifbestimmungen-Ost schrittweise an das Tarifniveau der alten Bundesländer herangeführt, ohne dieses jedoch bislang erreicht zu haben. Aller- dings zeigen Daten zu den Einkommen bis 1992 ein mit den Folgejahren nicht vergleichbares Bild.

Daher sind Vergleiche bezüglich der Einkommensentwicklung erst ab 1993 relevant. Die Angaben des jährlich erhobenen Mikrozensus sind hierfür eine geeignete Datenbasis.

Im Jahre 2000 zählten die 1.161.000 brandenburgischen Privathaushalte rund 2.602.000 Einwohner.

86 % der Bevölkerung leben dabei in Mehrpersonenhaushalten, annähernd jeder siebte Einwohner des Landes Brandenburg (14 %) in einem Einpersonenhaushalt.

Das durchschnittliche Haushaltsnettoeinkommen9 ist in den letzten 10 Jahren kontinuierlich ange- stiegen. Bemerkenswert jedoch ist, dass es starke Unterschiede in den verschiedenen Einkommens- klassen hinsichtlich der Steigerungsraten gibt.

Für den Zeitraum von 1993 bis 2000 lässt sich festhalten, dass

- die Anzahl der Haushalte mit einem Einkommen der untersten Gruppe (Einkommensklasse unter 511 EUR) um mehr als die Hälfte zurückging;

- sich die Anzahl der Haushalte mit mittlerem Einkommen (1.278 EUR bis 2.045 EUR) um rund ein Drittel erhöhte;

- die Zahl der Haushalte mit hohem Einkommen (Einkommensklasse über 3.835 EUR) auf über das Fünffache anstieg.

Entwicklung der Anzahl der Haushalte mit einem Haushaltsnettoeinkommen von ... bis unter ... € Insgesamt unter

920

920 bis 1 534

1 534 bis 2 045

2 045 bis 3 068

3 068 und mehr Jahr

1 000

1993 1 059,4 332,5 325,4 180,7 141,3 29,4

1995 1 073,6 258,0 326,5 201,9 184,3 48,3

1997 1 097,7 230,5 346,7 217,4 211,0 63,9

1999 1 145,5 213,9 359,2 231,3 228,1 82,8

2000 1 160,5 217,9 345,4 229,9 242,8 100,3

Im Jahr 1991 waren 63 Prozent aller Haushalte so genannte Erwerbstätigenhaushalte. Bis zum Jahr 2000 verringerte sich diese Zahl auf 53 Prozent, das waren rund 615.000 brandenburgische Haushalte.

Im gleichen Zeitraum erhöhte sich die Zahl der Erwerbslosenhaushalte von 6 auf rund 11 Prozent, was einer Anzahl von aktuell ca. 130.000 Haushalten entsprach.

Da insbesondere aufgrund der demografischen Trends in unserer Gesellschaft und des stetig steigen- den Anteils älterer Menschen in unserem Lande sowohl aus den Erwerbstätigen- als auch aus den Erwerbslosenhaushalten ein ebenfalls stets größer werdender Teil in die Nichterwerbspersonenhaus- halte10 abwanderte, entwickelte sich diese Haushaltsform in den vergangenen Jahren mit am dyna-

8 Als Haushalt zählt dabei jede Personengemeinschaft, die zusammen wohnt und eine gemeinsame Haus- wirtschaft führt. Zum Haushalt können daher auch Verwandte sowie familienfremde Personen gehören. In ei- nem Haushalt können mehrere Familien wohnen.

9 Das ausgewiesene Nettoeinkommen der Haushalte und Familien ergibt sich im Folgenden aus den ent- sprechenden Bruttoeinkommen im Monat Mai abzüglich Steuern und Sozialversicherungsabgaben (ggf. auch abzüglich der Beiträge für private, kommunale oder staatliche Zusatzversorgungskassen). Bei unregelmäßigen Einkommen ist der Nettodurchschnitt im Jahr angegeben. Bei Selbstständigen in der Landwirtschaft und mithel- fenden Familienangehörigen wird das Nettoeinkommen nicht erfragt.

10 Als Nichterwerbspersonen wird dabei jener Bevölkerungsteil bezeichnet, der dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung steht. Hierzu zählen insbesondere Kinder, Jugendliche sowie Rentner, aber auch Personen, die zwar im Erwerbsalter sind, aber als Studentinnen/Studenten, Hausfrauen/Hausmänner oder aus anderen Grün- den keiner Erwerbstätigkeit nachgehen.

(18)

18

mischsten. Der Anteil der nicht dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehenden Haushalte hat sich demnach von 31 Prozent im Jahr 1991 bis auf rund 36 Prozent im Jahre 2000 erhöht.

Entwicklung der Haushalte nach dem Erwerbsstatus von 1991 bis 2000 Haushaltsstatus

Erwerbstätigen-

haushalte Erwerbslosen-

haushalte Nichterwerbs-

personenhaushalte Jahr

1000

%-Anteil an HH insgesamt

1000

%-Anteil an HH insgesamt

1000

%-Anteil an HH insge- samt

1991 654,1 63,0 62,6 6,0 322,2 31,0

1993 569,3 53,7 103,1 9,7 387,0 36,6

1995 588,3 54,8 97,6 9,1 387,7 36,3

1997 586,2 53,4 121,2 11,0 390,3 35,6

1999 619,5 54,1 125,4 10,9 400,6 35,0

2000 615,2 53,0 130,0 11,2 415,3 35,8

Das Nettoeinkommen der Haushalte und Familien hat sich von 1993 bis 2000 kontinuierlich erhöht.

So beträgt der Anstieg des Nettoeinkommens z. B. bei dem am häufigsten vorkommenden Haushaltstyp, dem 2-Personen-Haushalt, in dieser Zeit rund 37 Prozent. Die höchsten Zuwächse im Betrachtungs- zeitraum seit 1993 weisen demnach die Ein-Personen-Haushalte mit einem Plus der Nettoeinkommen von rund 45 Prozent auf. Die Steigerungsraten der Nettoeinkommen haben sich jedoch seit dem Jahr 1997 deutlich verlangsamt. Gegenüber 1997 lässt sich für die Haushalte ein Zuwachs von durchschnitt- lich rund 7 Prozent feststellen. Das durchschnittliche Wachstum der Nettoeinkommen aller Haushalte betrug gegenüber dem Basisjahr 1993 noch ca. 27 Prozent.

Privathaushalte von 1993 - 2000 nach der Anzahl der Personen und dem durchschnittlichen Nettoeinkommen im Monat in EUR

nach Zahl der Haushaltsmitglieder Jahr

Durch- schnittli- ches Nettoein- kommen insgesamt

1-Personen- Haushalt

2-Personen- Haushalt

3-Personen- Haushalt

4-Personen- Haushalt

5 und mehr Personen- Haushalt

1993 1 218 633 1 194 1 714 1 877 1 912

1995 1 384 766 1 407 1 911 2 018 2 025

1997 1 447 850 1 498 1 985 2 151 2 210

1999 1 504 911 1 584 2 031 2 273 2 275

2000 1 544 921 1 638 2 109 2 360 2 399

Veränderung im Jahr 2000 gegenüber .... in Prozent

1993 26,8 45,4 37,1 23,1 25,8 25,5

1997 6,7 8,2 9,3 6,3 9,7 8,5

4.3 Entwicklung der Familieneinkommen

Die Entwicklung der Erwerbstätigkeit im Familienzusammenhang verdeutlicht auch die folgende Tabelle. Betrachtet man die bei den verheirateten Familien seit dem Jahr 1991 festzustellenden Trends im Erwerbsstatus der Ehepartner, so lässt sich feststellen, dass der Anteil der Familien mit Kindern, bei denen mindestens ein Partner erwerbslos war, deutlich angestiegen ist. Lag dieser Anteil im Jahre 1991 noch bei gut 16 Prozent, so ist im Jahre 2000 bereits fast jede vierte Familie, nämlich 23 Prozent, von Erwerbslosigkeit betroffen. In der Einkommensentwicklung ist eine erheblich zunehmende soziale Differenzierung zu verzeichnen.

(19)

Ehepaare mit Kindern unter 18 Jahren nach ihrem Erwerbsstatus

1991 1993 1995 1997 1999 2000

Ehepaare Status

1 000 beide Ehepartner

erwerbstätig mit Kindern 288,7 222,6 226,4 208,5 204,7 194,9 ein Ehepartner erwerbstätig,

ein Ehepartner erwerbslos mit Kindern 50,7 76,2 61,0 61,2 51,3 55,5 beide Ehepartner

erwerbslos mit Kindern 5,3 10,1 9,2 8,3 9,9 9,9

ein Ehepartner erwerbstätig, ein Ehepartner eine

Nichterwerbsperson mit Kindern 19,9 24,2 23,9 26,6 22,5 25,4 ein Ehepartner erwerbslos,

ein Ehepartner eine

Nichterwerbsperson mit Kindern (2,9) 5,2 5,2 6,2 6,2 5,4 beide Ehepartner

Nichterwerbspersonen mit Kindern 11,9 16,8 15,8 14,8 14,8 13,6

Familien von allein Erziehenden mit Kindern unter 18 Jahren nach monatlichem Nettoeinkommen

darunter mit einem Nettoeinkommen von ... bis unter ... € Insgesamt

unter 920

920 bis 1 534

1 534 bis 2 556

2 556 und mehr Jahr

1 000

1993 84,4 53,1 26,1 / /

1994 87,6 49,1 32,4 (3,1) /

1995 92,3 49,5 34,7 (4,0) /

1996 95,1 45,0 39,6 7,8 /

1997 99,7 48,4 40,4 7,1 /

1998 102,8 45,9 44,5 8,4 /

1999 111,2 47,1 47,2 12,7 /

2000 112,8 46,0 47,8 13,5 /

Familien mit Kindern nach monatlichem Nettoeinkommen

mit einem Nettoeinkommen von ... bis unter ... € Insge-

samt unter 920

920 bis 1 534

1 534 bis 2 045

2 045 bis 3 068

3 068 und mehr Jahr

1 000

1993 474,3 62,6 135,9 120,3 105,4 22,1 1994 472,6 58,3 121,2 114,5 118,2 27,5 1995 467,6 53,0 110,8 114,0 127,2 32,8 1996 459,5 51,4 105,6 114,9 134,8 40,5 1997 457,4 51,4 105,4 104,8 139,8 40,7 1998 451,2 51,1 105,7 106,0 132,5 43,1 1999 458,6 49,9 102,4 103,7 134,8 54,4

2000 453,6 50,6 94,1 94,5 136,5 65,6

Es zeigt sich, dass die Anzahl der Familien mit Kindern in den höheren Einkommensklassen (2 045 EUR und mehr) seit dem Jahr 1993 den größten Anstieg zu verzeichnen hat und bis zum Jahr 2000 von insgesamt 26.9 Prozent auf 44,6 Prozent angewachsen ist.

(20)

20

Demgegenüber steht der Sachverhalt, dass heutzutage noch mehr als 50.000 Familien mit Kindern (rund 11 Prozent) im Land Brandenburg mit einem monatlichen Einkommen bis maximal 920 EUR auskom- men müssen.

4.4 Armutsgrenze

In den letzten Jahren sind Untersuchungen und Analysen zur Bestimmung und Darstellung von Armut verstärkt Gegenstand politischer Interessen. Gradmesser neben solchen Sachverhalten wie Obdachlosigkeit (kaum mit hinreichenden Zahlen belegbar) und Sozialhilfe (nur bedingt heranziehbar) ist vor allem das verfügbare Nettoeinkommen. International hat sich als Armutsgrenze durchgesetzt, wenn maximal 50 Prozent des durchschnittlichen monatlichen Nettoeinkommens einer vergleichbaren Perso- nengruppe nicht überschritten werden.

Man unterscheidet dabei in der Beschreibung von Armut den sog. „Lebenslagenansatz“, in den neben dem Einkommen weitere Faktoren wie z.B. Wohnraumversorgung, Bildung oder Gesundheit eingehen, und den Ansatz der Einkommensarmut.

Bei der Einkommensarmut geht man davon aus, dass man über den Mangel an Einkommen indirekt auch Einschränkungen im Zugang zu anderen Gütern wie Bildung oder Wohnraum erfasst. Legt man das verfügbare Einkommen zugrunde, geht man von Armut aus, wenn ein Haushalt über weniger als 50 Prozent des durchschnittlichen Äquivalenzeinkommens einer Bezugsregion verfügt (das Äquivalenzein- kommen ist eine standardisierte Kennziffer, mit der unterschiedliche Haushaltsgrößen berücksichtigt werden).

Für das Land Brandenburg liegen derzeit allerdings keine Berechnungen von Armutsquoten für Haushalte differenziert nach der Kinderzahl vor. Bezogen auf den Anteil der brandenburgischen Bevöl- kerung insgesamt unterhalb der Armutsschwelle war nach Daten des Sozioökonomischen Panels 1997 von einer Armutsquote von 7 Prozent der Bevölkerung auszugehen (MASGF, Brandenburger Sozial- indikatoren 2000, S. 152).

5 Unterstützungs- und Hilfeleistungen für Familien

5.1 Entwicklungstrends im Bereich der Sozialhilfe

Am Jahresende 2000 erhielten im Land Brandenburg 58.578 Personen laufende Hilfe zum Lebensun- terhalt, die Sozialhilfe im engeren Sinne. Gegenüber dem Jahresende 1994 waren das 16.339 Sozialhil- feempfänger bzw. 38,7 Prozent mehr. Gegenüber dem Vorjahr weist die Statistik einen geringfügigen Rückgang der Zahl der Sozialhilfeempfänger um 170 Personen aus.

Die Zahl der minderjährigen Sozialhilfeempfänger stieg im gleichen Zeitraum (1994-2000) von 17.585 auf 21.852, das sind 24,3 Prozent mehr. In der Altersgruppe der unter 7-Jährigen betrug die Steige- rungsrate 35,6 Prozent. Bezogen auf die Geschlechter war das Verhältnis der minderjährigen Sozialhil- feempfänger ausgeglichen, d. h. etwa jeweils zur Hälfte erhielten am Jahresende 2000 Jungen und Mädchen laufende Hilfe zum Lebensunterhalt.

Empfänger von laufender Hilfe zum Lebensunterhalt am Jahresende 2000

0 5 000 10 000 15 000 20 000 25 000

0-7 7-18 18-25 25-50 50-65 65 und älter

Anzahl

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This work has been digitalized and published in 2013 by Verlag Zeitschrift für Naturforschung in cooperation with the Max Planck Society for the Advancement of Science under

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