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Vom Typ 1 zum „Doppeldiabetes“

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DIE PTA IN DER APOTHEKE | Dezember 2018 | www.diepta.de

PRAXIS DIABETES

D

ie Therapie des Diabetes Typ 1 hat in den letzten Jahrzehnten große Fort- schritte gemacht: Dank moderner Insuline, der intensivier- ten konventionellen Insulin- und Pumpentherapie und neuen Metho- den der Blutzuckerkontrolle müssen Betroffene bei ihren Mahlzeiten und Insulingaben keine strengen Zeit- und Mengenvorgaben mehr einhal- ten.

Ausgewogen ernähren und auf aktiven Lebensstil achten Süßig- keiten und hochkalorische Lebens- mittel sollten schon in jungem Alter Ausnahmen und tägliche körperliche Bewegung die Regel sein, rät diabe- tesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe.

Grundsätzlich gilt: Weder bei Typ-1-, noch bei Typ-2-Diabetes sind spe- zielle Ernährungsweisen vorge- schrieben oder bestimmte Lebens- mittel verboten. „Auch Zucker ist nicht untersagt, mehr als 25 Gramm täglich sollten aber sowohl Stoff- wechselgesunde als auch an Diabetes Typ 1 oder Typ 2 erkrankte Men- schen nicht verzehren“, sagt Profes- sor Haak, Vorstandsmitglied von di- abetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und Chefarzt am Diabetes Zentrum Mergentheim. Denn Zucker besteht aus schnell verdaulichen Kohlenhy- draten und sorgt für einen raschen Blutzuckeranstieg, den Menschen

mit Diabetes Typ 1 mit jeweils indivi- duell angepassten Insulingaben ent- gegenwirken müssen.

Instabilere Blutzuckerwerte und Insulinresistenz Zudem sind Le- bensmittel, die den Blutzuckerspie- gel stark ansteigen lassen, oft nicht nur sehr zucker-, sondern auch fett- haltig. „Übergewicht betrifft mittler- weile auch viele junge Menschen mit Typ-1-Diabetes“, sagt Professor Haak. Das zeigte auch die Auswer- tung US-amerikanischer Diabetes- zentren (T1DX-Register) mit Daten von 11 435 Patienten unter 18 Jahren und der deutschen Diabetes-Patien- ten-Verlaufsdokumentation (DPV) mit 21 501 jungen Betroffenen aus Deutschland und Österreich in 2015*. Der Vergleich der Daten des T1DX-Registers und der DPV ergab, dass 12 Prozent der Kinder und Ju- gendlichen Adipositas und 24 Pro- zent Übergewicht hatten, ein nor- males Gewicht hingegen insgesamt 64 Prozent. „Von Übergewicht be- troffene Menschen mit Diabetes Typ 1 weisen instabilere Blutzuckerwerte auf und benötigen mehr Insulin“, sagt Dr. rer. medic. Nicola Haller, stellvertretende Vorstandsvorsit- zende von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe, Vorstandsvorsit- zende des Verbands der Diabetes- Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD) und Diabetes-

beraterin im Ärztehaus Vincentinum in Augsburg. Auf Dauer kann eine Insulinresistenz wie bei Diabetes Typ 2 die Folge sein, aus der schließlich sogar ein „Doppeldiabetes“ entste- hen kann.  n

In Zusammenarbeit mit diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe

Quelle:

* Stephanie N DuBose et al. Obesity in Youth with Type 1 Diabetes in Germany, Austria, and the United States. The Journal of pediatrics; doi: https://doi.org/10.1016/j.

jpeds.2015.05.046

Zunehmend haben bereits junge Menschen mit Typ-1-Diabetes Übergewicht oder gar Adipositas. Wie von Diabetes-Typ-2-Betroffene können auch sie eine Insulin- resistenz entwickeln und aufgrund dessen an einem „Doppeldiabetes“ erkranken.

Vom Typ 1 zum

„Doppeldiabetes “

WEITERE

INFORMATIONEN

diabetesDE –

Deutsche Diabetes-Hilfe Bundesgeschäftsstelle Reinhardtstraße 31 10117 Berlin

Tel.: 0 30/2 01 67 70 Fax: 0 30/20 16 77 20 E-Mail: info@diabetesde.org Internet: www.diabetesde.org oder

www.deutsche-diabetes-hilfe.de

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