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INTERPELLATION Hans-Peter Merkel zur überdurchschnittlich hohen Sozialhilfequote von 3,4% in Riehen gegenüber den deutlich tieferen Quoten in vergleichbaren Gemeinden

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10-14.554

Eingegangen: 18. November 2010 www.riehen.ch

INTERPELLATION Hans-Peter Merkel zur überdurchschnittlich hohen

Sozialhilfequote von 3,4% in Riehen gegenüber den deutlich tieferen Quoten in vergleichbaren Gemeinden

Wortlaut:

„In einer Medienmitteilung der Gemeinde Riehen vom 10. November 2010 war zu lesen, dass Riehen seit 2004 die Kennzahlen der Sozialhilfe mit verschiedenen Gemeinden aus dem Kanton Baselland vergleichen würde. Im Vergleich zu den anderen Gemeinden schnei- det Riehen offenbar schlecht ab. Die Sozialhilfequote in Riehen liegt mit 3,4% (423 Fälle bzw. 710 unterstützte Personen) für das Jahr 2009 offenbar über dem Schnitt der umliegen- den Gemeinden. Ich bitte den Gemeinderat deshalb um die Beantwortung folgender Fragen:

1. Gemäss Seite 125 des Geschäftsberichts von 2009 betrug die Zahl der Sozialhilfe- beziehenden in Riehen per Ende 2009 307 Personen, was einem Anteil von 1,49%

der Gesamtbevölkerung entspricht.

a) Wie ist diese massive Differenz in kurzer Zeit zu den nun veröffentlichten Vergleichszahlen zu erklären und warum wirkte sich die Aufhebung der Sozialwohnungen des Kt. BS am Rüchligweg nicht auf eine Verbesserung der Sozialhilfequote in Riehen aus?

b) Ist Riehen auf dem Weg, ein Eldorado für Sozialhilfeempfänger zu wer- den?

2. Im Geschäftsbericht 2009 sind auch die Vergleichszahlen von Allschwil, Binningen und Münchenstein aufgeführt. Diese betragen zwischen 1,1% und 1,67%. Vorausge- setzt diese Zahlen sind korrekt, wie ist es zu erklären, dass in Riehen mehr als dop- pelt bis dreimal so viel Sozialhilfeempfänger unterstützt werden als in den vergliche- nen Gemeinden?

3. Mit welcher Sozialhilfequote muss in Riehen für das laufende Jahr 2010 gerechnet werden?

4. Wie viele Sozialhilfebezüger in Riehen sind Ausländer und wirkt sich in Riehen der allgemein im Kanton gestiegene Ausländeranteil der Sozialhilfebezüger überdurch- schnittlich gross aus (Im Kanton BS betrug der Ausländeranteil im 2002: 14,7% und im 2009: 19,3%, Quelle: Statistisches Amt Basel-Stadt)?

5. Mit welchen Massnahmen beabsichtigt der Gemeinderat beim nächsten Gemeinde- Benchmarking ein besseres Ergebnis zu erzielen? Kann insbesondere damit ge- rechnet werden, dass das Qualitätsmanagement im Bereich Sozialhilfe, welches be- reits für 2007 zwar vorgesehen war und dann nochmals für 2009 lediglich verspro- chen wurde - und im neuen Leistungsauftrag für 2011 wiederum geplant ist - endlich eingeführt wird?

6. Welche Einflüsse auf die gestiegene Anzahl Sozialhilfefälle in Riehen haben die Bür- gergemeinde Basel resp. der Kanton Basel-Stadt und wie viele Sozialhilfezuzüger in Riehen waren vor ihrem Zuzug nach Riehen in Basel in der Stadt wohnhaft?“

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Sitzung des Einwohnerrats vom 24. November 2010

Reg. Nr. 1.3.1.11 Nr. 10-14.554.1

Interpellation Hanspeter Merkel betreffend überdurchschnittlich hoher Sozialhilfequote von 3.4 % in Riehen gegenüber deutlich tieferen Quoten in vergleichbaren Gemeinden

Der Interpellant stellt aufgrund der Medienmitteilung der Gemeinde Riehen über die Resulta- te des kürzlich durchgeführten Benchmarks fest, dass es eine grosse Differenz zwischen den Zahlen aus dem Geschäftsbericht 2009 und der veröffentlichten Sozialhilfequote gebe.

Der Benchmark bietet eine differenzierte Analyse der Sozialhilfen der befragten Gemeinden.

Allerdings gilt es dabei, die jeweils entsprechenden Zahlen zu vergleichen.

Zu den einzelnen Fragen:

1. Gemäss Seite 125 des Geschäftsberichts von 2009 betrug die Zahl der Sozialhilfebe- ziehenden in Riehen per Ende 2009 307 Personen, was einem Anteil von 1.49 % der Gesamtbevölkerung entspricht.

a. Wie ist die massive Differenz in kurzer Zeit zu den nun veröffentlichten Zahlen zu erklären und warum wirkt sich die Aufhebung der Sozialwohnungen des Kantons BS am Ruechligweg nicht auf eine Verbesserung der Sozialhilfequote in Riehen aus?

b. Ist Riehen auf dem Weg ein Eldorado für Sozialhilfeempfänger zu werden?

2. Im Geschäftsbericht 2009 sind auch die Vergleichszahlen von Allschwil, Binningen und Münchenstein aufgeführt. Diese betragen zwischen 1.1 % und 1.67 %. Vorausge- setzt diese Zahlen sind korrekt, wie ist zu erklären, dass in Riehen mehr als doppelt oder dreimal soviel Sozialhilfeempfänger unterstützt werden als in den verglichenen Gemeinden.

Die Differenz ist einfach zu erklären. Im Geschäftbericht und im kürzlich veröffentlichten Benchmark-Bericht werden unterschiedliche Kennzahlen verwendet: Im Geschäftsbericht wird eine Stichtagsbetrachtung gemacht. Am 31.12.2009 sind 307 Fälle unterstützt worden.

Ein Fall kann mehrere Personen umfassen - z.B. bei Familien. Bei der Prozentzahl im Ge- schäftsbericht von 1.49 % handelt es sich NICHT um die Sozialhilfequote.

Beim Benchmark mit den anderen Baselbieter Gemeinden wird hingegen die Sozialhilfequo- te verwendet. Bei der Sozialhilfequote nimmt man alle Personen, welche während eines Jahres unterstützt worden sind. Also auch Personen, die im Verlauf des Jahres wieder ab- gelöst werden. Eine fünfköpfige Familie zählt zudem nicht als ein Fall, sondern als 5 Perso- nen. Das ergibt natürlich eine höhere Zahl: Während des Jahres 2009 sind 710 Personen unterstützt worden. Riehen liegt im Vergleich der Anzahl Fälle zwischen Allschwil und Bin- ningen und bei der Anzahl der unterstützten Personen leicht darüber.

www.riehen.ch

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Seite 2 Nach der Aufhebung der Sozialwohnungen am Rüchligweg haben die meisten Mieterinnen und Mieter anderswo in der Gemeinde Riehen eine neue Wohnung gefunden. Trotzdem wird Riehen kein Eldorado für Sozialhilfeempfänger - im Gegenteil: Die Sozialhilfequote ist in Riehen seit 2005 von 4.8 % auf 3.4 % im Jahr 2009 gesunken und ist nur leicht höher als in den anderen Gemeinden: Münchenstein 3.1 %, Binningen 2.6 %, Stadt Basel 6.3 %.

3. Mit welcher Sozialhilfequote muss in Riehen für das laufende Jahr 2010 gerechnet werden?

Die Sozialhilfequote wird im 2010 wahrscheinlich gleich hoch oder sogar leicht tiefer ausfal- len als im 2009.

4. Wie viele Sozialhilfebezüger sind in Riehen Ausländer, und wirkt sich in Riehen der allgemein im Kanton gestiegene Ausländeranteil der Sozialhilfebezüger überdurch- schnittlich gross aus (im Kanton BS betrug der Ausländeranteil 2002: 14.7% und im 2009 19.3%, Quelle: Statistisches Amt Basel Stadt)?

Der Ausländeranteil im Kanton Basel-Stadt ist gestiegen und zwar von 28.9 % im Jahr 2002 auf 32.5 % im Jahr 2009. Die vom Interpellanten aufgeführten Zahlen betreffen die Gemein- de Riehen. Bei uns ist der Ausländeranteil von 14.7 % im Jahr 2002 auf 19.3 % im Jahr 2009 gestiegen. In der Sozialhilfe Riehen sind im letzten Jahr 25.9 % der Bezügerinnen und Bezüger ausländische Staatsangehörige gewesen - in Basel hingegen 47.15 %.

5. Mit welchen Massnahmen beabsichtigt der Gemeinderat beim nächsten Gemeinde Benchmark ein besseres Ergebnis zu erzielen. Kann insbesondere damit gerechnet werden, dass das Qualitätsmanagement im Bereich Sozialhilfe, welches bereits für 2007 zwar vorgesehen war und dann nochmals für 2009 lediglich versprochen wurde - und im neuen Leistungsauftrag 2011 wiederum geplant ist - endlich eingeführt wird?

Riehen hat zwar eine leicht höhere Sozialhilfequote, dafür aber auch seit Jahren den höchs- ten Anteil an Rückerstattungen bei der Sozialhilfe. Die Kosten pro Einwohner/in sind mit Fr. 293.- im Mittelfeld.

Mit der Erarbeitung eines Qualitätsmanagementsystems ist bereits angefangen worden. Es kann im 2011 eingeführt werden.

6. Welche Einflüsse auf die gestiegene Anzahl Sozialhilfefälle in Riehen haben die Bür- gergemeinde Basel, respektive der Kanton Basel Stadt und wie viele Sozialhilfebezü- ger in Riehen waren vor ihrem Zuzug nach Riehen in Basel in der Stadt wohnhaft?

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Seite 3 Die Sozialhilfequote ist nicht gestiegen, sondern gesunken. In der Zeitspanne von Januar bis Oktober 2010 sind 75 % der Neuaufnahmen bereits in Riehen wohnhaft und 11 % aus Basel zugezogen. 9 % sind aus einem anderen Kanton und 5 % aus dem Ausland zugezo- gen. Beim Zuzug aus dem Ausland handelt es sich um Auslandschweizerinnen und Aus- landschweizer. Die überwiegende Anzahl wohnte also bereits in Riehen.

Riehen, 23. November 2010

Gemeinderat Riehen

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