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Meine Talente
Teil 2.2: Freiheit und Verantwortung
Ideenbörse Religion Sekundarstufe I, Ausgabe 45, 05/2014 1
2.2.7 Meine Talente
Kompetenzen und Unterrichtsinhalte:
Die Schüler sollen
sich überlegen, was sie im Leben gestärkt hat, welche Fähigkeiten und Fertigkeiten sie haben,
sich mit dem Begriff „Talente“ auseinandersetzen und eigene Talente benennen oder entdecken,
eine Fabel und ein Gedicht kennenlernen als Impuls, eigene Begabungen zu entdecken,
sich bewusst machen, was sie eigentlich schon alles können und quasi automatisch tun,
eigene Ziele benennen und überlegen, wie sie diese aus eigener Kraft erreichen können,
das Gleichnis vom anvertrauten Geld kennen und verstehen lernen.Didaktisch-methodischer Ablauf Inhalte und Materialien (M und MW) I. Hinführung
Die Talentshow
Mithilfe einer Folie können die Schüler in das Thema eingeführt werden. Jeder Schüler hat von diesen Sendungen gehört oder eine gese- hen.
Die Folie wird nach und nach eingeblendet.
Es schließt sich eine Diskussion über Talent- shows an.
p Folienvorlage 2.2.7/MW1*
II. Erarbeitung
Das hat mich im Leben gestärkt
Selten überlegen wir, welche Stärken und Fä- higkeiten wir haben. Die erste Übung zielt dar- auf, sich an positive Ereignisse und Erlebnisse zu erinnern.
Was ist ein Talent? – Was ist dein Talent?
Im Text geht es zunächst um Begriffl ichkeiten.
Danach stehen die eigenen Talente im Vorder- grund.
Adler oder Huhn? – Eine Fabel
Die Fabel berichtet von einem Adler, der in ei- nem Hühnerstall aufwächst und nicht weiß, dass er fl iegen kann.
Die Schüler notieren positive Erlebnisse und Er- eignisse aus ihrem Leben. Eventuell ist es hilf- reich, einige Impulse dazu zu geben.
p Arbeitsblatt 2.2.7/MW2**
Viele Schüler wissen nicht, welche Talente sie haben. Mithilfe der Arbeitsaufträge sollen sie angeleitet werden, ein oder auch mehrere Ta- lente zu formulieren. Die Beantwortung der Fragen braucht Zeit.
Zu einem späteren Zeitpunkt können diese Fragen noch einmal aufgegriffen werden.
p Arbeitsblatt 2.2.7/MW3a bis c**
Der Text wird gemeinsam gelesen und bespro- chen. Danach bearbeiten die Schüler die Ar- beitsaufträge selbstständig.
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2.2.7 Meine Talente
Teil 2.2: Freiheit und Verantwortung
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Begabung
Das Gedicht stellt Fragen zur eigenen Bega- bung.
Vom Lernen zum Können
Viele Dinge erlernen wir im Laufe unseres Le- bens und tun sie dann quasi automatisch. Uns ist dieses Können nicht bewusst. Doch auch hier können Talente verborgen sein.
Was ich möchte …
Immer wieder hört man den Satz: „Wenn ich mal groß bin, dann …“. Welche Ziele haben die Schüler in ihrem Leben? Wie können sie diese Ziele aus eigener Kraft erreichen?
Lösungswörter zu Arbeitsauftrag 5:
Perspektivwechsel, Notfall, Zufall, Eltern, Zeit, Ortswechsel, Freunde (alle waagrecht)
p Arbeitsblatt 2.2.7/M4a bis c**
Nach dem Lesen des Gedichtes beantworten die Schüler die Fragen.
p Arbeitsblatt 2.2.7/M5**
Die Schüler lesen den Text und beantworten die Fragen.
p Arbeitsblatt 2.2.7/MW6*
Die Schüler ergänzen die Satzanfänge.
Danach bearbeiten sie die weiteren Arbeitsauf- träge.
p Arbeitsblatt 2.2.7/MW7*
III. Weiterführung und Transfer Das Gleichnis vom anvertrauten Geld Im Gleichnis gibt ein Herr seinen Dienern Ta- lente, die sie einsetzen sollen, solange er weg ist. Bei seiner Rückkehr verlangt er Rechen- schaft.
Das Gleichnis unter der Lupe
Nun wird das Gleichnis in Abschnitten gelesen.
Die Bedeutung der einzelnen Abschnitte wird erklärt.
Der Text wird gemeinsam gelesen. Danach versuchen die Schüler den Text mit eigenen Worten zu erzählen.
p Text 2.2.7/M8**
Der Text kann von mehreren Schülern gelesen werden. Die Arbeitsaufträge löst jeder Schüler für sich. Danach stellen die Schüler ihre Ergeb- nisse vor.
Ergänzend kann das Gleichnis anschließend mit verteilten Rollen gespielt werden.
p Text 2.2.7/M9a und b**
p Arbeitsblatt 2.2.7/M9c bis e**
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Meine Talente
Teil 2.2: Freiheit und Verantwortung
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Autorin: Dagmar Keck, geb. 1965, studierte unter anderem Theologie, Musik, Gemeinschafts- kunde und Wirtschaftslehre an der Pädagogischen Hochschule Freiburg. Sie unterrichtet an der Gemeinschaftsschule in Herrischried und ist dort Fachbereichsleiterin für Religion. Neben ihrem schulischen Engagement arbeitet sie aktiv in der heimatlichen Kirchengemeinde mit und gibt die Ideenbörse Religion Sekundarstufe I heraus.
Wenn Sie das Thema „Meine Talente“ vertiefen und um weitere handlungs- und produktionsorientierte Aktivitäten bereichern möchten, empfehlen wir Ihnen die Unterrichtseinheit 2.1.8 Das ist mir wichtig – meine „Lebens-Box“ (aus Ausgabe 30 dieser Reihe).
Ihnen fehlt diese Einheit in Ihrer Sammlung? Dann nutzen Sie die Ihnen als Abonnent(in) zur Ver- fügung stehende Möglichkeit zum Gratis-Download (vgl. Umschlagseiten 2 und 4 Ihrer Print- Ausgabe) von der Online-Datenbank des Olzog Verlags: www.edidact.de.
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Das hat mich im Leben gestärkt
Wenn du auf dein bisheriges Leben zurückblickst, dann gab es sicher Höhen und Tiefen – sowohl in der Familie als auch in Kindergarten bzw. Hort und Schule.
Versuche einmal, dich daran zu erinnern, welche Erfolge du bisher hattest. Welche positiven Erleb- nisse haben dich geprägt? An was erinnerst du dich gerne?
Arbeitsaufträge:
1. Notiere deine Gedanken in der Tabelle.
im Kleinkindalter
im Kindergartenalter
im Grundschulalter
in den letzten Jahren
2. Markiere Erfolge, die dich besonders geprägt haben, mit deiner Lieblingsfarbe.
3. Wenn du die markierten Erfolge betrachtest: Kannst du Gemeinsamkeiten entdecken? Wie kamen die- se Erfolge zustande? Wie hast du dabei gehandelt? Was war deine Stärke?
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Was ist ein Talent? – Was ist dein Talent?
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„Talent“ kann vieles bedeuten. Im Altertum war es ein Begriff für die Masse und später auch für Geld. Heute verstehen wir unter Talent etwas anderes.
Talent zu haben bedeutet, etwas gut zu können und das meist auch gerne zu tun. Es fällt uns leicht, dies oder jenes zu tun. Dieses Talent ist uns angeboren und kann uns schon in der Kind- heit geprägt haben. Einige Talente entdeckt man erst später. Manchmal bezeichnen wir unser Talent auch mit Begriffen wie Gabe oder Fähigkeit.
Diese Fähigkeiten kann ich immer wieder einsetzen. Talente enthalten quasi eine Gelingensga- rantie: Ich zweifl e nicht an mir und meinen Fähigkeiten, sondern weiß, dass ich das kann. Dies führt auch zu Anerkennung: Wenn ich mein Talent einsetze, fi nde ich Bestätigung. Das stärkt mein Selbstvertrauen.
Viele Menschen wissen nicht, welches Talent sie besitzen. Manche trauen sich auch nicht, ihr Talent einzusetzen. Wir sehen meist nur, was wir nicht können, und vergessen, dass wir viele Fähigkeiten haben. Fähigkeiten, die uns angeboren sind, und auch Fähigkeiten, die wir uns aneignen. Talente, die wir schon immer hatten und Talente, die wir erst im Laufe unseres Lebens in uns entdecken.
Arbeitsaufträge:
1. Markiere im Text wichtige Aussagen über das Talent.
2. Fasse mit eigenen Worten zusammen: Was ist ein Talent?
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3. Welche Vorteile bringt es dir, wenn du dein Talent einsetzt?
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(Abb.: © pdesign – fotolia.com)
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Das Gleichnis vom anvertrauten Geld
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Es ist wie mit einem Mann, der auf Reisen ging: Er rief seine Diener und vertraute ihnen sein Vermögen an. Dem einen gab er fünf Talente Silbergeld, einem anderen zwei, wieder einem anderen eines, jedem nach seinen Fähigkeiten. Dann reiste er ab.
Sofort begann der Diener, der fünf Talente erhalten hatte, mit ihnen zu wirtschaften, und er gewann noch fünf dazu. Ebenso gewann der, der zwei erhalten hatte, noch zwei dazu. Der aber, der das eine Talent erhalten hatte, ging und grub ein Loch in die Erde und versteckte das Geld seines Herrn.
Nach langer Zeit kehrte der Herr zurück, um von den Dienern Rechenschaft zu verlangen.
Da kam der, der die fünf Talente erhalten hatte, brachte fünf weitere und sagte: Herr, fünf Talente hast du mir gegeben; sieh her, ich habe noch fünf dazugewonnen. Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir eine große Aufgabe übertragen. Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn!
Dann kam der Diener, der zwei Talente erhalten hatte, und sagte: Herr, du hast mir zwei Ta- lente gegeben; sieh her, ich habe noch zwei dazugewonnen. Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir eine große Aufgabe übertragen. Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn!
Zuletzt kam auch der Diener, der das eine Talent erhalten hatte, und sagte: Herr, ich wusste, dass du ein strenger Mann bist; du erntest, wo du nicht gesät hast, und sammelst, wo du nicht ausgestreut hast; weil ich Angst hatte, habe ich dein Geld in der Erde versteckt. Hier hast du es wieder.
Sein Herr antwortete ihm: Du bist ein schlechter und fauler Diener! Du hast doch gewusst, dass ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und sammle, wo ich nicht ausgestreut habe. Hättest du mein Geld wenigstens auf die Bank gebracht, dann hätte ich es bei meiner Rückkehr mit Zinsen zurückerhalten.
Darum nehmt ihm das Talent weg und gebt es dem, der die zehn Talente hat! Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfl uss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch genommen, was er hat.
Werft den nichtsnutzigen Diener hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird er heulen und mit den Zähnen knirschen.
Mt 25, 14-30
Arbeitsaufträge:
1. Lies den Text aufmerksam durch.
2. Erzähle den Inhalt mit eigenen Worten.
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Das Gleichnis unter der Lupe
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Es ist wie mit einem Mann, der auf Reisen ging: Er rief seine Diener und vertraute ihnen sein Vermögen an. Dem einen gab er fünf Talente Silbergeld, einem anderen zwei, wieder einem anderen eines, jedem nach seinen Fähigkeiten. Dann reiste er ab.
Das Gleichnis spricht von einem Mann, der auf Reisen ging. Dieser Mann lässt sich deuten als Jesus, der zu seinem Vater ging. Er hat die Menschen auf der Erde zurückgelassen. Im Glaubens- bekenntnis sprechen wir: „Ich glaube an Gott (…) und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, (…) aufgefahren in der Himmel (…); von dort wird er kommen zu richten die Lebenden und die Toten.“
Er vertraute seinen Dienern Talente an. Ein Talent (griechische Währungseinheit) entsprach sechstausend Drachmen. Eine Drachme war so viel wert wie ein Denar und entsprach dem Ta- geslohn eines Arbeiters. Beim anvertrauten Geld handelte es sich also um eine sehr hohe Summe.
Der Mann kennt seine Diener und weiß um ihre Fähigkeiten. Er schenkt ihnen Vertrauen. Dem einen vertraut er fünf, dem anderen zwei und dem dritten nur ein Talent an. Auch Gott verlangt von keinem mehr, als er leisten kann.
Sofort begann der Diener, der fünf Talente erhalten hatte, mit ihnen zu wirtschaften, und er gewann noch fünf dazu. Ebenso gewann der, der zwei erhalten hatte, noch zwei dazu. Der aber, der das eine Talent erhalten hatte, ging und grub ein Loch in die Erde und versteckte das Geld seines Herrn.
Der erste Diener beginnt sofort, seine Talente einzusetzen. Er ist so erfolgreich, dass er die Ta- lente verdoppeln kann. Der zweite Diener verdoppelt seine Talente ebenfalls. Nur der dritte Diener vergräbt sein Talent. Er nutzt es nicht.
Nach langer Zeit kehrte der Herr zurück, um von den Dienern Rechenschaft zu verlangen.
Die Diener müssen Rechenschaft ablegen. Mit dem anvertrauten Geld haben sie Verantwortung übernommen. Verantwortung für die Gaben des Herrn. Das Gleichnis sagt: Ihr habt eure Talen- te erhalten, ihr sollt sie auch nutzen.
Auch wir werden einmal Rechenschaft ablegen: Wie haben wir unsere Talente eingesetzt? Wie haben wir mit unseren Gaben gewirtschaftet? Wie haben wir unsere Talente für die Mitmenschen und für das Gute in der Welt genutzt?
Da kam der, der die fünf Talente erhalten hatte, brachte fünf weitere und sagte: Herr, fünf Talente hast du mir gegeben; sieh her, ich habe noch fünf dazugewonnen. Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist im Kleinen ein treuer Ver- walter gewesen, ich will dir eine große Aufgabe übertragen. Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn!
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Arbeitsaufträge:
1. Beantworte folgende Fragen zum Text:
a) Was macht der Mann aus dem Gleichnis vor seiner Abreise?
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b) Wie viel Talente vertraut er seinen Dienern jeweils an?
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c) Was machen die Diener mit dem Geld?
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d) Wie reagiert der Mann, als er von seiner Reise zurückkommt und Rechenschaft verlangt?
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2. Erkläre – mit Bezug auf das Gleichnis – die Begriffe „Vertrauen“ und „Angst“.
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