• Keine Ergebnisse gefunden

Lebenswelten Jugendlicher und Globalisierung - Unterrichtsmaterial zum Lernbereich Globale Entwicklung

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Lebenswelten Jugendlicher und Globalisierung - Unterrichtsmaterial zum Lernbereich Globale Entwicklung"

Copied!
4
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Muster zur Ansicht - NETZWERK-LERNEN Muster zur Ansicht - NETZWERK-LERNEN

Hans-Martin Große-Oetringhaus: Lebenswelten Jugendlicher und Globalisierung 3

© Persen Verlag, Buxtehude

Inhalt

10. Geschichte: Tsietsies Schwur Themen: Fußball-WM, Apartheid

Land: Südafrika. . . 31

11. Geschichte: Ich sterbe langsam Thema: Flüchtlinge

Länder: Eritrea/Deutschland . . . 34

Asien

12. Geschichte: Kayu Bajak Lingga und die Urwaldschule

Thema: Schule

Land: Indonesien . . . 36

13. Geschichte: Traum-Ingenieur Themen: Schule, Fluss

Land: Vietnam. . . 39

14. Geschichte: Wolke über Thanh Hoa Themen: Bildung, Selbsthilfe

Land: Vietnam. . . 41

15. Geschichte: Silberschatz

Themen: Globalisierung, Umwelt- zerstörung, Fluss

Land: Thailand . . . 44

16. Geschichte: Zwei, die Liebe suchen Themen: Straßenmädchen, Recht auf ein Zuhause

Land: Thailand . . . 45

17. Geschichte: Das Huhn vom Hügel der Hoffnung

Themen: Schule, ökologische Landwirt- schaft, Landvertreibung

Land: Thailand . . . 47

18. Geschichte: Pupu, der weiße Elefant Thema: Tradition

Land: Thailand . . . 50

19. Geschichte: Kindersoldaten-Jagd Thema: Kindersoldaten

Land: Birma. . . 52

20. Geschichte: Schattenspielschule

Themen: Kinder im Krieg, Kindersoldaten, Traumata, Kunst, Schattentheater

Land: Kambodscha. . . 53 Vorwort. . . 5

Was hat mein Handy mit Kriegen zu tun? – Globales Lernen: mehr als

ein Schlagwort. . . 7

Afrika

1. Geschichte: Taxifahrt im Senegal Themen: Alltagsleben in Afrika, traditionelle Fabel

Land: Senegal. . . 10

2. Geschichte: Der strenge Blick von der Wand

Thema: Partizipation in der Schule

Land: ungenanntes Land im Süden . . . 13

3. Geschichte: Jomo und der Professor Thema: Bildung

Land: Togo . . . 15

4. Geschichte: Wenn Leila Wasser holt Thema: Wassermangel

Land: Sudan . . . 17

5. Geschichte: Lactogen und Liebe Themen: Globalisierung, Armut, Milchpulver

Land: Ghana . . . 19

6. Geschichte: Die Schule der müden Mädchen

Themen: Hausmädchen, Kinder- arbeit, Bildung

Land: Mali . . . 21

7. Geschichte: Wenn die Flasche mit Spezialflüssigkeit leer ist Themen: Globalisierung, technolo- gische Abhängigkeit

Land: Tansania . . . 23

8. Geschichte: Pitas Garten

Themen: Kinderhandel, Selbsthilfe, Gartenprojekt

Land: Mosambik . . . 25

9. Geschichte: Raimundo vom Müllberg Themen: Armut, Kinderarbeit, Schule

Land: Mosambik . . . 28

Muster zur Ansicht - NETZWERK-LERNEN

zur Vollversion

(2)

Muster zur Ansicht - NETZWERK-LERNEN Muster zur Ansicht - NETZWERK-LERNEN Muster zur Ansicht - NETZWERK-LERNEN Muster zur Ansicht - NETZWERK-LERNEN

4 Hans-Martin Große-Oetringhaus: Lebenswelten Jugendlicher und Globalisierung

© Persen Verlag, Buxtehude

Inhalt

Deutschland

31. Geschichte: Das Tagebuch Themen: Kinderrechte, Recht auf Intimsphäre

Land: Deutschland (Berlin) . . . 77

32. Geschichte: Zertretene Blumen Themen: Engagement, Straßenkinder

Land: Deutschland (Hamburg). . . 79

33. Geschichte: Erbsensuppe mit Würstchen

Themen: Vorurteile, Ausländer- feindlichkeit

Land: Deutschland (Augsburg) . . . 82

34. Geschichte: Flaschenpost

Themen: Engagement, Kinderrechte

Land: Deutschland (Wesel) . . . 84

35. Geschichte: Montag Themen: Kinderkriminalität, Hunger, Handy

Länder: Ghana, Deutschland

(Freiburg) . . . 87 36. Geschichte: Eine geheimnis-

volle Silberschale

Themen: Engagement, Geschichte Lateinamerikas, Globalisierung

Land: Deutschland (Siegen). . . 90

37. Geschichte: Die beste Idee Themen: Engagement, Umwelt

Land: Deutschland (Leipzig) . . . 95

38. Geschichte: Das Schaufenster Themen: Engagement, Kinderarbeit

Land: Deutschland (Osnabrück) . . . 97

39. Geschichte: Rote Hand zu Karneval Themen: Engagement, Kindersoldaten, Rote-Hand-Aktion

Land: Deutschland (Jülich) . . . 100

Quellenverzeichnis

Literatur . . . 102 Bildquellen . . . 102 21. Geschichte: Schule zwischen

knatternden Auspuffrohren

Themen: Kinderarbeit, Straßenkinder, Schule

Land: Philippinen . . . 56

22. Geschichte: Knoten

Themen: Kinderarbeit, Teppich- knüpfereien

Land: Indien . . . 57

23. Geschichte: Wo die Schule zu den Schülern kommt

Thema: Schule

Land: Indien . . . 60

Lateinamerika

24. Geschichte: Das Sternenspiel Themen: Recht auf ein Zuhause, Straßenkinder

Land: Peru . . . 62

25. Geschichte: Cecilia und Carlitos Thema: Kinderarbeit

Land: Peru . . . 64

26. Geschichte: Wut und ein ziemlich schweres Wort

Themen: Globalisierung, Armut, Weltwährungsfonds

Land: Peru . . . 67

27. Geschichte: Carina – ein starkes Mädchen

Themen: Selbstorganisation von Kindern, Partizipation, Kinderarbeit, Bildung

Land: Peru . . . 68

28. Geschichte: Maria und Pepe schlagen Krach

Themen: Kinderarbeit, Krankheit, Selbstorganisation von Kindern

Land: Peru . . . 70

29. Geschichte: Pablo und sein Vater Themen: Armut, Kinderarbeit

Land: Peru . . . 72

30. Geschichte: Lucas’ Lama

Themen: Kinderarbeit, Tierfreundschaft Land: Bolivien . . . 74

Muster zur Ansicht - NETZWERK-LERNEN

zur Vollversion

(3)

Muster zur Ansicht - NETZWERK-LERNEN Muster zur Ansicht - NETZWERK-LERNEN Muster zur Ansicht - NETZWERK-LERNEN Muster zur Ansicht - NETZWERK-LERNEN

73

Hans-Martin Große-Oetringhaus: Lebenswelten Jugendlicher und Globalisierung

© Persen Verlag

LATEINAMERIKA 29. Geschichte

nickte, obwohl er noch nie ein Hotel gesehen hatte. Sie zogen mit ihren Holzkästen zum Hotel und warteten auf den Treppenstufen.

Da kam ein Herr in einem dunklen Anzug vor- bei, blieb vor Pablos Vater stehen und setze seinen rechten Fuß auf das Kästchen. Der erste Kunde! Der Vater griff aufgeregt nach der Bürste. „Ich habe es eilig“, sagte der Mann nur, faltete seine Zeitung auseinander und be- gann, die Überschriften zu überfliegen. Der Vater trug die Creme mit dem Lappen auf das Leder und bürstete den Schuh bis er glänzte.

Und dann der linke Schuh! Der Vater bürstete mit aller Gründlichkeit. „Schon gut, schon gut!“ sagte der Mann, drückte ihm eine Münze in die Hand und stieg die Stufen zum Eingang hinauf. Pablo und sein Vater betrachteten stolz das Geldstück und blickten dem Mann nach, der oben im Hotel verschwand.

Da lief plötzlich ein Mann die Treppe hinunter und fuchtelte aufgeregt mit den Armen durch die Luft. „Hey. Hier habt ihr nichts verloren!

Hier putze ich Schuhe! Und sonst keiner! Ei- nen alten Mann ums Brot bringen! Und wovon soll ich meine Kinder satt bekommen, wenn ihr mir einfach die besten Brocken weg- schnappt?“ „Und meine Kinder?“ wollte Pab- los Vater einwerfen. Doch der Mann war so aufgeregt, dass er ihn gar nicht zu Wort kom- men ließ. „Meine kleine Maria ist krank. Und nur, weil ihr mir die besten Kunden fortnehmt, kann ich ihr keine Medizin kaufen.“ Er griff Pablos Vater erregt am Arm und gab ihm ei- nen leichten Stoß. Der Vater strauchelte und stürzte vier Stufen hinunter. Als er auf den Steinplatten vor der Treppe lag, spürte er in seinem rechten Handgelenk einen stechen- den Schmerz.

Auch in den folgenden Tagen ließ der Schmerz nicht nach, und das Handgelenk schwoll dick an. Das Geld, das sie beim Schuheputzen verdient hatten, reichte gerade für etwas Mehl.

Aber es war nicht genug, um einen Arzt auf- suchen zu können. Erst nach vielen Tagen gingen die Schmerzen langsam zurück. Aber das Handgelenk blieb steif. Schuhe putzen

konnte Pablos Vater jetzt nicht mehr. Darum saß er den ganzen Tag traurig vor seiner Hütte, stierte auf den grauen, staubigen Bo- den und träumte von seinem Dorf und seinen Freunden. Die Mutter weinte, weil sie nicht wusste, wovon sie Mehl und Bohnen für sechs hungrige Kinder kaufen sollte. Pablo ver- suchte, sie zu trösten. Er würde schon noch eine Arbeit finden.

Tagelang streifte er durch die Straßen der Stadt. Dabei stieß er auf Carlos, Jaime, Al- fredo, Pedro und Jos. Die fünf Jungen waren etwa so alt wie er selbst. „Du bist klein und wendig“, stellten sie fest. „Kannst du auch schnell rennen?“ Pablo nickte. „Dann kannst du bei uns mitmachen.“ Pablo wusste nicht, worum es dabei ging. Aber er war froh, dass er vielleicht bald Geld verdienen könnte.

Am nächsten Abend musste er sich an eine Straßenecke stellen. Alfredo hatte ihm ge- sagt, dass er zweimal kurz pfeifen sollte, wenn jemand die Straße hinaufkommen würde. Dann waren die fünf Jungen in der Dunkelheit verschwunden. Alles blieb ruhig.

Als sie dann in der Nacht hinter einem verlas- senen Lagerhaus hockten und genau aufteil- ten, was Alfredo in seinem Sack trug, ahnte Pablo, womit er seinen Anteil verdient hatte.

Erst wollte er etwas sagen. Doch dann musste er plötzlich an seine Geschwister, an die wei- nende Mutter und an Vaters steife Hand den- ken. Da schwieg er.

Als Pablo am nächsten Tag das Brot und die Fischkonserven vor seinen Geschwistern auspackte, stürzten sie sich gierig auf alles und tanzten um ihn herum. Die Mutter sagte nur: „Junge.“ Und der Vater trat schweigend vor die Hütte. Wie gerne hätte er selbst seinen Kindern die Brote und den Fisch mitgebracht.

Wie sehnte er sich danach, jetzt an Pablos Stelle zu stehen und von den Kindern umju- belt zu werden.

Der Vater sah auf seine rechte Hand, blickte dann hinauf zu den Sternen und versuchte, an früher zu denken.

93 94 95 96 97 98 99

100 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114

115 116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133 134

135 136 137 138

139 140 141 142 143 144 145 146 147 148 149

150 151 152 153 154 155 156 157 158 159

160 161 162 163 164 165 166 167 168 169 170 171 172 173 174

175 176 177 178 179 180

Muster zur Ansicht - NETZWERK-LERNEN

zur Vollversion

(4)

Muster zur Ansicht - NETZWERK-LERNEN Muster zur Ansicht - NETZWERK-LERNEN Muster zur Ansicht - NETZWERK-LERNEN Muster zur Ansicht - NETZWERK-LERNEN

74 Hans-Martin Große-Oetringhaus: Lebenswelten Jugendlicher und Globalisierung

© Persen Verlag

LATEINAMERIKA 30. Geschichte

Ein ganzes Jahr hatte Lucas für Don Carlos gearbeitet. Er hatte die Lamaherde für den Großgrundbesitzer gehütet. Tag für Tag. Und natürlich hatte er auch nachts auf sie aufpas- sen müssen. Die Zeit war ihm manchmal lang geworden. Kein Wunder, wenn man gerade zehn Jahre alt war.

Zum Glück hatte Lucas die Lamas. Geduldig hörten sie zu, wenn er ihnen Geschichten er- zählte. Oft waren es Geschichten von den In- kas, dem Volk seiner Vorfahren. Was sein Va- ter ihm von ihnen berichtet hatte, erzählte er den Tieren weiter. Tupac Amaru war der ge- duldigste Zuhörer in der Herde. Darum war es auch sein Lieblingslama. Was Lucas aber ganz besonders an ihm mochte, war sein wei- ches Fell. Wenn Lucas sich nachts im Stall einen Platz zum Schlafen suchte, dann legte er sich meist ganz dicht an Tupac Amaru und kuschelte sich in sein weiches Fell. In kalten Nächten war es herrlich warm dort.

Als sich Lucas eines Abends wieder an ihn schmiegte und sein Gesicht im Fell vergrub, wurde es nass. Die weiche Wolle sog alle Trä- nen in sich auf. Und mit ihnen auch die Trau- rigkeit, die Lukas erfüllte. Denn er sollte sich von seinem Freund trennen. Don Carlos hatte

seinem Vater gesagt, dass er ihn auf seinen Feldern nicht mehr brauche. Und darum könne seine Familie auch nicht länger hier wohnen. Jetzt mussten sie fort, irgendwohin, in die Fremde, wo sie nicht wussten, ob sie dort Arbeit finden würden. Wo sie nicht wuss- ten, wie das Leben dort sein würde. Wo Lukas nachts kein weiches Lamafell hatte, in das er sich würde kuscheln können. Wo niemand seinen Geschichten zuhören würde.

Plötzlich spürte Lucas, wie Tupac Amarus die Schnauze an seine Wange stupste. Da rich- tete er sich langsam auf, nahm Tupac Amaru noch einmal in seine Arme, drehte sich dann mit einem Ruck von ihm ab und ging gerade- wegs auf das Haus von Don Carlos zu. Zu- mindest wollte er sich noch den Lohn holen, der ihm zustand.

Erst als Lucas ziemlich laut wurde, ließ ihn die Hausangestellte zu Don Carlos vor. Der winkte nur verärgert ab, als er den Grund für Lucas’ Erscheinen hörte.

„Du spinnst wohl“, fuhr er ihn an. „Ein Jahr lang hast du zu essen bekommen. Was willst du denn noch?“

Lucas’ Lama

Themen: Kinderarbeit, Tierfreundschaft Land: Bolivien

28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39

40 41 42 43 44 45 46 47 48 49

50 51 52 1

2 3 4 5 6 7 8 9

10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24

25 26 27

Muster zur Ansicht - NETZWERK-LERNEN

zur Vollversion

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Für solche Fälle könnte man die Möglichkeit schaffen, dass auf einer Art Campus auch die Eltern und Erziehungsberechtigten sich einfinden und einbringen können, um die

C.] Lloyd zu: ‚Es hätte so viel mehr [für Afrika] getan werden können, wenn die Industrienationen die Entwicklung der rückständigen Gebiete [in Afrika] als wichtigste

… erkennen, dass es mehr Sprachen als Länder auf der Welt gibt, wie sich dies auf Gesellschaften auswirkt, und einschätzen, welche Bedeutung das Recht auf die eigene

Relativ arme Menschen: Diese Gruppe entspricht fast der der Armen, außer dass sie etwas mehr produzieren, als sie selbst verbrauchen, und ihre Kinder die Regelschule besuchen..

In der Heimarbeit spielt vielfach bei der materiellen Not der Familie die Mitarbeit der Kinder eine entscheidende Rolle: Da heute noch in der Heimarbeit der Stundenlohn teilweise

Schon in der Antike gab es einen regen wirtschaftlichen Austausch, der hier am Beispiel der Handelsbeziehungen zwischen Römern und Chinesen über die legendäre

Kinderarbeit ist heute in Deutschland ein weitgehend überwundenes Phänomen, denn sie ist gesetzlich grundsätzlich verboten. Demgegenüber werden noch immer – insbesondere

§ 7: Wenn in einem Arbeitssaal während der Arbeits- zeit etwas beschädigt wird und der Täter nicht zu ermitteln ist, sind die Arbeiter des ganzen Saales für den Schaden haftbar..