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Der Ausschuß Ärztinnen - eine neue Entwicklung

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Ärzteblatt Sachsen 8/1999 391

Berufspolitik

„Die Zeit mit der Realität sehen, heißt, die Freiheit zur Gestaltung, zur Mit- gestaltung nutzen.”

Diese Erkenntnis mag angesichts der sich verschärfenden Situation im ambu- lanten Leistungssektor und in gleicher Härte im stationären Sektor wie Hohn klingen.

Und doch, die Selbstverwaltung gibt uns Ärztinnen die Chance, durch aktive Mit- arbeit und Mitentscheidung für uns ein- zutreten.

Die Kräfte, die den zunehmenden und bisweilen unerträglichen Druck auf die Ärzteschaft ausüben, können nur mit einer Gegenkraft zurückgedrängt wer- den - eine sich in Grundpositionen eini- ge Ärzteschaft.

Die Ärztinnen werden sich dieser He- rausforderung stellen, stellen müssen, weil nicht nur die subjektive Befind- lichkeit der Benachteiligung von Frauen zu spüren ist, sondern die objektive Do- kumentation in Zahlen betroffen macht.

Nach den Empfehlungen zur Chancen- gleichheit von Frauen und Männern in Wissenschaft und Forschung, die 1998 vom Wissenschaftsrat erstellt wurden, sind „Maßnahmen zur spezifischen Frauenförderung” unumgänglich.

Diese Empfehlungen entstanden unter Federführung der jetzigen Kandidatin für das Amt der Bundespräsidentin - Frau Prof. Schipanski.

Solche Förderungen von Ärztinnen in den Kliniken, bei der Vertragsarztzulas- sung, im öffentlichen Dienst, in Lehre und Forschung und allen anderen Tä- tigkeitsbereichen müssen die Aufgaben

des Ausschusses Ärztinnen der Säch- sischen Landesärztekammer sein.

Frauen tragen in sich ein Potential so- zialer Verantwortlichkeit, die wir Ärz- tinnen in diese Gesellschaft einbringen sollten und die Gesellschaft darauf nicht verzichten sollte.

Wir Ärztinnen können nur gemeinsam mit Mut anfangen, in schwieriger Situa- tion unsere Möglichkeiten der aktiven Mitgestaltung landes- und bundesweit zu erkennen und mit vereinten Kräften unsere Forderungen einzubringen.

Könnte es uns Ärztinnen gelingen, ein- fache Wege aufzuzeigen und zu be- schreiten, die in Vernetzung des Mit- einandersprechens und des Miteinan- dertuns eine neue Entwicklung zuläßt?

Könnten wir Ärztinnen uns untereinan-

der helfen, um auch unseren jungen Kolleginnen über eine Stellenbörse ei- nen Berufseinstieg zu ermöglichen, eine Weiterbildungsstelle, auch abschnitts- weise, zu vermitteln, Mentorentätigkei- ten zu übernehmen, uns gemeinsam ge- gen Mobbing zu wehren?

Wir Ärztinnen können Gleichstellungs- beauftragte an allen sächsischen Kran- kenhäusern, unabhängig von ihrer Trä- gerschaft, fordern.

Patientinnenorientierte Forderungen und ärztinnenorientierte Forderungen sollten im Gesamtkonzept der Frauen- forschung in enger Zusammenarbeit mit der Akademie für ärztliche Fortbildung von den Ärztinnen angenommen und schrittweise bearbeitet werden.

Ein Schwerpunkt dieses Engagements sollten Frauenforschungsprojekte wer- den, die eine enge Zusammenarbeit mit den politischen und berufspolitischen Gremien sowie den medizinischen Fachgesellschaften anstreben und in der interdisziplinären Betrachtung auch weitere Bereiche der Gesellschaft einbe- zieht.

Ihr Mut, Ihr Engagement und Ihre Mit- arbeit sind ein Beitrag zur Lösung dieser Aufgaben.

Als Ausschußmitglied können die Ärz- tinnen aktiv diesen Prozeß mitgestalten.

In Verantwortung und Verpflichtung müssen wir Ärztinnen, die wir im Frei- staat Sachsen ein repräsentativer Anteil an der Gesamtärzteschaft sind, auch an den Entscheidungen mitwirken und uns mitbeteiligen.

Dr. med. Brigitte Güttler Hillering 3a, 08326 Sosa

Der Ausschuß Ärztinnen - eine neue Entwicklung

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