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1 3.10 Radiometrische Altersbestimmung 5.9 Medizinische Anwendungen der Kernphysik

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Academic year: 2021

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5.9 Medizinische Anwendungen der Kernphysik

Strahlentherapie

- überwiegend mit Beschleunigern

Diagnostik

- Szintigraphie, insbesondere Schilddrüse mit 99Tc, 123I oder 131I - Positronen-Emissions-Tomographie, Krebsdiagnostik:

b+-Strahler wird verabreicht (z.B. 18F), und nimmt am Stoffwechsel teil, emittierte Positronen annihilieren mit Elektronen der Umgebung, zwei Photonen (511 keV) werden in entgegengesetzte Richtung

ausgesandt und in Koinzidenz emittiert. Durch Aufnahme koinzidenter Photonen aus verschiedenen Richtungen wird mit mathematischen Methoden ein Schnittbild erzeugt.

Die Halbwertszeit von 18F beträgt 110 min, dieses und andere kurzlebige Radionuklide werden mit Zyklotrons erzeugt.

3.10 Radiometrische Altersbestimmung

z.B. Radiocarbon-Methode

Die kosmische Strahlung setzt in der oberen Atmosphäre Neutronen frei, die in tieferen Schichten auf Stickstoff treffen und 14C erzeugen:

Dadurch gibt es ein bestimmtes Verhältnis von 14C zu 12C in der Biosphäre, u.a. in lebenden Organismen (~10-12).

Wenn der Organismus stirbt und der Austausch mit der Umgebung unterbleibt, nimmt der 14C-Anteil durch

b--Zerfall mit einer Halbwertszeit von ca. 5730 Jahren ab. Durch Messung der Aktivität organischer Überreste (z.B.

 

n,p C

N 14

14

(2)

Lorentzkraft

- Beschleunigung von Teilchen durch elektrische Felder (erfordert Kraft in Bewegungsrichtung) - Führung und Fokussierung von Teilchen durch elektrische oder magnetische Felder

2

6 Methoden der Kern- und Elementarteilchenphysik 6.1 Teilchenbeschleuniger

Motivation

Teilchenbeschleuniger ermöglichen Streuexperimente oder Reaktionen mit Teilchen, deren ... Energie wesentlich höher ist als die Teilchenenergie aus radioaktiven Präparaten

... Rate und räumliche Dichte wesentlich höher ist als die kosmischer Teilchen

 

v B

q E q

F

m 300 MV m

1 Vs s 10 m 3

typisch 8 2

c E c B

v

Beschleunigertypen

Einteilung nach der Art, wie das elektrische Feld zur Verfügung gestellt wird:

- elektrostatische Beschleuniger

- elektrisches Feld durch zeitlich veränderliches Magnetfeld (elektromagnetische Induktion) - hochfrequente elektromagnetische Wellen

Einteilung nach der Bauform

- lineare Beschleuniger: beschleunigende Strecke wird 1x durchlaufen - Kreisbeschleuniger: beschleunigende Strecke wird mehrfach durchlaufen

(3)

Beschleunigung durch ein elektrostatisches Feld

(a) Cockroft-Walton-Generator (Cambridge 1930) hohe Spannung durch sog. Greinacher-Schaltung, erste Kernumwandung mit einem Beschleuniger

(b) Marx-Generator (nicht mehr gebräuchlich)

(c) Van-de-Graaf-Generator (MIT 1931), hohe Spannung durch mechanischen Transport von Ladung,

oft als Tandem-Van-de-Graaf-Beschleuniger

Ernest Walton (1903 - 1995) John Cockroft

(1897 - 1967)

Oben: Cockroft-Walton-Generator als Vorbeschleuniger für Protonen am Paul-Scherrer-Institut/Schweiz

Die Beschleunigungsspannung ist bei elektrostatischen Beschleunigern durch

He ) p, (

Li 42

7

3

(4)

4

Beschleunigung aufgrund elektromagnetischer Induktion

- Betatron (Idee um 1923, erste Maschine 1940) , ein zeitlich veränderliches Magnetfeld erzeugt eine Induktionsspannung gemäß

und hält gleichzeitig die Teilchen auf der Kreisbahn. Das Betatron ist nur für Elektronen geeignet und wurde oft für die Strahlentherapie verwendet (heute eher Linearbeschleuniger)

- Induktions-Linearbeschleuniger (1963), für hohe Strahlströme eingesetzt

Rolf Wideröe (1902 - 1996)

Donald Kerst (1911 - 1993)

Bild: University of Illinois, Urbana-Champain

Kreisbeschleuniger allgemein:

Beziehung zwischen Impuls p, Ladung q, Magnetfeld B und Bahnradius R gegeben durch Zentripetalkraft = Lorentzkraft (i.d.R. gilt v  B)

R B q p v m

B v R q

v m

0

2

Betatron Zyklotron Mikrotron Synchrotron (schematisch)

B R R

E a

d B s

d E

A





 

hier 2 2

(5)

Beschleunigung durch hochfrequente elektromagnetische Welle

- erster Linearbeschleuniger (Idee 1924, erste Umsetzung 1928):

Wechselspannung zwischen Driftröhren. Ein Teilchen wird von der Spannung zwischen den Röhren beschleunigt, die immer dann umgepolt wird, wenn das Teilchen in einer Röhre ist

Rolf Wideröe (1902 - 1996)

Bei Frequenzen um 1 MHz werden die Abstände zwischen den Driftröhren sehr groß, wenn v ≈ c:

Erst mit der HF-Technik im GHz-Bereich (z.B. Klystron 1937) werden relativistische Teilchenstrahlen erreicht.

m s 150

10 s m 10 3 2

1

2 6

8

HF HF

i f

c T l

(6)

6 0

t

rf

2 tT

Hochfrequenz (HF)

Bei Frequenzen im 100-MHz- und GHz-Bereich ist das Bild eines elektrischen Felds zwischen zwei Elektroden (z.B. Driftröhren) nicht mehr sehr hilfreich, wie man sich am Beispiel eines zylindrischen Plattenkondensators (a) verdeutlichen kann. Durch die schnelle Änderung des elektrischen Felds (Verschiebungsstrom) entsteht ein Magnetfeld, dessen Änderung wiederum ein elektrisches Feld erzeugt (Induktionsgesetz), das dem ursprünglichen E-Feld entgegengerichtet ist (b). Dieses Wechselfeld entspricht dem einer TM010-Mode, die sich ausbildet, wenn man eine Hochfrequenzwelle in einen zylindrischen Hohlraumresonator einkoppelt (c).

Typische Beschleunigungsstrukturen sind

- ein- oder mehrzellige Hohlraumresonatoren z.B. in einem Synchrotron - Linearbeschleuniger mit stehender oder laufender HF-Welle

Links: Linearbeschleuniger für relativistische Elektronen: die Teilchen

"surfen" auf einer 3-GHz-Welle, deren Phasengeschwindigkeit durch Irisblenden auf c herabgesetzt wird, damit sie die Elektronen nicht überholt.

Rechts: Supraleitende Beschleunigungsstruktur bei typisch 1,3 GHz.

Hohlraumresonator ("cavity") in Zylinderform ("pill- box"). Dieser Resonator mit fHF = 500 MHz wurde für den DORIS-Speicherring in Hamburg entwickelt und wurde an vielen Orten (u.a. bei DELTA) verwendet.

(7)

Kreisbeschleuniger mit Hochfrequenz (HF)

- Zyklotron (Berkeley 1932): Energiegewinn nach jedem halben Umlauf in dem Spalt zwischen den "Dees".

Bedingung:

HF-Periode = Umlaufszeit, bzw.

Hochfrequenz = Umlaufsfrequenz

Diese sog. "Zyklotronfrequenz"

ist konstant, solange  ≈ 1 ist, d.h. solange die Teilchen nicht-relativistisch sind

- Mikrotron (Idee von 1944, erstes Mikrotron Ottawa 1947): Die Umlaufszeit ist nicht konstant, sondern ändert sich pro Umlauf um ein ganzzahliges Vielfaches der HF-Periode, so dass die Teilchen (in diesem Fall relativistische Elektronen) immer phasenrichtig ankommen.

0

0 0

2 2

1

m B q R

v f T

m B q R R v

B q p v m

HF

HF

Ernest O. Lawrence (1901 - 1958) Zyklotron am HZB in Berlin

Das Zyklotron ist also eine Maschine für schwere Teilchen (Protonen und Ionen). Wenn  nur wenig von 1 abweicht, gibt es zwei Möglichkeiten:

- die Hochfrequenz wird ~1/fHF angepasst (Synchrozyklotron)

- das Magnetfeld B wird nach außen höher (Isochronzyklotron)

(8)

8

Kreisbeschleuniger mit Hochfrequenz (Fortsetzung)

- Synchrotron (Berkeley 1945): Energiegewinn in einem

Holhlraumresonator nach jedem Umlauf. Der Bahnradius bleibt konstant, weil das Magnetfeld ~  erhöht wird.

Weil das Magnetfeld nur entlang des Umfangs und nicht über die umschlossene Fläche benötigt wird, können sehr große Maschinen gebaut werden (z.B. der LHC am CERN/Genf). Allerdings ist das Synchrotron eine gepulste Maschine, d.h. ein Beschleunigungszyklus muss vollendet sein, bevor die nächsten Teilchen beschleunigt werden können (Frage: bei welchen Maschinen ist das anders?)

- Speicherringe (Patent für "Kernmühlen" 1949, erster e+e--Ring 1960) ähnelt einem Synchrotron (ringförmige Maschine mit HF-Resonatoren), dient aber nicht dazu, die Teilchenenergie zu erhöhen, sondern nur Verluste (insbesondere durch Synchrotronstrahlung) auszugleichen.

Einige Maschinen, z.B. der LHC sind sowohl Synchrotron als auch Speicherring.

R B q p v

m0

Edwin McMillan (1907 - 1991)

Marcus Oliphant (1901 - 2000)

Der Large Hadron Collider, ein Protonen-Synchrotron und Speicherring (CERN CC-BY-SA-4.0)

Das Cosmotron (1952-1966) - Brookhaven National Lab

(9)

Verbesserungen und Entwicklungen

- Theorie der "starken" Fokussierung (1950, 1952)

bessere Fokussierung, kleinere Magnete und Vakummkammern

- Supraleitende Magnete und HF-Resonatoren (1980er)

höhere Magnetfelder für Protonen im TeV-Bereich z.B. LHC

- Synchrotronstrahlungsquellen und Freie-Elektronen-Laser Hochbrillante Strahlungsquellen

- Spallationsquellen (z.B. SNS, Oak Ridge, USA; ESS, Lund, Schweden) hoher Neutronenfluss

- Strahlentherapie mit Protonen und Ionen (z.B. HIT, Heidelberg) bessere Lokalisierung der Strahlendosis ("Bragg peak", s.w.u.)

- Transmutation und Energiegewinnung (geplant, Mol, Belgien) Umwandlung von radioaktivem Abfall

- Myonen-Collider (noch nicht verwirklicht)

Leptonen mit weniger Synchrotronstrahlungsverlusten

- Neutrinofabriken (noch nicht verwirklicht) Hoher Neutrinofluss aus zerfallenden Myonen

- Neue Beschleunigerkonzepte z.B. Laser-Plasma-Beschleuniger GeV/cm statt MeV/cm, bereits einige Demo-Experimente

Das Cosmotron (1952-1966) - Brookhaven National Lab

Elektronenspeicherring BESSY, Berlin

Referenzen

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