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Zusammenfassung der Stärken, Schwächen, Entwicklungschancen und -risken

Die in der Regionalanalyse und SWOT im Detail dokumentierten Ausgangsstrukturen und die damit gegebenen Stärken/Schwächen sowie Chancen/Risken können folgendermaßen zusammengefasst werden:

1. Allgemeine wirtschaftliche und demografische Entwicklung

Stärken Schwächen

Wirtschafts- und Arbeitsmarktzentrum Ostösterreichs sowie einer größeren grenzüberschreitenden Region Hohe Standortattraktivität und hohes Wirtschaftsniveau auf breiter ökonomischer Basis und diversifizierter urbaner Wirtschaftsstruktur

Unterschiedliche innerstädtische Entwicklungsverläufe, Konzentrations- und Segregationstendenzen

Rückgang des industriell-gewerblichen Sektors mit großer Bedeutung des wenig exportorientierten Kon-sumgüterbereiches

Überdurchschnittlich hohes Niveau der Arbeitslosigkeit und starke Betroffenheit von Problemgruppen am Arbeitsmarkt

Regionale und soziale Mobilitätshemmnisse und Integrationsprobleme (rechtliche, sprachliche Barrie-ren, informelle Zugangshürden, nicht anerkannte Bildungsabschlüsse, nicht der Nachfrage entsprechende Ausbildungen)

Entwicklungschancen Entwicklungsrisiken

Internationalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft Positive Bevölkerungsentwicklung durch Zuwanderung (Migration, Bildungszuwanderung)

Zentrum eines dynamischen mitteleuropäischen Wirt-schaftsraums

Dynamische Entwicklung der Arbeitsplätze in den KMUs und Wachsen des Segments der ethnischen Ökonomien

Anteil der älteren Bevölkerung wächst – neue Anforde-rungen an Gesellschaft, Infrastruktur und Versorgung Sich verstärkende Suburbanisierung in Bezug auf Bevölkerung und Betriebsansiedlungen

Verlust der Standortattraktivität und innerstädtische Disparitäten in Hinblick auf Wirtschaftsaktivitäten und -entwicklung

2. Innovation und wissensbasierte Wirtschaft

Stärken Schwächen

Zentrum von Forschung und Entwicklung

Standort nationaler und internationaler universitärer und außeruniversitärer Forschungseinrichtungen Hoher Anteil der österreichweiten öffentlichen und privaten Forschungs- und Entwicklungsausgaben entfallen auf Wien

Branchen mit hohem innovativem Potenzial und Forschungsaktivitäten

Qualifiziertes (internationales) Arbeitskräftepotenzial Hohes Bildungsniveau der Bevölkerung

Gute Ausstattung mit Bildungseinrichtungen und breites Bildungsangebot

Defizite bei leistbaren maßgeschneiderten und thema-tisch fokussierten Immobilien für junge, innovative Kleinst- und Kleinunternehmen

Geringe/unzureichende Kooperation zwischen Unter-nehmen und Forschungseinrichtungen

Zugangsbarrieren für KMUs zu F&E Aktivitäten und Ergebnissen und geringe Innovationsleistung bei kleinen Unternehmen (unter 50 MitarbeiterInnen) Ungenügende Forschungskapazitäten bzw. For-schungsaktivitäten ansässiger Unternehmen und Man-gel an Arbeitsplätzen in der Forschung

Zugang zu Finanzierung von F&E für kleinere Betriebe unzureichend

Entwicklungschancen Entwicklungsrisiken

Kompetenzschwerpunkte in technologieorientierten Wachstumsbranchen

Bestehende Cluster und innovationsaktive Branchen Vorhandenes Potenzial an innovativen KMUs und Erfahrung der Betreuung und Standortentwicklung Vorhandene Qualifikationen im Zusammenhang der funktionalen Rolle Wiens als „Tor“ zu den Mittel-Ost und Südost-Europäischen Ländern

Bedeutsames Diversitätspotenzial

Steigender Anteil von KMUs mit geringen F&E Aktivi-täten und ungünstige Zugangsbedingungen zu For-schungsergebnissen und -aktivitäten

3. Integrative Stadtentwicklung

Stärken Schwächen

Hohe Lebens- und Freizeitqualität

Gute Standortbedingungen für betriebliche Entwick-lung

Qualitativ hochwertiger Wohnraum und Versorgungs-strukturen

Kulturelle Vielfalt

Vielfalt natürlicher Lebensräume und schützenswerter Gebiete

Hohes Umweltbewusstsein

Gut entwickeltes hochwertiges Verkehrsangebot im öffentlichen Verkehr und Bevorzugung vom Umwelt-verbund und gute regionale Anbindung

Innerstädtisch unterschiedliche Arbeitsplatzentwick-lung und Mangel an Arbeitsplätzen in bestimmten Stadtteilen

Unzureichende Wohn- und Lebensqualität in bestimm-ten Stadteilen (z.B. Gründerzeitstadt)

Zunehmende Belastungen durch Verkehrslärm, Schad-stoffe, Feinstaub, Ozon

Unzureichende Grün- und Freizeitflächen in den dichtbebauten Stadtgebieten

Entwicklungschancen Entwicklungsrisiken

Hohes Potenzial an Flächen zur Standortentwicklung sowohl im innerstädtischen als auch im Stadterweite-rungsbereich

Bestehende räumlich spezifizierte Entwicklungsstrate-gien und Pläne sowie Ansätze integrierter Programm-planung (Zielgebiete)

Bestehende Politikansätze im Bereich Klimaschutz („KliP Wien“, „ÖkoBusinessPlan“)

„Stadt der kurzen Wege“ durch eine sinnvolle Nut-zungsdurchmischung und gute Versorgung mit Freiflä-chen

Stärkung des „Umweltverbunds“ – Öffentlicher Ver-kehr, Rad- und Fußverkehr

Bestehende Kooperationsstrukturen mit AkteurInnen des nationalen als auch des grenzüberschreitenden benachbarten Umlandes

Bestehende Erfahrung im Bereich Ressourceneffizienz und Entwicklung spezifischer Technologien

Konflikte zwischen Wohnnutzung und gewerblicher Nutzung (Lärm, Verkehr, Schadstoffe, ...)

Starke innerstädtische soziale Segregationstendenzen und die Gefahr sozialer Konflikte als Folge dieser sozialen und räumlichen Segregation

Kommunikations- und Akzeptanzprobleme innerhalb der Bevölkerung als Folge verstärkter Zuwanderung Überlastungserscheinungen durch erhöhtes Verkehrs-aufkommen

Sich verschlechternde Umweltproblematik (Lärm, Luft, Emissionen, Flächenverbrauch, ...)

3.7.1 Hauptherausforderungen für das OP Wien

Um die im Kapitel 4 ausgewählte Strategie sowie die im Kapitel 5 definierten Prioritätsachsen und Aktivitäten auf Grundlage der Analyse und SWOT zu untermauern, werden die Hauptherausforde-rungen für das OP Wien im Folgenden zusammengefasst.

In den genannten Bereichen wird die reelle Chance gesehen auch mit den sehr begrenzten Finanzmit-teln des Programms durch strategische Investitionen Umsetzungserfolge zu erzielen.

Her ausfor der ungen im Inter ventionsber eich Innovation und wissensbasier te Wir tschaft

Eine wesentliche Herausforderung besteht darin, die niedrige Innovationsneigung der dominieren-den Kleinst-, Klein- und Mittelbetriebe, die sich primär auf beschränkte finanzielle Möglichkeiten und auf personell-organisatorische Gründe zurückzuführen lässt, zu erhöhen. Hier soll die Überbrü-ckung von Finanzierungsengpässen und das Angebot von spezifischen Unternehmensdienstleistungen stimulierend wirken. Der verbesserte Zugang zu Serviceeinrichtungen und Unternehmensdienstleis-tungen soll Gründungen stimulieren und es KMU ermöglichen, mehr Dynamik in den Bereichen Wachstum, qualifizierte Beschäftigung, Innovation, Export und Kostensenkung zu entwickeln.

Defizite werden in der Bereitstellung von leistbaren maßgeschneiderten und thematisch fokussier-ten Immobilien für junge, innovative Kleinst- und Kleinunternehmen gesehen, an die individuelle Beratungs- und Unterstützungsleistungen angeschlossen sind.

Weiters gibt es Defizite, das Potenzial an Gründungen aus dem akademischen Umfeld heraus zu aktivieren und Gründungen intensiv und individuell bei ihrem Gründungsvorhaben zu unterstützen.

Im Bereich von „Cluster-Organisationen“ wird ein Bedarf festgestellt, speziell das Netzwerk für innovative Unternehmen, sowie Forschungs- und Bildungseinrichtungen im IT-Bereich schwer-punktmäßig weiterzuentwickeln. Durch eine bessere Vernetzung der Akteure soll der Innovations- und Technologietransfer verbessert und eine hohe Anwendungsrelevanz für KMU erreicht werden.

Insgesamt soll dadurch das Spezialisierungsmuster im Wiener Kompetenzfeld IT gestärkt werden.

Eine Informationslücke existiert bei regional verfügbaren Daten im Bereich Innovation als Grundla-ge für eine maßGrundla-geschneiderte Forschungs-, Technologie- und Innovationsförderung in Wien. Hier sollte das regionale Wissensmanagement deutlich verbessert werden.

Her ausfor der ungen im Inter ventionsber eich Integr ative Stadtentwicklung

Die Leitlinie für räumliche Entwicklungsstrategien und -schwerpunkte für die nächsten Jahre gibt der neue Stadtentwicklungsplan „STEP05“ vor. In dieser Leitlinie wurden u.a. spezielle Teile des Stadt-gebietes ausgewählt, in denen aufgrund ihrer Ausgangssituation, erwartbarer Veränderungen und strategischer Absichten in den nächsten Jahren eine hohe Aufmerksamkeit der Stadt erforderlich sein wird.

Das vorliegende Programm kann angesichts der geringen verfügbaren Mittel nicht in allen ausgewie-senen Gebieten Interventionen ermöglichen und Investitionsdefizite ausgleichen, sondern muss sich auf wenige ausgewählte Teilräume konzentrieren, wo besondere Problemlagen zu bewältigen sind, oder wo herausragende Entwicklungspotenziale und Chancen vorliegen, die im gesamtstädtischen Interesse genutzt werden sollen.

Besondere Chancen werden in drei STEP-Zielgebieten („Gründerzeitviertel – Westgürtel“,

„Bahnhof Wien – Erdberger Mais“, „U2 Donaustadt – Flugfeld Aspern“) gesehen, durch eine sinnvolle Bündelung von Aktivitäten, zur integrierten und nachhaltigen Standortentwicklung beitra-gen.

Es geht dabei vorrangig darum:

„Städtische Problemgebiete“ mit partizipativen, integrierten Strategien und durch Verstärkung des sozialen und interkulturellen Dialogs aufzuwerten

Integrative Maßnahmen im Bereich Qualifikation und Beschäftigung speziell in jenen STEP-Zielgebieten mit ausgeprägter Konzentration bestimmter sozialer Bevölkerungsgruppen zu set-zen, und

Neue Lebens- und Wirtschaftsstandorte im gesamtstädtischen Interesse zu entwickeln.

Der integrierte Ansatz bedeutet, Maßnahmen und Projekte zu entwickeln und umzusetzen, die sowohl zu einer Aufwertung des Standortes und zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit als auch zum Abbau der Segregation beitragen.

Neben diesen - auf bestimmte Teilräume bezogene – Herausforderungen, existieren Probleme, die den urbanen Gesamtraum betreffen und denen nur auf gesamtstädtischer Ebene begegnet werden kann.

Eines der massivsten Probleme ist das stark steigende Individualverkehrsaufkommen im Wirt-schafts- und Personenverkehr, das zur Belastung der Bevölkerung und der Umwelt beiträgt. Im beschränkten Programmrahmen stellt sich die Herausforderung die Entwicklung eines neuartigen Verkehrsmanagementsystems für die „Vienna Region“ (Wien, Niederösterreich und Burgenland) zu unterstützten, das zur Förderung einer sicheren, umweltfreundlichen und intelligenten Mobilität beiträgt.

Im Handlungsfeld Klimaschutz stellt nicht nur der vorgenannte Verkehrsbereich eine besondere Herausforderung dar, sondern auch die verbesserte Ressouceneffizienz und die Verringerung schädli-cher Umweltauswirkungen bei Betrieben ist von besonderer Bedeutung. Hier kann das Programm ausgewählte betriebliche Umweltschutzmaßnahmen und ökologische Betriebsberatungen in ganz Wien unterstützten (in den drei ausgewählten STEP-Zielgebieten ist dazu das Betriebspotenzial zu eingeschränkt).

Eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete und einem partizipativen und integrierten Ansatz verpflichtete Stadtentwicklungspolitik bedarf weiters eines intensiven Miteinanders der beteiligten Akteure, Organisationen, Institutionen sowohl in der Phase der Planung und Strategieentwicklung als auch in der Phase der Durchführung und Umsetzung von Maßnahmen. Hier kann im Programmrahmen zur intensiveren Unterstützung der partnerschaftlichen Steuerung und damit zum besseren Wirksamwer-den von Governance-Systemen beigetragen werWirksamwer-den.

3.8 Evaluierungsergebnisse der Programmperiode 2000 – 2006