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Zusammenfassende Darstellung der Ziele und der Maßnahmenplanung

2 Zusammenfassungen

2.4 Zusammenfassende Darstellung der Ziele und der Maßnahmenplanung

Fließgewässer mit flutender Wasservegetation [3260]

Der Wasserkörper von Hasenbach und Zwiefalter Ach besitzt durchgehend flutende Wasser-vegetation in einem überwiegend hervorragenden Erhaltungszustand. Nur in den Ortsberei-chen von Zwiefalten und Zwiefaltendorf ist der Gewässerrand verbaut sowie zwisOrtsberei-chen Gos-senzugen und Zwiefalten der Gewässerlauf begradigt; trotzdem ist der Erhaltungszustand des Lebensraumtyps hier noch als gut zu erachten. Aktuell sind keine Maßnahmen zur Erhaltung und Entwicklung notwendig. Die langfristige Entwicklung der Bestände sollte jedoch, insbe-sondere unter dem Aspekt des Nährstoffeintrages aus den angrenzenden, landwirtschaftlich genutzten Flächen, beobachtet werden.

Wacholderheiden [5130]

Im Gebiet existieren vier Wacholderheidenkomplexe, die aktuell beweidet werden. Zur Erhal-tung ist die Fortführung der bisherigen Maßnahmen erforderlich (Schafbeweidung, Gehölz-pflege zur Offenhaltung). Was die Habitatstruktur betrifft, ist allerdings nur das Digelfeld her-vorragend ausgebildet. Für die übrigen Wacholderheiden sind zur Entwicklung einer besseren Habitatstruktur die Entfernung von Gehölzen, eine Pflegemahd und eine insgesamt effektivere Beweidung erforderlich.

Kalk-Pionierrasen [6110*]

Alle Erfassungseinheiten befinden sich in einem optimalen Zustand auf natürlichen Standor-ten. Zurzeit sind keine Maßnahmen erforderlich, die weitere Entwicklung sollte jedoch beo-bachtet werden.

Kalk-Magerrasen [6210, Subtyp 6212]

Der Lebensraumtyp Kalk-Magerrasen spielt im Gebiet nur eine untergeordnete Rolle und ist als Relikt einer ehemaligen, wesentlich großflächigeren Beweidung der Albhochfläche zu se-hen. Die aktuellen Flächen liegen beweidungstechnisch isoliert bzw. im Wald oder unmittelbar am Waldrand und können überwiegend wohl nur durch Mahd (oder Standweide) erhalten wer-den.

Kalk-Magerrasen, orchideenreiche Bestände [6210*]

Die orchideenreichen Bestände des Kalk-Magerrasens sind auf eine Fläche westlich Lange-nenslingen beschränkt. Diese Fläche liegt am Waldrand mit angrenzendem Ackerbau und ist für eine Weidenutzung zu klein und zu isoliert. Daher kann sie, wie die übrigen Kalk-Magerra-sen, wohl nur durch Mahd erhalten werden.

Feuchte Hochstaudenfluren [6430]

Dieser Lebensraumtyp kommt im Gebiet nur an einer Stelle, am Austritt des Hasenbaches aus dem Wald, großflächiger vor und ist in einem hervorragenden Erhaltungszustand. Aktuell sind keine Maßnahmen notwendig. Die langfristige Entwicklung der Bestände sollte jedoch beo-bachtet werden.

Magere Flachland-Mähwiesen [6510]

In der Regel reicht eine zweischürige Mahd mit teilweise späten Schnittzeitpunkten und mit leichter Erhaltungsdüngung zur Erhaltung des Lebensraumtyps aus. Der erste Schnitt sollte frühestens zur Blüte des Glatthafers, alternativ zur Samenreife des Wiesen-Bocksbarts (bei-des ca. Mitte Juni) erfolgen. Der zweite Schnitt sollte erst nach einer Ruhephase von 6 bis 8 Wochen nach der ersten Nutzung erfolgen. Die Wiesen sollten nicht großflächig innerhalb ei-nes kurzen Zeitraums gemäht werden, damit die dort lebenden Kleintiere nicht schlagartig all ihre Nahrungs- und Schutzhabitate verlieren.

Kalktuffquellen [7220*]

Der im Gebiet nur im Wald vorkommende Lebensraumtyp ist überwiegend nur durchschnittlich entwickelt; eine Ausnahme bildet die Kalktuffquelle bei Wimsen, die mit sehr gut bewertet wurde. Durch Minimierung von Stoffeinträgen sowie Tritt- und Befahrungsbelastungen kann eine Verbesserung des Erhaltungszustandes erzielt werden. Ebenso sollte die Wasserversor-gung bei anthropogen beeinträchtigten Quellen verbessert werden.

Kalk-Schutthalden [8160*]

Alle Erfassungseinheiten befinden sich in einem optimalen natürlichen Zustand. Zurzeit sind keine Maßnahmen erforderlich, die weitere Entwicklung sollte jedoch beobachtet werden.

Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation [8210]

Das Vorkommen des Lebensraumtyps besitzt seinen Schwerpunkt im Wald; im Offenland wur-den nur wenige Felsbildungen erfasst. Insgesamt ist der Erhaltungszustand mit hervorragend zu bewerten. Zurzeit sind keine Maßnahmen erforderlich, die weitere Entwicklung sollte jedoch beobachtet werden.

Höhlen und Balmen [8310]

Bei der Mehrzahl der erfassten Gebilde handelt es sich um kleinere Höhlen und Balmen mit geringer Tiefe und Dimension. Relief und die natürliche Dynamik sind nicht oder nur unwe-sentlich beeinflusst; entsprechend hervorragend ist der Erhaltungszustand. In den meisten Er-fassungseinheiten sind zurzeit keine Maßnahmen erforderlich, die weitere Entwicklung sollte jedoch beobachtet werden. In drei Erfassungseinheiten müssen Maßnahmen zur Beseitigung von Ablagerungen oder zur Besucherlenkung ergriffen werden.

Entwicklungsziele werden keine formuliert.

Waldmeister-Buchenwald [9130], Orchideen-Buchenwälder [9150], Schlucht- und Hang-mischwälder [9180*]

Im Wald ergibt sich aus den Erhaltungszielen, nämlich der Bewahrung der Waldlebensraumty-pen in ihrer vorhandenen räumlichen Ausdehnung sowie in ihrem bestehenden Zustand mit ihren charakteristischen und regionaltypischen Tier- und Pflanzenarten, als wesentliches In-strument die Beibehaltung der Naturnahen Waldwirtschaft. Diese Form der Bewirtschaftung berücksichtigt naturschutzfachliche Ziele in hohem Maße.

Die auf eine Zustandsverbesserung gerichteten Entwicklungsziele zielen vor allem auf eine Anreicherung wertbestimmender Strukturen, v. a. von Totholz, Altholz und Habitatbäumen.

Auenwälder mit Erle, Esche und Weide [91E0*]

Die nur sehr vereinzelt im Gebiet als Galeriewälder vorkommenden Auenwälder mit Erle, Esche und Weide sind vielfach aus natürlicher Gehölzsukzession entstanden und müssen in ihrer Ausprägung erhalten werden. Nur stellenweise sind sie aus Gehölzpflanzungen hervor-gegangen. Hier ist das Ziel, mittelfristig eine naturnahe Baumartenzusammensetzung zu etab-lieren. Im Abschnitt südwestlich Baach bis nördlich Zwiefaltendorf erscheint eine Entwicklung des LRT an den nördlichen bzw. östlichen Ufern der Ach sinnvoll.

Grünes Besenmoos [1381]

Zum Erhalt der Lebenstätten des Grünen Besenmooses trägt am meisten eine naturnahe, standortgerechte Baumartenzusammensetzung mit starken Altholzbeständen bei. Träger-bäume sollten markiert werden um eine versehentliche Fällung zu vermeiden. Zudem sollte das Kleinklima um die Trägerbäume unverändert bleiben.

Frauenschuh [1902]

Die Erhaltung der Frauenschuh-Vorkommen mit ihren spezifischen Ansprüchen an die Boden-verhältnisse und den Lichthaushalt erfordert gezielte Maßnahmen zur Steuerung von Baum-artenanteilen und Lichteinfall. Darüber hinaus sind Maßnahmen zum Schutz vor direkten Be-einträchtigungen durch Menschen nötig.

Groppe [1163]

Die Groppe besiedelt bis auf die gestauten Gräben bei Gossenzugen alle ganzjährig wasser-führenden Fließgewässer im Gebiet, d. h. den Hasenbach und vor allem die Zwiefalter Ach, komplett in teilweise hohen Individuenzahlen. Für die Erhaltung des bestehenden Zustandes genügt es, die bisherige Nutzung von Gewässern und Umland beizubehalten. Zurzeit sind keine Maßnahmen erforderlich, die weitere Entwicklung sollte jedoch beobachtet werden. Als Entwicklungsmaßnahme wird die Anlage einer Fischaufstiegsanlage oberhalb der Forellen-zuchtanlage nördlich Gossenzugen vorgeschlagen

Großes Mausohr [1324]

Zur Sicherung des Jagdhabitates des Großen Mausohrs sollen unterholzarme Laubwälder mit ausgeprägtem Altholzschirm - im Idealfall für das Gebiet Buchen-Hallenwälder - erhalten und gefördert werden. Ebenso spielt hier an den Wald angrenzendes kurzrasiges Offenland (Kalk-Magerrasen, Wacholderheiden) eine wichtige Rolle. Im Zuge der Waldentwicklung ist weiter-hin die Erhaltung sowie die Förderung von Höhlen- und Biotopbäumen als Zwischenquartiere von großer Bedeutung.

Biber [1337]

Der Biber besiedelt die Zwiefalter Ach von unterhalb des Wehres bei der Wimsener Höhle bis zur Mündung mit insgesamt drei Familienverbänden. Insgesamt ist der Erhaltungszustand des Bibers mit hervorragend zu bewerten. Für die Erhaltung des bestehenden Zustandes genügt es, die bisherige Nutzung von Gewässern und Umland beizubehalten. Zurzeit sind keine Maß-nahmen erforderlich, die weitere Entwicklung sollte jedoch beobachtet werden.