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Wirtschaftlicher Strukturwandel

Im Dokument Raum für Wirtschaft (Seite 21-24)

Energie, Berg-bau

Ver-arbeit.

Gew.

Bau- ge-werbe

Finanz-Untern.

Dienstl.

Öff. u.

Persönl.

Dienstl.

Handel, Gast-gew., Verkehr

Wirtschaftlicher Strukturwandel

Wie in Abbildung 4 dargestellt, ist der Dienstleistungssektor in Bonn/Rhein-Sieg im Vergleich zu NRW bezie-hungsweise Deutschland insgesamt sehr stark vertreten. Das Gewicht der drei Dienstleistungsabteilungen an der gesamten Wertschöpfung der Region beträgt knapp 84 Prozent, das ist eindeutig der Spitzenwert auf Landesebene. Allein in den beiden Bereichen Finanz- und Unternehmensdienstleister sowie Öffentliche und Persönliche Dienstleistungen werden knapp zwei Drittel (66,7 Prozent) der Wertschöpfung erwirtschaftet.

In Land und Bund ist der kumulierte Anteil aller drei Dienstleistungsabteilungen nur unwesentlich höher (70,3 beziehungsweise 69,5 Prozent).

Die Wirtschaftsabteilung Handel, Gastgewerbe und Verkehr ist dagegen in der Region leicht unterre-präsentiert (16,8 Prozent). Um knapp die Hälfte unter den landes- und bundesweiten Durchschnittswerten liegt der Anteil des Verarbeitenden Gewerbes an der Wertschöpfung der Region (11,6 Prozent). Legt man die Zahl der Erwerbstätigen statt die der Wertschöpfung zugrunde, dann verschieben sich die Gewichte, wie auf Bundesebene, zugunsten der beiden Wirtschaftsabteilungen Handel, Gastgewerbe und Verkehr sowie Öffentliche und Persönliche Dienstleistungen.

Knapp zwei Drittel aller Beschäftigten (64,4 Prozent) sind in den beiden Dienstleistungsabteilungen beschäftigt, obwohl deren kumulierter Anteil an der Wertschöpfung lediglich 49,5 Prozent beträgt. Um-gekehrt sind im Bereich Finanz- und Unternehmensdienstleister in der Region Bonn/Rhein-Sieg, trotz des hohen Anteils an der regionalen Wertschöpfung (34,0 Prozent), nur 19,4 Prozent aller Erwerbstätigen be-schäftigt. Über die letzten 15 Jahre hat sich die Wertschöpfung der Finanz- und Unternehmensdienstleister

Abb. 5: Bedeutung und Entwicklung der Wirtschaftsabteilungen Veränderung 1993-2007

Anteil der Wirtschaftsregion an Deutschland 2007

Quelle: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung der Länder; eigene Schätzung. Alle Werte sind als Durchschnittswerte aus dem jeweiligen Jahres- und Vorjahreswert berechnet.

Baugewerbe

Finanz- und Unternehmensdienstleister Handel, Gastgewerbe und Verkehr

Öffentliche und Persönliche Dienstleistungen Verarbeitendes Gewerbe

Gesamtwirtschaft

Abb. 6: Entwicklung der Wirtschaftsabteilungen im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen

Durchschnittliche jährliche Veränderungsrate Durchschnittliche jährliche Veränderungsrate

1993-2007 2003-2007

Quelle: Volkswirtschaftl. Gesamtrechnung der Länder; eigene Schätzung. Alle Werte sind als Durchschnittswerte aus dem jeweiligen Jahres- und Vorjahreswert berechnet.

Wirtschaftsregion

Wirtschaftliche Entwicklung | Region Bonn/Rhein-Sieg

um 56 Prozent erhöht, das ist mit Abstand der stärkste Anstieg aller Wirtschaftsabteilungen (Abbildung 5). Auch der Bereich Handel, Gastgewerbe und Verkehr entwickelte sich mit einem Zuwachs von rund 30 Prozent günstiger als die Gesamtwirtschaft.

Deutlich niedriger war das Wachstum im Bereich Öffentliche und Persönliche Dienstleistungen (plus 10 Prozent). Im Verarbeitenden Gewerbe und im Baugewerbe verringerte sich die Wertschöpfung leicht (minus 2,0 beziehungsweise minus 0,6 Prozent).

Der maßgebliche Wachstumsmotor der regionalen Gesamtwirtschaft waren damit eindeutig die Finanz- und Unternehmensdienstleister. Knapp 58 Prozent der gesamten Wertschöpfungszunahme wur-den alleine in diesem Bereich erwirtschaftet. Abbildung 6 zeigt, dass sich die Wettbewerbsposition der Finanz- und Unternehmensdienstleister zwischen 1993 und 2007 verbessert hat. Mit einer durchschnitt-lichen Veränderungsrate der Wertschöpfung in Höhe von plus 4,0 Prozent im Jahr, war dieser Wirt-schaftsbereich wesentlich erfolgreicher als in NRW (plus 3,3 Prozent im Jahr). Der Bundesdurchschnitt (plus 3,6 Prozent im Jahr) wurde ebenfalls übertroffen.

Region Bonn/Rhein-Sieg | Wirtschaftliche Entwicklung

Auch der Bereich Handel, Gastgewerbe und Verkehr (plus 2,1 Prozent im Jahr) expandierte stärker als auf Landesebene, er blieb allerdings hinter dem Bundesmittel zurück (plus 2,3 Prozent im Jahr). Das Bauge-werbe schrumpfte in der Region bei weitem nicht in gleichem Maße (minus 0,04 Prozent im Jahr) wie in Land und Bund (beide minus 1,5 Prozent im Jahr).

Im Vergleich zu den jeweiligen durchschnittlichen Wachstumsraten auf Landesebene entwickel-te sich die Wertschöpfung in den Wirtschaftsabentwickel-teilungen Öffentliche und Persönliche Dienstleistungen sowie Verarbeitendes Gewerbe ungünstig. In beiden Bereichen fiel der Zuwachs in NRW um knapp 1,5 Prozentpunkte im Jahr höher aus als in der Region Bonn/Rhein-Sieg. Infolge des wirtschaftlichen Auf-schwungs in den letzten Jahren hat sich das Bild merklich gebessert. Nicht nur die schon vorher er-folgreichen Wirtschaftsabteilungen Finanz- und Unternehmensdienstleister sowie Handel, Gastgewerbe und Verkehr konnten ihren Vorsprung gegenüber der Landesebene weiter ausbauen, auch der Bereich Öffentliche und Persönliche Dienstleistungen entwickelte sich zuletzt, im Gegensatz zu früheren Jahren, ebenfalls besser als im Landesdurchschnitt. Im Bundesvergleich konnten alle drei Dienstleistungsabtei-lungen ihre Wettbewerbsposition verbessern. Das Baugewerbe schnitt auch weiterhin besser ab als in Land und Bund. Nur im Verarbeitenden Gewerbe hat sich die Wettbewerbsposition gegenüber NRW und Deutschland insgesamt zwischen 2003 und 2007 verschlechtert. •

• Die Arbeitskosten sind in der Region zwischen 1993 und 2007 weniger gestiegen als in Land und Bund.

Noch stärker unter dem landes- und bundesweiten Durchschnitt lag die Veränderungsrate der Erwerbs-tätigenproduktivität in der Wirtschaftsregion Bonn/

Rhein-Sieg. Gemessen an den Lohnstückkosten, hat sich die Wettbewerbsposition der Wirtschaftsregion also eher verschlechtert.

• Der Dienstleistungssektor erwirtschaftet mehr als 80 Prozent der gesamten Wertschöpfung. Das höchs-te Wachstum der Wertschöpfung wurde im Bereich Finanz- und Unternehmensdienstleister verzeichnet.

Das Verarbeitende Gewerbe entwickelte sich leicht rückläufig. Erfolgreicher als in Land und Bund waren die Wirtschaftsabteilungen Finanz- und Unterneh-mensdienstleiter sowie das Baugewerbe. In den letz-ten fünf Jahren hat sich die Wettbewerbsposition in allen drei Dienstleistungsabteilungen und im Bauge-werbe verbessert.

• Das Wachstum der Wirtschaftsleistung blieb im Analysezeitraum 1993 bis 2007 sowohl hinter dem landes- als auch hinter dem bundesweiten Durch-schnittswert zurück. In den letzten fünf Jahren war der Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts jedoch höher als in Land und Bund. Anders als noch 1993, liegt die Erwerbstätigenproduktivität in der Wirtschaftsregion aktuell unter dem Landes- und Bundesmittel.

• In keiner anderen nordrhein-westfälischen Wirt-schaftsregion war die Zunahme der Erwerbstätigkeit höher als in Bonn/Rhein-Sieg. Von allen Wirtschafts-regionen in Nordrhein-Westfalen wies Bonn/Rhein-Sieg im Jahr 2007 die zweitniedrigste Arbeitslosen-quote aus. Eine positive Entwicklung der Region zeigt sich auch im Bevölkerungswachstum. Bis zum Jahr 2025 prognostiziert das Statistische Bundesamt für Bonn und den Rhein-Sieg-Kreis einen weiteren An-stieg in der Einwohnerzahl, der im Vergleich zu NRW überdurchschnittlich ausfällt.

Die Wirtschaftsregion Bonn/Rhein-Sieg liegt mit 913.000 Einwohnern und einer Fläche von 1.295 Quadratkilometern im Mittelfeld der nordrhein-westfälischen Regionen. Mit 705 Einwohnern je Quadratkilometer ist die Region, gemessen am Landesdurchschnitt, zwar relativ dicht besiedelt, weil dieser sich auf die Stadt Bonn und den um-liegenden Rhein-Sieg-Kreis beschränkt, die Bevöl-kerungsdichte der anderen Regionen der Rhein-Ruhr-Agglomeration wird allerdings nicht erreicht.

Die Region in Kürze

Wirtschaftliche Entwicklung | Region Dortmund/Kreis Unna/Hamm

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