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Weißenfels

Im Dokument Bauen in Sachsen-Anhalt (Seite 33-36)

Weißenfels entwickelte sich beider-seits der mittleren Saale vor dem Austritt des Thüringer Beckens in das Tiefland von Halle und Leipzig. Es wird angenommen, dass Weißenfels als städtische Siedlung mit relativ re-gelmäßigem Grundriss um 1185 am Fuße der Burg der Wettiner auf dem namensgebenden weißen Felsen zum Großteil auf Saaleschwemm-land angelegt wurde. Ende des 13.

Jahrhunderts erfolgte der Ausbau der Befestigung und der Stadt.

Der im Mittelalter angelegte annä-hernd rechteckige Stadtgrundriss hat ein gitterförmiges Straßennetz und einen rechteckigen Markt. Reste

Gleichzeitig entstanden wirkungs-volle Bürgerhäuser, so dass auf dem mittelalterlichen Stadtgrundriss ins-gesamt die Barockarchitektur des 17.

und 18. Jahrhunderts vorherrscht.

Heute beherbergt das Schloss das städtische Museum mit Ausstel-lungen zur Geschichte des Schuhs, dessen Herstellung, zu völkerkund-lichem Schuhwerk und zum Her-zogtum Sachsen-Weißenfels sowie Sonderausstellungen. Von der Schloss-terrasse bietet sich ein weiter Blick über die Stadt.

Mittelpunkt ist der schöne Markt-platz mit dem barocken Rathaus, der spätgotischen Stadtkirche St. Marien

Objekt:

Novalishaus, Klosterstraße 24 Eigentümer und Bauherr:

Stadt Weißenfels Architekten und Planer:

Ingenieurbüro: UNI-Projekt GmbH, Weißenfels

Statik: Ingenieurbüro Dr.-Ing. Behrens Restauratorin: Dörte Maria Zedler, Naumburg

Zeitraum:

1999 – 2001 Kosten:

818.000 Euro Förderung:

818.000 Euro

Klosterstraße 24 - Novalishaus

Bei dem Anwesen Klosterstraße 24, dem Novalishaus, handelt es sich um eine städtebaulich bedeutsame Eck-bebauung an der Ecke Klosterstraße/

Saalstraße. Das Anwesen selbst be-steht aus einem über eine Freitreppe zugänglichen Haupthaus sowie einem hufeisenförmig angelegten

Hofge-Bruchsteinputzbau in dreigeschossiger Bauweise. In diesem Gebäude sind gegenwärtig die Stadtbibliothek, Ein-richtungen der Stadtverwaltung sowie eine Novalisgedenkstätte unterge-bracht. Im hufeisenförmig angelegten Hintergebäude, welches noch unsa-niert ist, sind ebenfalls Ämter der Stadtverwaltung ansässig.

Daraus ergibt sich die Nutzung der

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Fürstenhaus

Das so genannte Fürstenhaus be-findet sich auf der Nordseite des Schlossberges an der Leipziger Straße zwischen Markt und dem Klingen-platz. Das Fürstenhaus ist von hoher städtebaulicher Bedeutung, da sich das Gebäude durch seine palastartige, reich gegliederte Architektur von den Bürgerhäusern der Stadt deutlich her-vorhebt. Das Fürstenhaus entstand 1673 und wurde während der Her-zogszeit in Weißenfels als Wohnsitz für hochgestellte Hofbeamte genutzt.

Danach befand sich eine Seidenfabrik im Gebäude. Spätere Eigentümer wa-ren Kaufleute. Mit dem Ende der DDR stand das Gebäude 15 Jahre lang leer

und der Verfall drohte. Das Fürsten-haus ist ein außergewöhnliches Klein-od. Der zweieinhalbgeschossige Bau mit hohem Walmdach weist eine re-präsentative Fassadengestaltung auf.

Besonders bemerkenswert ist die Ausstattung des Vordergebäudes.

Die Decke des Mittelsaales im ersten Obergeschoss ist eine symmetrisch gestaltete Neun-Felder-Decke mit aufwendigen Stuckaturen.

Nach mehrjähriger Bauzeit gelang es, diesen bedeutenden Barockbau in neuem „alten“ Glanz erstrahlen zu las-sen. Im Anbau wurden ein modernes Treppenhaus sowie die Nebenanlagen untergebracht. Genutzt wird das Ge-bäude seitdem als Standesamt und für kulturelle Veranstaltungen.

Objekt:

Francoishaus, Promenade 25 Bauherren:

Beate Caspar, Stefan Jung, Weißenfels Francoishaus, liegt im auslaufenden Bereich der Straße vom Busbahnhof zur Saale hin und ist aufgrund seiner exponierten Lage im Kurvenbereich weithin sichtbar. Das Gebäude, er-baut im Jahr 1665, ist aus denkmal-pflegerischer wie aus kulturhisto-rischer Sicht eines der wichtigsten Einzeldenkmale der Weißenfelser Alt-stadt. Marie Luise von Francois (1817-1893) war eine bedeutende Weißen-felser Schriftstellerin. Sie lebte von 1862 bis 1874 in dem Haus in der Pro-menade 25, hinter dessen Rückfront direkt die Saale fließt.

Nach jahrelangem Leerstand wurde das Gebäude 1997 von den jetzigen Eigentümern erworben.

Durch aufwendige Sanierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen wurde das Einzeldenkmal wieder einer Nut-zung zugeführt. Der vordere Teil wird vorwiegend gewerblich genutzt. Das Hinter- und Verbindungsgebäude

dienen zu Wohnzwecken. Die Bau-maßnahmen wurden auf ökolo-gischer Basis und in traditioneller Handwerkstechnik ausgeführt.

So wurde zum Beispiel die Außenfas-sade mit Lehmunterputz auf Schilf-rohrmatten und abschließendem Kalk-putz wieder hergestellt. Die Origi-nalfarbe der Fassade aus der Zeit um 1820 wurde nachempfunden.

Im Eingangsbereich des Erdgeschos-ses konnten noch Teile des aus dem 16. Jahrhundert stammenden Vor-gängerbaus erhalten werden. Hier wurden dem historischen Teil als spannungsvoller Kontrast moderne Bauteile gegenübergestellt.

Objekt:

Fürstenhaus, Leipziger Straße 9 Bauherr:

Stadt Weißenfels Architekten:

Projektgemeinschaft Architektur-restaurierung

Grunwald + Burmeister Architekten + COREON, Weimar Zeitraum:

Wernigerode

Die Stadt Wernigerode ist nicht nur in touristischer Hinsicht ein Aushän-geschild des Landes Sachsen-An-halt. Auch architektonisch hebt sie sich von vielen anderen Orten deut-lich ab. Der Zusammenklang von Gebirgslandschaft und Stadtkultur ist selten so eindrucksvoll erlebbar wie vom Wernigeröder Schloss aus, in 170 Meter Höhe über dem Alt-siedelgebiet.

Das Schloss war ursprünglich eine mittelalterliche Burg, die den Weg der deutschen Kaiser auf deren Jagdaus-flügen in der Gegend sichern sollte.

Das erhaltene wertvolle Ensemble der Altstadt ist von nationaler

Be-Rathaus bildete sich ein Straßennetz im Gittersystem. Bis heute blieben viele stattliche Häuser und geschlos-sene Stadträume erhalten.

Insbesondere die nach 1750 gebauten Fachwerkhäuser in Traufenstellung mit ihren gleichmäßig gegliederten Fassaden bestimmen heute das Stadt-bild östlich der Marktstraße bis zur Neustadt.

Die Stadt Wernigerode gehört der Interessengemeinschaft „Deutsche Fachwerkstraße“ an. Unter dem Mot-to „Fachwerk verbindet“ haben sich inzwischen mehr als 100 Fachwerk-städte darin zusammengeschlossen.

Oberpfarrkirchhof

Die Häuser auf dem Oberpfarrkirch-hof umgeben die St. Sylvestrikirche.

Sie gehören zu dem ältesten bekann-ten Siedlungspunkt von Wernigerode.

Das Fachwerkhaus mit der Hausnum-mer 9 befand sich in einem beson-ders schlechten Bauzustand und war dringend sanierungsbedürftig.

Das zweigeschossige Wohnhaus mit seiner barocken Fassade weist mit einem Tonnengewölbe im Keller auf bauhistorisch noch ältere Bestand-teile hin. Zahlreiche Fachwerkbalken

mussten fachmännisch durch Zim-merer bearbeitet oder ausgewech-selt werden.

In enger Abstimmung mit der unte-ren Denkmalschutzbehörde wurden wesentliche Elemente der Barock-fassade erhalten. Fensterläden im Erdgeschoss und das filigrane Tür-oberlicht konnten gesichert und auf-gearbeitet werden.

Die traditionelle Dachdeckung mit den Krempziegeln rundet das Er-scheinungsbild des kleinen zweige-schossigen Fachwerkhauses harmo-nisch ab.

Objekt:

Oberpfarrkirchhof 9,

Sanierung Fachwerkwohnhaus Bauherr:

Katharina Floßmann Architekt:

Dipl.-Ing. Köhler, Wernigerode Zeitraum:

02/2002 – 12/2002 Kosten:

122.000 Euro Förderung:

47.000 Euro

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