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Wahl der Untersuchungsmethode

Im Dokument Die Flora von Saarlouis. (Seite 23-27)

Als Methode wählte ich .. die Rasterkartierung . Einerseits, weil ich aufgrund der Unter-suchungen im Warndt (HUBSCHEN u. MAAS 1979) mit dieser Methode und ihren Schwie-rigkeiten vertraut wurde und andererseits, weil sie mir am besten geeignet schien, die GrundfragesteIlung zu beantworten .

Üger die Vor- und Nachteile dieser Methode wurde hinreichend diskutiert (vgl. u. a.

HAUPLER 1972, HILBIG 1974,KIENAST 1978, KUNICK 1974,SAUER 1974, SCHÖNFELDER 1974). Zusammenfassend sei an dieser Stelle ein Satz von Herbert SUKOPP zitiert, den er anläßlich eines Kolloqu iumvortrages im November 1980 gesagt hat: "Jeder sollte die

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thode anwenden, die er am besten beherrscht und die der Zielsetzung am ehesten ent-spricht".

Als erster Schritt mußte die gewählte Methode so auf die Fragestellung und das Untersu-chungsgebiet abgestimmt werde.t:1 , daß eine größtmögliche Effektivität gewährleistet war.

Die Untersuchung im Warndt (HUBSCHEN u. MAAS 1979) hatte deutlich gemacht, daß Quadrate der Kantenlänge 250 m eine zu große Heterogenität bezüglich der Nutzungsar-ten aufweisen, als daß sich eine eindeutige Korrelation zwischen Pflanzenverbreitung und Nutzungsarten herstellen ließe.

So wählte ich für die vorliegende Arbeit die Rastergrundfeldgröße 1 ha, was einer Kanten-länge von 100 m entspricht. Damit ist eine Nutzungshomogenität innerhalb der Quadrate vorhanden, und das Stadtgebiet kann weitgehend durch Untersuchungsquadrate abge-deckt werden .

Größe des Untersuchungsraumes Untersuchte Fläche . .

Rastergrundfeldgröße . . . . . Rasterzahl . . . . Gesamtartenzahl . . . . 4.2. Vorteile der Untersuchungsmethode 4.2.1. Flexibilität

Bei diesem System von Rastergrundfeldern ist es jederzeit möglich, bestimmte Rasterfel-der, aus welchen Gründen auch immer, wegzulassen oder andere in die Untersuchung aufzunehmen. Dies ist wichtig , weil erst während der Kartierung bzw. beim ersten Begang deutlich wird, in welchen Bereichen Quadrate überflüssig sind und wo noch Lücken beste-hen . Bei der vorliegenden Arbeit wurde allerdings das zu Beginn abgesteckte Rastersy-stem weder erweitert noch eingeschränkt.

4.2.2. Reproduzierbarkeit

In einer Zeit, in der die Wissenschaft aus vielerlei Gründen in Kurzfristigkeit und Gegen-wartsbezogenheit verhangen ist und keinerlei langfristigen Konzepte entwickelt, können auch keine Erkenntnisse über dynamische Prozesse erwartet werden, die doch für jede, auf lebendige Systeme bezogene Planung eine entscheidende Rolle spielen.

Deshalb scheint es besonders wichtig, daß dieses System der Rastergrundfelder räumlich so festgelegt ist, daß es ohne weiteres zu einem späteren Zeitpunkt von jedem Bearbeiter nochmals untersucht werden kann. Die Quadrate sind sowohl auf der Deutschen Grund-karte als auch auf einem Plan 1: 10000 genau fixiert. Somit wurde ein System von Dauerflä-chen geschaffen, das bei wiederholter Untersuchung , sei es in 10 oder 20 Jahren, eindeu-tige Aussagen über Veränderungen im Stadtgebiet bezüglich der Flora und derNutzungs-struktur ermöglichen wird .

4.2.3. Homogenität

Die einheitliche Flächennutzung innerhalb der Quadrate ermöglicht eine Korrelation zwi-schen der Verbreitung der Pflanzen und der Flächennutzung .

4.2.4. Grundlage für andere Kartierungen

Die Rasterfelder sind so im Gauß-Krüger-Gitternetz festgelegt, daß die Ergebnisse für an-dere, kleinmaßstäblichere Kartierungen auswertbar sind (z. B. Atlas derGefäßp11anzen des Saarlandes, Minutenfeldkartierung .).

4.3. Verteilung der Rasterfelder im Untersuchungsraum (Abb. 9) 4.3 .1. Innenstadt

Im Vordergrund stand die Idee, ein relativ kleines Gebiet vollständig und flächendeckend zu kartieren, um exakte Angaben über Frequenz, Artenzahl, Artengruppen etc. zu erhalten.

Zu diesem Zweck am besten geeignet schien aufgrund seines regelmäßigen Aufbaus der alte Saarlouiser Stadtkern mit seiner Umgebung (s. Abb. 8 u. 10).

Dieses 1,69 km2 große Gebiet umfaßt neben dem alten Stadtkern auch die Bereiche Saaraltarm, Stadtpark und Lisdorfer Au, enthält also alle wesentlichen Nutzungsarten. Der Begriff "Innenstadt", wie er im Verlauf dieser Arbeit verwendet wird, ist insofern etwas ver-fänglich, als er nicht der gewohnten Auffassung eines dicht bebauten Bereiches ent-spricht. Er steht im folgenden immerfür dieses 169 Quadrate umfassende Rastersystem im Kern des Stadtgebietes (s. Abb. 10).

Quadrat Nr. 13 fällt aus sämtlichen Berechnungen heraus, da seine gesamte Fläche von Gewächshäusern eingenommen wird, die keinen natürlichen Pflanzenwuchs erlauben.

Die Quadrate Nr. 135, 147 u. 148 wurden nur einmal begangen, da mir anfangs das

Betre-I. ten des entsprechenden Industriebetriebes verwehrt wurde .

In die Auswertung nach Artengruppen geht der heterogene Bereich der Innenstadt mit - Ausnahme des Stadtparks nicht mit ein . Hierüber ist ein gesonderter Atlas geplant, der sämtliche Verbreitungskarten sowie weitergehende Informationen über Baualter, Be-bauungsdichte, Artengruppen etc. enhalten wird.

4.3.2. Außenbereich

SHIMWELL 1971 nennt 5 Wege, um die Lage von Untersuchungsflächen zu bestimmen:

- Das subjektive Urteil des Bearbeiters, das die Fläche repräsentativ erscheinen läßt.

- Teilweise zufällig verteilte Flächen (partial random sampies), wobei innerhalb ei-nes subjektiv eingegrenzten Gebietes homogene Teilflächen auf zufällige Weise ausgewählt werden .

- Eine reine Zufallsverteilung (random sampies), wobei auf die Schwierigkeit be-sonders hingewiesen wird, daß subjektive Einschätzungen des Bearbeiters nicht unbewußt doch die Auswahl beeinflussen.

- In Schachbrettmuster regelmäßig verteilte Flächen, was jedoch nur selten ge-genüber zufällig ausgewählten Flächen einen Informationsgewinn bedeutet.

- Eine Reihe aneinanderliegender Flächen in Form eines Streifentransektes.

(aus KUNICK 1974)

Bei dervorliegenden Arbeit kamen die beiden ersten Methoden zur Anwendung . Da es sich bei der Stadt Saarlouis um meinen Geburts- und Wohnort handelt, konnte ich aus einer sehr guten Kenntnis des Raumes heraus mehr oder weniger subjektiv, unterBerücksichti-gung mir bekannter Faktoren (Flächennutzung, abiotische Faktoren), Großnutzungsräu-me ausgliedern, die dann möglichst repräsentativ, derZielsetzung entsprechend, mitQua-draten belegt wurden . D. h., daß innerhalb derGroßnutzungsräume sämtliche großflächig auftretenden Nutzungsarten abgedeckt wurden, wobei die Quadrate innerhalb der Nutzungsarten vom Schreibtisch aus nach dem Zufallsprinzip ausgewählt wurden . Wie richtig diese subjektive Auswahl ist, gilt es an hand des ermittelten Arteninventars und seiner Auswertung nach Artengruppen zu überprüfen.

Im Dokument Die Flora von Saarlouis. (Seite 23-27)