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Wärmepumpen nach Gemeinden zum Stand 30.06.2016:

Im Dokument LANDKREIS LANDKREIS ERDING (Seite 137-140)

Gemeinde Grundwasser-

Wärmepumpe erdwärmesonde/-kollektor-

Wärmepumpe Wärmepumpe über 50 KW

Berglern 18 0 1

Bockhorn 7 1

Buch a. Buchrain 1 1

Stadt Dorfen 5 8

Eitting 20 0

Große Kreisstadt Erding 93 1 1

Finsing 50 1

Forstern 8 1

Fraunberg 9 2

Hohenpolding 1 3

Inning a. Holz 2 0

Markt Isen 4 9

Kirchberg 0 0

Langenpreising 43 0

Lengdorf 4 4

Moosinning 54 0 1

Neuching 14 4

Oberding 32 3

Ottenhofen 18 5

Pastetten 11 3

Sankt Wolfgang 6 0

Steinkirchen 3 0

Taufkirchen/Vils 4 7

Walpertskirchen 1 0

Markt Wartenberg 32 3 2

Wörth 11 3

EnErgiEAtlAs lAndkrEis Erding

zialanalyse zur Nutzung regenerativer Energien

Im Vergleich zum Stand aus dem Energieatlas 2012 hat sich die Anzahl der Wär-mepumpen im Landkreis von damals 351 auf aktuell 510 erhöht. Die Anzahl der Grundwasserwärmepumpen ist dabei um einhundert und die der Wärmepumpen mit Erdwärmesonde/-kollektor um 12 Stück gestiegen.

Die Beheizung mittels Wärmepumpe ist besonders gut geeignet für Gebäude mit relativ geringem Heizwärmebedarf (umfassende Sanierungen und Neubauten) und möglichst großen Heizflächen sowie geringen Heizwasser-Vorlauftemperaturen.

Die zukünftige Ausnutzung der Erdwärme ist daher abhängig von der Sanierungs-rate von Bestandgebäuden und von der Neubautätigkeit (Im Durchschnitt der Jah-re 2009 bis 2013 wurden jährlich rund 290 Häuser mit einer oder zwei Wohnungen fertig gestellt) im Landkreis.

Für eine theoretische Potenzialanalyse kann laut Erfahrungswerten des Ingenieur-büros Schletter [Vgl. Energieatlas Landkreis Erding 2012; Kapitel 3.2.5.1] und Aus-wertung des Kartenmaterials im Energieatlas Bayern angenommen werden, dass bei rund 50 Prozent des Gebäudebestandes im Landkreis eine Beheizung durch oberflächennahe Geothermie mittels Wärmepumpen möglich ist. Daraus ergibt sich bei durchschnittlicher Leistung und durchschnittlicher Laufzeit und einem un-gefähren Gebäudebestand von 22.000 Einfamilienhäusern im Landkreis Erding ein theoretisches Wärmepotenzial von jährlich ca. 220 GWh.

Rechnerisches Wärmepotenzial aus oberflächennaher Geothermie: 220 GWh/a

3.4.6.2 Tiefengeothermie

Bei der Nutzung von Tiefengeothermie wird die Erdwärme über Tiefbohrungen zwischen 400 Metern und mehreren Kilometer gewonnen. Die hydrothermale Geo-thermie nutzt Heißwasser-Vorkommen im tieferen Untergrund (mit Temperaturen von ca. 40° bis über 100°C).

Diese werden üblicherweise mit zwei Bohrungen („Doublette“) erschlossen, über die das heiße Wasser gefördert und im Hinblick auf eine nachhaltige Nutzung wie-der in den Aquifer reinjiziert wird. Die Wärmeenergie kann bei ausreichend hohen Temperaturen in einer geothermischen Heizzentrale direkt über Wärmetauscher an den Heiznetzkreislauf übertragen werden; andernfalls müssen Wärmepumpen zwischengeschaltet werden.

Bei ausreichend hohen Temperaturen (über 80°C) und Ergiebigkeiten ist auch eine geothermische Stromerzeugung möglich, wobei eine Nutzung in Kraft-Wärme-Kopplung aus ökologischer und ökonomischer Sicht von Vorteil ist. Ein Sonderfall der hydrothermalen Geothermienutzung ist die balneologische Nutzung von war-men oder heißen Tiefenwässern in Thermalbädern.

Aus folgender Karte werden die Gebiete in Südbayern mit günstigen geologischen Verhältnissen zur Nutzung der Tiefengeothermie ersichtlich. Hier sieht man eine gute Nutzungsmöglichkeit für eine hydrothermale Wärmegewinnung im Landkreis Erding.

Abb. 27: Geothermie in Bayern; Quelle: © Bayerisches Landesamt für Umwelt [72]; eigene Darstellung

Die geologischen Verhältnisse in Bayern zur wirtschaftlichen geothermischen Nut-zung von Tiefenwässern sind im bundesweiten Vergleich als günstig einzuschät-zen. Das größte Potenzial für eine hydrothermale Energiegewinnung liegt dabei im Gebiet südlich der Donau im Malmkarst des süddeutschen Molassebeckens [74].

Nord 2.000 1.000 0m NN 1.000 2.000 3.000 4.000 5.000 6.000 7.000

süd 2.000 1.000 0m NN 1.000 2.000 3.000 4.000 5.000 6.000 7.000

Donau Isar

Straubing Erding München Sauerlach Holzkirchen

35°C 65°C

Thermalwasser führende Kalksteinschicht (Malm)

93°C 143°C 140°C

Abb. 28: Geothermische Nutzung der Thermalwasserführende Kalksteinschicht (Malm) im süddeutschen Molassebecken; Quelle: Gemeindewerke

EnErgiEAtlAs lAndkrEis Erding

zialanalyse zur Nutzung regenerativer Energien

Laut Bayerischen Landesamt für Umwelt [72] sind in Bayern derzeit etwa 20 Anlagen zur geothermischen Wärmegewinnung in Betrieb. Der Großteil davon im Großraum von München. Davon wurden in 2014 fünf Anlagen zusätzlich zur geothermischen Stromerzeugung genutzt. Insgesamt werden dabei rund 71 GWh Strom pro Jahr produziert, womit etwa 20.000 Haushalte versorgt werden können.

3.4.6.3 Geothermie in erding

Das Geothermieheizwerk in Erding gehört zu den Pionieranlagen für die Nutzung der Erdwärme in Europa. In der Großen Kreisstadt Erding wurde im Jahr 1983 bei Suchbohrungen zur Erschließung von Ölvorkommen in einer Tiefe von etwa 2.350 Metern eine 65°C heiße Thermalwasserquelle entdeckt.

Um diese Energie- und Wasserquelle zu nutzen, gründeten Landkreis und Stadt Er-ding den Zweckverband für Geowärme ErEr-ding [76]. Dessen Ziel ist die energetische und stoffliche Nutzung des Thermalwassers. Dies geschieht durch den Betrieb einer Fernwärmeversorgung auf der Basis der Geothermie mit dem Partner Steag New Energies GmbH. Das Geoheizwerk versorgt durch den Betrieb eines Fernwärme-netzes kommunale, betriebliche und private Gebäude sowie die Therme Erding mit Wärme auf Basis des Thermalwassers.

Diese Mehrfachnutzung stellt einen innovativen Beitrag für eine umweltgerechte und nachhaltige Wärme- und Thermalwasserversorgung in der Stadt Erding dar. Fast 15 Prozent des Wärmebedarfs der Stadt Erding wird durch die Nutzung der Geother-mie vor Ort gedeckt.

Das Heizwerk 1 ist bereits seit 1998 in Betrieb. Aufgrund der starken Nachfrage nach ei-ner geothermischen Fernwärmeversorgung erweiterte der Zweckverband Geowärme Erding im Jahr 2006 gemeinsam mit der STEAG New Energies GmbH das Erdwärme-projekt und errichtete ein zweites Geothermieheizwerk. Das bestehende Leitungsnetz wird von beiden Heizwerken versorgt und hat eine derzeitige Länge von 31 Kilome-ter und wird kontinuierlich erweiKilome-tert. Die beiden Heizwerke erreichen derzeit einen Anschlusswert von 67 Megawatt und im Endausbau einen Gesamtanschlusswert von 75 Megawatt, was etwa 20 Prozent des Erdinger Wärmebedarfs entspricht. Dieser Fernwärmeanschlusswert entspricht einer Brennstoffmenge von 7.000.000 Liter Heiz-öl, deren Verbrennung und Verbrauch in Erding vermieden wird. Darüber hinaus wer-den rund 11.000 Tonnen CO2-Emissionen kompensiert.

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