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Vorbereitende Arbei- Arbei-ten zum

Anwohner-schutz

Als vorbereitende Maßnahme wurde das Gesamtgelände im Zeitraum von Dezember 2010 bis Februar 2011 ge-rodet, wobei Baumgruppen an der Vennbahntrasse und zum Schutz der Brander Bevölkerung an der Nord-straße erhalten blieben.

Um Beeinträchtigungen der Anlieger durch die beim Rückbau und der Sa-nierung des Camp Pirotte und die an-schließende Erschließung entstehen-de Großbaustelle auf ein Minimum zu reduzieren, wurde in einem ersten Schritt eine neue Anbindung des Ge-ländes über die Debyestraße/Im Erd-beerfeld nach Westen geschaffen.

Hierzu war es erforderlich, die im Be-reich der neuen Zufahrt stehenden Gebäude zurückzubauen. Für den Rückbau wurde Anfang 2011 ein se-parates Rückbau- und Verwertungs-konzept erstellt, auf dessen Grund-lage die Arbeiten Mitte Februar 2011 öffentlich ausgeschrieben wurden.

Der Komplettabbruch von zwei Ge-bäuden sowie der oberirdische Ab-bruch des dritten Gebäudes liefen ab Mitte April zunächst planungsgemäß.

Eine Überraschung gab es jedoch beim Rückbau der Bodenplatte dieses dritten Gebäudes. Zusätzlich zum bekannten Aufbau wurde auf der Unterseite der oberen 20 cm mäch-tigen Betonplatte eine ca. 0,5 cm dicke anhaftende Asbestzementlage festgestellt. Solch ein Aufbau ist völ-lig atypisch und es ist fraglich, wel-chem Zweck er diente. Der Rückbau der Bodenplatte musste aufgrund der Asbestproblematik eingestellt werden und es wurden mögliche Varianten für das weitere Vorgehen geprüft.

Außenmauern der abgebrann-ten Halle Nr.21

Weitspanni-ge Stahlbeton-halle Nr. 7b

Bürogebäude (Gebäude Nr.3 und 5) Mit achtwöchiger Verzögerung

konn-te Mitkonn-te Juli 2011 der Rückbau der asbesthaltigen Bodenplatte in Angriff genommen werden. Unterhalb der Bodenplatte lagen massive Funda-mente vor, so dass der Tiefenabbruch erst Ende August abgeschlossen wer-den konnte. Gerade noch rechtzeitig, damit Anfang September wie geplant die Straßenbauarbeiten zur Anbin-dung des Camp Pirotte an die Debye-straße/Im Erdbeerfeld beginnen konnten.

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Sanierung der ehemaligen

chemischen Reinigung Schaefer in Mönchengladbach-Rheydt

Rückbau der ehemaligen Betriebshalle August 2010

Auf dem ca. 570 m² großen Alt-standort der ehemaligen chemi-schen Reinigung Schaefer in Mön-chengladbach-Rheydt lagen massive Belastungen des Bodens und der Bodenluft durch leichtflüchtige chlo-rierte Kohlenwasserstoffe (LCKW, ausschließlich Tetrachlorethen) vor.

Die LCKW-Belastungen konzentrier-ten sich auf den Bereich der ehe-maligen Reinigungsmaschinen und erstreckten sich auch auf die östlich angrenzende Brachfläche einer in-solventen Immobilienfirma. Durch Schadstoffeintrag in das ser hat sich im oberen Grundwas-serstockwerk eine mehrere hun-dert Meter lange Schadstofffahne ausgebildet, die sich in nordöstli-che Richtung ausbreitet.

Nach vorlaufender Bodenluftsanie-rung im Kernschadenbereich, erfolg-ten von Anfang August bis Ende Oktober 2010 die Maßnahmen zur Bodensanierung des Altstandortes.

Da sich der Schadensherd teilweise unter dem bestehenden Gebäude der ehemaligen chemischen Reini-gung befand, wurden zunächst die Halle, angrenzende Schuppen und Lagerplätze einschließlich Bodenplat-ten und FundamenBodenplat-ten geordnet rückgebaut und fachgerecht entsorgt.

Die Nordwand der Halle musste bis auf Höhe der Nachbarbebauung er-halten bleiben, da sie gleichzeitig als Wand des Nachbargebäudes dient. Die Nordwand wurde mittels Mauerschnitten vom Abbruchobjekt getrennt und danach als Außenwand hergestellt.

Rodung der östlich angrenzenden Brachfläche Februar 2010

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Bodensanierung September 2010 Beim Abbruch fielen insgesamt 375

Ton-nen Beton und Bauschutt, 76 TonTon-nen kohlenteerhaltige Bitumengemische (Stegdielen mit Teeranhaftungen, Gussasphalt), 5,8 Tonnen A IV Holz, 3,4 Tonnen teerhaltige Dachpappe sowie weitere Abfälle in Kleinmen-gen an.

Die LCKW-Bodensanierung erfolgte anschließend durch selektiven Boden-aushub bis in Tiefen von max. 8,7 Me-tern unter GOK. Die Separierung und Entsorgung von belastetem Boden-material erfolgte gemäß den Ergeb-nissen der Voruntersuchungen anhand von Plänen und Schnitten zur Schad-stoffverteilung sowie unter gutach-terlicher Begleitung.

LCKW-Belastungen > 1.000 mg/kg beschränkten sich auf das Umfeld eines Sickerschachtes der ehemali-gen chemischen Reinigung. Geringer belastetes Bodenmaterial mit LCKW-Gehalten bis 100 mg/kg lag vornehm-lich im Teufenbereich von 3 Metern bis 6 Metern unter GOK vor.

Die Rückverfüllung der Baugrube er-folgte mit separiertem unbelastetem Aushubboden und zusätzlich ange-liefertem unbelastetem Material.

Abschließend wurde Rasen eingesät.

Nach Abschluss der Bodensanierung wurde die seit April 2009 am Standort betriebene Grundwassersanierungs-anlage von der Brachfläche auf den sanierten Altstandort umgesetzt. Die Grundwassersanierung wird seit An-fang 2011 durch die Stadt Mönchen-gladbach alleine weitergeführt.

Anfang 2011 wurde der sanierte Altstandort Schaefer von der Stadt Mönchengladbach an einen Anlieger veräußert. 80 % des Verkaufserlö-ses fielen dem AAV als Maßnahmen-träger zu. Der Verkauf der sanierten östlich angrenzenden Brachfläche ist in Vorbereitung.

Sanierter Standort mit Grundwassersanierungsanlage (in blauem Container), August 2011

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Eine weitere Altlast im AAV-Maßnah-menplan steuert auf ihre endgültige Beseitigung zu. Auf der Grundlage eines öffentlich-rechtlichen Vertra-ges haben sich die Stadt Solingen und der AAV zu einer gemeinsamen Sanierung entschlossen. Nachdem in den letzten Jahren umfangreiche Erkundungs- und Planungsarbeiten durchgeführt wurden, wird in Solin-gen noch Anfang 2012 der Rückbau und die Bodensanierung auf dem Gelände der ehemaligen Galvanik Goldau beginnen.

Das wahrscheinlich schon seit 1919 als Galvanikstandort genutzte Areal wird nach der Insolvenz des letzten Betreibers im Jahr 2005 nach um-fangreichen Untersuchungen des Bodens und des Grundwassers nun-mehr durch einen Bodenaustausch revitalisiert und für eine hochwerti-ge Wohnbaunutzung vorbereitet.

Die Stadt Solingen ist heute Grund-stücksbesitzerin und hat mit dem Bebauungsplanentwurf die pla-nungsrechtlichen Voraussetzungen für eine Bebauung mit Einfamilien-häusern geschaffen. Das Gelände der ehemaligen Galvanik ist dabei nur ein Teil des gesamten Bauareals.

Hier soll Baugrund für etwa zehn Häuser entstehen.

Die Altlastensanierung ermöglicht es, ein von seiner Lage her hoch-wertiges Bauvorhaben zu realisie-ren. Im Südwesten der Sanierungs-fläche grenzen beispielsweise die Kalversterzer Wiesen an, die als hochwertige Feuchtlebensräume als besonders geschütztes Biotop aus-gewiesen sind. Der AAV hat durch die Beauftragung einer artenschutz-rechtlichen Bestandsaufnahme, die von der Biologischen Station Mittlere Wupper durchgeführt wurde, dem besonderen Schutzbedürfnis der Flora und Fauna im Umfeld eines solchen Biotops Rechnung getragen.

Letztendlich konnten die Biologen dem AAV bestätigen, dass das Rück-bau- und Bodensanierungsvorhaben hinsichtlich schützenswerter Arten keine Auswirkungen hat. Dabei kom-men auf der benachbarten Fläche der Kalversterzer Wiesen durchaus lokal seltene Arten, wie der Kleine Blaupfeil vor, eine Libellenart, die den besonderen Schutz des Biotops begründen. Entsprechende Schutz-maßnahmen werden im Rahmen der Sanierungsarbeiten Berücksich-tigung finden.

Sanierung der ehemaligen Galvanik Goldau in Solingen –

Flächenrevitalisierung

durch Schaffung hochwertiger

Wohnbauflächen

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Innerhalb von etwa drei Monaten sollen der Gebäuderückbau und der anschließende Bodenaustausch ab-gewickelt werden. Dabei werden etwa 2.600 Tonnen Bauschutt und etwa 7.000 Tonnen Boden zur Ent-sorgung anfallen.

Der Bodenaustausch wird auf kon-ventionelle Art durch Herstellen und Wiederverfüllen einer Baugrube er-folgen. Eine begleitende Grundwas-serhaltung wird sich auf die Fas-sung des frei zulaufenden Baugru-benwassers und seine Reinigung beschränken.

Der Stadt Solingen wird anschlie-ßend eine grundsätzlich bebaubare Fläche übergeben, die mit kultur-fähigem Oberboden abgedeckt ist.

Die notwendigen Verdichtungsar-beiten für die Wohnbebauung wer-den nicht schon im Rahmen der Sanierung durchgeführt, um eine weitgehende Planungsfreiheit für die zukünftigen Bauherren zu erhalten.

Bebauungsplan mit Sanierungsfläche

Kleiner Blaupfeil

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Auf dem Standort der ehemaligen

„Dr. Kohl GmbH & Cie. Dachbelag- und Bautenschutzmittelfabrik“ im südlichen Stadtgebiet von Dorsten wurden über 100 Jahre lang vor allem Dachpappen produziert, wobei bis ca. 1950 ausschließlich und bis ca. 1965 überwiegend Teer als Aus-gangsprodukt eingesetzt wurde.

Seit der Stilllegung des Betriebs im Jahre 2001 wurde das Fabrikgelände nicht mehr gewerblich genutzt, die ehemaligen Betriebsgebäude und Produktionsanlagen sind allerdings noch fast vollständig vorhanden.

Teilweise befinden sich auf dem Ge-lände noch flüssige oder pastöse Produktreste in Silos und in unterir-dischen Behältnissen.

Ehemalige Dachpappenfabrik

Dr. Kohl in Dorsten

Seit 2005 wurden das Fabrikgelände und dessen nähere Umgebung in mehreren Schritten auf Schadstoff-gehalte im Boden, im Grundwasser, im Oberflächenwasser und in der Boden- bzw. Raumluft untersucht.

Dabei zeigten sich erhebliche und weiträumig ausgedehnte Belas-tungen des Untergrunds vor allem mit PAK als Hauptbestandteil der früher zur Dachpappenproduktion eingesetzten Teeröle. In dem vom Gelände abströmenden Grundwas-ser hat sich im Laufe der Jahrzehn-te eine Schadstofffahne ausgebildet, in der Teerölbestandteile (gelöst und auch in Phase) bis hin zu einem ca. 100 Meter entfernten Bach als natürlichem Vorfluter des Altstand-orts transportiert und über diesen bei hohem Niederschlagsaufkom-men in andere Fließgewässer weiter verfrachtet werden.

Luftbild 2008 mit Kenn-zeichnung der

Betriebsgrund-stücke

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Zur Beseitigung der von diesem Altstandort über die Wirkungspfade Boden-Mensch und Boden-Grund-wasser ausgehenden Gefahren hat der Kreis Recklinghausen die Altlast

„Dr. Kohl“ im Jahr 2007 als Sanie-rungsmaßnahme beim AAV ange-meldet. Entsprechend den boden-schutzrechtlichen Vorgaben wurde unter Federführung des AAV zu-nächst eine umfassende Sanierungs-untersuchung durchgeführt. Neben den PAK als die diesen Altstandort kennzeichnenden prioritären Schad-stoffe wurden dabei auch Bodenver-unreinigungen mit BTEX, MKW und Phenolen sowie Schwermetallbela-stungen in den auf dem Betriebsge-lände weit verbreiteten schlacken-haltigen Auffüllungen festgestellt.

Neben der Sanierungsuntersuchung in Bezug auf die vorhandenen Boden- und Grundwasserkontaminationen war auch eine Bestandsaufnahme und Untersuchung aller noch beste-henden Betriebsgebäude und Pro-duktionsanlagen erforderlich. Daraus wurde ein detailliertes Rückbau- und Entsorgungskonzept als Genehmi-gungsgrundlage für den geordneten Abbruch des Altbestands und für die Entsiegelung der Flächen erarbeitet.

Infolge des langen Zeitraums der Ausbreitung der teerölartigen Schad-stoffe im Untergrund hat sich auf diesem Standort und in den davon betroffenen Nachbargrundstücken ein komplexes Schadensbild in Bo-den und Grundwasser ausgebildet.

Daher wurden zunächst verschiede-ne Sanierungsszenarien für diese Altlast entwickelt und auf die techni-sche Durchführbarkeit sowie auf das sich dabei ergebende Verhältnis von Wirksamkeit, Kosten und Nutzen geprüft.

Nach Festlegung der für diese Alt-last optimalen Vorgehensweise im gemeinsamen fachlichen Austausch zwischen den Verantwortlichen des AAV, des Kreises und der Stadt wur-de das mit wur-der Sanierungsuntersu-chung betraute Gutachterbüro beauf-tragt, einen entsprechenden Sanie-rungsplan auszuarbeiten.

Die noch in diesem Jahr beginnende Sanierungsmaßnahme untergliedert sich gemäß Ausführungsplanung in vier zeitlich aufeinander folgende Abschnitte:

Ausbreitung des Teerölschadens vom Betriebs-gelände in die Umgebung

Rückbau der ehemaligen Be-triebsgebäude und Produktions-anlagen inkl. Tiefenenttrümme-rung und Entsiegelung aller be-festigten Oberflächen. Dabei sind nicht nur große Mengen von kon-taminierter Bausubstanz, sondern auch zahlreiche gefahrstoffhaltige Produktionsreste (Anlagen und Betriebsstoffe) getrennt zu erfas-sen und zu entsorgen.

Quellensanierung durch Boden-austausch im Einzugsbereich einer tief reichenden Teerölgrube und einer ehemaligen Teeröldestillati-onsanlage; damit soll der weitere Eintrag und Transport von leicht mobilisierbaren Teerölbestandteilen

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in bzw. über die grundwasser-gesättigte Zone so weit wie möglich unterbunden werden.

Flächenhafte Aushub- und Entsorgungsmaßnahmen auf dem übrigen Werksgelände;

hierbei handelt es sich vor allem um die Entfernung von schlacke-haltigen alten Tragschichten und Auffüllungen, die im Falle eines Verbleibs eine Gefährdung durch Direktkontakt beinhalten und eine uneingeschränkte neue Nut-zung der Flächen (Wohnbebau-ung) verhindern würden.

Grundwasserfassung und -reinigung zum Schutz des Vor-fluters: da sich die im Laufe der Jahrzehnte über das Grundwas-ser weiträumig verteilten Teeröl-reste nicht vollständig durch Bo-denaustausch entfernen lassen, soll das dem Bach zufließende, vermutlich noch lange Zeit schad-stoffbelastete Grundwasser durch eine geeignet dimensio-nierte Wasserfassung abgefan-gen und von den Schadstoffen befreit werden.

Für die Bodenauskofferung im Be-reich der Schadenszentren (Quel-lensanierung) sind eine Einhausung zur Vermeidung von schädlichen Emissionen (Gase und Stäube) sowie eine Wasserhaltung mit Hilfe einer Spundwand erforderlich. Der Bo-denaustausch außerhalb der durch Teeröle belasteten Bereiche betrifft lediglich oberflächennahe, mit nicht-flüchtigen Schadstoffen belastete Anschüttungen und kann daher ohne derartige aufwendige Begleit-maßnahmen ausgeführt werden.

Die außerhalb des Werksgeländes über das Grundwasser in gelöster Form und z. T. auch als Teeröl in Phase ausgetragenen Schadstoffe lassen sich in bereits überbauten Bereichen (Straßentrasse, Privat-grundstücke mit Wohnhäusern) durch Aushubmaßnahmen allerdings nicht vollständig erfassen. Hier greifen die bereits erwähnten Siche-rungsmaßnahmen für den Vorfluter.

Sämtliche durch die Bodenauskoffe-rung entstandenen Hohlräume müs-sen zur Vermeidung von Sekundär-gefährdungen anschließend mit sau-beren Füll- bzw. Vegetationsböden wieder aufgefüllt werden, die Quali-tätsansprüche an diese Bodenmate-rialien sind im Sanierungsplan fest-gelegt und erfüllen die Anforderun-gen der geplanten künftiAnforderun-gen Nut-zung: die Stadt Dorsten beabsich-tigt, den Altstandort nach erfolgrei-cher Sanierung auf der Grundlage eines Bebauungsplans gemäß § 9 BauGB als Wohnbaugebiet zu ent-wickeln.

Nach der bisherigen Planung soll die Sanierung im Oktober/November 2012 abgeschlossen werden.

Reste der alten Produktionsanlagen auf dem Betriebsgelände

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Das Gelände aus der Vogelperspektive

Gefahrenabwehr

Ehemalige Chemische Reinigung Schurmann in Hamm

Die ehemalige Chemische Reinigung Schurmann befand sich innerhalb eines Wohnviertels im südwestlichen Stadtgebiet von Hamm und wurde auf diesem nur ca. 650 m² großen Grund-stück bis Ende der 1960er Jahre be-trieben. Damals entstanden, wie sich bei Untersuchungen in den Jahren 2002 bis 2006 herausstellte, offenbar durch unsachgemäßen Umgang mit dem chemischen Reinigungsmittel Per (Tetrachlorethen) erhebliche CKW-Verunreinigungen des Untergrunds und des Grundwassers.

Im Jahre 1970 wurden die ehemali-gen Betriebsgebäude abgerissen und stattdessen ein Wohnhaus mit zuge-hörigem Garten errichtet. Der jetzige Grundstückseigentümer erbte das Wohngrundstück in Unkenntnis der Altlastensituation und hat es seitdem ausschließlich als Lebensmittelpunkt für den eigenen Wohnbedarf genutzt.

Der Eigentümer konnte auch nicht zu den Kosten einer Sanierung herange-zogen werden. Somit lag hier eine der Eintrittsvoraussetzungen für den AAV in eine Sanierungsmaßnahme vor, die vom Umweltamt der Stadt Hamm als zuständige Untere Bodenschutz-behörde im Jahre 2008 angemeldet und in den Maßnahmenplan des AAV aufgenommen wurde.

Entsprechend den bodenschutzrecht-lichen Vorgaben führte der AAV zu-nächst eine umfassende Sanierungs-untersuchung durch, um den genauen Schadensumfang auf dem Grundstück und die LCKW-Ausbreitung über das Grundwasser in die Umgebung zu ermitteln und um auf dieser Grundla-ge ein Grundla-geeignetes Sanierungsverfah-ren auswählen zu können. Demnach stellte sich die Belastungssituation zusammenfassend wie folgt dar:

Auf dem Grundstück lagen liche Bodenbelastungen mit Per in zwei durch das Wohnhaus räumlich getrennten Bereichen vor, die bis 5 Meter unter Gelände reichen und teilweise auch benachbarte grundstücke beeinträchtigen.

Diese Per-Belastungen wurden mit dem Grundwasser weit über die Grundstücksgrenze hinaus tragen. Betroffen waren dabei sowohl das oberflächennahe Grundwasser als auch der tiefere, hydraulisch nur unzureichend getrennte Kreide-Aquifer.

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Weiterhin wurde bei den suchungen eine vergleichsweise kleinräumige Bodenkontamination mit Mineralölkohlenwasserstoffen festgestellt, die sich allerdings kaum auf das Grundwasser gewirkt hat.

Im Rahmen einer anschließenden Machbarkeitsstudie mit Betrachtung aller für derartige Kontaminationen grundsätzlich in Frage kommenden Sanierungsverfahren stellte sich die Beseitigung der Schadensquelle mit-tels Bodenaustausch in Kombination mit einer anschließenden Grundwas-serförderung und -reinigung im direk-ten Abstrom der sanierdirek-ten Bereiche als die unter den örtlichen Verhält-nissen hinsichtlich Kosten und Nutzen optimale Vorgehensweise heraus.

Der auf dieser Grundlage erstellte Sanierungsplan wurde von der zu-ständigen Unteren Bodenschutzbe-hörde der Stadt Hamm im März 2011 als verbindlich erklärt und wird nun seit Anfang Juli unter der Federfüh-rung des AAV umgesetzt.

Die Durchführung einer derartigen Baumaßnahme innerhalb eines reinen Wohngebiets erforderte eine sorgfäl-tige Planung mit Einbeziehung aller vor Ort Beteiligten. Dazu gehören in diesem Fall nicht nur die direkt von den Sanierungsarbeiten betroffenen Grundstückseigentümer, sondern we-gen der Baustelleneinrichtung und des Baustellenverkehrs auch das weitere Umfeld, in dem sich u. a. zwei Schulen und eine Kindertagesstätte befinden.