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Zur Gewinnung sowie Auswertung der in dieser Diplomarbeit erhobenen Daten wur-de folgenwur-de Software verwenwur-det:

ArcGis 9.1 Für die Generierung, Verwaltung und Analyse raumbezogener Daten wurde die GIS (Geographisches Informations System) Software ArcGis 9.1 der Firma ES-RI genutzt. Mit ArcMap können verschiedene Features und Datensätze in einem Koordinatensystem dargestellt und verarbeitet werden. Neben der Darstellung der mit dem GPS gemessenen Positionen der erhobenen Daten ermöglicht ArcMap die Rektifizierung von nicht georeferenzierten Daten, die Erstellung benutzerdefinierter Features sowie die Verschneidung verschiedener Informationen. Diese Funktionen stehen ebenfalls in ArcCatalog zur Verfügung. Zur Visualisierung der Daten wurde neben dem ArcMap Layout auch die Möglichkeit der 3D-Darstellung mit ArcScene 9.1. genutzt.

GPS Pathfinder Office 4.0 GPS Pathfinder Office der Firma Trimble wurde zur Nachpro-zessierung der mittels differentiellen GPS aufgenommen Positionsdaten verwendet.

Touratech QV 3.0.135 Die GPS-Software Touratech QV wurde zum Einlesen der mit einem Garmin Hand-GPS-Gerät aufgenommenen Positionsdaten eingesetzt.

Matlab 7.1 Matlab ist eine Software zum Lösen und Visualisieren mathematischer Rech-nungen der Firma The MathWorks, dessen Stärke in der Verarbeitung von Matrizen liegt. Einer Programmiersprache gleich können neben vorprogrammierten Tools auch benutzerdefinierte Programme geschrieben und ausgeführt werden.

Microsoft Excel 2003 Die Software MS Excel der Firma Microsoft bietet eine einfache und weit verbreitete Möglichkeit der Tabellenkalkulation. Sie wurde zur Digitali-sierung, Auswertung und teilweisen Visualisierung der Felddaten gewählt.

Der Hallstätter Gletscher

2.1 Lage und Merkmale

Der Hallstätter Gletscher ist im österreichischen Dachsteingebirge gelegen (4728’50“ N, 1336’50“ O). Geographisch ist das Dachsteingebirge isoliert von den Ber-gen des Alpenhauptkammes und bildet den nordöstlichsten vergletscherten Gebirgszug der Alpen (Abb. 2.1). Mit einer Fläche von 3,04 km2(Stand 2007) ist der Hallstätter Glet-scher der größte GletGlet-scher der nördlichen Kalkalpen. Neben dem Hallstätter GletGlet-scher befinden sich im zentralen Teil der Dachsteingruppe noch sechs weitere Gletscher, deren summierte Fläche geringer ist als die des Hallstätters (Krobath und Lieb, 2004). Begünsti-gend für die Existenz von Gletschern wirken sich im zentralen Teil des Dachsteinstockes die absolute Höhe sowie das Vorhandensein von größeren flachen Karmulden in einer Höhe von über 2500 Metern aus, welche als Firnsammelgebiete dienen. Entlang der zen-tralen Fließlinie beträgt die Länge des Hallstätter Gletschers etwa 1900 m. Nordöstlich ausgerichtet erstreckt sich der Gletscher in einem Höhenbereich von 2178 m bis 2900 m.

Der höchste Punkt des Hallstätter Gletschers liegt unterhalb des Gipfels des Hohen Dach-steins. In Fließrichtung schließt sich ein größeres Plateau an. In der Höhenstufe von 2550 m bis 2650 m befindet sich mit 1,076 km2 mehr als ein Drittel der Gesamtfläche (Abb.

2.1). Nach einer steileren Stufe teilt sich der Gletscher in drei Zungen. Die östliche wird dabei aus einem Becken nördlich des Dirndl genährt. Das Einzugsgebiet der mittleren Zunge befindet sich westlich des im Gletscher gelegenen Eissteins (2654 m). Das unter den Wänden des Kreuzkammes gebildete Eis nährt die westliche Zunge.

Die Teilung des Gletschers in die drei Zungen ist eine Folge der Karstfläche, auf der der Gletscher gelegen ist. Diese Verwitterungsform des Kalkes ist gekennzeichnet durch becken- und dolinenartige Vertiefungen sowie felsige Steilstufen zwischen ihnen.

So wird die am tiefsten reichende, in einer Mulde liegende mittlere Zunge von Felsen flan-kiert. Diese freiliegenden Felspartien erhöhen durch ihre Wärmeleitung und langwellige Abstrahlung die Ablation. Der unterirdische Abfluss des Schmelzwassers ist eine weitere

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Abbildung 2.1: Topographische Übersicht Österreichs (Hydrologischer Atlas, 2003). Der Aus-schnitt zeigt das Dachsteinmassiv mit umliegender Topographie, Fließgewässern und Ortsnamen.

Eigenschaft des Karstgebirges. So tritt das Schmelzwasser des Hallstätter Gletschers wie bereits von Simony (1895) beschrieben am Waldbachursprung zu Tage. Tägliche Schwan-kungen der Wasserführung verzögert zum Abschmelzverhalten des Gletschers, die gerin-ge Wassertemperatur des austretenden Schmelzwassers sowie das deutliche Maximum zur Ablationssaison lieferten eindeutige Hinweise. Endgültig wurde dies von Mayr (1956) un-ter Verwendung einer Pollenanalyse nachgewiesen. Demnach findet sich auch ein Abfluss am Fuße der Dachsteinsüdwand in der Quelle des Marbaches.

Wie in Abbildung 2.1 ersichtlich umgeben mehrere Gipfel sowie bis zu über 200 m hohe Wände den Gletscher. Im Südosten ist der Hallstätter mit dem Schladminger Glet-scher verbunden. Im Süden wird er von Dirndl (2818 m), dem Hohen (2996 m) sowie dem Niederen Dachstein (2934 m) begrenzt. Im Westen schließt sich nach der Simonyscharte der Kamm des Hohen (2837 m) sowie des Niederen Kreuzes (2651 m) an. Die begren-zenden Wände östlich des Gletschers bilden den Kamm des Hohen Gjaidsteines (2794 m).

Abbildung 2.2: Darstellung des Hallstätter Gletschers aus der Karte des Deutschen und Öster-reichischen Alpenvereins, Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen 2003 mit Gletscherstand 1991.

Erreichbar ist der Hallstätter Gletscher zu einem von südlicher Seite durch Über-gang vom mit einer Seilbahn erschlossenen Schladminger Gletscher. Weiter kann man über die nahe der Simonyscharte gelegenen Steinerscharte vom Gosauer auf den Hallstät-ter Gletscher gelangen. Vom nördlich gelegenen Hallstatt sowie dem Koppenkarstein ist der Gletscher ebenfalls über markierte Wege durch die vom Karst geprägte Landschaft zu erreichen. Auf dem Sattel zwischen Dirndl und Hohen Dachstein befindet sich die bewirt-schaftete Seethaler Hütte (Dachsteinwarte). Nördlich des Gletschers ist die Simonyhütte gelegen.

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Fläche (105 m2)

Höhenstufen (m)

Abbildung 2.3: Flächen-Höhenverteilung des Hallstätter Gletschers nach Digitalem Geländemo-dell 2007 (Land Oberösterreich).

Aus klimatologischer Sicht liegt der Hallstätter Gletscher in einer die Entwicklung eines Gletschers begünstigenden Lage. Die von West über Nord bist Ost advehierten Nie-derschläge und feuchten Luftmassen liefern aufgrund von Staueffekten am Alpennord-rand deutlich höhere Niederschlagssummen als diese in inneralpinen Regionen vorzufin-den sind (Abb. 2.1). Damit kann der Gletscher in geringerer Höhe existieren.

Abbildung 2.4: Mittlere Jahresniederschlagsmenge in mm (Hydrologischer Atlas 2003). Im Aus-schnitt rot markiert die Lage des Hallstätter Gletschers.