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Vermischung der Bündnisse

1. Der Neue Bund. Was ist das eigentlich?

1.1 Was ein Leben in der Fülle des Neuen Bundes erschwert

1.1.2 Vermischung der Bündnisse

Ich möchte auf ein weiteres Hindernis zu sprechen kommen: das Leben in der Vermischung von Alter und Neuer Bund. Wie wir be-reits gesehen haben, wurde der Alte Bund abgelöst durch einen besseren Bund, den Neuen Bund. Und hier ist der Knackpunkt: Viele Christen schaffen diesen Übergang in den neuen, besseren Bund nicht, sondern leben zwischen den Bündnissen; vielfach aus Unwis-senheit.

Kurzum, sie leben in einer Vermischung von altem und neuem Bund.

Der Alte Bund wurde zwischen Gott und dem Volk Israel geschlos-sen. Es gab neben den 10 Geboten noch weitere 603 Gesetze, die Thora, die das strengstens befolgen mussten Volk Israel, also die Juden. Sobald sie nur ein Gesetz nicht eingehalten hatten, zog es einen Fluch nach sich. Sie lebten also beständig im „Segen-oder-Fluch-Modus“. Wenn sie sich an alle Gesetze hielten, dann waren sie gesegnet. Wenn nicht, dann musste Gott sie strafen, es kam also Fluch über sie. Schauen wir uns folgenden Vers an: „Denn wer das ganze Gesetz hält, sich aber in einem verfehlt, der ist in allem schul-dig geworden.“ (Jak 2,10) Wenn man nur eines von 613 Geboten nicht halten konnte, war man an allen schuldig geworden. Deshalb hatten die Juden die Möglichkeit Opfer zu bringen, weil Blut sühnt.

Blutvergießen bringt Rettung für den, der das Opfer bringt. Durch

Alter Bund

Neuer Bund

M E N S C H

das Blut wurden die Juden von ihren Übertretungen freigespro-chen.

Im Neuen Bund, der zwischen Gott und Jesus geschlossen wurde, ist dies nun alles ganz neu geworden. Wir leben nicht mehr in dem

„Segen-oder-Fluch-Modus“. Wir müssen auch nicht mehr opfern, da Jesus Christus ein Opfer für alle Zeiten gebracht hat: Nämlich sich selbst. Er litt für uns und starb am Kreuz. Aber er ist auferstan-den von auferstan-den Toten und lebt. Dies ist vor über 2000 Jahren gesche-hen, damit wir gerettet würden. Und zwar ein für alle Mal! Wir sind als Christen mit Jesus verbunden und leben in Seinem Sieg.

Was kennzeichnet nun als diese Vermischung?

Viele Christen glauben, dass die Gebote aus dem Alten Bund auch heute noch für uns Gültigkeit haben. Doch wie wir gesehen haben, wurde der Alte Bund zwischen Gott und dem Volk Israel geschlos-sen und war niemals dazu bestimmt, dass wir uns als „Heidenvöl-ker“ mit diesem Bund verbinden. Für uns gilt seit 2000 Jahren der Neue Bund, den Jesus durch Sein Erlösungswerk für uns erwirkt hat.

Wir sollten uns daher vollkommen von diesem Alten Bund ab- grenzen und hineintreten in das, was Jesus für uns vollbracht hat, weil wir sonst in der Vermischung beider Bündnisse landen.

Ob du von dieser Vermischung geprägt bist, kannst du an folgenden Beispielaussagen überprüfen:

„Wenn ich Mangel erlebe, dann prüfe ich mich ganz genau und suche die Fehler.“

„Irgendetwas muss in meinem Leben falsch laufen!“

„Ich bete nicht genug, ich faste nicht genug, ich glaube nicht genug ...“

„Ich muss mehr leisten!“

„Habe ich nicht genug gespendet?“

Es geht im Endeffekt immer um die Kernaussage: „Wenn du von Gott angenommen sein willst, musst du bestimmte Dinge tun.

Diese bestimmten Dinge sind üblicherweise von Menschen ge-machte Regeln, die ihnen selbst, ihrer Gemeinde oder ihrem Dienst nützen.“6 Was ich mit Gott erleben möchte, hängt immer davon ab, was ich tue oder leiste und wie ich es mir verdienen kann. Dem zugrunde liegt ganz oft, dass wir versuchen, aus uns selbst gut zu sein. Die Bibel spricht hier von Selbstgerechtigkeit und „toten Wer-ken“. Wir tun anscheinend etwas für Gott, weil unser Herz glaubt, dass es sich die Gnade und Gerechtigkeit Gottes immer wieder ver-dienen muss.

Zu diesem Thema möchte ich dir das „Die 2 Bäume“

von Esther Baumann empfehlen. Es handelt von den beiden Bäumen aus dem Garten Eden: Der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse und der Baum des Lebens. Am Baum der Erkenntnis geht es fortwährend um „Richtig oder Falsch“. Der Baum des Lebens hingegen steht für Jesus selbst, bei dem wir zur Ruhe kommen, weil unser Herz davon überzeugt worden ist, dass alles bereits vollbracht ist und wir nichts, aber auch gar nichts mehr dazu beisteuern können und müs-sen.

Es geschieht also ein Wechsel von „Ich muss, ich muss, ich muss…“

hin zu „Er hat, Er hat, Er hat…“. Ich kann mich fallen lassen und in Ihm ruhen! Wie wunderbar, oder?

Um das nochmals deutlich zu machen: Wenn wir in der Vermi-schung der beiden Bündnisse leben, dann halten wir uns an einige Gesetze aus dem Alten Bund und leben aber im vollbrachten Werk des Kreuzes, wo Jesus bereits alles für uns erworben hat und wir es nur ergreifen müssen, nicht erarbeiten. Und das ist sehr anstren-gend und lässt uns nicht in die Ruhe Gottes eingehen. Wenn wir zwischen den Bündnissen leben, dann können wir den Neuen Bund in seinem gesamten Ausmaß nicht in unserem Leben erleben.

6 Reinhard Hirtler, Leben in der Fülle des Neuen Bundes (S.21). Aufbruch Verlag

Leider kann ich dieses wichtige Thema der „Bündnis-Vermischung“

nur in aller Kürze anreißen, so dass es sehr wahrscheinlich zu einigen offenen Fragen führen kann. Daher möchte

ich dir empfehlen, das Buch zum „Leben in der Fülle des Neuen Bundes“ von Reinhard Hirtler zu lesen und die Lehren7 zum Neuen Bund online anzuhören.

Tipp: Michael Stadler spricht über „Die Gefahr der Vermischung von neuem und altem Bund“

https://www.youtube.com/watch?v=ejq_XWDA9dk

7 Seminarvortrag „Der Neue Bund und wie sich dein Leben dadurch ändert“, Teil 1, Reinhard Hirtler, 2019, Jesuscrew; https://www.youtube.com/watch?v=_inBftLPTBw&t=3220s

2. Zwei „Herzen“: das organische und das geistliche