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UND WO ZUR VERLIERERSTRASSE?

DATENAUTOBAHN?

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ANWENDUNGSFELDER

Die Anwendungsmöglichkeiten für Datenanalysen sind äu-ßerst vielfältig. Je nach Unternehmensbereich werden unter-schiedliche Anwendungen vorrangig genutzt. In Beschaf-fung, Einkauf und Logistik werden Datenanalysen vor allem für das Stammdaten- und Datenqualitätsmanagement ver-wendet. Die Produktionsplanung ist die am häufigsten ge-nutzte Anwendung in Produktion und Betrieb. Während im Marketing und Vertrieb die Kundenanalyse im Vordergrund steht, dominieren bei Finanzen, Steuern und Compliance Datenanalysen für das Anwendungsfeld Risikomanagement.

Datenanalysen sind überall gefragt.

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Abb. 13

Unternehmensbereiche Beschaffung, Einkauf und Logistik:

Stammdaten- und Datenqualitätsmanagement dominieren

Für welche der folgenden Anwendungen nutzt Ihr Unternehmensbereich aktuell bereits Datenanalysen bzw. plant oder diskutiert dies?

Stammdatenmanagement

Datenqualitätsmanagement

Ausgabenanalyse

Autoklassifizierung

100 Supply Chain Optimierung/Überwachung

Anteil (gewichtet) in Prozent der Unternehmen, die zum Unternehmensbereich Beschaffung/Einkauf/Logistik befragt wurden, n = 178

Im Einsatz Geplant oder diskutiert

Beschaffung/Einkauf/Logistik 21

Datenanalysen in Beschaffung, Einkauf und Logistik

In diesen Unternehmensberei-chen werden Datenanalysen vor allem für das Stammdaten- und Datenqualitätsmanage-ment genutzt. Beide Anwen-dungen sind bei nahezu allen befragten Unternehmen ein Thema: Sie bilden die notwen-dige Basis dafür, dass Beschaf-fungs- und Logistikprozesse effektiv und effizient funktio-nieren können.

Ausgabenanalysen sind mit einem Nutzeranteil von 37 Pro-zent bislang weniger verbrei-tet. Dies ist insofern etwas überraschend, da eine umfas-sende Ausgabenanalyse die Basis für eine effiziente Res-sourcennutzung darstellt. Wei-tere Anwendungsfelder sind die Autoklassifizierung sowie Supply Chain-Optimierung, für die ein Viertel bzw. ein Fünf-tel der befragten Unternehmen Datenanalysen einsetzt. Alle drei zuletzt genannten Anwen-dungen besitzen ein erhebli-ches Wachstumspotenzial; dies

signalisiert der mit rund einem Drittel hohe Anteil der Unter-nehmen, die entsprechende Einsatzpläne haben oder diskutieren.

Die Tatsache, dass die Sup-ply Chain-Optimierung derzeit noch das Schlusslicht der im Einsatz befindlichen Anwen-dungen darstellt, lässt sich damit erklären, dass diese Ana-lysen einerseits hoch komplex sind und zudem die Menge und Struktur der zu analysierenden Daten einige technische Her-ausforderungen stellen.

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Abb. 14

Unternehmensbereiche Beschaffung, Einkauf und Logistik: Ausgabenanalyse nach Branchen Nutzt Ihr Unternehmensbereich aktuell bereits Datenanalysen für das Anwendungsfeld Ausgabeanalyse bzw. plant oder diskutiert dies?

Versicherungen

Handel

IT und Elektronik

Transport und Logistik

Automobilindustrie

Banken

Anteil (gewichtet) in Prozent der Unternehmen, die zum Unternehmensbereich Beschaffung/Einkauf/Logistik befragt wurden, n = 178

Im Einsatz Geplant oder diskutiert

Telekommunikation Chemie und Pharma Gesundheit Medien Maschinen- und Anlagenbau Energie

Maschinen- und Anlagenbau Medien Gesundheitswirtschaft Chemie und Pharma Telekommunikation Versicherungen Handel IT und Elektronik Transport und Logistik Automobilindustrie Banken

Anwendungsfeld Ausgabenanalyse

Betrachtet man die Nutzung der Ausgabenanalyse differen-ziert nach Branchen, zeigen sich erhebliche Unterschiede:

Am häufigsten kommen Daten-analysen für dieses Anwen-dungsfeld innerhalb des Ener-giesektors, im Maschinen- und Anlagenbau, in den Medien und im Gesundheitssektor zum Einsatz. Insbesondere in den Branchen Energie und Medien ist die Analyse von Kosten ver-gleichsweise einfach, da die Produktionstiefe geringer ist als im produzierenden Gewerbe.

Deutlich weniger verbreitet sind Ausgabenanalysen bislang im Transport- und Logistikge-werbe, in der Automobilbau-branche und in der Banken-branche. Für die Autobauer hat bislang die prozessbezogene Optimierung Vorrang.

Genauso aufschlussreich wie der Blick auf die Einsatzwerte ist die Betrachtung der Pläne der Unternehmen: Mit Aus-nahme der drei Branchen, die beim Einsatz derzeit führend sind, gibt es in allen untersuch-ten Wirtschaftszweigen einen hohen Anteil von Unterneh-men, die Ausgabenanalysen

zukünftig einsetzen wollen oder darüber zumindest diskutieren.

In Branchen wie Gesundheit, Chemie und Pharma sowie Handel lässt sich das zuneh-mende Interesse durch den vorherrschenden Kostendruck erklären. Dieser dürfte auch beim bisherigen Schlusslicht, den Banken, eine zunehmende Rolle spielen. Darauf deuten die hohen Planwerte hin. Etwas später als die anderen Bran-chen scheint auch das Trans-port- und Logistikgewerbe die Potenziale von Ausgabenana-lysen zu erkennen: 41 Prozent der Unternehmen planen den Einsatz oder diskutieren ihn.

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Abb. 15

Unternehmensbereiche Beschaffung, Einkauf und Logistik: Supply Chain-Optimierung nach Branchen Nutzt Ihr Unternehmensbereich bereits Datenanalysen für das Anwendungsfeld

Supply Chain-Optimierung bzw. plant oder diskutiert dies?

Anteil (gewichtet) in Prozent der Unternehmen, die zum Unternehmensbereich Beschaffung/Einkauf/Logistik befragt wurden, n = 178

Im Einsatz Geplant oder diskutiert

Versicherungen

Handel IT & Elektronik

Transport und Logistik Automobilindustrie

Banken

Telekommunikation Chemie und Pharma

Gesundheit Medien

Maschinen- und Anlagenbau Energie Chemie und Pharma Banken IT und Elektronik Medien Energie Handel Gesundheitswirtschaft Telekommunikation Maschinen- und Anlagenbau Transport und Logistik

Anwendungsfeld Supply Chain-Optimierung

Datenanalysen für das Anwen-dungsfeld Supply Chain-Opti-mierung werden in Beschaf-fung, Einkauf und Logistik am häufigsten in der Automobil-industrie durchgeführt. Sie ist traditionell auf Prozessopti-mierung ausgelegt: Fast jede zweite Automobilfirma nutzt Datenanalysen, um die Lie-ferkette zu optimieren. Bei Unternehmen der Versiche-rungswirtschaft, Chemie und Pharmaindustrie, der Ban-ken- sowie der IT- und Elek-tronikbranche ist es jeweils jedes dritte Unternehmen, das

Datenanalysen mit diesem Ziel durchführt. Obwohl sie keine komplexen Lieferketten zu managen haben, gehören Ban-ken und Versicherungen zu den führenden Branchen in Sachen Datenanalyse. Das dürfte damit zu tun haben, dass sie entspre-chende Analysen nutzen, um den Beschaffungsprozess ein-facher Verbrauchsgüter wie Büromaterial zu optimieren.

Schlusslicht bei Einsatz und Planung ist die Transport- und Logistikbranche. Hier ist die Frage der Lieferkettenoptimie-rung weniger relevant – eher steht das Flottenmanagement im Vordergrund.

Analog zum Anwendungsbei-spiel Ausgabenanalyse zeich-net sich auch hier – mit Aus-nahme von Transport und Logistik – ein Aufholprozess ab. Die Unternehmen erken-nen offenbar unabhängig von der Branchenzugehörigkeit verstärkt das Potenzial, mit-hilfe von Datenanalysen ihre Lieferkette zu optimieren und dadurch Kosten zu reduzieren bzw. Effizienzsteigerungen zu erreichen. Ganz vorne hinsicht-lich der Einsatzpläne liegt der Handel, der vor allem durch Online-Anbieter einen zuneh-menden Wettbewerbsdruck erfährt.

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Abb. 16

Unternehmensbereiche Produktion und Betrieb: Datenanalysen werden vornehmlich zur Produktionsplanung genutzt

Für welche der folgenden Anwendungen nutzt Ihr Unternehmensbereich aktuell bereits Datenanalysen bzw. plant oder diskutiert dies?

Stammdatenmanagement

Produktionssystemüberwachung

Ausfallmanagement

Maschinennetzüberwachung

0 100

Supply Chain Optimierung/Überwachung

Im Einsatz

Anteil (gewichtet) in Prozent der Unternehmen, die zum Unternehmensbereich Produktion/Betrieb befragt wurden, n = 178

Geplant oder diskutiert Produktionsplanung

Datenanalysen in Produktion und Betrieb In Produktion und Betrieb wer-den Datenanalysen vornehm-lich zur Produktionsplanung genutzt: Mehr als drei Viertel der befragten Unternehmen sind hier bereits aktiv, weitere 21 Prozent planen oder disku-tieren den Einsatz. An zweiter Stelle folgen Datenanalysen für das Datenqualitätsmanage-ment mit einem Nutzeranteil von 57 Prozent. Weitere 40 Pro-zent planen oder diskutieren die zukünftige Verwendung.

Folglich beschäftigen sich nahezu alle befragten

Unter-nehmen mit diesen beiden Anwendungsfeldern.

Alle weiteren abgefragten Anwendungsfelder sind deut-lich weniger verbreitet. Wäh-rend Datenanalysen für das Stammdatenmanagement von mehr als einem Drittel der befragten Unternehmen genutzt werden, liegen die Nutzeranteile für die restlichen Anwendungsfelder jeweils unter 30 Prozent. Die geringe Verbreitung von Datenanaly-sen für die Anwendungsfelder Ausfallmanagement, Produk-tionssystem- und Maschinen-netzüberwachung erklärt sich durch die derzeit noch geringe

Relevanz bzw. Nutzung syste-misch erstellter Daten (siehe Abbildung 6 auf Seite 27).

Die geringsten Nutzerquoten zeigen sich – wie in Beschaf-fung, Einkauf und Logistik – bei der Supply Chain-Opti-mierung. Dies dürfte, wie bereits erwähnt, mit den hohen technischen Anforderungen zusammenhängen.

Ein Beleg für das durchweg hohe Wachstumspotenzial ist der relativ hohe Anteil von Unternehmen, die entspre-chende Einsatzpläne haben oder diskutieren. Dieser liegt zwischen 20 und 40 Prozent.

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Abb. 17

Unternehmensbereiche Produktion und Betrieb: Datenqualitätsmanagement nach Branchen Nutzt Ihr Unternehmensbereich bereits Datenanalysen für das Anwendungsfeld

Datenqualitätsmanagement bzw. plant oder diskutiert dies?

Anteil (gewichtet) in Prozent der Unternehmen, die zum Unternehmensbereich Produktion/Betrieb befragt wurden, n = 178

Im Einsatz Geplant oder diskutiert

Versicherungen Handel

IT & Elektronik Transport und Logistik

Automobilindustrie Banken

Telekommunikation

Chemie und Pharma Gesundheit

Medien

Maschinen- und Anlagenbau Energie 54

Chemie und Pharma Banken IT und Elektronik

Medien Energie Handel

Gesundheitswirtschaft

Telekommunikation

Maschinen- und Anlagenbau Transport und Logistik

Anwendungsfeld

Datenqualitätsmanagement In fast allen untersuchten Bran-chen liegt der Anteil der Unter-nehmen, die Datenanalysen für das Datenqualitätsmanage-ment einsetzen oder dies pla-nen bzw. diskutieren, zwischen 90 und 100 Prozent. Dies ver-deutlicht die hohe und weiter zunehmende Bedeutung von Daten als entscheidendem Wettbewerbsfaktor.

Eindeutiger Vorreiter in der aktuellen Nutzung sind die Transport- und Logistikunter-nehmen; für sie ist eine gute Datenqualität beispielsweise bei den Geo-Daten zentrale Voraussetzung für die Leis-tungserbringung. Nachzügler sind hier dagegen die Telekom-munikationsbranche sowie die Chemie- und Pharmaindustrie.

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Abb. 18

Unternehmensbereiche Produktion und Betrieb: Ausfallmanagement nach Branchen Nutzt Ihr Unternehmensbereich bereits Datenanalysen für das Anwendungsfeld

Ausfallmanagement bzw. plant oder diskutiert dies?

Anteil (gewichtet) in Prozent der Unternehmen, die zum Unternehmensbereich Produktion/Betrieb befragt wurden, n = 178

Im Einsatz Geplant oder diskutiert

Versicherungen Handel IT & Elektronik

Transport und Logistik Automobilindustrie

Banken

Telekommunikation Chemie und Pharma

Gesundheit

Medien Maschinen- und Anlagenbau

Energie Chemie und Pharma

Banken IT und Elektronik

Medien Energie Handel

Gesundheitswirtschaft

Telekommunikation Maschinen- und Anlagenbau

Transport und Logistik

Anwendungsfeld Ausfallmanagement Datenanalysen für das Ausfall-management werden innerhalb von Produktion und Betrieb am häufigsten in der Chemie- und Pharmaindustrie sowie im Maschinen- und Anlagenbau genutzt. Die Vermeidung von Lieferausfällen ist in diesen stark produktionsorientierten Branchen naturgemäß ein gro-ßes Thema. Gleiches gilt für die Automobilindustrie sowie die IT- und Elektronikbranche, die hinsichtlich der aktuellen Nutzung auf den Rängen drei

und vier folgen. Doch auch in Dienstleistungsbranchen – wie Banken und Versicherungen – setzen viele Unternehmen auf Datenanalysen für das Ausfall-management. Dabei geht es in diesen Branchen um die Sicher-stellung der Verfügbarkeit und reibungslose Erbringung der angebotenen Dienstleistungen.

Etwas überraschend zählt der Energiesektor, für den die Versorgungssicherheit zen-tral ist, neben den Medien zu den Nachzüglern. Allerdings scheint das Thema inzwischen auch dort angekommen zu

sein: Darauf deutet der in bei-den Branchen hohe Anteil an Unternehmen, die zukünftig Datenanalysen für das Ausfall-management einsetzen wol-len oder dies diskutieren, hin.

Bemerkenswert ist der eben-falls sehr hohe Anteil der Pla-ner und Diskutierer in der Che-mie- und Pharma- sowie der Automobilindustrie: In beiden Branchen gibt es kaum noch Firmen, die sich nicht mit dem Thema befassen. Es ist abseh-bar, dass sie ihre Vorreiterrolle ausbauen werden.

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Abb. 19

Unternehmensbereiche Marketing und Vertrieb: Kundenanalyse im Vordergrund Für welche der folgenden Anwendungen nutzt Ihr Unternehmensbereich aktuell bereits Datenanalysen bzw. plant oder diskutiert dies?

0 100

Im Einsatz

Anteil (gewichtet) in Prozent der Unternehmen, die zum Unternehmensbereich Marketing/Vertrieb befragt wurden, n = 175

Geplant oder diskutiert Kundenbeziehungsmanagement

Umsatzanalyse Datenqualitätsmanagement

Geo-Spatial & Demographie Kundenanalyse

Stammdatenmanagement

Wettbewerberanalysen Produktentwicklung

E-Mail-Screening Social Media Analytics

61 25

Geospatial und Demografie Kundenbeziehungsmanagement Umsatzanalyse

Social Media Analytics E-Mail-Screening

Datenanalysen in Marketing und Vertrieb

Innerhalb von Marketing und Vertrieb werden Datenanalysen in erster Linie für Kundenana-lysen und das Datenqualitäts- sowie Stammdatenmana-gement genutzt. Diese drei Anwendungsfelder greifen ineinander, wobei die beiden letztgenannten Grundvoraus-setzungen für aussagekräf-tige Kundenanalysen sind. Im Mittelfeld bewegen sich die

Anwendungsfelder Umsatzana-lyse, Kundenbeziehungsma-nagement und Produktentwick-lung. Jeweils mehr als

ein Drittel der Unternehmen setzt für diese Felder Daten-analysen ein.

Deutlich weniger verbreitet sind bisher Analysen auf Basis von geografischen und demo-grafischen Informationen, die zum Beispiel für gezielte Mar-ketingkampagnen genutzt werden können. Ebenfalls erst wenig genutzt werden

daten-gestützte Wettbewerberana-lysen. Häufig liegen die hier-für relevanten Daten extern und unstrukturiert vor. Der Aufwand der Datenanalyse ist folglich höher und technisch anspruchsvoller. Die geringste Verbreitung zeigt sich bei dem noch jüngeren Thema Social Media Analytics und bei Ana-lysen von E-Mails. Ein Grund dafür sind rechtliche Restriktio-nen bzw. Unklarheiten hinsicht-lich der Rechtslage.

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Abb. 20

Unternehmensbereiche Marketing und Vertrieb: Kundenbeziehungsmanagement nach Branchen Nutzt Ihr Unternehmensbereich bereits Datenanalysen für das Anwendungsfeld

Kundenbeziehungsmanagement bzw. plant oder diskutiert dies?

Anteil (gewichtet) in Prozent der Unternehmen, die zum Unternehmensbereich Marketing/Vertrieb befragt wurden, n = 175

Im Einsatz Geplant oder diskutiert

Versicherungen Handel

IT & Elektronik Transport und Logistik

Automobilindustrie

Banken Telekommunikation

Chemie und Pharma

Gesundheit Medien Maschinen- und Anlagenbau Energie Chemie und Pharma

Banken IT und Elektronik Medien Energie Handel

Gesundheitswirtschaft Telekommunikation

Maschinen- und Anlagenbau Transport und Logistik

Anwendungsfeld Kundenbeziehungs- management

Es überrascht nicht, dass sich auch beim Thema Kundenbe-ziehungsmanagement große Unterschiede zwischen den untersuchten Branchen zei-gen. Dies hat nicht zuletzt mit den unterschiedlich ausgepräg-ten Kundenkontakausgepräg-ten zu tun.

Vorreiter bei der Nutzung von Datenanalysen für das Kunden-beziehungsmanagement sind die Branchen Telekommunika-tion, Handel und Energie, wel-che traditionell direkt mit ihren Endkunden in Kontakt stehen

und somit auf bereits verfüg-bare Daten zurückgreifen kön-nen. Nachzügler sind die Ban-ken und Medien sowie der Gesundheitssektor. Gerade im Gesundheitsbereich dürfte ein Grund für die bisherige Zurück-haltung in (ungeklärten) Daten-schutzaspekten und entspre-chenden Bedenken im Hinblick auf den Umgang mit sensiblen Patientendaten liegen.

Auffällig sind die mit rund 40 bis 60 Prozent fast durchweg sehr hohen Anteile von Unter-nehmen, die den zukünftigen Einsatz von Datenanalysen für das

Kundenbeziehungsma-nagement planen oder disku-tieren. Die höchsten Anteile zeigen sich bei Banken und Unternehmen aus der IT- und Elektronik-Branche. Hier rückt der Kunde mehr in den Fokus und folglich auch das Kunden-beziehungsmanagement. Die Versicherungen schneiden bei der aktuellen Nutzung zwar relativ gut ab, bilden aber das Schlusslicht hinsichtlich der Einsatzpläne. Der Anpassungs-druck, der nicht zuletzt von neuen Playern aus der Internet-welt ausgeht, ist hier offenbar noch nicht so stark wie etwa im Bankensektor.

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Anwendungsfeld Umsatzanalyse

Es sind vor allem der Maschi-nen- und Anlagenbau, die Auto-mobilindustrie sowie Chemie und Pharma, die bisher Daten-analysen für UmsatzDaten-analysen einsetzen. Für diese – stark produktorientierten Branchen – sind entsprechende Analysen unmittelbar relevant, sodass es nicht überrascht, dass sie in jeweils mehr als zwei Drit-tel der Unternehmen bereits genutzt werden.

In Branchen ohne eigenen Pro-duktionsprozess zeigen sich große Unterschiede beim Ein-satz von Datenanalysen für die Umsatzanalyse: Während mehr als die Hälfte der Marke-ting- und Vertriebsabteilungen in Unternehmen der Telekom-munikationsbranche bereits datengestützte Umsatzana-lysen einsetzt, werden diese nur von jedem fünften Unter-nehmen der Gesundheitsbran-che genutzt. Damit nimmt die Gesundheitsbranche den letzten Platz im Branchen- ranking ein.

Dennoch sind datengestützte Umsatzanalysen branchenüber-greifend ein großes Thema.

Das belegt die sehr hohe Anzahl an Planern und Diskutie-rern in den Branchen, in denen Umsatzanalysen bisher noch weniger im Einsatz sind. Es zeichnet sich in nahezu allen untersuchten Branchen ab, dass kurz- bis mittelfristig min-destens rund zwei Drittel der Unternehmen entsprechende Analysen einsetzen werden.

Und das, um vorrangig Mög-lichkeiten für die Umsatzstei-gerung zu identifizieren und auszuschöpfen.

Abb. 21

Unternehmensbereiche Marketing und Vertrieb:

Nutzung von Datenanalysen für das Anwendungsfeld Umsatzanalyse nach Branchen Nutzt Ihr Unternehmensbereich bereits Datenanalysen für das Anwendungsfeld Umsatzanalyse bzw. plant oder diskutiert dies?

Anteil (gewichtet) in Prozent der Unternehmen, die zum Unternehmensbereich Marketing/Vertrieb befragt wurden, n = 175

Im Einsatz Geplant oder diskutiert

Versicherungen

Handel IT & Elektronik

Transport und Logistik Automobilindustrie

Gesundheit Telekommunikation Chemie und Pharma

Banken Medien Maschinen- und Anlagenbau

Energie Chemie und Pharma

Banken IT und Elektronik

Medien Energie Handel

Gesundheitswirtschaft Telekommunikation Maschinen- und Anlagenbau

Transport und Logistik

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4.4

Datenanalysen in Finanzen, Steuern und Compliance Das Risikomanagement ist am häufigsten gefragt. So lautet das Ergebnis aus den abgefrag-ten Anwendungsfeldern für Datenanalysen: Mehr als acht von zehn Unternehmen nutzen entsprechende Analysen. Das Risikomanagement stützt sich traditionell auf mathematische Kennzahlen, was den Einsatz bzw. die Automatisierung von Datenanalysen nahelegt. Es gibt nahezu kein Unternehmen, das sich nicht aktiv mit diesem Thema beschäftigt.

Mit Ausnahme des Risikoma-nagements zeigen sich bei allen weiteren Anwendungs-feldern nur mittlere bis geringe Nutzungsraten. Das dürfte zu einem wesentlichen Teil daran liegen, dass die notwendigen Daten unstrukturiert vorliegen und dementsprechend höhere Anforderungen an die Ana-lysewerkzeuge gestellt wer-den. Angesichts bestehender umsatzsteuerlicher Risiken ist die nur mittelmäßige Verbrei-tung von Steueranalysen den-noch bemerkenswert. Immer größer werdende Datenvo-lumina stellen die bisherige Betriebsprüfung vor große

Her-ausforderungen. Das Ziel von Steueranalysen besteht darin, automatisierte Prüfroutinen zu implementieren, um Umsatz-steuerprozesse effektiv und effizient zu überwachen. Das größte Wachstumspotenzial zeigt sich beim Thema digitales internes Kontrollsystem (IKS).

Hier können (automatisierte) Datenanalysen die Effizienz einzelner Kontrollhandlungen erhöhen oder auch Verbes-serungsmöglichkeiten in den Prozessen identifizieren; der manuelle Aufwand sinkt stark, die Prüfung wird unabhängig und es werden Ressourcen freigegeben.

Abb. 22

Unternehmensbereiche Finanzen, Steuern und Compliance:

Datenanalysen werden vor allem für das Risikomanagement verwendet

Für welche der folgenden Anwendungen nutzt Ihr Unternehmensbereich aktuell bereits Datenanalysen bzw. plant oder diskutiert dies?

0 100

Im Einsatz

Anteil (gewichtet) in Prozent der Unternehmen, die zum Unternehmensbereich Finanzen/Steuern/Compliance befragt wurden, n = 175

Geplant oder diskutiert Shared Service Center Überwachung

Geldflussmanagement Risikomanagement

Compliance Überwachung hinsichtlich Korruption und Kartellen Steueranalyse

Compliance-Überwachung hinsichtlich Korruption und Kartellen

Geldflussmanagement

Digitales IKS

Anti-Geldwäsche Betrugsmanagement Shared Service Center-Überwachung Risikomanagement

Arbeitskräftemanagement

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Abb. 23

Unternehmensbereiche Finanzen, Steuern und Compliance: Steueranalyse nach Branchen Nutzt Ihr Unternehmensbereich bereits Datenanalysen für das Anwendungsfeld

Steueranalyse bzw. plant oder diskutiert dies?

Anteil (gewichtet) in Prozent der Unternehmen, die zum Unternehmensbereich Finanzen/Steuern/Compliance befragt wurden, n = 175

Im Einsatz Geplant oder diskutiert

Versicherungen Handel

IT & Elektronik

Transport und Logistik Automobilindustrie

Banken Telekommunikation

Chemie und Pharma

Gesundheit Medien Maschinen- und Anlagenbau

Energie

Chemie und Pharma

Banken IT und Elektronik Medien

Energie Handel

Gesundheitswirtschaft Telekommunikation Maschinen- und Anlagenbau

Transport und Logistik

Anwendungsfeld Steueranalyse

Vorreiter beim Einsatz von Steueranalysen sind der Maschinen- und Anlagenbau, die Medien, der Handel sowie IT und Elektronik. Diese Bran-chen sind stark internationali-siert, wodurch sich tendenzi-ell größere umsatzsteuerliche Risiken ergeben und somit der Nutzen (automatisierter) Steueranalysen offenkundig ist. Gleichfalls stark

internati-onal aufgestellt, aber bei dem Thema eher noch Nachzüg-ler, sind die Automobilindus-trie, die Chemie- und Pharma-branche sowie Transport und Logistik. Im Gesundheitssektor sind Steueranalysen mit 34 Pro-zent Einsatzquote derzeit am wenigsten verbreitet. Die Nähe zum Öffentlichen Sektor könnte hier dazu beitragen, dass weni-ger Spielräume bestehen und das Potenzial von Steueranaly-sen deshalb geringer ist als in anderen Wirtschaftszweigen.

Mit Ausnahme des Gesund-heitssektors zeigt sich in allen Branchen, in denen Steuerana-lysen weniger verbreitet sind als in den Vorreiterbranchen, ein erhebliches Wachstum-spotenzial. Jeweils 30 bis 40 Prozent dieser Unternehmen planen oder diskutieren den Einsatz von Steueranalysen.