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Was sage ich während der Verhandlung?

Im Dokument 14.1 So einigen sich Bürger. (Seite 51-60)

Rolle:

Kommunizieren und handeln II 14.4 Ich bin Zeuge. Und jetzt?

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M 2 (Öffentliches und privates Recht) Öffentliches und privates Recht

Welchen Hauptunterschied gibt es zwischen dem öffentlichen und dem privaten Recht?

Verfassen Sie Notizen.

Besprechen Sie sich im Team.

Tipp: Die Bilder helfen Ihnen bei der Unterscheidung.

Notieren Sie eine Erklärung zum öffentlichen Recht und zum Privatrecht auf einem linierten Blatt.

Tipps: Recherchieren Sie in den Lerneinheiten 14.1, 14.2, 14.3 und 14.4.

Beantworten Sie in Ihrer Erklärung folgende Fragen.

– Welche Personen sind beteiligt?

– Welche Themen werden zum Beispiel verhandelt?

Die Box hilft Ihnen, eine Erklärung zu formulieren.

Ein Beispiel für das öffentliche Recht ist … – Ein Beispiel für das Privatrecht ist

… – Wenn zwei Privatpersonen streiten … – Wenn der Staat und eine Privat-person streiten … – der Rechtsanwalt – der Richter – der Staatsanwalt – der Zeuge – das Gerichtsverfahren – die Anklage – die Ladung – der Zeuge – die Aussage – ein Urteil sprechen – die Wahrheit sagen – der Vertrag – der Betrug – die Vertragspflichten – den Rechtsweg einhalten – einen Vertrag brechen – der Nachbar – der Vermieter – die Privatperson – der Mediator – ein Mandat übernehmen

14.4 Ich bin Zeuge. Und jetzt?

Lösungen

Mögliche Aufgaben Staatsanwalt:

– ermittelt bei Verdacht einer Straftat, – sammelt Beweise,

– erhebt Anklage oder stellt das Verfahren ein, – bekommt Unterstützung von der Polizei.

Richter:

– prüft in öffentlichen Verhandlungen, – vernimmt Zeugen,

– spricht ein Urteil,

– ist nur an Gesetze gebunden, d. h. unabhängig.

Zeuge:

– muss wahrheitsgemäß aussagen,

– muss auf Ladung vor Gericht erscheinen.

Kommunizieren und handeln II 14.4 Ich bin Zeuge. Und jetzt?

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14.4 Ich bin Zeuge. Und jetzt?

Schlüsselbegriffe

die Aussage: die Erklärung einer Person oder eines Zeugen vor Gericht, um bei der Aufklärung einer Straftat mitzuhelfen; Beispiel: Eine Person beobachtet, wie ein Jugendlicher in einem Multimedia-Laden eine Handytasche stiehlt. Der Jugendliche kommt vor Gericht. Die Person muss als Zeuge berichten, was sie gesehen hat.

das öffentliche Recht: Regelt alle Tatbestände zwischen dem Staat und den Bür-gern; Beispiele: das Verhalten im Straßenverkehr oder die Regeln zur Steuerzahlung.

Die Regelungen des öffentlichen Rechts findet man beispielsweise im Grundgesetz (GG), Steuergesetz (EStG), Strafgesetzbuch (StGB) oder in der Straßenverkehrsord-nung (StVO). Beispiel: Ein Mann fährt mit dem Auto zu schnell. Er will die Strafe aber nicht zahlen. Dann entscheidet das Gericht aufgrund der StVO.

das Strafrecht: Ein Teil des öffentlichen Rechts; enthält alle Regeln und Gesetze, die gelten, wenn jemand eine Straftat begeht; Beispiele für Straftaten: Diebstahl und Körperverletzung. Beispiel: Ein Jugendlicher stiehlt in einem Multimedia-Laden eine Handytasche. Er wird von der Polizei verhaftet und muss vor Gericht. Der Richter verurteilt ihn zu 20 Sozialstunden.

die Verhandlung: Hier im Sinne einer Gerichtsverhandlung: Versuch, bei einem Ge-setzesverstoß einen Schuldigen zu finden und ihm eine gerechte Strafe zuzuteilen;

findet vor Gericht statt.

14.4 Ich bin Zeuge. Und jetzt?

Leila hat Post bekommen. Sie zeigt Ihnen den Brief.

Leila sagt zu Ihnen:

Hey, schau mal! Ich habe Post vom Gericht be-kommen. Ich soll dort hingehen. Aber ich habe doch gar nichts gemacht! Mein Fahrrad wurde gestohlen! Was soll ich denn jetzt machen? Bitte hilf mir!

Amtsgericht Mühldorf a. Inn Innstraße 1

84453 Mühldorf a. Inn Leila Alkadaf

Goethestraße 15 84453 Mühldorf a. Inn

Mühldorf a. Inn, _______________

Zeugenladung für den __________________, Az. 852-LA Sehr geehrte Frau Alkadaf,

in oben genannter Sache laden wir Sie als Zeugin vor, damit Sie zum Fahrrad-diebstahl vom __________________ aussagen können. Die Verhandlung findet am _________________ um 10:30 Uhr im Amtsgericht Mühldorf am Inn, Sitzungssaal 1, statt.

Bitte finden Sie sich ca. eine Stunde vor Verhandlungsbeginn im Amtsgericht ein.

Beachten Sie bitte, dass Sie sich ausweisen müssen.

Auf richterliche Anordnung Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jochen Geigl

Sie wollen Ihrer Freundin helfen. Sie beruhigen Leila, indem Sie ihr erklären, warum sie ins Gericht muss und was dort passiert.

Kommunizieren und handeln II 14.4 Ich bin Zeuge. Und jetzt?

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Um Leila helfen zu können, müssen Sie den Brief sehr gut verstehen.

Welche Bedeutung haben die neuen Wörter?

Arbeiten Sie mit Ihrem Lernpartner.

Erklären Sie die Wörter in einem Satz.

Tipp: Verwenden Sie Ihr Wörterbuch.

a) die Zeugin

b) aussagen

c) die Verhandlung

d) sich ausweisen

Notieren Sie alle Wörter, die Sie zum Thema Gericht kennen.

Tipp: Suchen Sie auch Wörter aus den Lerneinheiten 14.1, 14.2 und 14.3.

Gericht

Sie bitten Ihren Freund Luis, den Sie aus dem Jugendzentrum kennen, um Hilfe.

Luis schickt Ihnen einen QR-Code und fordert Sie auf:

Luis: „Schau mal, das könnte doch eine gute Informationsquelle sein. Lass uns das Video des Justizministeriums in Bayern gemeinsam anschauen.“

Schauen Sie das Video mit dem Titel Diebstahl, Betrug, Körperverletzung.

Wie funktioniert das deutsche Strafrecht? mit Ihrer Gruppe zusammen an.

Achten Sie besonders auf die Aufgaben der Person, die auf Ihrer Rollen-karte (M 1) steht.

Sie haben die Möglichkeit, das Video zuerst in Ihrer Herkunftssprache und dann auf Deutsch anzusehen.

Notieren Sie die Aufgaben der Person, die auf Ihrer Rollenkarte steht.

Vergleichen Sie Ihre Notizen in Ihrer Gruppe und ergänzen Sie diese.

Im Bereich Recht gibt es viele trennbare Verben. Sie kennen solche Verben schon.

Wiederholen Sie.

Trennbare Verben mit und ohne Modalverben im Präsens, Präteritum und Perfekt

Bei trennbaren Verben wie anklagen oder aussagen steht das Präfix (= Vorsilbe) im Präsens an der Position Verb 2, der konjugierte Teil an der Position Verb 1.

Verwendet man ein Modalverb (können, sollen, müssen, dürfen, wollen) im Satz, dann steht dieses an der Position Verb 1, das trennbare Verb bleibt zusammen und steht an der Position Verb 2.

Vorfeld Verb 1 Mittelfeld Verb 2 Nachfeld

Der

Staatsanwalt klagt die Person an.

Der

Staatsanwalt darf die Person anklagen.

Der Zeuge sagt vor Gericht aus.

Der Zeuge muss vor Gericht aussagen.

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Verwendet man ein trennbares Verb im Perfekt, steht im Partizip das -ge- zwischen dem trennbaren Verbteil (= Vorsilbe) und dem Verb.

Verwendet man ein Modalverb im Satz, steht dieses Verb 1 im Präteritum, das trennbare Verb bleibt zusammen und steht an der Position Verb 2 ohne -ge- im Infinitiv.

Vorfeld Verb 1 Mittelfeld Verb 2 Nachfeld

Der

Staatsanwalt hat den Beschuldigten angeklagt.

Der

Staatsanwalt sollte den Beschuldigten anklagen.

Die Polizei hat die Staatsanwaltschaft eingeschaltet.

Die Polizei musste die Staatsanwaltschaft einschalten.

Häufige Vorsilben bei trennbaren Verben sind an-, ein-, aus-, zurück-, mit-, weg-, auf-.

Tipp: Die Grammatik der trennbaren Verben im Präsens können Sie in der Lerneinheit 1.8 nachlesen und üben.

Schreiben Sie Sätze mit den trennbaren Verben aus dem Video zum

Strafrecht. Notieren Sie wie im Beispiel zuerst einen Satz ohne Modalverb und anschließend einen Satz mit einem Modalverb.

Beispiel: a) einhalten: Ich halte die Verkehrsregeln ein.

Ich muss die Verkehrsregeln einhalten.

b) zusammenfassen

c) einschalten

d) zurücknehmen

e) einstellen

Notieren Sie Ihre neuen Wörter in Ihrer individuellen Wörterliste.

Sie wollen Ihrer Freundin Leila erklären, wie eine Gerichtsverhandlung funktioniert.

Im Video haben Sie die wichtigen Personen (Richter, Staatsanwalt und Zeuge) und deren Aufgaben kennengelernt.

Sie gehen so vor: 1. Bilden Sie Teams mit drei Personen.

2. Sie beschäftigen sich mit den Aufgaben und Aussagen einer Person: Richter, Staatsanwalt oder Zeuge.

3. Sie schauen das Video nochmals an und notieren Stichpunkte auf Ihrer Rollenkarte (M 1).

Welche Aufgaben hat die Person?

Lesen Sie die Aufgaben der Person auf Ihrer Karte. (M 1)

Um sich auf die Verhandlung vorzubereiten, überlegen Sie, was der Zeuge, der Richter und der Staatsanwalt sagen.

Was sagt die Person während der Verhandlung?

Überlegen Sie gemeinsam, was Ihre Person (M 1) während der Verhandlung zum Fahrraddiebstahl sagen könnte.

Notieren Sie Stichpunkte auf der Karte. (M 1)

Tipp: Diese Ausdrücke helfen Ihnen, die Aussagen Ihrer Rolle (Richter, Staatsanwalt oder Zeuge) zu formulieren.

– Richter: Was ist passiert?

Was haben Sie gesehen?

Ich rufe … in den Zeugenstand.

Das Urteil lautet …

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– Staatsanwalt: Es gibt folgende Beweise …

Er ist schuldig, weil …

Er ist unschuldig, weil …

Eine angemessene Strafe ist …

– Zeuge: Ich habe beobachtet, dass …

Ich war zum Tatzeitpunkt …

Ich kann bezeugen, dass …

Wählen Sie ein Gruppenmitglied aus, das die Person (M 1) im Rollenspiel darstellt.

Gerichtsverhandlung

Führen Sie die Gerichtsverhandlung durch.

Sie sitzen im Publikum und beobachten die Gerichtsverhandlung.

Meine Bewertung

Bewerten Sie das Rollenspiel.

Tipp: Orientieren Sie sich bei Ihrer Bewertung an folgenden Fragen.

– Waren die Aussagen passend?

– War die Person überzeugend?

Ergänzen Sie die fehlenden Aufgaben und Aussagen der Person auf Ihrer Karte. (M 1)

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