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Veränderungen in 2006

Im Dokument Arbeitsbedingungen im Krankenhaus (Seite 40-44)

Ärzte Pflegende

2.5 Ergebnisse der Evaluation Modifikation des Fragebogens

2.5.2 Veränderungen in 2006

Nach Veränderungen wurde in der Zweitbefragung wörtlich folgendermaßen gefragt:

"Hat sich in 2006 in den folgenden Punkten etwas verändert?" Die Antwortmöglich-keiten sind: "positiv verändert"; "gleich geblieben"; "negativ verändert". Die Liste der Veränderungsbereiche umfasst 30 Items (vgl. Anhänge 2a und 2b, S. 8 f.).

Nachfolgend wird dargestellt, wie viel Prozent der Befragten Veränderungen positiv, negativ oder gleichbleibend bewertet haben. In den Tabellen finden sich jeweils nur die von den meisten Personen genannten Veränderungen. Vor der differenzierteren Darstellung positiver und negativer Entwicklungen ist es jedoch wichtig, zur Kenntnis zu nehmen, dass bei einem großen Teil der Items mindestens 60 % der Befragten angaben, es habe sich in 2006 nichts verändert. Einige Themenbereiche zeigten ei-ne höhere Dynamik, nämlich sowohl diejenigen, die als besonders positiv, als auch jene, die als besonders negativ verändert wahrgenommen wurden.

Positive Veränderungen

In der Tabelle 2.11 und der Abbildung 2.6 sind die acht Bereiche dargestellt, die von den beiden Berufsgruppen am häufigsten als positiv verändert angegeben wurden.

Neben den relativen Häufigkeiten ist in der jeweils zweiten Spalte die Rangfolge für die jeweilige Berufsgruppe angegeben.

Tab. 2.11 Positiv bewertete Veränderungen: Prozentanteile und Rangordnung, Rei-henfolge der Items entsprechend der Nennung durch die Pflegenden

Pflegende Ärzte

% Rang % Rang Warten auf Ärzte bzw. Pflegende für

Visi-te/Absprachen

43,1 1 29,3 % 2 Organisation Patientenentlassungen 36,4 2 31,6 % 1 Kommunikation mit der anderen Berufsgruppe 34,8 3 24,1 % 7 Engagement der eigenen Berufsgruppe für

Veränderungen auf Station

30,6 4 24,6 % 6 Komm. innerhalb der eigenen Berufsgruppe 30,3 5 27,6 % 4 Engagement der anderen Berufsgruppe für

Veränderungen auf Station

29,0 6 15,8 % 10 Organisation der Patientenaufnahme 21,2 7 28,1 % 3 Delegationsmöglichkeiten 4,5 27 26,8 % 5

Positiv bewertete Veränderungen in 2006, Prozentanteile der befragen Pflegen und Ärzte

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Abb. 2.6 Positiv bewertete Veränderungen im Jahr 2006 – Anteil der Nennungen unter Pflegenden (n = 67) und Ärzten (n = 66)

Einige Bereiche hatten für beide Berufsgruppen in der Rangfolge die gleiche Bedeu-tung im Zusammenhang mit allen positiven Entwicklungen. Bei beiden stand an den ersten beiden Stellen dasselbe: Sie mussten nicht mehr so lange auf die jeweils an-dere Berufsgruppe warten, um Absprachen zu treffen oder Visiten durchzuführen, und die Organisation der Patientenentlassungen wurde als verbessert beurteilt. Das Engagement der jeweils eigenen Berufsgruppe auf Station entwickelte sich positiv, ebenso wie die Kommunikation innerhalb der eigenen Berufsgruppe.

Einige Unterschiede in der Bewertung werden sichtbar: Für die Pflegenden verbes-serte sich das Engagement der Ärzte deutlich sichtbarer als für die Ärzte das der Pflegenden. Die Organisation der Patientenaufnahme dagegen wurde von den Ärz-ten zu einem größeren Anteil als positiv verändert angegeben als von Pflegenden.

Einen gravierenden Unterschied gibt es bei der Frage nach Delegationsmöglichkei-ten: hier verbesserte sich aus Sicht der Pflegenden fast nichts, während der Bereich bei den Ärzten an 5. Stelle der positiv bewerteten Bereiche rangiert.

Ein weiterer Unterschied liegt darin, dass die Ärzte allgemein in der Bewertung posi-tiver Veränderungen zurückhaltender waren als die Pflegenden.

Insgesamt können die positiv bewerteten Veränderungen zwei Oberthemen zuge-ordnet werden:

Zum einen sind dies Bereiche, in denen offensichtlich Arbeitsabläufe organisatorisch umgestaltet wurden. Dies betrifft das „leidige“ Warten auf die erforderlichen Vertreter der jeweils anderen Berufsgruppe sowie die Patientenaufnahmen und -entlassungen und schließlich die insbesondere für Ärzte wichtigen Delegationsmöglichkeiten.

Zum anderen werden Bereiche benannt, die eher eine Atmosphäre der Zusammen-arbeit kennzeichnen, wobei hier vor allem die Entwicklungen innerhalb der eigenen Berufsgruppen hervorgehoben werden und - bei den Ärzten jedoch eher zurückhal-tend - ein positiv entwickeltes Engagement in der jeweils anderen Berufsgruppe.

Relativ gesehen bewertet ein größerer Anteil der Pflegenden die Entwicklungen posi-tiv als bei den Ärzten.

Negative Veränderungen

Die negativen Veränderungen sind rein quantitativ keineswegs weniger gewichtig als die positiven. Dargestellt werden in der folgenden Tabelle die Veränderungen, die von mindestens 20 % der Pflegenden als negativ bewertet wurden. Die Liste ist län-ger, um auch die fünf aus ärztlicher Sicht am häufigsten benannten Negativverände-rungen vergleichend darstellen zu können. Die relativen Anteile an der jeweiligen Berufsgruppe und die Rangfolge werden hier wieder entsprechend aufgeführt (Tab.

2.12, Abb. 2.7).

Tab. 2.12 Negativ bewertete Veränderungen Prozentanteile und Rangordnung - Reihenfolge der Items entsprechend der Nennung bei den Pflegenden

Pflegende Ärzte

% Rang % Rang

Zeitliche Belastung 34,3 1 43,1 2,5

Leistungsgerechte Bezahlung 32,8 2 50,9 1 DRG-Codierung, Schreibtischarbeit 28,8 3 36,2 4

Patientenaufkommen 24,2 4 43,1 2,5

Vereinbarkeit von Familie + Beruf 20,0 5 27,6 8 Verlässliche Arbeitszeitregelung 10,6 16 31,0 5 Probleme Patientenversorgung –

Wissensch./Lehre

12,3 11 29,8 6

Negativ bewertete Veränderungen in 2006 Prozentanteile der befragten Pflegenden und Ärzte

0 10 20 30 40 50 60

Zeitliche Belastung

Leistungsgerechte Bezahlung

DRG-Codierung Schreibtischarbeit

Patientenaufk. Vereinbarkeit Famile-Beruf

Verlässliche Arbeitszeitregelg.

Probleme Patientenversorg.

-Wissensch/Lehre

Prozent

Pflegende Ärzte

Abb. 2.7 Negativ bewertete Veränderungen im Jahr 2006 – Anteil der Nennungen unter Pflegenden (n = 67) und Ärzten (n = 66)

Die wichtigsten Bereiche sind auch hier bei beiden Berufsgruppen ungefähr die glei-chen: Zeitliche Belastung, Schreib- und Dokumentationsarbeiten, eine leistungsge-rechte Bezahlung sowie das Patientenaufkommen. Hier verschlechterten sich im Jahr 2006 die Bedingungen aus Sicht besonders vieler Befragter. Auffallend ist hier-bei, dass die Ärzte bei den negativen Beurteilungen weniger zurückhaltend sind als bei den positiven und dass ein größerer Anteil von ihnen sich negativ äußert als bei den Pflegenden.

Deutliche Unterschiede finden sich bei der Bewertung verlässlicher Arbeitszeitrege-lungen, die von den Pflegenden weniger kritisch gesehen wurden als von den Ärzten.

Hier sei angemerkt, dass fast genauso viel Pflegende die Arbeitszeitregelungen ver-bessert fanden wie verschlechtert.

Probleme zwischen Patientenversorgung und Wissenschaft/Lehre sahen die Ärzte viel eher verschärft als die Pflegenden.

Unveränderte Bereiche

Einige Bereiche fallen dadurch auf, dass mehr als vier Fünftel der Befragten keine Veränderungen im Jahr 2006 ausmachen konnten. Angegeben sind in der folgenden Tabelle die Bereiche, bei denen mindestens 85 % der Befragten angaben, dass es keine Veränderungen gegeben habe (Tab. 2.13).

Tab. 2.13 Unverändert bewertete Belastungsfaktoren – Reihenfolge der Items ent-sprechend der Nennung durch die Pflegenden

Pflegende Ärzte

% Rang % Rang Qualifikation der Pflegenden 92,5 1 89,7 2

Delegationsmöglichkeiten 86,4 2,5 67,9 16 Probleme der Aufgabenteilung 86,4 2,5 74,1 11 Kooperation der Berufsgruppen 77,3 13 94,7 1 Verbindlichkeit von Absprachen 75,8 15 89, 5 3 Arbeitsplatzbez. Fortbildungsmögl. 72,7 17 87,7 4 Die Konstanz in den Bedingungen sehen Pflegende und Ärzte unterschiedlich. Aus Sicht der Pflegenden hat sich bei ihrer eigenen Qualifikation, den Delegationsmög-lichkeiten und den Problemen der Aufgabenteilung kaum etwas getan. Die Delegati-onsmöglichkeiten gehörten dagegen bei den Ärzten zu den relativ häufig genannten positiven Veränderungen.

Die Ärzte dagegen sahen die Kooperation der Berufsgruppen als nahezu unverän-dert an, ebenso die Verbindlichkeit von Absprachen und arbeitsplatzbezogene Fort-bildungsmöglichkeiten. Die Qualifikation der Pflegenden hielten ähnlich viele anteil-mäßig wie die Pflegenden selbst für unverändert.

2.5.3 Veränderungen in den Angaben zu psychosozialen Belastungen und

Im Dokument Arbeitsbedingungen im Krankenhaus (Seite 40-44)