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Gastroenteritislabor Erreger

Anlage 23: Untersuchungen im Varia-Labor

2019 2020

Untersuchungen gesamt 247 146

Listeria monocytogenes Stämme gesamt 41 25 Listeria monocytogenes Serogruppe II a 14 16 Listeria monocytogenes Serogruppe II b 6 0 Listeria monocytogenes Serogruppe IV b 21 9

MRSA 95 51

sonstige 111 45

Laborunterstützter Gesundheitsschutz

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weit isolierten Listerienstämmen zur Infektkettenab-klärung. In diesem Bereich besteht ebenfalls wie im gastroenteritischen Labor eine enge Zusammenarbeit mit dem Chemischen und Veterinäruntersuchungs-amt Stuttgart (CVUA-S), wo die entsprechenden Le-bensmittel untersucht werden.

Die mikrobiologischen Untersuchungen des Varia-labors im Jahr 2019 und 2020 können der Anlage 23 entnommen werden.

Hygienisch-mikrobiologische Umgebungs-untersuchung

Zur Überprüfung von z. B. Flächendesinfektionsver-fahren in medizinischen Einrichtungen oder Großkü-chen werden im Varialabor ebenfalls bakterielle Pro-ben zu Umgebungsuntersuchungen analysiert. Hierfür nehmen die Einsender Abstrich- oder Abklatschpro-ben der zu überprüfenden Fläche ab, welche im La-bor weiterverarbeitet und beurteilt werden.

Nährmedienherstellung

Im Bereich Nährmedienherstellung werden Nähr-medien und chemische Lösungen mit allen dazuge-hörigen Verfahrens- und Prüfschritten zur Diagnos-tik von Mikroorganismen für die Labore hergestellt.

Hierbei handelt es sich um Kulturmedien für human-pathogene Bakterien, Pilze und Umweltkeime. Das am häufigsten hergestellte Medium war im Jahr 2019 und 2020 der GVPC Agar, welcher im Laborbereich Wasserhygiene zum Nachweis von Legionellen ein-gesetzt wird. Hier wurden aus ca. 250 Litern Nähr-lösung Agarplatten hergestellt. Dies entspricht einer Gesamtzahl von ungefähr 10.000 Platten.

Ein weiteres Aufgabengebiet stellt das Entwickeln, Erproben und Etablieren von neuen Nährmedien-Rezepturen dar.

Infektiologie, Infektions- prävention

Infektionsserologie

Im Labor Infektionsserologie wurden im Jahr 2019 knapp 48.600 Proben und im Jahr 2020 pandemie-bedingt nur 21.500 Proben auf 17 verschiedene In-fektionserreger untersucht. Hierzu wurden 2019 rund 90.000 Parameter (Antikörper, Antigene bzw. Direkt-nachweise), im Jahr 2020 wiederum nur 30.700 Pa-rameter getestet. Der überwiegende Teil der Anfor-derungen bezieht sich auf sexuell übertragbare In-fektionen, die von den Beratungsstellen für sexuelle Gesundheit der baden-württembergischen Gesund-heitsämter eingesendet werden. Diese haben im Zuge der Pandemie ihre Beratungsfunktion deutlich

einschränken müssen, oder sogar ganz ausgesetzt, was den Rückgang des Probenaufkommens im Jahr 2020 erklärt. Ebenso werden viele Proben aus den Justizvollzugsanstalten analysiert.

HIV-Diagnostik

Durch die anonymen Einsendungen und die Vor-gabe, dass ein Serum, das positiv auf HIV getestet ist, durch eine zweite, unabhängig gewonnene Blut-probe bestätigt werden muss, kann nicht auf die kon-krete Anzahl der positiv getesteten Personen rück-geschlossen werden.

Anlage 24: HIV

Anzahl 2019 Anzahl 2020

Suchteste 19.254 7.941

Positive Suchteste 127 39

Hepatitis-Diagnostik

Hepatitis kann durch verschiedene Viren hervor-gerufen werden. Im Labor Infektionsserologie erfol-gen Untersuchunerfol-gen auf Hepatitis A (HAV)-, Hepa-titis B (HBV)-, HepaHepa-titis C (HCV)- und HepaHepa-titis E (HEV)-Viren.

HAV und HEV werden fäkal-oral übertragen und heilen in der Regel aus.

HBV und HCV werden parenteral übertragen. Chro-nische Verläufe sind bei der HCV-Infektion in 50-85 % und bei der HBV-Infektion in 5-10 % zu verzeichnen und können zu den Spätfolgen Leberzirrhose und Leberkarzinom führen. Bei HCV-Infektionen besteht die Besonderheit, dass bei einer ersten Blutuntersu-chung serologisch nicht zwischen einer akuten und chronischen Infektion unterschieden werden kann.

Eine chronische Infektion besteht, wenn die Infek-tion mit HCV länger als sechs Monate fortbesteht.

Eine Impfung steht für HAV und HBV zur Verfügung.

Nur bei HBV kann serologisch unterschieden werden, ob es sich um eine zurückliegende Infektion oder um einen Impftiter handelt. Bei HAV ist dies allein aus der Laboruntersuchung nicht möglich.

Trotz einem deutlichen Rückgang der Anforderun-gen auf Hepatitis C im Jahr 2020 wurden in beiden Jahren eine nahezu identische Anzahl von Infektionen diagnostiziert. Erklärbar ist dies durch die Tatsache, dass durch die Pandemie, wie oben beschrieben, vor allem die Einsendungen aus den Gesundheitsämtern zurückgegangen, während im Vergleich hierzu die Einsendungen aus den Justizvollzugsanstalten re-lativ konstant geblieben sind. Somit wird der über-wiegende Teil der Hepatitis-C-Infektionen aus den Einsendungen der JVA diagnostiziert.

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das entspricht einem 2,7-fachem Anstieg des Pro-benaufkommens im Vergleich zu 2018. Pandemie bedingt sank das Probenaufkommen 2020 um mehr als die Hälfte. Die Anzahl der Klienten die eine Tes-tung in Anspruch nahmen hat sich 2019 im Vergleich zum Vorjahr sogar um das 3,8-fache auf 14.618 Be-ratungskontakte erhöht, um 2020 deutlich auf 5.674 Beratungskontakte abzusinken. Beide sexuell über-tragbaren Infektionen verlaufen sehr häufig ohne Symptome, können unbehandelt jedoch zu schwe-ren Komplikationen wie Unfruchtbarkeit fühschwe-ren. Au-ßerdem erhöhen sie, wie auch eine LUES-Infektion, das Risiko einer HIV-Übertragung.

Untersuchungen für das Projekt Bestimmung des Immunstatus bei schwangeren Flücht-lingen

Eine Infektion mit Masern, Röteln oder Varizellen während der Schwangerschaft stellt ein großes Risiko für Mutter und Kind dar. Bei schwangeren Flüchtlin-gen lieFlüchtlin-gen in der Regel keine Informationen zu einer bereits vorliegenden Immunität gegen diese Erreger vor. Aus diesem Grund wurde 2016 eine Studie zur Abklärung des Immunstatus auf Masern, Röteln und Varizellen bei schwangeren Flüchtlingen gestartet.

Im Jahr 2019 wurden insgesamt 474 Blutproben von schwangeren Flüchtlingen untersucht.

Syphilis (Lues)-Diagnostik

Die Syphilis oder Lues ist eine hoch ansteckende sexuell übertragbare Infektion, die durch das Bak-terium Treponema pallidum verursacht wird. Die In-fektion verläuft in verschiedenen Stadien mit ganz unterschiedlichen Symptomen. Zum Nachweis bzw.

Ausschluss erfolgt eine Stufendiagnostik. Dies bedeu-tet, dass bei Vorliegen eines positiven Suchtests eine weitere Abklärung mittels vier verschiedener Verfahren erfolgt. Zur Beurteilung der Aktivität der Infektion und der daraus resultierenden Behandlungsbedürftigkeit, wird ein weiterer Test durchgeführt. Insbesondere das Probenaufkommen zur Diagnostik der LUES-Infek-tionen hat sich 2019 im Vergleich zum Jahr 2014 ver-dreifacht und sank 2020 annähernd wieder auf das Niveau von 2014. Aufgrund der Aktivitätsparameter waren 111 Fälle (2019) bzw. 40 Fälle (2020) akut behandlungsbedürftig. Dies entspricht 1,2 % (2019) bzw. 1,1 % (2020) aller untersuchten Proben sowie 13,5 % (2019) bzw. 14,1 % (2020) der im Suchtest positiven Proben.

Chlamydien und Gonokokken (Tripper)- Diagnostik

Im Jahr 2019 wurden 26.837 Proben auf Chlamydia trachomatis und Neisseria gonorrhoeae untersucht,

Anlage 25

Erreger Jahr Anzahl Suchteste Infektion

Impftiter

akut chronisch zurückliegend

Hepatitis A 2019 700 2 t. n. z. 404

2020 287 0 t. n. z. 159

Hepatits E 2019 5 0 t. n. z. 3 t. n. z.

2020 4 0 t. n. z. 3 t. n. z.

Hepatits B 2019 10.038 3 95 488 3.017

2020 4.330 1 40 260 979

Hepatits C 2019 7.015 152 74 t. n. z.

2020 3.552 151 67 t. n. z.

t. n. z.: trifft nicht zu

Anlage 26

Erreger Jahr Anzahl Suchteste Anzahl pos.

Suchteste Positivrate [%] Behandlungs-bedürftige Fälle

Treponema Pallidum 2019 9.591 821 8,6 111

2020 3.576 283 7,9 40

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Untersuchungen für das Konsiliarlabor für Coxiella burnetii

Seit dem Jahre 2002 ist das Konsiliarlabor für Co-xiella burnetii im LGA angesiedelt. Serologische Un-tersuchungen im Rahmen der Konsiliartätigkeit wer-den im Labor Infektionsserologie durchgeführt. Im Jahr 2019 wurden 239 Seren und 2020 weitere 300 Seren auf spezifische Antikörper gegen Coxiella bur-netii untersucht.

Influenza-Surveillance

Das Referat 93 des LGA nimmt jedes Jahr als koo-perierendes Landeslabor an der bundesweiten Influ-enzasurveillance teil. Verschiedene Sentinel-Praxen (Allgemeinärzte, Internisten, Pädiater) in Baden-Würt-temberg senden während der Influenza-Saison Ra-chenabstriche zur Untersuchung auf Influenza-Viren ein. Im Labor Molekularbiologie werden die Abstriche zunächst mittels PCR auf Influenza A/B untersucht.

Die in der PCR positiv getesteten Rachenabstriche werden im Labor Infektionsserologie auf Zellkultur ge-geben. Nach erfolgreicher Anzucht erfolgt eine weitere Typisierung der Isolate am Nationalen Referenzzen-trum für Influenzaviren am Robert Koch-Institut. Die Ergebnisse der Untersuchungen stellen einen

wich-tigen Beitrag zur nationalen Influenza-Surveillance dar. Die Untersuchungen geben Aufschluss über den Verlauf von Influenza-Epidemien und ermöglichen mit-tels Feintypisierung der isolierten Influenza-Stämme im NRZ die frühzeitige Erkennung von Virustypver-änderungen im Verlaufe einer Influenza-Epidemie.

2019 konnten 132 Zellkulturisolate zur Typisierung an das NRZ für Influenzaviren geschickt werden. Im Jahr 2020 waren dies 17 Zellkulturisolate.

SARS-COV-2 Antikörper-Diagnostik

Im Rahmen der Pandemie wurden verschiedenste SARS-CoV-2-Antikörper-Untersuchungsverfahren getestet und validiert. Nach Freigabe der Teste für die Routinediagnostik bzw. für die Untersuchung von Studienproben wurden rund 1.600 Bestimmungen durchgeführt und interpretiert. Für weitere Informa-tionen wird auf den separaten Beitrag zu SARS-CoV-2 verwiesen.

Kooperationen

• Nationales Referenzzentrum für Influenzaviren

• HIV-Inzidenzstudie am Robert Koch-Institut

• Robert Bosch Krankenhaus Stuttgart

• Katharinenhospital Stuttgart

Anlage 27

Erreger Jahr Untersuchte

Proben Probenmit

pos. PCR Positivrate

Proben [%] Klienten Klienten mit

pos. PCR Positivrate Klienten [%]

Chlamydia trachomatis 2019 26.837 956 3,6 14.618 845 5,8

2020 10.539 331 5,8 5.674 293 5,2

Neisseria gonorrhoeae 2019 26.837 301 1,1 14.618 241 1,6

2020 10.539 128 2,3 5.674 103 1,8

Anlage 28

2019 Masern Röteln Varizellen

Anzahl/Anteil [%] Anzahl/Anteil [%] Anzahl/Anteil [%]

Immunität anzunehmen 423/89 % 417/88 % 358/76 %

Anlage 29

Anzahl Proben Anzahl negativer Proben

Anzahl Influenza A Anzahl

Influenza B Anteil pos.

Nachweise [%]

Ohne Subtyp H1N1pdm 09

2019 502 238 138 125 5 52,6

2020 731 340 143 197 51 53,5

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