• Keine Ergebnisse gefunden

UNIVERSITÄT KASSEL LAGEBERICHT 2005

Im Dokument Bericht 2005 // Universität Kassel (Seite 55-58)

106 107

1.

Allgemeine hochschulpolitische Lage

Die hochschulpolitische Entwicklung des Jahres 2005 ist gekennzeichnet durch

den neuen Hochschulpakt in Hessen

das Exzellenzprogramm des Bundes und

der Länder

das neue Förderalismuskonzept

die Einführung von Studiengebühren für

das Erststudium in mehreren Bundesländern.

Mit dem im August 2005 unterzeichneten neuen hessischen Hochschulpakt wurde die Grundorien-tierung des alten Hochschulpaktes weit gehend auf-gegeben, nach der steigende Studierendenzahlen zu steigenden Mittelzuweisungen führen. Anstelle dessen müssen künftig budget-relevante Studieren-denzielzahlen festgelegt werden, die dann für das Grundbudget der Jahre 2007 bis 2010 bei neu berech-neten Preisen gelten. Abweichungen nach oben blei-ben zuschussneutral, Abweichungen nach unten bis zu 5 % ebenfalls. Die bisher zu diesem Modell vom Ministerium vorgeschlagenen Größenordnungen für Studierendenzielzahlen liegen bereits jetzt deut-lich unter den Ist-Zahlen. Sie berücksichtigen auch nicht den in den kommenden Jahren prognostizier-ten Anstieg der Nachfrage nach Studienplätzen. Es ist zu erwarten, dass dieses Instrumentarium die Hochschulen dazu zwingen wird, durch Numerus clausus und zusätzliche Zulassungshürden Studier-willige abzuhalten und auf längere Sicht das Lehr-angebot unter Höchstlast-Bedingungen zu organi-sieren.

Mit der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern, die im Sommer 2005 mit ihren drei Förderlinien ge-startet wurde, ist das Ziel verbunden,

Projektver-bünde und ganze Hochschulen mit hohen Summen zu fördern und damit in komplexer Weise die For-schungsleistungen einer begrenzten Zahl von Uni-versitäten auf ein signifikant höheres international wahrnehmbares Niveau zu bringen. Auch die Uni-versität Kassel beteiligt sich an den Antragsver-fahren. Es kann davon ausgegangen werden, dass dieses Programm mittelfristig tief greifende Wir-kungen mit Neuorientierungen für die deutsche Hochschullandschaft haben wird: Sowohl für dieje-nigen Universitäten, die zum Kreis Geförderter ge-hören, als auch für die anderen. Unabsehbar sind bislang die Konsequenzen, die sich aus der Koali-tionsvereinbarung der neuen Bundesregierung zur modifizierten Aufgabenverteilung von Bund und Ländern im Bereich der Wissenschaftspolitik erge-ben werden. Nachteilig kann sich der vorgesehene teilweise Rückzug des Bundes aus der Finanzierung des Hochschulbaus auswirken, wenn die ausfallen-den Bundesmittel nicht konsequent durch steigende Landesmittel kompensiert werden. Besonders hie- rauf wird gerade in Hessen als einem der reichsten Bundesländer zu achten sein. Für die Universität Kassel wird es insofern vornehmlich darauf ankom-men, die bereits eingeleiteten Baumaßnahmen für

den Neubau Erziehungs-, Sprach- und

Wirtschaftswissenschaften,

das Institutsgebäude für Sportwissenschaft

sowie

den Umzug der Naturwissenschaften an

den Holländischen Platz

nach den bisherigen Zeitplänen fortführen zu können.

Gerade für die hessischen Hochschulen wird sich zudem die Einführung von Studiengebühren für das Erststudium in Bayern, Baden-Württemberg,

UNIVERSITÄT KASSEL

108 109

umkehren wird. Die Universität muss daher recht-zeitig darauf achten, im Sinne guter Studienbedin-gungen entweder die Lehrkapazitäten auszuweiten oder durch weitere Zulassungsbeschränkungen angemessene Jahrgangsbreiten in den Studiengän-gen sicherzustellen. Nur so kann eine Ausgewo-genheit von Lehrangebot und Lehrnachfrage und damit ein qualitativ hochwertiges Studium ermög-licht werden.

Besonderes Augenmerk wird die Universität Kassel und werden insbesondere die Fachbereiche darauf zu legen haben, inwieweit von den neu eingeführ-ten Instrumeneingeführ-ten einer differenziereingeführ-ten Auswahl von Studienbewerbern und -bewerberinnen Gebrauch gemacht werden soll. Die bisher an anderen Hoch-schulen und in einzelnen Bereichen der UNIK mit diesen Instrumenten gewonnenen Erfahrungen müssen dabei sorgfältig analysiert und berücksich-tigt werden. Aufwand und Effekt sollten in einem angemessenen Verhältnis stehen.

Der Anteil der weiblichen Studierenden und der aus-ländischen Studierenden hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht wesentlich verändert.

Ein deutlicher Anstieg der Studienanfänger ist in den Bachelor-Studiengängen Politikwissenschaft und Soziologie zu verzeichnen. 442 Studierende ha-ben sich für diese Studiengänge eingeschrieha-ben. Für den nächsten Aufnahmetermin ist die Einführung einer Zulassungsbeschränkung geplant.

Insgesamt sind die neuen Bachelor- und Master-Stu-diengänge gut ausgelastet. Die Anzahl der Bachelor-studierenden hat sich verdreifacht und beträgt im WS 05/06 1136 Studierende. Die Anzahl der Master-studierenden hat sich um ein Drittel erhöht. Gleich-zeitig sinken die Studierendenzahlen in den gestuf-ten Diplomstudiengängen.

Trotz der Einstellung von Magisterfächern ist die Gesamtzahl der Studierenden in diesen Fächern nicht gesunken und beträgt 1200 Studierende.

Auch im Leistungsbereich Forschung konnte die Universität Kassel durch gemeinsame Anstren-gungen beachtliche Erfolge verzeichnen. So konnte durch verstärkte Drittmitteleinwerbung insgesamt ein Volumen in Höhe von € 24,8 Mio. erzielt und der Vorjahreswert in Höhe von € 21,5 Mio. weit übertrof-fen werden.

Leistungsparameter

„Forschung“ Plan 2006

Anzahl/T€ Ist 2005

Anzahl/T€ Plan 2005 Anzahl/T€ Ist 2004

Anzahl/T€

Promotionen davon Frauen davon Männer

11735 82

15843 115

11735 82

12750 77 Habilitationen

davon Frauen davon Männer

102 8

112 9

144 10

90 9

Drittmittel 17.729 24.863 16.006 21.502

Bei dem Leistungsparameter „Promotionen“ konn-te die Vorjahreszahl mit einem Plus von 41 auf 158 deutlich gesteigert werden. Hier trägt das von Präsi-dium und Senat verabschiedete Konzept bei der wis-senschaftlichen Nachwuchsförderung Früchte. Bei der Zahl der „Habilitationen“ blieb die Entwicklung hinter den Erwartungen zurück.

Um die Entwicklung von profilbildenden For-schungsschwerpunkten mit Perspektive auf eine ins- titutionalisierte Drittmittelförderung bereits in der Initialphase zu unterstützen, wurden in der Zentra-len Forschungsförderung (ZFF) der Universität im Jahr 2005 zwei neue, interdisziplinär ausgerichtete Konzepte in die Förderung aufgenommen und die Antragsteller um weitere Ausdifferenzierung des Forschungsdesigns gebeten:

Innovationen und Innovationshemmnisse für

eine bioenergetische Zukunft (FB Ökologische Agrarwissenschaften) und

Identity Computing: Die Stärkung des

Individuums in einer virtualisierten Welt (FB Mathematik/Informatik).

Nachdem im Juni das Konzept zur Einrichtung eines Sonderforschungsbereiches/TR zum The-ma „Innovative Prozesskettengestaltung auf der Grundlage thermo-mechanisch gekoppelter Phä-nomene“ Maschinenbau positiv von der Deutschen Forschungsgemeinschaft begutachtet wurde und die Wissenschaftler zur Einreichung eines Antra-ges aufgefordert wurden, unterstützte die Uni-versität die weiteren Vorbereitungen durch eine Fortsetzung der Förderung aus der Zentralen For-schungsförderung. Die Entscheidung der DFG zur Einrichtung des unter Federführung der Univer-sität Kassel gemeinsam mit Wissenschaftlern der Universitäten Dortmund und Paderborn beantrag-ten Sonderforschungsbereiches wird im Frühjahr 2006 getroffen. Aus der Universität Kassel beteiligt Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen besonders

auswirken. Zum einen ist zu erwarten, dass vie-le Gebührenflüchtlinge nach Hessen strömen. Zum anderen wird sorgfältig zu beobachten sein, inwie-weit die Gebühreneinnahmen bei den umliegenden Hochschulen zu Ausstattungsverbesserungen füh-ren, welche die Studienbedingungen in Hessen noch schlechter erscheinen lassen müssen.

2.

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Die Vermögenslage der Universität Kassel zum 31.

Dezember 2005 zeigt gegenüber der Schlussbilanz 2004 eine Erhöhung der Bilanzsumme um € 196,0 Mio. auf € 700 588,0 Mio. Ursache für den Anstieg der Bilanzsumme sind die gemäß der Vorgabe des Landes Hessen erstmals in der Bilanz der Universi-tät Kassel erfassten Kunst- und Sammlungsgegen-stände der wissenschaftlichen Bibliotheken. Beim übrigen Sachanlagevermögen musste abschrei-bungsbedingt ein Rückgang der Buchwerte um € 9.172 hingenommen werden. Auf der Passivseite haben sich das Eigenkapital um T€ 2.262, der Son-derposten um T€ 829 und die erhaltenen Anzahlun-gen auf BestellunAnzahlun-gen und LeistunAnzahlun-gen um T€ 2.831 erhöht. Die Verbindlichkeiten gegenüber dem Land Hessen erhöhten sich auf Grund der erstmals ak-tivierten Kunst- und Sammlungsgegenstände um

€ 190,4 Mio. auf € 511,1 Mio. Per 31.12.2005 hat die Universität Kassel Rückstellungen für die Pensions-verpflichtungen der Beamten in Höhe von € 127,4 Mio. gebildet. In Höhe dieser Rückstellungen weist der Jahresabschluss Forderungen an das Land Hes-sen aus.

Die Ertragslage für das Geschäftsjahr 2005 ist durch einen Jahresüberschuss in Höhe von € 2,3 Mio. (Vor-jahr € 2,1 Mio.) gekennzeichnet. Die Personalauf-wendungen erhöhten sich im Geschäftsjahr 2005 gegenüber dem Vorjahr um € 3,1 Mio. (= 2,7 %) auf

€ 113,3 Mio. Der Anstieg der Personalaufwendun-gen resultiert im Wesentlichen aus der verstärkten drittmittelfinanzierten Beschäftigung von wissen-schaftlichem Personal. Die Umsatzerlöse der Uni-versität erhöhten sich um € 2,7 Mio. auf € 26,1 Mio.

Hier finden die verstärkten Anstrengungen um das Einwerben von Drittmitteln (+ € 1,6 Mio. auf € 19,9 Mio.) und die erstmals in 2005 an die UNIK zu ent-richteten Verwaltungsgebühren der Studierenden (€ 1,6 Mio.) ihren Niederschlag.

Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Uni-versität ist geordnet. Bilanzielle Fehlbeträge aus den Abschreibungen des Anlagevermögens wer-den durch wer-den Verzicht des Landes Hessen auf die Rückzahlung der entsprechenden Verbindlichkei-ten aus rückzahlbaren Zuführungen gedeckt. Pensi-ons- und Beihilferückstellungen werden durch eine entsprechende Forderung gegen das Land Hessen fi-nanziert. Die Liquidität ist im Rahmen des mit dem HMWK abgestimmten Wirtschaftsplanes der Uni-versität gesichert (§ 6 i.V.m. § 4 HFVO).

3.

Geschäftsverlauf

Leistungen in Lehre und Forschung Im Jahr 2005 hat sich die studentische Nachfrage der Universität Kassel insgesamt positiv entwickelt, wie sich anhand der Leistungsparameter im Leistungs-bereich Lehre nachvollziehen lässt.

Leistungsparameter

„Lehre“ Plan 2006

Anzahl Ist 2005

Anzahl Plan 2005

Anzahl Ist 2004 Anzahl Studierende in

Regelstudienzeit 11.299 *) 12.905 12.388

Studienabschlüsse 1.457 *) 1.452 1.477

*) Daten lagen bei Redaktionsschluss noch nicht vor.

Die erfreulich steigende Studierneigung in 2005 führte an der Universität Kassel zu einer hohen Zahl von Studienanfängerinnen und -anfängern von 3.828 zum Wintersemester 2005/2006. Die Gesamt-zahl der Studierenden erhöhte sich von 16.315 im Wintersemester 2004/2005 auf 17.064 im Winterse-mester 2005/2006.

Die Universität Kassel hat im Jahr 2005 sehr viele Zulassungsbeschränkungen für ihre Studiengän-ge verhänStudiengän-gen müssen. Trotzdem waren im Winter-semester 2005/06 Höchstzahlen von ErstWinter-semestern sowie Erst- und Neueinschreibungen zu verzeich-nen. Dies hat die Universität in einigen Bereichen vor massive Probleme gestellt, die leider noch nicht überall gelöst sind. Die Attraktivität des Studien-angebots sowie die allgemeinen Rahmenbedingun-gen lassen nicht erwarten, dass sich der Trend ho-her studentischo-her Nachfrage in den nächsten Jahren

110 111

ist, sondern auch mit den Kooperationshochschulen Göttingen und Paderborn ein Forschungsnetzwerk ausgeprägt hat, das mit über 30 Fachgebieten nati-onal wie internatinati-onal hervorragend aufgestellt ist.

Aber auch die vielfältigen Industriekooperationen unterstützen nicht nur den Technologietransfer in verschiedenste Wirtschaftsbranchen, sondern eröff-nen den Diplomanden und Doktoranden der Infor-matik ausgezeichnete Bedingungen für ihre wissen-schaftliche Qualifikation. Mit einem eingeworbenen Drittmittelvolumen von bereits ca. 10 Mio. € wird die Schwerpunktbildung u. a. in den Feldern „Ubiquitä-re Systeme“ und „Simulation komplexer technischer Systeme“ deutlich befördert. Diese Perspektiven zei-gen auch bei den Studieninteressierten Wirkung: Mit jährlich zwischen 130 und 170 Studienanfängern in den letzten vier Jahren zählt der Studiengang inzwi-schen zu einem der größeren der Universität.

Erfolgreich durchgesetzt hat sich im Rahmen des Marie-Curie-Mobility-Programms der Europäischen Union unter Federführung des Fachgebiets Solar- und Anlagentechnik eine gemeinsam mit acht wei-teren Universitäten aus sieben Ländern getragene Initiative für ein gemeinsames Doktorandennetz-werk „Solar Heating and Cooling for Buildings“. Ab Herbst 2006 werden zehn Doktoranden für drei Jah-re ein Stipendium erhalten und an den neun Uni-versitäten begleitend zu den Forschungsarbeiten ein jeweils einwöchiges Kursprogramm absolvieren.

Gemeinsames Ziel der Forschungsaktivitäten wird in der Entwicklung von Grundlagen für kosteneffi-ziente Solaranlagen für Heiz- und Kühlzwecke mit hohen solaren Deckungsraten liegen.

Parallel zu diesem Netzwerk konnte im Fachbereich Maschinenbau auch die erste Juniorprofessur für Regenerative Prozesswärme besetzt werden.

Beide Entwicklungen unterstützen die interdiszip-linäre Forschungsprofilierung „Dezentrale und Er-neuerbare Energien“.

Personal

Der Universität Kassel standen im Geschäftsjahr 2005 für stellenabhängige Personalaufwendungen rund 91,2 Mio. € zur Verfügung. Mit diesen Mitteln wurden in 2005 insgesamt 1.750 Stellen (einschließ-lich Auszubildende) bewirtschaftet. Die Anzahl der Professorenstellen ist von 374 im Jahr 1997 auf mitt-lerweile 331 (Vorjahr 337, einschließlich Stiftungs-professuren) reduziert worden. Im Interesse der

Stärkung des Forschungspotenzials sowie der Erhö-hung des Stellenbestandes für den wissenschaftli-chen Nachwuchs soll die Zahl der Professuren auf eine Größenordnung von 280 bis 300 reduziert wer-den. In welchen Bereichen und in welchen Schritten die Verminderung der Professorenstellen vorgenom-men wird, muss im laufenden Entwicklungsprozess der nächsten Jahre entschieden werden.

Auf diesem Weg wird auch zu prüfen sein, ob aus dem Bereich der technisch-administrativen Mitar-beiterstellen Umwidmungen zu Gunsten von wis-senschaftlichen Mitarbeiterstellen erfolgen können.

Zurzeit liegt das quantitative Verhältnis von Profes-suren zu Stellen für wissenschaftliche Bedienstete an der Universität Kassel bei 1,5. Als Ziel wird eine Quote von 2,0 angestrebt.

Bau- und Raumressourcen

Auf der Grundlage der zwischen dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und der Universität Kassel abgeschlossenen Zielvereinba-rung wurde für die weitere bauliche Entwicklung und Flächenarrondierung der Universität das ver-einbarte Vorhaben eines Neubaus für die Erzie-hungs-, Sprach- und Wirtschaftswissenschaften an der Kurt-Wolters-Straße am zentralen Universitäts-standort Holländischer Platz auf dem Weg zur Rea-lisierung weiter vorangebracht. Ein Baubeginn ist in 2006 fest geplant.

Hinsichtlich der Baumaßnahme „Institutsgebäude für die Sportwissenschaften“ (Anbau Sporthalle Da-maschkestraße) konnte kein Planungsfortschritt er-reicht werden. Obwohl die Maßnahme Bestandteil der Zielvereinbarung zwischen der Universität Kas-sel und dem Land Hessen ist, hat das Hessische Fi-nanzministerium hierzu bislang noch keine Zustim-mung zu einem Planungsauftrag erteilt.

Im Auftrag des HMWK und des Präsidenten der Universität hat die HIS GmbH Hannover eine bauli-che Entwicklungsplanung im Sinne einer langfristig orientierten Gesamtplanung formuliert. Der Hinter-grund dieses Konzeptes ist die geplante Verlage-rung der am Hochschulstandort Heinrich-Plett-Stra-ße untergebrachten Fachbereiche und Einrichtungen an den Zentralstandort der Universität am Holländi-schen Platz. Dieses Gutachten zur baulichen Hoch-schulentwicklung wurde nach umfänglicher hoch-schulinterner Abstimmung Mitte 2005 von der HIS vorgelegt.

sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Maschinenbau und der Mathematik.

Erfolgreich hat sich der im Jahr 2002 etablierte For-schungsverbund Fahrzeugsystemtechnik weiter ausdifferenziert. Neben der Einwerbung von Dritt-mittelprojekten mit einem Volumen von nahezu 2,0 Mio. Euro konnte im Jahr 2005 auch die Vernet-zung zu einem überregionalen Verbund weiter ge-staltet werden. Das Fachgebiet Maschinenelemente und Tribologie ist ab 01. 01. 2006 an der in 2005 po-sitiv begutachteten DFG-Forschergruppe „Mikro-strukturierte thermomechanisch hoch beanspruch-te Oberflächen“ mit vier weibeanspruch-teren Arbeitsgruppen der Universität Hannover beteiligt. Im Rahmen des geplanten Forschungsvorhabens werden fluid- und werkstoffmechanische Modelle zur tribologischen Charakterisierung von Oberflächenprofilen entwi-ckelt. Neben grundlegenden Verfahrensentwicklun-gen für unterschiedliche Fertigungsverfahren sollen aus den Ergebnissen auch Vorgaben für die ferti-gungstechnische Umsetzung funktionsoptimierter Oberflächenstrukturen abgeleitet werden.

Das Center for Interdisciplinary Nanostructure Sci-ence and Technology hat – in Vorbereitung der Be-antragung eines Sonderforschungsbereiches – eine thematische Fokussierung auf das Schwerpunktthe-ma „Stimulus und Antwort in nanoskaligen Syste-men“ vorgenommen, mit der neben neuen Koopera-tionsprojekten im NanoNetzwerkHessen u. a. auch BMBF-geförderte Verbundprojekte initiiert werden konnten. So ist im Rahmen des Nationalen Genom-forschungsnetz 2 das Fachgebiet Biochemie mit ei-nem Fördervolumen von über 500.000 Euro in dem Netzwerk „Functional analysis of protein interac-tion“ platziert. Das Fachgebiet entwickelt im Rah-men der interdisziplinären Kooperation im CINSaT Methoden zur biomolekularen Interaktionsanalyse, die es ermöglichen, über kinetische Messungen von Protein-Interaktionen medizinische Frühdiagnostik, z. B. neurodegenerativer Erkrankungen, deutlich zu verbessern.

Das im Februar 2005 von den Fachgebieten Kom-munikationstechnik, Verteilte Systeme, Öffentliches Recht und Wirtschaftsinformatik gegründete For-schungszentrum für Informationstechnik-Gestal-tung (ITEG) verfolgt das Ziel, modernste IT-Systeme unter Beachtung der intendierten und möglichen gesellschaftlichen Auswirkungen fortzuentwickeln.

Ein wichtiger Bereich der Zusammenarbeit ist das Forschungsprojekt „MIK 21 –

Migrationskompe-tenz als Schlüsselfaktor der Ökonomie des 21. Jahr-hunderts“, das vom BMBF gefördert wird, um an der Universität Kassel ein Kompetenzzentrum für das mobile Internet zu schaffen. Insgesamt verfügte das Forschungszentrum im Jahr 2005 über ein Drittmit-telaufkommen in Höhe von 1,8 Mio. € und betreut im Promotionskolleg „Gestaltung fortgeschrittener Informatik-Anwendungen“ mehr als 40 Promoven-den.

Gemeinsam mit Fachgebieten aus den Universitä-ten Göttingen und Paderborn wurde im August bei der DFG ein Graduiertenkolleg beantragt. Es will die Herausforderungen einer Migration vom stationä-ren zum mobilen Internet zum Gegenstand wissen-schaftlicher Untersuchungen machen.

Der Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaf-ten konnte in 2005 seine Profilbildung „Ökologische Agrarwissenschaften“ im Hinblick auf den Bereich der Nachwachsenden Rohstoffe weiter ausdifferen-zieren. So konnte die Thematik der Erzeugung von Nachwachsenden Rohstoffen als Biomasse durch Umwidmung der Professur für Grünlandökologie in eine Professur für Grünlandwissenschaft und Nachwachsende Rohstoffe im Fachbereich auf Dau-er in Forschung und Entwicklung etabliDau-ert wDau-erden.

Gleichzeitig hat diese Professur die Koordination der fachbereichsübergreifenden interdisziplinären Arbeitsgruppe „Bioenergie“ zur Bildung eines For-schungsschwerpunktes übernommen.

Damit umfasst das wissenschaftliche Spektrum des Fachbereichs Ökologische Agrarwissenschaf-ten künftig die gesamte Themenbreite ökologischer landwirtschaftlicher Erzeugnisse von der Erzeu-gung ökologischer Lebensmittel einschließlich der Lebensmittelqualität und Ernährungskultur bis hin zur Gewinnung von Energiepflanzen für die regene-rative Energieerzeugung aus Biomasse.

3,6 Mio. € Sponsormittel haben dazu beigetragen, dass eine für die UNIK bisher einmalige Public-Pri-vate-Partnership-Initiative zum Aufbau des Fachs Informatik mit der Ruferteilung auf die Professur für Eingebettete Systeme abgeschlossen werden konnte.

Mit sechs neu eingerichteten Fachgebieten, von de-nen drei als Stiftungsprofessuren aus der Wirt-schaft finanziert werden, stellt die Informatik mit zwölf Fachgebieten inzwischen einen Lehr- und For-schungsschwerpunkt dar, der nicht nur innerhalb der Universität Kassel interdisziplinär breit vernetzt

112 113

Die Universität Kassel bewirtschaftet und unter-hält 84 Gebäude, die auf 7 Standorte in Kassel und Witzenhausen verteilt sind. Die Höhe der für Ge-bäudeinstandhaltung jährlich bereitgestellten Mit-tel orientierte sich in der Vergangenheit an den je-weiligen Friedensneubauwerten der Gebäude. Diese Mittel reichten nicht aus, um den erforderlichen Instandhaltungsbedarf abzudecken. Daher wurden für große, einmalige Instandsetzungsmaßnahmen zusätzliche Gelder aus dem Einzelplan 18 des Lan-des Hessen beantragt. Gemäß der Prioritätenliste

„Große Bauunterhaltungsmaßnahmen“ für die Jah-re 2006 – 2010 veranschlagt die Hochschule einen Bedarf für einmalige Instandsetzungsmaßnahmen in Höhe von € 42,7 Mio. Für die Haushaltsjahre 2005 und 2006 wurden keine Mittel aus dem Einzelplan 18 bewilligt, während in den davor liegenden Jah-ren höchstens eine Maßnahme gefördert wurde.

Im Dokument Bericht 2005 // Universität Kassel (Seite 55-58)