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Umwelt-Parameter .1 Vertikalplanktonnetz

Im Dokument Jör Nickel (Seite 26-29)

Mit einem Planktonnetz (modifiziertes Ringnetz nach REEVE) mit dem Off- nungsdurchmesser von 100 cm und der Maschenweite von 300 um wurden Vertikalhols durchgeführt Das heißt das Netz wurde bis knapp übe den Meeresboden herabgelassen und anschließen sehr langsam wieder gehievt, um Staudruck zu vermeiden. Auf diese Weise könne Teile des Mesoplanktons (200 um bis 2 mm), das Makroplankton (2 mm bis 2 cm) und das Megaplankton (> 2 cm) gefangen werden. Die gefangenen Organismen gehöre praktisch alle zum heterotrophen Zooplankton. Im Gegensatz dazu sind Phytoplankton-Organismen, die sich photoautotroph ernähren kleiner als 200 um (SOMMER 1994). Das mit dem Netz gefangene Plankton wurde zunächs grob charakterisiert und dann übe 24 Stunden bei 60 'C getrock- net und das Trockengewicht berechnet. Ausgewertet wurden die Daten ein- erseits nach Milligramm Trockengewicht pro Kubikmeter und anderseits nach Gramm Trockengewicht pro Quadratmeter Wassersäule um Vergleiche mit verschiedenen Veröffentlichunge zu ermöglichen Die Ergebnisse wur- den mit dem Programm SURFER 6 (GOLDEN SOFTWARE INC.) als Konturdiagramme dargestellt. Hierbei werden die Werte zwischen den Stationen interpoliert, um die Gradienten in dem Gebiet zu illustrieren. Die gleiche Software wurde auch fü die Analyse des Phytoplanktons und der Diversitä der Peracarida an den 12 Stationen eingesetzt.

Die Abkürzun CTD steht fü Conductivity (-Salinität) Temperature und Depth. Eine CTD-Sonde (Seabird Sealogger 25 mit Fluorometer) wurde an allen Stationen und in allen Probenzyklen eingesetzt. Das Gerä wurde vom aufgestoppten Schiff gefiert und wieder gehievt. Die dabei aufgenommenen Daten wurden dann auf einen Computer überspielt Ein Drucksensor in der CTD-Sonde misst die Tiefe, um die Exaktheit der Daten, auch bei starker Abdrift durch Strömung zu gewährleisten Ein Messen der Windendrahtlän ge würd in solch einem Fall fü Verzerrungen sorgen.

Erste Messungen der Salinität Temperatur und Fluoreszenz wurden Anfang Mai am Eingang des Mellemfjords durchgeführt als die Eissituation noch kein Befahren des Fjords gestattete. Die Fluoreszenz wird gemessen, indem die Reflektionen ausgesendeten Lichtes bestimmter Wellenläng gemessen

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werden. Von diesen physikalischen Messwerten in Volt kann auf das Vorhan- densein von Chlorophyll a und damit auf Phytoplankton geschlossen wer- den. Dies geschieht, indem eine Wasserprobe bestimmter Tiefe photome- trisch und mikroskopisch untersucht und mit dem CTD-Messwert gleicher Tiefe verglichen wird. So kann eine Regressionskurve erstellt und damit ein Umrechnungsfaktor von Volt zu mg C m-3 berechnet werden. Dies ist im Jahr 1998 von HANSEN & SCHMIDT (1 999) fü Proben des Mellemfjordes durch- geführ worden. Daraus ergab sich die Formel y = 1 , 9 0 7 6 ~

+

0,4829. Hierbei entspricht X dem mit der CTD-Sonde gemessenen Fluoreszenzwert und y der berechneten Phytoplanktonbiomasse.

Die Salinitä wird übe die elektrische Leitfähigkei gemessen und daher heute in der ozeanographischen Literatur als dimensionslose Zahl angege- ben. Das %o-Zeichen fü Salinitä ist daher international gestrichen worden.

3.4.3 Sedimentcorer (HAPS)

Ein Sedimentcorer wurde eingesetzt, um Proben mit einer relativ ungestörte Sedimentoberfläch zu bekommen. Der KC HAPS Bottom Corer der däni schen Firma KC Denmark wurde nach dem Originalentwurf von KANNE- WORFF, Kopenhagen (KANNEWORFF & NICOLAISEN 1973) angefertigt. Der HAPS wurde von Bord des FS ,,PorsildU aus zum Meeresboden hinunter gefiert. Dort angekommen sorgen Gewichte dafür dass ein Stahlzylinder in das Sediment hinein gedrück wird. Beim Heraufziehen senkt sich dann eine Klappe, die den Zylinder zuverlässi verschließt Die Läng des Zylinders beträg 315 mm. Die Dicke der Sedimentprobe häng von der Beschaffenheit des Sedimentes und von der Menge der Bleigewichte ab, mit dem der Zylinder beschwert wird. Bei den hier durchgeführte Untersuchungen wurde der Probenzylinder mit 18 kg Blei zusätzlic beschwert. Der Innendurch- messer beträg 136 mm. Damit wird eine Fläch von 145 cm2 beprobt. Die so gewonnenen Sedimentproben wurden an Deck weiter verarbeitet. Hierzu wurden mit handelsübliche 20 ml Spritzen jeweils mindestens zwei Unterproben genommen, die als Parallelproben gewertet wurden. Dies geschah, indem eine Spritze, deren vorderes Ende mit einem scharfen Messer abgetrennt wurde, zwei Zentimeter in das Sediment gedrück wurde.

Dabei wurde der Stempel der Spritze langsam zurüc gezogen. Die Unterproben wurden senkrecht in einem Tiefkühlschran fü weitere Bear- beitung gelagert, um die ursprünglich Schichtung zu erhalten. Die HAPS- Proben wurden an allen drei Zyklen im Jahr 1999 an den mittleren Fjord- stationen genommen. An den äußer Stationen lieà die Struktur des

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Meeresbodens - kleine Steine verhinderten immer wieder das Schließe der HAPS-Klappe - eine zuverlässig Probennahme nicht zu. Die Werte der Mittelstationen wurden darum fü die benachbarten Stationen übernommen Auch SCHNACK (1998) war bei seiner Untersuchung entsprechend verfah- ren. Dieses Verfahren wurde als zulässi erachtet, da das Eis übe den Stationen zeitnah aufbrach und auch die CTD-Daten der Quertransekte (Abb. 5) ähnlich Werte aufwiesen.

3.4.4 Sedimentfalle

Eine selbst konzipierte Sedimentfalle (Abb. 7) wurde in der Mitte des Fjordes installiert (69O.44.2' N, 054O.35.1' W), um mehr übe die Sedimentation und möglich benthopelagische Kopplung zu erfahren. Sie wurde bei der zweiten Ausfahrt, am 2. 8. 1999, in 75 m Wassertiefe verankert und blieb dort fü 46 Tage. In 50 und in 70 m Tiefe waren jeweils zwei Fallen befestigt. Als Auf- fangbehälte dienten Kunststoffflaschen, die mit einem Trichter versehen wa- ren. Dieser hatte einen Öffnungsdurchmesse von 20 c m und ein zusätzliche Schutzgitter, um das Eindringen größer Organismen oder Pflanzenteile zu verhindern.

Oberfläch

Befestigungsanker

Abb. 7 : Sedimentfalle

Das so aufgefangene Sediment wurde nach der Methode von DEAN (1974) 24 Stunden bei 105 'C getrocknet und gewogen. Danach wurde es bei 450 'C

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vermuffelt und erneut gewogen. Auf diese Weise erhäl man das Gewicht des partikuläre anorganischen Materials (particulate inorganic matter, PIM).

Subtrahiert man das von dem Gesamtrockengewicht, ergibt das die Menge des partikuläre organischen Materials {particulate organic matter, POM).

3.5 Biochemische Analysen

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