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träglichen Gestaltung urbaner Mobilität

Im Dokument Nachhaltigkeitsbericht 2018 TU Berlin (Seite 140-145)

Am Fachgebiet Integrierte Ver­

kehrsplanung wird in Kooperation mit der Professur für Verkehrs­

ökologie der TU Dresden und dem Stadtentwicklungsamt Pankow ein neues Verkehrsplanungs­

instrument im Bezirk entwickelt, mit dem die sozial-gerechte und ökologisch verträgliche urbane Mobilität entwickelt und etabliert werden soll. Mit partizipativen qualitativen und quantitativen Erhebungsmethoden sollen die in­

dividuellen und personengruppen­

spezifischen Mobilitätsbedarfe der Bewohner*innen in Pankow um­

fassend erfasst werden.

Die Stärkung der Nahmobilität und aktiven Mobilität sowie der gerechte Zugang zur Mobilität stehen im Fokus der Untersuch­

ungen, um den Bezirk für die

besser aufzustellen. Im Rahmen des Projektes wurde die Stelle des

Mobilitätsbeauftragten im Bezirk Berlin-Pankow geschaffen, der die Mobilitätsberichterstattung als Planungsinstrument mit der TU Berlin und der TU Dresden erarbeitet sowie nach Beendigung der Projektförderung umsetzt und fortschreibt. Die Ziele sind, die Verkehrspolitik im Bezirk strate­

gisch neu auszurichten und den Verkehr stadtverträglich, bedarfs­

orientiert, nachhaltig und gerecht zu gestalten. Die Planung soll res­

sortübergreifende Belange u. a.

in den Bereichen Gesundheit, Umwelt und Soziales in die Stadt­

und Verkehrsplanung integrieren.

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WENIGER UNGLEICHHEIT Ir) KONSUM·. PRODUKTIONSMUSTER Sven Hausigke

hausigke@tu-berlin.de www.tu-berlin.de/?190836

Nachhaltigkeitsbericht 2018 TU Berlin 139

3 2 Porträt des Fachgebiets

Schienenfahrzeuge

Die Umweltschädlichkeit des Verkehrs ist seit dem Diesel­

skandal in aller Munde. Dies gibt auch der Lehre und Forschung in der Bahntechnik deutlich Auf­

trieb. Es beginnt beim geringen Energieverbrauch des Schienen­

verkehrs, der drei Zielstellungen hat:

- Nutzbremsung: die

Bremsenergie wird in Strom zurückverwandelt und in die Fahrleitung gespeist ( auch Rekuperation genannt), statt in Wärme umgewandelt - Sehr geringer Rollwiderstand

zwischen Rad und Schiene, - Geringer Luftwiderstand

dank Zugbildung mit

Wagenabständen kleiner 1 m.

Viele Dieselfahrzeuge fahren heu­

te große Streckenanteile unter Fahrdraht. Da 100 % Elektri­

fizierung zwar das Ziel ist, wir mit 60 % Elektrifizierung der Strecken heute noch weit

Fahrdrahthy bridfahrzeuge die Lösung. Die TU Berlin ist bei zwei Projekten mit beteiligt: Eine sechsachsige Lokomotive für die Havelländische Eisenbahn HVLE in Berlin Spandau mit 500 kN Anfahrzugkraft, 6 MW Leistung unter Fahrdraht und 2,8 MW mit Diesel ohne Fahrdraht. Die TU-Berlin Studie errechnete ein Einsparpotential je Lok im ge­

planten Einsatz bis 2500 t C02 jährlich. Im TU Umweltbericht 2017, Seite 16, waren die Lärmminderungsnachweise mit

dem Prototyp dieser Lok geschil­

dert worden.

Zudem wurde das Regionalfahr­

zeug Talent 3 mit Hilfe der TU zusätzlich mit Batterien ausge­

stattet und kann so stabil über 40 km große Elektrifizierungslücken überbrücken, mit erwarteter Batterielebensdauer von bis zu 8 Jahren. Bei Einsatz von grünem Strom werden typisch 600 t C02

-Einsparung je Jahr und Fahrzeug erwartet.

Der Koalitionsvertrag der Bundesregierung verlangt „bis 2030 doppelt so viele Bahnkund­

innen und Bahnkunden [zu] ge­

winnen", also den Schienenper­

sonenverkehr bis 2030 zu verdopp­

eln. Das ist vom Klimaschutz her­

kommend ein sehr schwaches Ziel, da dann der Modalsplit in Pkm von heute 8 % erst bei 14 % lie­

gen würde, wegen des erwarteten Wachstums des Personenverkehrs aller Verkehrsträger gemäß Bundesverkehrswegeplan 2030.

Verkehrsverdopplung auf der Schiene bis 2030 ist aber ein gro­

ßes Ziel, wenn man die Kapa­

zitäten des Schienenverkehrs in Deutschland anschaut. Das würde nämlich ein konstantes Wachstum in jedem Jahr von 6 % bedin-gen. Wenn heute Räumungen von Zügen wegen Überfüllung schon täglich geschehen, oft auch in Berlin, so ist die Verdopplung des Personenverkehrs bei den heu­

tigen Strukturen des Schienen­

verkehrs ziemlich unrealistisch.

Also ist nicht nur die Technik, sondern auch die Organisation

aus Klimaschutzgründen anzu­

passen.Die Erhöhung der Zugfre­

quenz wird durch Elektrifizierung unterstützt, da die Betriebskosten je Zug deutlich geringer sind als bei Dieselbetrieb.

Da Infrastrukturausbauten un­

vermeidlich sind, aber nicht in dem Maß erfolgen können, wie der Fahrgastzuwachs, ist die Ka­

pazitätsvergrößerung der Fahr­

zeuge notwendig. Doppelstock­

fahrzeuge im Nah- im Fernverkehr bringen schon eine dringend be­

nötigte Kapazitätserhöhung je Zug gegenüber Einstöckern von ca. 50 %. Um auch im oberen Stockwerk hinreichenden Komfort zu erzielen, sind die Fahrzeug­

umgrenzungen auf das große im Berliner Raum vorhandene Licht­

raumprofil auszulegen. Dieses mit der Industrie zu konzipieren ist eine große Herausforderung der TU Berlin.

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STÄDTE, GEMEINDEN

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KLIMASCHUTZ Prof. Dr.-Ing. Markus Hecht markus.hecht@tu-berlin.de www.schienenfzg.tu-berlin.de

Nachhaltigkeitsbericht 2018 TU Berlin 141

3.3

Ziel ist es, aus dem Zusammenspiel aller am

Transfer

Transfer beteiligten Akteure Innovationen ent­

stehen zu lassen, die einen ausschlaggebenden Beitrag zur Weiterentwicklung der Gesellschaft als Ganzes leisten (vgl. Wissenschaftsrat, 2015, 16 ff.). So kann auch die TU Berlin zahlreiche Transfer- und Innovationsaktivitäten vorweisen, die sich sowohl direkt als auch indirekt an den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen (SDGs) orientieren. Im folgenden kann nur ein Auszug al­

ler an der Universität stattfindenden Transfer-und Innovationsaktivitäten vorgestellt werden.

Die Beiträge zeigen jedoch ein breites Spektrum an Themen auf, wie zum Beispiel Klimawandel, Umweltschutz, Wasser und Erneuerbare Energien, Kreislaufwirtschaft, Recycling, Finanzen, Logistik, E-Mobilität, Landwirtschaft, Migration, Wohnen, Arbeitswelt und Ungleichheit.

Als Innovationstreiber sind Hochschulen unverzicht-bare Akteure für die Bewältigung der großen wirt­

schaftlichen, gesellschaftlichen und ökologischen

Herausforderungen unserer Zeit. Transferaktivitäten der Hochschulen gewinnen demnach seit einiger Zeit zuneh­

mend an Bedeutung. Beim Transfer wird das wissen­

schaftliche und technologische Wissen durch einen rekur­

siven Transferprozess in Gesellschaft, Kultur, Wirtschaft und Politik übertragen. ,,Dieses ,Übertragen' erfolgt über unterschiedliche (Transfer-) Aktivitäten, die von der Wissenschaftskommunikation über die Beratung unter­

schiedlicher Akteure in Politik und Zivilgesellschaft, [ ... ] die kooperative Forschung mit Industriepartnern bis hin zu Neu- und Ausgründungen reichen" (Wissenschaftsrat, 2016, 10).

H igh-Tech-G rü nd u ngen

Transfer mit „Triple Impact"

Im Dokument Nachhaltigkeitsbericht 2018 TU Berlin (Seite 140-145)