Die richtige Betriebsart wählen
Programme erstellen können Sie ausschließlich in der Betriebsart Programmieren:
Betriebsarten-Taste drücken: Die TNC wechselt in die Betriebsart Programmieren
Detaillierte Informationen zu diesem Thema Betriebsarten: siehe "Programmieren", Seite 67
Die wichtigsten Bedienelemente der TNC
Funktionen zur Dialogführung Taste Eingabe bestätigen und nächste Dialogfrage
aktivieren
Dialogfrage übergehen Dialog vorzeitig beenden
Dialog abbrechen, Eingaben verwerfen Softkeys am Bildschirm, mit denen Sie abhängig vom aktiven Betriebszustand Funktion wählen
Detaillierte Informationen zu diesem Thema
Programme erstellen und ändern: siehe "Programm editieren", Seite 89
Tastenübersicht: siehe "Bedienelemente der TNC", Seite 2
1.3 Das erste Teil programmieren
Ein neues Programm eröffnen/Datei-Verwaltung
Taste PGM MGT drücken: Die TNC öffnet die Datei-Verwaltung. Die Datei-Verwaltung der TNC ist ähnlich aufgebaut wie die Datei-Verwaltung auf einem PC mit dem Windows Explorer. Mit der Datei-Verwaltung verwalten Sie die Daten auf der TNC-Festplatte
Wählen Sie mit den Pfeiltasten den Ordner, in dem Sie die neue Datei öffnen wollen
Geben Sie einen beliebigen Dateinamen mit der Endung .I ein: Die TNC öffnet dann automatisch ein Programm und fragt nach der Maßeinheit des neuen Programmes
Maßeinheit wählen: Softkey MM oder INCH drücken: Die TNC startet automatisch die Rohteildefinition (siehe "Ein Rohteil definieren", Seite 45)
Die TNC erzeugt den ersten und letzten Satz des Programmes automatisch. Diese Sätze können Sie nachträglich nicht mehr verändern.
Detaillierte Informationen zu diesem Thema
Datei-Verwaltung: siehe "Arbeiten mit der Datei-Verwaltung", Seite 97
Neues Programm erstellen: siehe "Programme eröffnen und eingeben", Seite 85
Das erste Teil programmieren 1.3
TNC 620 | Benutzer-Handbuch DIN/ISO-Programmierung | 3/2013
45
Ein Rohteil definieren
Nachdem Sie ein neues Programm eröffnet haben, startet die TNC sofort den Dialog zur Eingabe der Rohteildefinition. Als Rohteil definieren Sie immer einen Quader durch Angabe des MIN- und MAX-Punktes, jeweils bezogen auf den gewählten Bezugspunkt.
Nachdem Sie ein neues Programm eröffnet haben, leitet die TNC automatisch die Rohteil-Definition ein und fragt die erforderlichen Rohteildaten ab:
Spindelachse Z - Ebene XY: Aktive Spindelachse eingeben. G17 ist als Voreinstellung hinterlegt, mit Taste ENT übernehmen Rohteil-Definition: Minimum X: Kleinste X-Koordinate des Rohteils bezogen auf den Bezugspunkt eingeben, z.B. 0, mit Taste ENT bestätigen
Rohteil-Definition: Minimum Y: Kleinste Y-Koordinate des Rohteils bezogen auf den Bezugspunkt eingeben, z.B. 0, mit Taste ENT bestätigen
Rohteil-Definition: Minimum Z: Kleinste Z-Koordinate des Rohteils bezogen auf den Bezugspunkt eingeben, z.B. -40, mit Taste ENT bestätigen
Rohteil-Definition: Maximum X: Größte X-Koordinate des Rohteils bezogen auf den Bezugspunkt eingeben, z.B. 100, mit Taste ENT bestätigen
Rohteil-Definition: Maximum Y: Größte Y-Koordinate des Rohteils bezogen auf den Bezugspunkt eingeben, z.B. 100, mit Taste ENT bestätigen
Rohteil-Definition: Maximum Z: Größte Z-Koordinate des Rohteils bezogen auf den Bezugspunkt eingeben, z.B. 0, mit Taste ENT bestätigen: Die TNC beendet den Dialog
NC-Beispielsätze
%NEU G71 *
N10 G30 G17 X+0 Y+0 Z-40 * N20 G31 X+100 Y+100 Z+0 * N99999999 %NEU G71 *
Detaillierte Informationen zu diesem Thema Rohteil definieren: Seite 86
1.3 Das erste Teil programmieren
Programmaufbau
Bearbeitungsprogramme sollten möglichst immer ähnlich aufgebaut sein. Das erhöht die Übersicht, beschleunigt die Programmierung und reduziert Fehlerquellen.
Empfohlener Programmaufbau bei einfachen, konventionellen Konturbearbeitungen
1 Werkzeug aufrufen, Werkzeugachse definieren 2 Werkzeug freifahren
3 In der Bearbeitungsebene in die Nähe des Konturstartpunktes vorpositionieren
4 In der Werkzeugachse über das Werkstück oder gleich auf Tiefe vorpositionieren, bei Bedarf Spindel/Kühlmittel einschalten 5 Kontur anfahren
6 Kontur bearbeiten 7 Kontur verlassen
8 Werkzeug freifahren, Programm beenden Detaillierte Informationen zu diesem Thema
Konturprogrammierung: siehe "Werkzeug-Bewegungen", Seite 168
Programmaufbau Konturprogrammierung
%BSPCONT G71 *
N10 G30 G71 X... Y... Z... *
N99999999 BSPCONT G71 * Empfohlener Programmaufbau bei einfachen Zyklenprogrammen
1 Werkzeug aufrufen, Werkzeugachse definieren 2 Werkzeug freifahren
3 Bearbeitungszyklus definieren 4 Bearbeitungsposition anfahren
5 Zyklus aufrufen, Spindel/Kühlmittel einschalten 6 Werkzeug freifahren, Programm beenden Detaillierte Informationen zu diesem Thema
Zyklenprogrammierung: Siehe Benutzer-Handbuch Zyklen
Programmaufbau Zyklenprogrammierung
%BSBCYC G71 *
N10 G30 G71 X... Y... Z... * N99999999 BSBCYC G71 *
Das erste Teil programmieren 1.3
TNC 620 | Benutzer-Handbuch DIN/ISO-Programmierung | 3/2013
47
Eine einfache Kontur programmieren
Die im Bild rechts dargestellte Kontur soll auf Tiefe 5 mm einmal umfräst werden. Die Rohteildefinition haben Sie bereits erstellt.
Nachdem Sie über eine Funktionstaste einen Dialog eröffnet haben, geben Sie alle von der TNC in der Kopfzeile des Bildschirms abgefragten Daten ein.
Werkzeug aufrufen: Geben Sie die Werkzeugdaten ein. Bestätigen Sie die Eingabe jeweils mit der Taste ENT, Werkzeugachse nicht vergessen Drücken Sie die Taste L zum eröffnen eines Programmsatzes für eine Geradenbewegung Wechseln Sie mit der Pfeil-Taste nach links in den Eingabebereich für die G-Funktionen
Wählen Sie den Softkey G0 für eine Verfahrbewegung im Eilgang
Werkzeug freifahren: Drücken Sie die orange Achstaste Z, um in der Werkzeugachse freizufahren, und geben den Wert für die
anzufahrende Position ein, z.B. 250. Mit Taste ENT bestätigen
Radiuskorr.: RL/RR/keine Korr.? mit Taste ENT bestätigen: Keine Radiuskorrektur aktivieren Zusatz-Funktion M? mit Taste END bestätigen:
Die TNC speichert den eingegebenen Verfahrsatz Drücken Sie die Taste L zum eröffnen eines Programmsatzes für eine Geradenbewegung Wechseln Sie mit der Pfeil-Taste nach links in den Eingabebereich für die G-Funktionen
Wählen Sie den Softkey G0 für eine Verfahrbewegung im Eilgang
Werkzeug in der Bearbeitungsebene vorpositionieren: Drücken Sie die orange Achstaste X und geben den Wert für die anzufahrende Position ein, z.B. -20
Drücken Sie die orange Achstaste Y und geben den Wert für die anzufahrende Position ein, z.B.
-20. Mit Taste ENT bestätigen
Radiuskorr.: RL/RR/keine Korr.? mit Taste ENT bestätigen: Keine Radiuskorrektur aktivieren Zusatz-Funktion M? mit Taste END bestätigen:
Die TNC speichert den eingegebenen Verfahrsatz
1.3 Das erste Teil programmieren
Werkzeug auf Tiefe fahren: Drücken Sie die orange Achstaste und geben den Wert für die anzufahrende Position ein, z.B. -5. Mit Taste ENT bestätigen
Radiuskorr.: RL/RR/keine Korr.? mit Taste ENT bestätigen: Keine Radiuskorrektur aktivieren Vorschub F=? Positioniervorschub eingeben, z.B.
3000 mm/min, mit Taste ENT bestätigen Zusatz-Funktion M? Spindel und Kühlmittel einschalten, z.B. M13, mit Taste END bestätigen:
Die TNC speichert den eingegebenen Verfahrsatz 26 eingeben, um Kontur anzufahren: Rundungs-Radius des Einfahrkreises definieren
Kontur bearbeiten, Konturpunkt 2 anfahren:
Es genügt die Eingabe der sich ändernden Informationen, also lediglich Y-Koordinate 95 eingeben und mit Taste END Eingaben speichern Konturpunkt 3 anfahren: X-Koordinate 95 eingeben und mit Taste END Eingaben speichern
Fase am Konturpunkt 3 definieren: Fasenbreite 10 mm eingeben, mit Taste END speichern Konturpunkt 4 anfahren: Y-Koordinate 5 eingeben und mit Taste END Eingaben speichern
Fase am Konturpunkt 4 definieren: Fasenbreite 20 mm eingeben, mit Taste END speichern Konturpunkt 1 anfahren: X-Koordinate 5 eingeben und mit Taste END Eingaben speichern
27 eingeben, um Kontur zu verlassen: Rundungs-Radius des Ausfahrkreises definieren
0 eingeben, um Werkzeug freizufahren:
Drücken Sie die orange Achstaste Z, um in der Werkzeugachse freizufahren, und geben den Wert für die anzufahrende Position ein, z.B. 250. Mit Taste ENT bestätigen
Radiuskorr.: RL/RR/keine Korr.? mit Taste ENT bestätigen: Keine Radiuskorrektur aktivieren ZUSATZ-FUNKTION M? M2 für Programmende eingeben, mit Taste END bestätigen: Die TNC speichert den eingegebenen Verfahrsatz
Das erste Teil programmieren 1.3
TNC 620 | Benutzer-Handbuch DIN/ISO-Programmierung | 3/2013
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Detaillierte Informationen zu diesem Thema
Komplettes Beispiel mit NC-Sätzen: siehe "Beispiel:
Geradenbewegung und Fasen kartesisch", Seite 185
Neues Programm erstellen: siehe "Programme eröffnen und eingeben", Seite 85
Konturen anfahren/verlassen: siehe " Kontur anfahren und verlassen", Seite 172
Konturen programmieren: siehe "Übersicht der Bahnfunktionen", Seite 176
Werkzeug-Radiuskorrektur: siehe "Werkzeug-Radiuskorrektur", Seite 164
Zusatz-Funktionen M: siehe "Zusatz-Funktionen für
Programmlauf-Kontrolle, Spindel und Kühlmittel ", Seite 277
1.3 Das erste Teil programmieren
Zyklenprogramm erstellen
Die im Bild rechts dargestellten Bohrungen (Tiefe 20 mm) sollen mit einem Standardbohrzyklus gefertigt werden. Die Rohteildefinition haben Sie bereits erstellt.
Werkzeug aufrufen: Geben Sie die Werkzeugdaten ein. Bestätigen Sie die Eingabe jeweils mit
der Taste ENT, WERKZEUGACHSE NICHT VERGESSEN
Drücken Sie die Taste L zum eröffnen eines Programmsatzes für eine Geradenbewegung Wechseln Sie mit der Pfeil-Taste nach links in den Eingabebereich für die G-Funktionen
Wählen Sie den Softkey G0 für eine Verfahrbewegung im Eilgang
Werkzeug freifahren: Drücken Sie die orange Achstaste Z, um in der Werkzeugachse freizufahren, und geben den Wert für die
anzufahrende Position ein, z.B. 250. Mit Taste ENT bestätigen
Radiuskorr.: RL/RR/keine Korr.? mit Taste ENT bestätigen: Keine Radiuskorrektur aktivieren Zusatz-Funktion M? mit Taste END bestätigen:
Die TNC speichert den eingegebenen Verfahrsatz Zyklenmenü aufrufen
Bohrzyklen anzeigen
Standardbohrzyklus 200 wählen: Die TNC startet den Dialog zur Zyklusdefinition. Geben Sie die von der TNC abgefragten Parameter Schritt für Schritt ein, Eingabe jeweils mit Taste ENT bestätigen. Die TNC zeigt im rechten Bildschirm zusätzlich eine Grafik an, in der der jeweilige Zyklusparameter dargestellt ist
0 eingeben, um erste Bohrposition anzufahren:
Koordinaten der Bohrposition eingeben,
Kühlmittel und Spindel einschalten, Zyklus mit M99 rufen
0 eingeben, um weitere Bohrposition anzufahren:
Koordinaten der jeweiligen Bohrpositionen eingeben, Zyklus mit M99 rufen
0 eingeben, um Werkzeug freizufahren:
Drücken Sie die orange Achstaste Z, um in der Werkzeugachse freizufahren, und geben den Wert für die anzufahrende Position ein, z.B. 250. Mit Taste ENT bestätigen
Radiuskorr.: RL/RR/keine Korr.? mit Taste ENT bestätigen: Keine Radiuskorrektur aktivieren Zusatz-Funktion M? M2 für Programmende eingeben, mit Taste END bestätigen: Die TNC speichert den eingegebenen Verfahrsatz
Das erste Teil programmieren 1.3
TNC 620 | Benutzer-Handbuch DIN/ISO-Programmierung | 3/2013
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NC-Beispielsätze
%C200 G71 *
N10 G30 G17 X+0 Y+0 Z-40 * Rohteil-Definition N20 G31 X+100 Y+100 Z+0 *
N30 T5 G17 S4500 * Werkzeug-Aufruf
N40 G00 G40 G90 Z+250 * Werkzeug freifahren
N50 G200 BOHREN Zyklus definieren
Q200=2 ;SICHERHEITS-ABST.
Q201=-20 ;TIEFE
Q206=250 ;F TIEFENZUST.
Q202=5 ;ZUSTELL-TIEFE Q210=0 ;F.-ZEIT OBEN Q203=-10 ;KOOR. OBERFL.
Q204=20 ;2. S.-ABSTAND Q211=0.2 ;VERWEILZEIT UNTEN
N60 X+10 Y+10 M13 M99 * Spindel und Kühlmittel ein, Zyklus aufrufen
N70 X+10 Y+90 M99 * Zyklus aufrufen
N80 X+90 Y+10 M99 * Zyklus aufrufen
N90 X+90 Y+90 M99 * Zyklus aufrufen
N100 G00 Z+250 M2 * Werkzeug freifahren, Programm-Ende
N99999999 %C200 G71 *
Detaillierte Informationen zu diesem Thema
Neues Programm erstellen: siehe "Programme eröffnen und eingeben", Seite 85
Zyklenprogrammierung: Siehe Benutzer-Handbuch Zyklen