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Tagesruppe Hossenhaus (HTTG - Heilpädagogisch- Heilpädagogisch-Therapeutische Tagesgruppe)

Im Dokument Inhaltsverzeichnis. 1. Einleitung 3 (Seite 44-47)

Konzept kollegialer Für- und Nachsorge an der CRS

5. Tagesruppe Hossenhaus (HTTG - Heilpädagogisch- Heilpädagogisch-Therapeutische Tagesgruppe)

Die Chance eines integrativen pädagogischen Modells von heilpädagogischer Tagesbetreuung und sonderpädagogischer Beschulung ergab sich für die CRS 1998 durch das Angebot zur Einrichtung einer externen Klasse in der HTTG. Die HTTG - Hossenhaus ist eine teilstationäre Einrichtung der Ev. Kinder- und Jugendhilfe Hossenhaus. Sie nimmt, entsprechend § 32 KJHG SGB VIII, Kinder im Alter von 5-12 Jahren auf, die sich auf Grund ihrer sozial-emotionalen Problematik nicht in die sozialen Gefüge des Lebensumfeldes integrieren können und deren Selbstwertgefühl und Entwicklung erheblich gefährdet ist. Von 8.00 Uhr bis 17.30 Uhr werden 18-20 Jungen und Mädchen durch 6 Erzieher, Heilpädagogen und Sozialpädagogen betreut und gefördert.

Zudem haben alle Kinder der Tagesgruppe eine/n BezugserzieherIn, die einen intensiven, transparenten und konsequenten Austausch, sowie eine enge Vernetzung der Systeme Schule und Tagesgruppe ermöglicht. Durch diese enge Kooperation wird eine intensive Elternarbeit ermöglicht, die als einer der zentralen Leitgedanken der Tagesgruppenarbeit gesehen wird. In der Klasse HTTG werden die auch im schulischen Sinne erziehungshilfe-bedürftigen Kinder der Tagesgruppe unterrichtet, um für diese in vielfacher Hinsicht Benachteiligten ein ganzheitliches Fördersystem zu schaffen. Hier sollen sonderpädagogische und heilpädagogische Arbeit durch stetige wechselseitige Ergänzung und Unterstützung zu einem organischen, positiven Lebensraum verschmelzen. In einem Rahmen, der Geborgenheit, Halt gebende Strukturen wie auch Grenzerfahrungen in lebensbejahendem Umfeld bietet, soll den Kindern geholfen werden, sich wieder selber im Bewusstsein der eigenen Stärken und Schwächen anzunehmen und zu mögen. Die Wahrung der Würde des Kindes in allen, auch und insbesondere in konfliktbelasteten Situationen, seine individuelle Förderung als stetig erfolgsmotivierender Prozess, die bewusste Auseinandersetzung mit den sozialen Strukturen des Umfeldes sowie die uneingeschränkte Zugehörigkeit machen das therapeutische Milieu der gemeinsamen Arbeit von Tagesgruppe und Schule aus.

Innerhalb der Klasse werden bis zu acht Kinder der ersten bis vierten Klassenstufe gemeinsam unterrichtet. Je nach Alter und Fähigkeiten, werden die Kinder von 8:15 Uhr bis 13.20 Uhr beschult. Auch die Stundentafel wird im Sinne der sonderpädagogischen Förderung individuell auf die Kinder angepasst. Die Unterrichtung von Kindern mit sozialem und emotionalem Förderbedarf, die zudem in ihrem Lernverhalten und ihren Lernmöglichkeiten erheblich beeinträchtigt sind, erfordert in besonderer Weise Methoden und Lernangebote, die die Vermittlung von Bildungsinhalten, die Aufarbeitung von Entwicklungsverzögerungen und Teilleistungsstörungen wie auch die Förderung der Sozialität und Emotionalität integrieren. Dabei müssen die individuellen intellektuellen Möglichkeiten jedes einzelnen Kindes, seine sozial-integrativen Handlungskompetenzen und situativ emotionale Situation jede pädagogische, methodische und didaktische Entscheidung bestimmen.

In Anlehnung an die Prinzipien von Maria Montessori soll im Sinne „vorbereiteter Umgebung“ jedem einzelnen Kind stetig die Möglichkeit erfolgreicher Selbstwirksamkeitserfahrungen gewährt werden.

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Ein besonderer Schwerpunkt der Arbeit in dieser Klasse ist der Mototherapeutisch- Orientierte-Förderunterricht (MOF) für Kinder mit Störungen im Bereich der Sensorischen Integration.

„Sensorische Integration“ ist die Aufnahme und Verarbeitung der sinnlichen Eindrücke und die Organisation von Gedanken und Gefühlen zu sinnvollen und befriedigenden Handlungen auf der Basis einer sich vervollständigenden Hirnfunktion.

„Wenn der Fluss der Empfindungen unorganisiert erfolgt, wird das Leben unorganisiert ablaufen wie das Verkehrschaos in einer städtischen rush-hour“ (A.Jean Ayres).

Diese städtische „rush-hour“, die A. Jean Ayres so treffend beschreibt, findet ihren Ausdruck in Desorientierung, Mutlosigkeit, Verweigerung und vermeintlicher Integrationsunwilligkeit.

6. Trainingsraum

Leitziele:

- Jeder Schüler hat das Recht auf guten Unterricht und die Pflicht, diesen störungsfrei zu ermöglichen.

- Jeder Lehrer hat das Recht auf einen störungsfreien Unterricht und die Pflicht, diesen gut zu gestalten.

- Jeder respektiert die Rechte der Anderen und erfüllt die Pflichten.

Grundintention des Trainingsraumes

Der Trainingsraum stellt einen „Raum“ der Konsequenz und Intervention dar, wenn der Schüler nachhaltig den Unterricht gestört hat.

Die Schüler und Schülerinnen kommen in den TR in einem Moment, in dem sie hoch emotional belastet sind und den sie – individuell betrachtet – als „ausweglos“ und

„ungerecht“ beschreiben.

Der TR bietet hier einen Raum und eine Aus-Zeit an, sich zu beruhigen, bei sich zu bleiben und wieder zu sich zu finden. Sie dürfen Sichtweisen aussprechen und werden gehört, sie klären sich für die Wiederbegegnung mit der Lehrkraft / dem Konfliktkontext. Die Klärung endet mit der erfolgreichen Bearbeitung des Rückkehrplanes.

Zudem ist er auch ein Raum der selbstinitiierten Entlastung / Entspannung, den Schüler und Schülerinnen nutzen können, um freiwillig Konflikte und Stimmungen zu regulieren und um von sich aus eine störungsfreie Unterrichtszeit zu gewährleisten.

Die Trainingsraumlehrkraft unterstützt nach vorheriger Anfrage durch Schüler und

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Schülerinnen und in Absprache mit der Lehrkraft dieses Anliegen und ermöglicht diese

„Besinnungszeit“ im TR, sofern die aktuelle „Belegsituation“ dies zulässt.

Die TR-Lehrkräfte gestalten diese Zeit situativ- und personenpassend, mit dem Ziel der Rückführung in den Unterricht.

Diesem Ziel verpflichtet sich das Konzept des Trainingsraumes, dass störungsfreien Unterricht auf der Basis eigenverantwortlichen Denkens und Handelns ermöglichen möchte, gestützt durch die Bereitstellung eines transparenten, klar strukturierten Regelwerks. Ein ritualisierter, für unsere Schüler stetig vorhersehbarer Ablauf von Interventionsstrategien soll die Bereitschaft stärken, Regeln und Absprachen zu respektieren und Hilfen anzunehmen und Konflikteskalation zu vermeiden; dieser:

- gibt Sicherheit,

- gewährt Raum, sich zu finden, die Situation und ihre Folgen zu reflektieren, ermöglicht Einsicht,

- gewährt eine Rückkehr in den Unterricht mit dem Gefühl, den Konflikt angemessen abgeschlossen zu haben.

Der Trainingsraum gibt dem Lehrer die Sicherheit stetiger Handlungsmöglichkeit und erlaubt somit ruhige, empathische Interventionsmöglichkeiten.

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LehrerIn füllt TR-Plan aus

Unterricht - Qualitativ gut, ungestört

-Die Regeln werden eingehalten

Erinnerung

„Willst du dich an die Regeln halten & in der Klasse

bleiben?“ u.ä.

1. roter Punkt

Entscheidung

„Mit dieser Störung hast du dich entschieden in den Festlegung des Termins für das

Rückkehrgespräch

„Willst du dich an die Regeln halten und an deinem Plan

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