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2. Qualifikationsprofil

2.2 Einsatz, Anwendung und Erzeugung von Wissen

Absolventinnen und Absolventen des TUM-BWL Bachelorstudiengangs sind in der Lage, bei betriebswirtschaftlichen Problemen auf der Basis zentraler betriebs- und volkswirtschaftlicher

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Theorien (z.B. Unternehmens- und Agency-Theorie, Institutionenökonomie, verhaltenswissen-schaftliche Theorien) Forschungsfragen abzuleiten, Hypothesen zu bilden und diese insbeson-dere in den selbst gewählten Schwerpunkten mit vorwiegend quantitativen Methoden zu tes-ten. Sie absolvieren anwendungsorientierte Projektstudien und entwickeln im Team Lö-sungen für komplexe Aufgaben, indem sie wissenschaftlich fundierte Einschätzungen treffen und die wichtigsten Begriffe, Konzepte und Methoden der betriebswirtschaftlichen Forschung auf die Praxis transferieren. Sie können die wichtigsten Managementinstrumente (z.B. Optimierungs- und Barwertkalküle, verantwortungsvolle Personal- und Unternehmens-führung) auf reale Probleme anwenden und deren Funktionsweise kritisch beurteilen. Die Ab-solventinnen und Absolventen können auch die wichtigsten Verfahren und Techniken im selbst gewählten ingenieur-, natur- oder lebenswissenschaftlichen Fach anwenden und im Falle von Medizin, wo ein Patientenkontakt rechtlich ausgeschlossen ist, ärztliche Methoden und ärztliches Handeln zumindest nachvollziehen. Sie sind in der Lage, ein komplexes und reales Problem aus der Betriebswirtschaftslehre oder an der Schnittstelle zwischen Betriebswirt-schaftslehre und Technik bzw. Natur- und Lebenswissenschaften zu analysieren, hierfür selbständig Informationen zu recherchieren, Lösungswege aufzuzeigen und diese zu struktu-rieren und zu präsentieren.

Die Absolventinnen und Absolventen leiten an der Schnittstelle BWL-Technologie/Natur-/Le-benswissenschaften Forschungsfragen ab. Typische Fragestellungen sind beispielsweise die Wirkungen von betriebswirtschaftlichen Anreizen und Instrumenten auf Technologie-, Natur- und Lebenswissenschaftliche Phänomene (z.B. Auswirkungen von Anreizen auf Emissionen, auf Innovationen oder auf Hygiene im Medizinbereich) oder die Optimierung von mehrdimen-sionalen Problemen (z.B. Transportlogistik, Reichweitenplanung von E-Autos, Belegung von Krankenhausbetten). Um diese Forschungsfragen zu testen, entwickeln sie auf Grundlage von Theorien Hypothesen und testen diese mit verschiedenen Methoden. In Frage kommen hier-bei analytische Modelle, Fallstudien, Umfragen oder Interviews, statistische Analysen wie z.B.

univariate Tests oder Regressionsanalysen oder verschiedene Simulations- und Optimie-rungsverfahren. Die Absolventinnen und Absolventen wenden Forschungsmethoden an, le-gen ihre Forschungsergebnisse dar und erläutern diese.

So sind z.B. Studierende des Schwerpunkts Informatik in der Lage, Problemstellungen der Softwareentwicklung zu verstehen und eigenständig Lösungen zu finden. Sie greifen dabei auf ein Repertoire gängiger Programmieralgorithmen und üblicher Vorgehensweisen in der Softwareentwicklung zurück und sind im Stande, diese kontextbezogen auf einen Anwen-dungsfall anzupassen und weiterzuentwickeln. Insbesondere können die Absolventinnen und Absolventen die verschiedenen Lösungsansätze durch Laufzeitanalysen und die Komplexität der erforderlichen Algorithmen differenzieren, um einen geeigneten Ansatz auszuwählen und umzusetzen.

Die Studierenden des Schwerpunkts Maschinenwesen sind in der Lage, den Entwicklungs-prozess technischer Produkte nachzuvollziehen und die komplexen Zusammenhänge zwi-schen den einzelnen Bauteilen zu verstehen. Sie verfügen über Kenntnisse der gängigen CAD-Methoden, mit Hilfe derer sie Bauteile selbständig entwerfen können.

Die Absolventinnen und Absolventen des Schwerpunkts Medizin bewegen sich an der Schnittstelle zwischen medizinischer Versorgung und Management und sind in der Lage, die im Studium erworbenen tiefgehenden betriebswirtschaftlichen und grundlegenden medizini-schen Kenntnisse in den Feldern Public Health (nationale und internationale Gesundheitssys-teme), Technologiebewertung (HTA) sowie im betrieblichen Gesundheitsmanagement auf Aufgaben des modernen Gesundheitsmanagements zu übertragen. Damit einhergehend kön-nen Steuerungs- und Veränderungsprozesse fachlich begleitet werden.

14 2.3 Kommunikation und Kooperation

Die Absolventinnen und Absolventen von TUM-BWL verfügen über interkulturelle Sensibilität und arbeiten erfolgreich und wertschätzend mit Menschen aus anderen Kulturkreisen zusam-men. Durch die Teilnahme an gemeinsamen Modulen mit Studierenden der Ingenieur-, Natur- bzw. Lebenswissenschaften erfahren sie auch die unterschiedlichen Diskussionskulturen und Sprachen in diesen Bereichen. Sie sind in der Lage, bei Konflikten und in Projekten - insbe-sondere auch an der Schnittstelle zwischen Technologie/Natur-/Lebenswissenschaft und Be-triebswirtschaftslehre - unterschiedliche Sichtweisen und die Interessen anderer Beteiligter sachlich zu reflektieren und zu berücksichtigen. Des Weiteren pflegen sie einen verantwor-tungsvollen Umgang mit anderen und berücksichtigen ethische Aspekte bei Entscheidungen.

Sie finden sachbezogene Lösungswege, die sie anhand ihres fundierten Theoriewissens so-wohl fachlichen Experten als auch Vertretern und Vertreterinnen anderer Disziplinen argumen-tativ überzeugend erläutern können. So werden Studierende des Schwerpunkts Medizin durch die Zusammenarbeit und den Austausch mit Medizinern für die Besonderheiten des ärztlichen Handelns und das Umfeld der Humanmedizin sensibilisiert. Absolventinnen und Absolventen des Schwerpunkts Informatik beispielsweise sind durch die Methodik der agilen Softwareentwicklung darauf geschult, Problemstellungen in der Softwareentwicklung zu er-fassen und soweit zu durchdringen, um in einem gemischten Umfeld von Entwicklern und fachfremden Personen zu vermitteln. Anhand ihres Wissens über die gängigen Maschinene-lemente, deren Aufbau und Funktionsweise sind die Studierenden des Schwerpunkts Ma-schinenwesen wiederum im Stande, eine fachliche Diskussion mit Ingenieuren und Ingenieu-rinnen zu führen. Grundlage dafür sind die erworbenen Fähigkeiten im technischen Zeichnen sowie ein Überblick über die verschiedenen Stadien der Produktentwicklung.

2.4 Wissenschaftliches Selbstverständnis/ Professionalität

Die Absolventinnen und Absolventen können zielstrebig und ausdauernd an Projekten arbei-ten. Sie sind in der Lage, sich eigenständig Arbeits- und Verhaltensziele zu setzen und diese Ziele auf der Grundlage eines selbst entwickelten Zeitplans zu erreichen. Zudem können Stu-dierende eigene Stärken und Schwächen ausmachen und davon abhängig, mehr Expertise aufbauen oder andere Schwerpunkte in ihrer Tätigkeit setzen. Sie wissen um die Tragweite unternehmerischer Entscheidungen und reflektieren ihre berufliche Tätigkeit vor dem Hinter-grund sozialer und ethischer Verantwortung.

Im Schwerpunkt Informatik lernen Studierende z.B. anhand von Laufzeit- und Komplexitäts-analysen fundierte Entscheidungen abzuleiten. Dabei stützen sie sich auf Fallbeispiele der historischen Entwicklung der Informatik, um Tragweite und Risiken einer effizienten und pro-fessionellen Implementierung korrekt einschätzen zu können. Mit im Fokus stehen hier regel-mäßig die Nachvollziehbarkeit der umgesetzten Lösung (Qualität/Verständlichkeit des Sourcecodes) sowie der verantwortungsvolle Umgang mit den gegebenen Ressourcen. Somit werden auch soziale und ethische Faktoren miteinbezogen, um auf die spätere Praxis, z.B. in Softwareunternehmen, vorzubereiten. Die Studierenden des Schwerpunkts Maschinenwesen können selbständig zu ingenieurwissenschaftlichen Fragestellungen passende Berechnungs-modelle ableiten – mit Hilfe der Werkzeuge der technischen Mechanik. Dadurch können sie Aussagen über die auftretenden Beanspruchungen treffen und ein Bauteil anwendungsge-recht, ökonomisch und ökologisch sinnvoll dimensionieren. Durch die Verzahnung von be-triebswirtschaftlicher und grundlegender medizinischer Ausbildung in Theorie und erster Pra-xis entwickeln die Absolventinnen und Absolventen des Schwerpunkts Medizin ein Gespür für Entwicklungschancen, Anforderungen und Einschränkungen in Berufen im Gesundheitsbe-reich, die sie zu durchdenken und zu beurteilen lernen. Auch dadurch werden Absolventinnen und Absolventen befähigt, unmittelbar nach dem Studium koordinierende Funktionen u. a. in

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Krankenhäusern, Kliniken, Laboren, Sanatorien, Alten- und Pflegeheimen, Rehabilitationszen-tren, sozialen Einrichtungen wahrzunehmen und es eröffnet sich ein breites Stellenangebot bei Beratungsunternehmen, Verbänden im Gesundheitswesen, Krankenversicherungen, Kas-senärztlichen Vereinigungen, Forschungseinrichtungen, Behörden oder der pharmazeuti-schen Industrie.

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3. Zielgruppen

3.1 Adressatenkreis

Der Adressatenkreis für den Bachelorstudiengang sind Abiturientinnen und Abiturienten so-wie beruflich Qualifizierte aus dem In- und Ausland, die analytische Fähigkeiten haben, eine hohe Affinität zu mathematischer und quantitativer Herangehensweise aufweisen und kom-plexe Argumentationsketten anschaulich und verständlich kommunizieren. Darüber hinaus sollen die Bewerberinnen und Bewerber Interesse an betriebswirtschaftlichen sowie ingeni-eur-, natur- bzw. lebenswissenschaftlichen Sachverhalten zeigen. Die gleichzeitige Ausprä-gung dieser Fähigkeiten ist entscheidend, um einerseits die betriebswirtschaftliche Seite des Studiums auf quantitativer und qualitativer Ebene umsetzen zu können und gleichzeitig die Begeisterung und Motivation aufzubringen, sich mit einem ingenieur-, natur- bzw. lebens-wissenschaftlichen Fach auseinanderzusetzen.

3.2 Vorkenntnisse Studienbewerber

Über ein Eignungsfeststellungsverfahren (gemäß der aktuell geltenden Satzung über die Eig-nungsfeststellung für den Bachelorstudiengang Technologie- und Managementorientierte Betriebswirtschaftslehre an der Technischen Universität München vom 4. Mai 2017, Anlage 2) wird sichergestellt, dass die Bewerberinnen und Bewerber über mathematisch-logische Fähigkeiten, deren problembezogene Anwendung auf Fragestellungen an der Schnittstelle von Ingenieur-/Natur-/Lebenswissenschaften und Wirtschaftswissenschaften sowie über eine klare und präzise Argumentationsfähigkeit verfügen. Die Eignung der Bewerberin bzw.

des Bewerbers zum Studium wird in der ersten Stufe des Verfahrens durch den Notendurch-schnitt und die Noten in den Schulfächern Deutsch bzw. Englisch und Mathematik sowie wahlweise in Chemie, Biologie, Physik oder Informatik geprüft. Nach Bewertung in der ersten Stufe werden die Bewerber/innen je nach erreichter Punktzahl entweder sofort zugelassen oder etwa zu einem Gruppenauswahlgespräch eingeladen.

Es besteht die Möglichkeit, das Bachelorstudium im German Track oder durchgängig in eng-lischer Sprache im English Track zu absolvieren. Im English Track ist das ingenieur-, natur- oder lebenswissenschaftliche Fach „Computer Engineering“ zu wählen. Bewerberinnen und Bewerber müssen deshalb entweder eine ausreichend hohe Sprachkompetenz in der deut-schen oder in der englideut-schen Sprache besitzen, z.B. nachzuweisen über ein Goethe-Zertifikat B2 oder den IELTS Academic mit einer Mindestpunktzahl von 6.5. Weitere Informationen zu zulässigen Sprachnachweisen sind der Seite des zentralen Student Service Centers zu ent-nehmen: https://www.tum.de/studium/bewerbung/zulassungsvoraussetzungen/sprach-nachweise/.

3.3 Zielzahlen

Die Angaben zu Anfängerkohorten müssen zwischen Straubing und München differenziert werden. In München ist der Bachelorstudiengang grundsätzlich auf Anfängerkohorten von rund 700 Immatrikulierten ausgelegt. In Straubing werden langfristig etwa 100 Studienanfän-gerinnen und Studienanfänger erwartet. In 2018 bildete die Fakultät für Wirtschaftswissen-schaften ca. 44 % ihrer Studierenden auf Bachelor- und 50 % ihrer Studierenden auf Mas-terlevel sowie 6 % ihrer Studierenden im Bereich der Executive Education aus. Für das Jahr 2020 plant die Fakultät eine Verteilung von 50 % Bachelor-, 42 % Master- und 8 % Executive Education-Level.

Seit der Einführung des Bachelorstudiengangs Technologie- und Managementorientierte Be-triebswirtschaftslehre im Jahre 2008 verzeichnet die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften eine konstant hohe Anzahl an Bewerbungen, wie Tabelle 1 zeigt.

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Tabelle 1: Bewerberzahlen für den TUM-BWL Bachelorstudiengang

Von den zum WS 2017/2018 immatrikulierten Studierenden kommen 420 (73%) aus Deutschland, 63 (11%) aus dem europäischen Wirtschaftsraum (EWR), 91 (16%) aus Dritt-staaten. Daneben drückt sich die Attraktivität auch in der hohen Annahmequote bei vorlie-gendem Angebot eines Studienplatzes aus (Tabelle 2).

Tabelle 2: Zulassungen und Annahmequoten im Jahresverlauf

55,00%

60,00%

65,00%

70,00%

75,00%

80,00%

0 200 400 600 800 1000 1200 1400

2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16 2016/17 2017/2018

Zulassungen und Annahmequoten im Jahresverlauf von 2010 bis 2018

Zulassungen Annahmequoten

-20,00%

0,00%

20,00%

40,00%

60,00%

0 500 1000 1500 2000 2500

2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16 2016/17 2017/2018

Bewerbungen im Jahresverlauf von 2010 bis 2018

Bewerber Veränderung zum Vorjahr

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4. Bedarfsanalyse

Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs arbeiten in verschiedenen Funktionsbe-reichen (z.B. Accounting, Marketing, Organisation, Finanzierung, Controlling oder Personal) bei Unternehmen, Beratungen oder Organisationen im Bereich Technologie, IT, Automobil, Maschinenbau, Chemie, in Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaften sowie in Krankenhäusern und Krankenversicherungen. Zudem sind sie dafür prädestiniert, generalisti-sche Managementaufgaben in diesen Bereichen zu übernehmen.

Die Absolventinnen und Absolventen des Bachelorstudiengangs Technologie- und Manage-mentorientierte Betriebswirtschaftslehre sind mit den Bereichen Management und Technolo-gie vertraut, zwei unternehmerisch-relevanten Themengebieten, und können sich sicher in diesen zwei oftmals sehr unterschiedlichen Welten bewegen. Die Fähigkeit zum Arbeiten an der Schnittstelle zwischen Management und den technischen Bereichen eines Unternehmens haben in der Vergangenheit sowohl die Firmenvertreterinnen und Firmenvertreter der Koope-rationsunternehmen des TUM Career Service Centers wie auch die Mitglieder des Advisory Boards der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften immer wieder als großen Wettbewerbsvor-teil für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hervorgehoben. In den Sitzungen des Advisory Boards betonen die Boardmitglieder oftmals sogar die Notwendigkeit, Absolventinnen und Absolventen mit betriebswirtschaftlichen Grundlagen und technischem Verständnis einzustel-len, um innovationsintensive Unternehmensbereiche wie beispielsweise Forschung und Ent-wicklung mit ihnen zu besetzen und die gewonnen Erkenntnisse wirtschaftlich nutzbar ma-chen zu können.

Neben der fachlichen Eignung sind Absolventinnen und Absolventen des Bachelors Techno-logie- und Managementorientierte Betriebswirtschaftslehre (TUM-BWL) zudem durch den ho-hen Praxisbezug des Studiums sowie durch die Möglichkeit, das Studium auf Englisch zu absolvieren, sofort nach dem Abschluss in Unternehmen einsetzbar. Insbesondere an der Schnittstelle zwischen wirtschaftlichen und technischen Unternehmensbereichen entstehen in der Praxis häufig Kommunikations- und Know-how-Barrieren, die aus einer mangelnden Kenntnis der jeweils anderen Fachdisziplin und einem fehlenden Verständnis für die andere Fachkultur resultieren. Absolventinnen und Absolventen des Bachelors in Technologie- und Managementorientierte Betriebswirtschaftslehre sind auf diese Herausforderung vorbereitet und können direkt nach dem Berufseinstieg notwendige Brücken zwischen diesen Bereichen bauen, um gezielt zum Erfolg der Unternehmen beizutragen: Vielfältige Interdependenzen zwi-schen einzelnen Unternehmensbereichen sowie die fortschreitende Auflösung von tradierten Abteilungsgrenzen in Unternehmen verlangen nach Managerinnen und Managern mit interdis-ziplinärer Ausrichtung. So argumentiert auch Klaus-Peter Gushurst, Leiter Industrien und In-novation bei PwC Deutschland. Diese Managerinnen und Manager sind insbesondere an Schnittstellen von kaufmännischen und technischen Bereichen gefragt.

Die Wettbewerbsvorteile auf dem Arbeitsmarkt von Absolventinnen und Absolventen mit Schnittstellenwissen sowie interdisziplinären Kenntnissen zwischen Management, Technik, Natur- und Lebenswissenschaften werden eindrücklich durch eine sehr aktuelle Studie von PwC Deutschland (https://www.pwc.de/de/new-entrants-new-rivals.html). Die wichtigsten Er-gebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen: Seit 2012 gab es eine Zunahme von 272%

bezüglich Cross-Industrie Aktivitäten von Managerinnen und Managern seit 2012, und 49%

aller Topmanagerinnen und Topmanager kündigen aktuell neue Vorstöße in fremde Branchen an. Die Studie zeigt nicht nur, wie Unternehmen die eigene Transformation vorantreiben, son-dern auch, welche Auswirkungen das auf die Gesamtwirtschaft hat. Denn die zunehmenden branchenübergreifenden Aktivitäten sorgen dafür, dass Grenzen zwischen einzelnen Sektoren verschwimmen und dass neue Mega-Cluster wie „Mobility Transformation“, „New Health“ o-der „Digital Marketplace“ entstehen, denen Unternehmen mit ganz unterschiedlicher Prägung

19 angehören.

Die Ausrichtung des Bachelors berücksichtigt diese aktuellen Entwicklungen und setzt an die-sen an – mit einem Mischverhältnis aus Management vs. Technologies zu 70% vs. 30%. Mit dem Bachelorstudiengang TUM-BWL werden Absolventinnen und Absolventen somit die bes-ten Voraussetzungen gebobes-ten, diese neuen Herausforderungen an der Schnittstelle zwischen Betriebswirtschaftslehre und Ingenieur-/Natur-/Lebenswissenschaften zu meistern.

Darüber hinaus belegen die Absolventenbefragungen des Bachelors in Technologie- und Ma-nagementorientierte Betriebswirtschaftslehre am Standort München die hohe Attraktivität der TUM-BWL-Absolventinnen und Absolventen auf dem Arbeitsmarkt. Von den rund 25% der Absolventinnen und Absolventen, die direkt nach dem Abschluss in den Arbeitsmarkt eintre-ten, besitzen bereits drei Viertel vor Studienabschluss einen Arbeitsvertrag mit ihrer zukünfti-gen Arbeitgeberin/ihrem zukünftizukünfti-gen Arbeitgeber. Neben einem Direkteinstieg in verschiede-nen Fachbereichen (z.B. Accounting-, Controlling-, Finance-, R&D- oder Marketing-Bereich von Unternehmen oder anderer Organisationen) ist auch der Einstieg in ein Traineeprogramm (Rotation in verschiedenen Fachbereichen) oder im Beratungsbereich möglich. Durchschnitt-lich 60% der Absolventinnen und Absolventen, die gleich in den Arbeitsmarkt gehen, arbeiten an einer Schnittstellenposition zwischen Management und Technologie.

Der Bachelor TUM-BWL bereitet die Absolventinnen und Absolventen optimal auf den Mas-terstudiengang Management and Technology (TUM-BWL) vor, der ebenfalls an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften angeboten wird. Absolventinnen und Absolventen des Ba-chelors TUM-BWL steht alternativ auch der Zugang zum Master in Consumer Science (vor-mals Master in Consumer Affairs) offen. Außerdem plant der Campus Straubing für Biotech-nologie und Nachhaltigkeit zusätzliche weiterführende Masterstudiengänge zur chemischen Biotechnologie, Verfahrens- und Energietechnik, biogenen Polymeren und im Bereich der Bioökonomie, die von den Bachelorabsolventinnen und -absolventen der TUM-BWL belegt werden können.

Zusätzlich plant die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften weitere weiterbildende Masterstu-diengänge für Bachelorabsolventinnen und -absolventen, die nach ihrem Bachelorabschluss erste Berufserfahrung gesammelt haben und einen Masterabschluss erwerben möchten.

Diese sollen zukünftig auch die Möglichkeit nutzen können, sich für ein weiterbildendes Mas-terprogramm in forschungsstarken und gleichzeitig besonders zukunftsträchtigen Manage-mentbereichen mit starken internationalen Partnern bewerben zu können. Das internationale Masterprogramm „Master in Management & Innovation“ erweitert das Portfolio der TUM-Pro-gramme um die Zielgruppe der Young Professionals mit erster Berufserfahrung und (noch) keiner Führungserfahrung. Studierende können zwischen zwei Tracks wählen und sich so ent-sprechend ihrer Zielsetzung für ein Studienprogramm entscheiden. Der sog. TUM Track wird ab Wintersemester 2018/19 am Campus Heilbronn und am Campus München durchgeführt;

der sog. Double-Degree Track findet seit Wintersemester 2017/18 in Kooperation mit der HEC in Paris und am Campus München statt. Außerdem in Planung ist das internationale Master-programm „Supply Chain Management“, ebenfalls in Kooperation mit einer renommierten in-ternationalen Universität. Damit ermöglicht die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften ihren Bachelorabsolventinnen und -absolventen ein breites Angebot an Masterstudiengängen.

Weiterhin bestätigen aktuelle Zahlen des Jahresberichts der Arbeitsagentur (Blickpunkte Ar-beitsmarkt) den allgemeinen Bedarf am betreffenden Studiengang, sind doch „Wirtschafts-wissenschaftliche & technische […] Berufe am häufigsten gesucht“ (S. 31). Die Liste der „ge-fragtesten Akademiker“ wird angeführt von den Wirtschafts-Experten: Fast 39.000 Stellenan-gebote für Tätigkeiten in Management, Handel, Finanzen oder Wirtschaftswissenschaften gin-gen im Laufe des Jahres 2017 bei der Bundesagin-gentur für Arbeit ein. „Studierte mit wirtschafts-wissenschaftlichem Abschluss können sich über ein stark gewachsenes Arbeitsplatzpotenzial freuen. Im Laufe der letzten zehn Jahre hat sich die Zahl der Erwerbstätigen, die über einen

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wirtschaftswissenschaftlichen Hochschulabschluss verfügen, um zwei Drittel erhöht. 1,7 Mil-lionen wies der Mikrozensus zuletzt aus. Insgesamt waren sogar 2,2 MilMil-lionen Personen mit hochqualifizierten Aufgaben in Management, Handel, Finanzwesen oder Volkswirtschaft be-traut.“

Nicht zuletzt ist es die besondere große Vielfalt an angebotenen ingenieur-, natur- oder le-benswissenschaftlichen Fächern, die diese ohnehin schon sehr gefragten Absolventinnen und Absolventen noch besser auf die Anforderungen der modernen Arbeitswelt vorzubereiten ver-mag. Studierende können sich in einem der folgenden Bereiche vertiefen: Chemie, Informatik, Elektro- und Informationstechnik, Maschinenwesen, Computer Engineering, Nachwachsende Rohstoffe und Medizin – und haben somit die ideale Basis für die besonders gefragten Cross-Industrie-Aktivitäten in den bereits oben genannten Mega-Clustern wie „Mobility Transforma-tion“, „New Health“ oder „Digital Marketplace“, auf die die Wahlfächer ideal zugeschnitten sind. Während einem klassischen Betriebswirt das Thema Intellectual Property zwar ein Be-griff ist, wissen TUM-BWL-Absolventen und -Absolventinnen mit Chemie-Vertiefung zusätz-lich um den Aufbau chemischer Datenbanken, mit Hilfe derer Moleküle, ihre physikalischen Eigenschaften aber auch Referenzen zu Patenten gespeichert und abgerufen werden können.

Das ist in der Unternehmenspraxis z.B. im Bereich Forschung und Entwicklung von direktem Vorteil, um sich vor strafrechtlichen Konsequenzen durch Urheberrechtsverletzungen und

„Technologiediebstahl“ zu schützen. Gesellschaftliche Herausforderungen wie der Klimawan-del und die daraus resultierende politische Forderung nach einer Energieversorgung aus re-generativen Ressourcen haben längst schon unmittelbare Wirkung auf wirtschaftliche Nor-men. So ist das Divestment aus fossilen Energieunternehmen durch zahlreiche prominente Unterstützer wie den ehemaligen UN-Generalsekretär Ban Ki-moon längst in unser öffentli-ches Interesse gerückt. Hölzer und sonstige Biomasse weisen jedoch beispielsweise einen geringeren spezifischen Heizwert auf als die Fraktionsprodukte aus der Mineralölindustrie.

Kenntnisse auf dem Feld der nachwachsenden Rohstoffe, wie die Berechnung von Wärme- und Energiebilanzen von Heizungs- oder Kälteanlagen, befähigen in diesem Fall zu unterneh-merischen Entscheidungen, die gleichermaßen ökonomisch sinnvoll wie verantwortungs-ethisch getroffen werden.

Die Arbeitsmarktgängigkeit von Absolventinnen und Absolventen des Bachelorstudiengangs Technologie- und Managementorientierte Betriebswirtschaftslehre ist damit als sehr hoch zu bewerten und wird aufgrund der weiter zunehmenden Herausforderungen (Mobilität, demo-graphischer Wandel, Digitalisierung …) an den Schnittstellen zwischen den Disziplinen weiter zunehmen. Durch die Vermittlung grundlegender Managementkenntnisse, eine große Band-breite an wirtschaftswissenschaftlichen, technischen, lebens- und naturwissenschaftlichen Vertiefungsmöglichkeiten, Erfahrung im Umgang mit anderen Kulturen und die explizite För-derung englischer Sprachkenntnisse werden Absolventinnen und Absolventen des Bachelors in Technologie- und Managementorientierter Betriebswirtschaftslehre am TUM Campus Mün-chen für Tätigkeiten in Unternehmen verschiedener Größe, Marktausrichtung und Industrien vorbereitet.

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5. Wettbewerbsanalyse

5.1 Externe Wettbewerbsanalyse

In Deutschland wird eine Vielzahl unterschiedlicher Bachelorstudiengänge angeboten, die sich auf eine Ausbildung an der Schnittstelle zwischen der Betriebswirtschaftslehre und den In-genieur-, Natur- bzw. Lebenswissenschaften fokussieren. Bei diesen Bachelorstudiengängen handelt es sich meist um Studiengänge, bei denen die ingenieurwissenschaftliche Ausbil-dung im Vordergrund steht. So umfasst das zugehörige Lehrangebot zu mehr als 50% (in der

In Deutschland wird eine Vielzahl unterschiedlicher Bachelorstudiengänge angeboten, die sich auf eine Ausbildung an der Schnittstelle zwischen der Betriebswirtschaftslehre und den In-genieur-, Natur- bzw. Lebenswissenschaften fokussieren. Bei diesen Bachelorstudiengängen handelt es sich meist um Studiengänge, bei denen die ingenieurwissenschaftliche Ausbil-dung im Vordergrund steht. So umfasst das zugehörige Lehrangebot zu mehr als 50% (in der