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5. Konkrete Massnahmen

5.3. Stromsparberatung

Haushaltgeräteberatung

‘Rund 70% des Stromverbrauchs der Haushalte (gemäss [3]) wird zum Betrieb von Haushalt-geraten verwendet (Kochherd, Kühlschrank, Gefrierschrank, Wasch-, Abwaschmaschine, Kaf-feemaschine, Haarföhn...). Unter Beachtung der folgenden Punkte liegt in diesem Bereich ein grosses Stromsparpotential brach:

a) Die Haushaltgerate müssen den Strom möglichst effizient nutzen.

b) Die Benutzer müssen die Geräte möglichst effizient einsetzen.

c) Der Gerätepark darf nicht laufend erweitert werden.

Zu Punkt a:

Wirksamkeit der Massnahme: Mittel- und langfristig, da man davon ausgehen muss, dass nicht alle im Einsatz stehenden Geräte nun plötzlich innert eines Jahres ausgetauscht werden (was unter Berücksichtigung der grauen Energie sogar kontraproduktiv sein kann). Annah-me: Bis zum Jahr 2000 wird ein Drittel der Geräte ersetzt.

Erzielbare Einsparungen: Pro Geratewechsel kann mit 10 bis 40% gerechnet werden. Aus-serdem kann davon ausgegangen werden, dass auch in ein paar Jahren noch ähnliche Ein-sparungen erzielt werden können, da die technische Entwicklung der Gerate nicht stehen

Konzept Konkrete Massnahmen

bleiben wird. Auch ohne spezielle Beachtung des Energieverbrauchs dürfte aufgrund dieser Entwicklung pro Geräteersatz eine Einsparung von 20% möglich sein.

Sparpotential: Unter der Annahme, dass bei jedem vierten Gerätekauf der Energieverbrauch mitentscheidet, resultiert somit ein durchschnittliches Sparpotential von 25% pro Gerät.

Wichtig: Die Verkaufsstellen von Haushaltgeräten spielen eine tragende Rolle, einerseits durch die Gestaltung des Sortiments, andererseits durch die Weitergabe entsprechender In-formationen an die Kundschaft. Daher ist für diese Massnahme die Zusammenarbeit mit dem entsprechenden Gewerbe zwingend.

Beim Kauf eines Haushaltgerätes kann die Gerätedatenbank Schweiz wertvolle Hilfe liefern.

Sie umfasst alle für die Auswahl wichtigen Informationen, speziell aber den Stromverbrauch.

Somit kann aufgrund der vorhandenen Rahmenbedingungen die Geräteauswahl nicht nur auf-grund herkömmlicher Kriterien sondern auch aufauf-grund des Energieverbrauchs festgelegt wer-den. In Zusammenarbeit mit dem Gewerbe kann die PEM somit eine Beratung anbieten, wel-che hilft, obiges Sparpotential auszunützen. Eine Anschaffung der Geratedatenbank ist daher empfehlenswert, der Beratungseinsatz sollte jedoch zentral durch Mitarbeiter der PEM erfol-gen, aber in enger Kooperation mit den Gewerbetreibenden. Ziel der Beratungen: Wenn der Austausch eines Gerätes fällig ist, dann sollte ein möglichst energiesparendes Gerät angeschafft werden.

Zu den Punkten b und c:

Es muss darauf geachtet werden, dass sich die Haushaltgeräteberatung nicht nur mit dem energiebewussten Kauf der Geräte befasst, sondern auch das Benutzerverhalten anspricht.

Allgemeine Beratungstätigkeit

Neben der gezielten Beratung beim Gerätekauf soll die Stromsparberatung auch allgemeine Auskünfte zum rationellen Einsatz von Strom vermitteln. Dazu besteht die Möglichkeit, ein Stromspartelefon einzurichten, über das man entsprechende Auskünfte einholen kann Es ist aber auch zu empfehlen, für die Beratungstätigkeit eine Art Sprechzimmer einzurichten (z.B.

im PEM-Gebäude), wo zu bestimmten Zeiten Ratschlage und Informationsmaterial eingeholt sowie einfache Energiemessgeräte (z.B. Formulare Energiebuchhaltung, EMU, Stromtacho . ..) ausgeliehen werden können.

Die Beratertätigkeit darf sich im Gegensatz zur Haushaltgerateberatung nicht nur auf den Sektor Haushalte beschränken, sondern muss auch über andere Bereiche wie z.B: Wärmepum-pen oder den Einsatz von Bürogeräten fachkundig Auskunft geben können.

Stromsparanalysen

Stromsparanalysen bieten die Möglichkeit, aktiv auf die Verbraucher zuzugehen. Kennt man beispielsweise die grössten Verbraucher einer Branche (Information kann durch Studium der Stromrechnungen beschafft werden), so kann diesen das Angebot unterbreitet werden, bei ih-nen eine Stromsparanalyse. durchzuführen und ihih-nen so zu helfen, ihre Energiekosten zu sen-ken. Mittels einer Grobanalyse, welche unter Umstanden auch gratis angeboten werden kann kann mit relativ wenig Aufwand das Sparpotential bestimmt werden, und es können Aussagen über mögliche Massnahmen und deren Nutzen gemacht werden. Ist der Kunde an einer weite-ren Beratung interessiert, erfolgt gegen Bezahlung eine Feinanalyse mit der Ausarbeitung von konkreten Massnahmen, welche dann durch den Kunden im einzelnen umgesetzt werden kön-nen.

Durch spezielle, branchenorientierte Anlasse, Aktionen, Informationskampagnen und Kursan-gebote sollte es auch gelingen, weitere Verbraucher zu einer Stromsparanalyse zu motivieren.

Natürlich stehen Stromsparanalysen aber auch Leuten zur Verfügung, welche von sich aus et-was unternehmen wollen.

Partner, Unterstützung, Ausbildung

Da in vielen Fällen das Gewerbe der direkte Ansprechpartner für die Leute ist, muss beim Auf-bau der Stromsparberatung unbedingt die Zusammenarbeit mit den Gewerbetreibenden gesucht werden. Ohne ihre Unterstützung kann nur ein kleiner Teil der potentiellen Anwärter für eine Stromsparberatung erreicht werden, wodurch die gesteckten Ziele unmöglich erreicht werden können.

Der VAB (Vereinigung der Anwendungsberater), eine Organisation der Stromwirtschaf?, be-treut durch die INFEL, bietet Unterstützung für die Stromsparberatung. Beim Aufbau im Münstertal ist die Zusammenarbeit mit dem VAB zu suchen, damit deren Erfahrung in das Projekt einfliessen kann. Die verschiedenen Kurse des Impulsprogrammes RAVEL bieten Grundlagenwissen auf der ganzen Breite des rationellen Einsatzes von Strom Auf dieses Wis-sen ist abzustützen, die entsprechenden Kurse undoder Kursunterlagen bieten einen guten Einstieg in’die verschiedenen Themen.

Die Hauptaktivität der Projektmitarbeiter während der Aufbauphase der Beratungsstelle ist die Organisation der Infrastruktur, die Beschaffung verschiedenster Unterlagen und Informations-materialien und die Unterstützung der PEM-Angestellten bei der Beratertätigkeit. Das dafür nötige Wissen erhalten diese durch entsprechende Kurse, allfällige Ausbildungslücken können mit Hilfe der Projektmitarbeiter und anderen Spezialisten ausgefüllt werden.

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Hinweis: Die Prozentangaben der Zeile Verbrauchergruppe beziehen sich auf den gesamten Stromverbrauch des Münstertales, jene der Zeile Einsparungen auf den ursprünglichen Ver-brauch der VerVer-brauchergruppe.

Ganze Bevölkerung sowie gezielt einzelne Branchen

Ersatz alter Geräte durch neue, energieeffiziente Rationellerer Betrieb bereits vorhandener Geräte Benutzerverhalten

Empfehlung durch Gewerbe, direkter Kontakt Hauhaltgeräteberatung (nur Haushalte) Allgemeine Beratung

Stromsparanalysen

Ausbildung, Betreuung, Unterstützung; Anschaf-fung Gerätedatenbank Schweiz

Konzept Konkrete Massnahmen