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a) Problemstellung.

Bei gleichbleibender bBA ist die Abbaubereitschaft der Streue einzelner Holzarten sehr verschieden. Z. B .. im Querceto-Carpinetum aretosum wird Ulmen- und Schwarzerlenstreue in wenigen Wochen, Stieleichen- und Buchenstreue dagegen erst nach Monaten abgebaut. Die Abbaugeschwin-digkeit der Streue hängt außer von ihrer Provenienz von der bBA ab, die sich mit den Standortsgegebenheiten ändert (Höhenlage, Orographie, Klima, Bodenverhältnisse). Auch forstliche Maßnahmen zeigen ihre Rückwirkung auf den Streueabbau. Reine Nadelholzkulturen haben manche Standorte verschlechtert und den Streueabbau abgeschwächt. Die forstlich bedeutsame Frage nach der Verbesserungsmöglichkeit solcher Standorte ist z. B. von Kr au ß ( :l.0/ U) und Mitarbeitern sowie von Wittich (38) bearbeitet worden.

Der Abbau einzelner Streuearten desselben Standortes so.wie von Streueprohen der-selben Holzart verschiedener Wnchsgebiete wurde schon mehrfach untersucht. Witt i eh (39) z.B. wählte für seüie Versuche einen Geschiebemergelboclen mit geringer Sand-decke. ,Für eine Versuchsreihe stammt die Streue von Standorten derselben geologischen Unterlage, während für eine zweite Versuchsreihe Streue derselben Holzart aus Stand-orten mit verschiedenem geologischem Untergrund untersucht vrnrde. Die Streue wird von Witt ich nad1 Holzarten getrennt, in Holzrahmen auf den Boden gelegt.

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(18) untersucht den Streueabbau der wichtigsten estländischen Holzarten, indem die Blätter in Park- und Waldbeständen gesammelt und unter Eid1en auf kurzgesdrnitte-nem Rasen in feinmaschigen Drahtsäcken z. T. getrennt nad1 Holzarten, z. T. als Gemisch von Laub- und Nadelstreue, dem Abbau ausgesetzt werden.

Um forstliche Standorte zu charakterisieren, ist es wünschenswert, An-gaben über den Abbau der vorhandenen Bestandesstreue zu erhalten.

Namentlich zur besseren Kenntnis der Aktivitätsverhältnisse in Böden natürlicher W aldgesellsd1aften können Untersuchungen über den Streue-abbau der standortsg-emäßen Holzarten wertvolle Anhaltspunkte gehen.

Es ist dabei möglich, den Einfluß bestimmter Holzarten auf die Roh-humusbildung zu verfolgen, ein Einfluß, der je nach Waldgesellschaft und Bodenverfassung verschieden groß ist.

In

den verschiedenen Wald-gesellschaften des schweizerischen Mittellar~des (Q.-C. aretosum, Q.-C.

luzuletosum und Q.-Betuletum) können große Untersdliede in der Streue-abhau-Geschwindigkeit festgestellt werden. Nachdem Etter (6 bes. S. 102 bis 106) bereits über die Streue dieser Gesellschaften einige allgemeine Beobachtungen mitteilte, soll durch unsere V ersud1e der Laubabbau der natürlichen Holzarten übers Jahr nach dem herbstlichen BlaHfall unter-sucht werden. Da in allen Versuchsbeständen die Buche künstlid1 einge-bracht wurde, mußte aud1 ihr Laub einbezogen werden. Die Fragestel-lung , lautet: Wie groß ist die Abbauges ,chwindigkeit der verschiedenen,

den Boden in natürlicher Lagerung deckenden Laubstreu in den kenn-zeichnenden Laubwaldgesellschaften des schweizerischen Mittellandes?

Von der Beantwortung erhofft man einen Beitrag zur Standortskenntnis.

h) Versuchsmethode.

Die Abbauversuche wurden vorerst ausschliefllich im Gelände durch-geführt. Das im Herbst g e f a He n e Laub kann aber in seiner natürlichen Lagerung nicht zu quantitativen Abbauversuchen verwendet werden, weil an den ·Blättern stets Erde klebt, die die Bestimmung der Ausgangs-gewichte erschwert. Die Versuchsstreue wurde nach Holzarten im Bestande gesammelt; bei Versuchsbeginn standen daher nur frische Blätter zur Verfügung·. Die verwendeten Blattmengen entsprechen angenähert den natürlichen Verhältnissen. Durch Blattauszählungen auf einigen m2 Bodenoberfläche des Einzelbestandes konnten Anhaltspunkte hiefür er-mittelt werden. Da gemäß Problemstellung in den verschiedenen Wald-gesellschaften der Abbau der «natürlich » gemis·chten Streue untersudit werden soll, sind die Ausgangs,gewichte der einzelnen Streuearten pro m2 verschieden. Aus demselben Grunde sind im Q.-C. aretosum, im Q.-C.

luzuletosum , und im Q.-Betuleturn auch nicht dieselben Gesamtstreue-mengen und nicht die gleichen Holzarten untersucht worden.

Zusammenstellung der Holzarten und der Ausgangsgewichte für den Streue-abbauversuch im Q.-C. aretosum, Q.-C. luzuletosum und Q.-Betuletum. Versuchsperiode November 1941 bis Dez,ember 1942. (Die kursiv gedruckten Holzarten sind in allen

Versuchsflächen verfolgt worden.) Tab. 10

Q.-C. aretosum Q.-C. luzuletosum Q.-Betuletum

Einwaage Einwaage Einwaage

Holzart Trocken-gewlcht Holzart Trocken-gewlcht Holzart tTrockengewlcht

-g g g

Quercus robur . 97 Quercus robur

}

135 Quercus petraea 99 Carpinus betulus . 63 Quercus petraea Carpinus betulus . 25 Populus tremula 41 Carpinus betulus . 85 Populus tremula 66 1

Fagus silvatic a . 33 Populus tremula 79 Fagus silvatica . 68 Betula pendula . 14 Fagus silvatica . 107 Betula pendula !. 36 Alnus glu tinosa 27 Betula pendula . 17 Frangula Ainus. 24

Ulmus scabra 22 Prunus avium 15

Fraxinus excelsior 44 Tilia cordata 57 Prunus a vium 30 Acer campestre . 30 Acer

pseudo-platanus 26

1

Unter 60 X 60 X 10 cm große, geschwärzte Drahtgitter von 2,0 cm Ma-schenweite wurde in gleichmäßiger Mischung in 6 Versuchsflächen für je 6 Probenahmen die im Bestande gesammelte Laubstreue gelegt. Von analogen Streueproben wurden sofort im Laboratorium die Trocken-gewichte bestimmt. Da im Q.-Betuletum und auch teilweise im Q.-C.

luzuletosum die Jahresproduktion an Laubstreue i:rp. folgenden Jahr nicht vollständig abgebaut wird, mu~te das auf die Versuchsfläche frisch gefal-lene Laub sorgfältig von der ältern, ,d. h. mehr als einjährigen Auflage-streue getrennt werden. Auf diese wurde ein Fischernetz von 4,0 cm Maschenweite ausgebreitet, damit bei allen Probenahmen die Probestreue quantitativ geerntet wer,den konnte. Da im Q.-C. aretosum die Streue alljährlich abgebaut wird, durfte das Versuchslaub direkt auf den Mine-ralboden gelegt werden. Lockergewirkte Spalie rgaze, die über die Draht-gitter gelegt wurde, verhinderte während des sommerlichen Laubfalles, daß kleinere Blätter durch die Maschen des Gitters zur Probestreue ge-langen konnten. Die Zeiten der Probenahmen fallen mit denjenigen des Reifüestes zusammen. Aus arbeitistechnischen Gründen mußte der Streue-versuch ungefähr vier Wochen früher angelegt werden als der Reifüest.

Es war möglich, für den Streuev e:rsuch am Ende der Versuchsperiod e eine sechste Ernte durchzuführen , die beim Reifüest nicht mehr möglich war (Tab. 11).

Streueabhau.

Gliederung der Versuchsperiode (November 1941 bis Dezember 1942) in Versuchsetappen,

Tab.11 Zeiten der Probenahmen.

1 Laboratorium wurden die Blätter nach Holzarten sortiert, ausgezählt, gereinigt, während 6 Stunden bei 60

°

C getrocknet und hierauf gewogen.

1

Die Proben wurden pulverisiert und in Flaschen abgefüllt, um bei den später durchzuführenden chemischen Analysen als Ausgangsmaterial zu dienen.

Die Auswertung: Aus den Trockengewichten wird der Gewidits-verlust in Prozenten des Ausgangstrockengewichtes berechnet (Tab. 10).

Die prozentischen Gewichtsverluste der einzelnen Streuearten werden unter sich etappenweise verglichen (Tab. 27/28/29).

Zur allgemeinen Charakterisierung der Standorte wird die Summe aller Gewichtsverluste je Waldgesellschaft etappenweise in Prozenten der betreffenden Ausgangsmenge ausgerechnet, graphisch dargestellt und ver~

g·liclien (Tab. 30, Bild 14).

II. Vergleimende Untersumungen über die hiologisme