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Strategische Orientierung des Programms

Im Dokument DE ANHANG I (Seite 69-72)

Kohäsionsleitlinien und dem Nationalen Strategischen Rahmenplan

Prioritäten 1 und 2 des STRAT.AT als Rahmen für das OP Burgenland – EFRE

5.3 Strategische Orientierung des Programms

Mit Unterstützung der EU soll die in den letzten Jahren markant offensive Regionalpolitik des Lan-des Burgenland erfolgreich weiterentwickelt werden und auf die Herausforderungen eines in Mittel-europa gelegenen, dynamischen Wirtschaftsraumes mit offenen Grenzen ausgerichtet werden.

Dabei sollen auch – neben der reinen Wachstumsorientierung – strukturschwache Regionen des Burgenlandes wirksame Impulse für eine dynamische und nachhaltige Entwicklung erhalten.

Die wesentlichen Ergebnisse der ersten Programmperiode (1995-1999) bestehen in der Verbes-serung der Infrastruktur, der Entwicklung neuer, hochwertiger Standorte und in der beginnenden Neuausrichtung der burgenländischen Wirtschaft auf technologieintensive Produktionen und Dienstleistungen.

In der zweiten Programmperiode (2000-2006) wurde die Technologieorientierung in allen Maßnah-menbereichen stärker betont, und die Ausrichtung auf KMU verstärkt. Als weitere Schwerpunkte

des Programms können folgende Maßnahmen genannt werden: Vernetzung und Kooperation, Internationalisierung. Darüber hinaus wurde bedarfsorientierte Qualifizierung (speziell für neu geschaffene Arbeitsplätze) angeboten.

Das Programm 2007-2013 baut auf diesen Voraussetzungen auf und verstärkt wesentlich die As-pekte der Innovationsorientierung, der Wissensproduktion und des Zugangs zu Forschung, Tech-nologie und Innovation (siehe dazu Abschnitt 3.1). Eine wesentliche Basis und Erfolgsvorausset-zung besteht in der marktfähigen NutErfolgsvorausset-zung der in den letzten Jahren geschaffenen infrastrukturellen Voraussetzungen und bei der intensiven Vernetzung von Unternehmen und Einrichtungen der Wissensproduktion.

Wesentliche Akzentsetzungen des Programms 2007-2013 gegenüber der laufenden Periode:

Einsatz paralleler Strategien: „Weiterentwicklung bestehender Unternehmen und Geschäfts-felder“ und „Entwicklung innovativer Ansätze und neuer Wege“

Unterstützung bereits gebildeter (sich bildender) regionsspezifischer Entwicklungspfade (vor allem technologische „Zugpferde“) durch Weiterentwicklung und Nutzung bestehender endo-gener Stärken.

Deutliche Reduzierung von Investitionen in Infrastruktur, sowohl die Bereiche Gewerbe, In-dustrie und Tourismus (z.B. keine Förderung für neue Wirtschaftsparks, Großprojekte) als auch F&E-Infrastruktur (z.B. nur noch bedarfsorientierte Erweiterungen von Technologie-zentren und der IKT-Infrastruktur) betreffend.

Dem Thema Innovation wurde in allen Bereichen eine größere Bedeutung zuerkannt. Dies zeigt sich auch an der (anteilsmäßig an den Mitteln) deutlich erhöhten Förderung von Pro-jekten im Bereich von Innovation und Forschung&Entwicklung. Diese Steigerung beträgt rund 15 Prozentpunkte, nämlich von etwa 5% im laufenden Programm auf rund 20% im Pro-gramm 2007-2013.

Überregionale Vernetzung, Einbindung in überregionale Cluster der Unternehmen und AkteurInnen – aufgrund der geringen Landesgröße auch über die Region hinaus, insbesond-ere in FTEI-Binsbesond-ereichen (Nutzung der Nähe zu den Zentren Wien/Bratislava).

In Fortführung der bisherigen Ziel-1 Programme im Burgenland, insbesondere mit einem ho-hen Anteil an touristischo-hen (Leit)Projekten, wird dem Tourismus auch in der laufenden Perio-de ein eigenes Aktionsfeld zugeordnet (in Perio-der Prioritätsachse „Wettbewerbsfähige und inno-vative regionalwirtschaftliche Strukturen“), wobei in den nächsten Jahren der die ganzheit-liche Entwicklung der regionalen touristischen Entwicklungspotenziale, mit besonderem Augenmerk auf strukturschwache Gebiete, eine überragende Bedeutung haben wird (Mobili-sierung regionaler Potentiale).

Diese Zielsetzungen werden mit solchen Strategien und Aktivitäten angestrebt, die Erfordernisse einer nachhaltigen, Umweltziele und soziale Ziele integrierenden Entwicklungsperspektive gleich-rangig einbeziehen.

Im parallel dazu durchzuführenden ESF-Programm wird die Entwicklung der Humanressourcen in auf diese Zielsetzungen abgestimmter Weise gefördert. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den Erfordernissen der wachsenden Wirtschaftsbereiche mit sich dynamisch verändernden Berufsbil-dern und QualifikationserforBerufsbil-dernissen.

Weiters soll der angestrebte wirtschaftliche Strukturwandel in Form des Ausbaus des burgenlän-dischen Humankapitals über den gesamten Lebenszyklus hinweg unterstützt werden, wobei der

Verhinderung von prekären Lagen einerseits und von Ausgrenzung aus dem Arbeitsmarkt anderer-seits große Aufmerksamkeit geschenkt werden soll.

Berücksichtigung von Gender Mainstreaming

Die Gleichstellung von Frauen und Männern ist ein erklärtes Ziel im Operationellen Programm Bur-genland 2007–2013 EFRE und wird als Querschnittsthema so weit als möglich auf allen Ebenen in allen Strategien und Aktivitäten des OP berücksichtigt. Gleichstellungspolitik wird als Quer-schnittsaufgabe verstanden und ist nicht nur auf die Entwicklung gleichstellungsorientierter Umset-zungsstrukturen, spezifischer Aktivitäten und Projekte ausgerichtet. Neben bildungspolitischen Aktivitäten hängt eine effektive Gleichstellung der Geschlechter am Arbeitsmarkt wesentlich von der Verfügbarkeit von (Kinder- und/oder Alten)Betreuungsmöglichkeiten, der Aufteilung der Erwerbs- und unbezahlten Haushaltsarbeit, der Gestaltung der Rahmenbedingungen (z.B. Mobili-tätseinschränkungen) und dem Qualifikationsniveau von Frauen ab.

Besonders ausgeprägte geschlechtsspezifische Ungleichheiten schlagen sich vor allem in den unterschiedlichen Einkommensstrukturen nieder. Die Einkommensschere ist im Burgenland besonders hoch, auch wenn in den letzten Jahrzehnten die Bildungsbeteiligung der Frauen deut-lich angestiegen ist und bei den Frauen ein deutdeut-licher Aufholprozess stattgefunden hat. In den Bildungsverläufen und der Berufswahl sind immer noch sehr geschlechtsspezifische Muster erkennbar.

Da das vorliegende Programm aufgrund finanzieller und thematischer Einschränkungen nicht auf alle Aspekte dieses Bereiches eingehen kann, wurden Schwerpunkte gesetzt, die zu einer sichtba-ren, schrittweisen Verbesserung der Ist-Situation beitragen sollen.

So werden einerseits verstärkt Anreize und Aktivitäten im Bereich Forschung, Innovation und Ent-wicklung gesetzt, um bessere Voraussetzungen dafür zu schaffen, den Frauenanteil in diesem (derzeit von Männern dominierten) Bereich anzuheben. Frauen sollen motiviert werden sich in die-sem derzeit noch von Männern dominierten Branchenbereich zu qualifizieren sowie ein eigenes Unternehmen zu gründen und zu leiten.

In ländlichen bzw. strukturschwachen Regionen sind Frauen mit Betreuungspflichten am Arbeits-markt benachteiligt, indem sie verstärkt an den lokalen ArbeitsArbeits-markt gebunden sind. Daher sollen im Rahmen des parallel umzusetzenden ESF-Programmes zusätzlich verstärkte Mobilitäts-, Betreuungs- und Unterstützungsaktivitäten eingesetzt und innovative Ansätze erprobt werden, um regional und infrastrukturell bedingte Mobilitäts- und Integrationsbarrieren abzuschwächen und zu einer Steigerung der Frauenerwerbsquote am Arbeitsmarkt beizutragen.

Das vorliegende Förderprogramm zeigt auf, dass die Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern als integraler Bestandteil der Verbesserung der regionalen Wettbewerbsfähigkeit des Burgenlandes anzusehen ist. Das Aufzeigen und die Berücksichtigung genderspezifischer Benachteiligungen soll helfen Strukturveränderungen herbeizuführen, um das Burgenland und seine Regionen als attraktiven Lebens- und Wohnort für die Beschäftigten und Unternehmen zu erhalten und auszubauen.

Im Dokument DE ANHANG I (Seite 69-72)