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Übersicht 1: Fließschema zum Versuchsablauf

3.5 Statistische Auswertung

Die statistische Auswertung der Versuchsergebnisse erfolgte mit dem SAS Programm für Windows, Version 8, des SAS Institute INC, Cary NC, USA im Institut für Statistik und Biometrie der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover. Hier wurden die Daten zunächst dem Shapiro-Wilk-Test auf Normalverteilung unterzogen.

Wenn p einen Wert > 0,05 annahm, wurde von einer Normalverteilung der Daten ausgegangen. Die statistische Berechnung der Ergebnisse erfolgte anhand einer zweifaktoriellen Varianzanalyse (The GLM Procedure), wobei die hier betrachteten Faktoren das Geschlecht und die Rasse der Tiere waren. Das Programm errechnete von jedem gemessenen Parameter das arithmetische Mittel und die zugehörige Standardabweichung (SD) und prüfte den Einfluss der Rasse und des Geschlechts auf das Versuchsergebnis. Bei den Parametern, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten post mortem gemessen wurden, um den zeitlichen Verlauf zu dokumentieren, wurden signifikante Unterschiede zwischen den Rassen und Geschlechtern anhand des Tukey-Tests für jeden Messzeitpunkt ermittelt. Dabei wurden p-Werte ≤ 0,05 als statistisch signifikant angesehen. Insgesamt erfolgten zwei statistische Auswertungen in Form einer zweifaktoriellen Varianzanalyse. Bei der ersten Auswertung wurden die vier Herkünfte aus dem Mastversuch (2.

Versuchsabschnitt) miteinander verglichen und auf Interaktionen zwischen Rasse und Geschlecht überprüft. Bei der zweiten Auswertung wurde die Dreirassenkreuzung ((DE x DL) x Pi) aus dem 2. Versuchsabschnitt mit der Dreirassenkreuzung ((DE x DL) x Pi) aus dem 1. Versuchsabschnitt verglichen.

4. Befunderhebung

Die hier erhobenen Befunde betreffen zwei unterschiedliche Versuchsansätze. Im ersten Versuchsabschnitt werden ausgewählte Parameter zur Ermittlung der Fleischbeschaffenheit und Fleischreifung von Schlachtschweinen der Dreirassen-kreuzung (DE x DL) x Pi aus konventioneller Haltung gemessen. Im zweiten Versuchsabschnitt werden die Genetiken Buntes Bentheimer Schwein (BB), Schwäbisch Hällisches Schwein (SH), die Gebrauchskreuzung Angler Sattelschwein x Pietrain (AS x Pi) und die Dreirassenkreuzung (DE x DL) x Pi als Läuferschweine im Alter von drei Monaten mit durchschnittlich 25 kg Körpergewicht eingestallt und in ökologischer Haltung als Großgruppe bis zur Schlachtreife gemästet. Mast, Transport zum Schlachthof, Schlachtung und Befunderhebung zur Ermittlung von Fleischbeschaffenheit und Fleischreifung erfolgen hier unter gleichen Bedingungen, um Unterschiede bei den gemessenen Parametern auf die Genetik zurückführen zu können.

4.1 Erster Versuchsabschnitt

Die im ersten Versuchsabschnitt erhobenen Befunde beinhalten die Vermarktungs-normen Schlachtkörpergewicht, Magerfleischanteil, Fleischmaß und Speckmaß sowie die physikalischen Untersuchungen pH-Wert, auspressbare Gewebe-flüssigkeit, L*, a*, b*-Farbwerte und Leitfähigkeit, gemessen im M. longissimus dorsi von Schlachtkörpern der Dreirassenkreuzung (DE x DL) x Pi aus konventioneller Haltung.

4.1.1 Vermarktungsnormen

Die Tabelle 1 gibt die eine Stunde post mortem erhobenen Klassifizierungsdaten von Schlachtschweinen der Rasse (DE x DL) x Pi aus einem herkömmlichen Haltungssystem an. Die Tiere haben ein durchschnittliches Schlachtkörpergewicht (Zweihälftengewicht) von 96,6 ± 3,9 kg, einen durchschnittlichen Magerfleischanteil

von 60,2 ± 3,3 %, ein mittleres Fleischmaß von 72 ± 7,6 mm und ein mittleres Speckmaß von 14 ± 2,5 mm.

Tab. 1 Klassifizierungsdaten der Rasse (DE x DL) x Pi aus dem 1. Versuchs-abschnitt, MW = Mittelwert, SD = Standardabweichung

Schlachtkörper-

Die Tabelle 2 gibt einen Überblick über den zeitlichen Verlauf der Parameter pH-Wert, auspressbare Gewebeflüssigkeit (Q-Wert), L*, a*, b*-Farbwerte und Leit-fähigkeit (LF) im M. longissimus dorsi von Schlachtschweinen der Rasse (DE x DL) x Pi aus dem 1. Versuchsabschnitt zu elf festgelegten Zeitpunkten post mortem. Der pH-Wert (MW) beträgt zu Beginn der Messungen eine Stunde post mortem (Messzeitpunkt 1) pH 5,93 ± 0,25, erreicht 24 bis 30 h post mortem (Messzeitpunkt 5 und 6) einen Tiefpunkt mit pH 5,22 ± 0,06 und steigt bis 96 h post mortem (Messzeitpunkt 11) wieder an auf pH 5,32 ± 0,06. Die Q-Werte liegen eine Stunde post mortem (Messzeitpunkt 1) bei 0,63 ± 0,11 und fallen mit leichten Schwankungen bis 96 h post mortem (Messzeitpunkt 11) auf 0,45 ± 0,04. Der Helligkeitswert L* im M. longissimus dorsi steigt von 35,19 ± 0,85 eine Stunde post mortem (Messzeitpunkt 1) auf einen Wert von 51,90 ± 6,50 zum Ende der Messungen 96 h post mortem (Messzeitpunkt 11) und korreliert dabei sowohl mit dem Rotwert a*, der von -0,78 ± 0,65 eine Stunde post mortem (Messzeitpunkt 1) auf 3,03 ± 1,46 96 h post mortem (Messzeitpunkt 11) ansteigt als auch mit dem Gelbwert b*, der eine

Stunde post mortem (Messzeitpunkt 1) 4,71 ± 0,38 beträgt und 96 h post mortem (Messzeitpunkt 11) einen Wert von 15,03 ± 1,48 annimmt.

Tab. 2 pH-Wert, auspressbare Gewebeflüssigkeit (Q-Wert), L*a*b*-Farbwerte und Leitfähigkeit (LF) im M. longissimus dorsi der rechten Schlachtkörperhälfte der Schweinerasse (DE x DL) x Pi (n = 6) aus konventioneller Haltung, gemessen an elf festgelegten Zeitpunkten: 1 = 1 h p.m., 2 = 3 h p.m., 3 = 6 h p.m., 4 = 12 h p.m., 5 = 24 h p.m., 6 = 30 h p.m., 7 = 48 h p.m., 8 = 54 h p.m., 9 = 72 h p.m., 10 = 78 h p.m., 11 = 96 h p.m, MW = Mittelwert, SD = Standardabweichung

Messung Nr.

4.2 Zweiter Versuchsabschnitt

4.2.1 Mastleistung

In Tabelle 3 werden die mittleren Tageszunahmen der untersuchten Schweinerassen dargestellt. Das Lebendgewicht der Tiere wird zum Zeitpunkt des Einstallens im Alter von drei Monaten und danach im Abstand von 35 bis 49 Tagen erfasst. Es wird ersichtlich, dass sich die mittleren Tageszunahmen in der ersten Mastphase bei allen untersuchten Tieren auf einem sehr niedrigen Niveau befinden, wobei die Angler Sattelschwein-Pietrain-Kreuzungen (AS x Pi) und die Bunten Bentheimer Schweine (BB) mit 179 ± 108 g bzw. 180 ± 81 g pro Tag die niedrigsten täglichen Gewichtszunahmen aufweisen. Die Schwäbisch Hällischen Schweine (SH) und die Dreirassenkreuzung ((Deutsches Edelschwein x Deutsche Landrasse) x Pietrain) nehmen im ersten Mastabschnitt täglich durchschnittlich 287 ± 122 g bzw. 286 ± 101 g zu. Im zweiten Mastabschnitt sind die Tageszunahmen bei allen Rassen fast doppelt so hoch wie im ersten Mastabschnitt, während sie in der dritten Mastphase wieder abfallen und nur bei den Bunten Bentheimer Schweinen kontinuierlich bleiben. In der vierten Mastphase steigern sich die Tageszunahmen wieder, wobei die Bunten Bentheimer Schweine mit 554 ± 98 g die höchsten Gewichtszunahmen erzielen, gefolgt von der Dreirassenkreuzung mit 537 ± 151 g und den Schwäbisch Hällischen Schweinen mit 499 ± 96 g. Die Angler Sattelschwein x Pietrain Kreuzungstiere haben mit 405 ± 94 g auch in der vierten Mastphase die geringsten Gewichtssteigerungen von allen hier untersuchten Schweinerassen.

Tab. 3 Durchschnittliche Tageszunahmen der untersuchten Rassen in Gramm (±

SD); a, b ≤ 0,05 *)

*)gleiche Buchstaben = kein signifikanter Unterschied

4.2.2 Befunde der amtlichen Schlachttier- und Fleischuntersuchung

Alle Schlachtkörper werden nach der amtlichen Schlachttier- und Fleisch-untersuchung als genusstauglich nach VO (EG) Nr. 854 / 2004 beurteilt. 35 der 51 untersuchten Lungen sind ohne Veränderungen. Insgesamt werden zwei Lebern aufgrund einer Ascarideninfektion verworfen. Des Weiteren sind sowohl alle Schlachtkörper als auch die zugehörigen Nebenprodukte der Schlachtung ohne pathologisch-anatomische Veränderungen. Kein Tier hat Liegebeulen, Abszesse, entzündliche Prozesse im Bereich der Gliedmaßen oder angebissene Schwänze.

1. Mastphase