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3. ERGEBNISSE

3.2. Statistische Auswertung der Armbewegungen

Zusammenfassung

Zusammenfassend betrachtet lässt sich sagen, dass die Figuren von den linksseitig geschädigten Patienten insgesamt schlechter dargestellt wurden als von den anderen Gruppen. Dies zeigt sich durch Kippung der Linie gegen die Horizontalachse (Abb. 15), der kreis - und eiförmigen Darstellung der Ellipse (Abb. 17) und den Standardabweichungen der Höhe bei der Ellipse (Abb. 17) und der Standardabweichung der Höhe bei der Infinite-Figur (Abb. 19).

Bei den rechtsseitig geschädigten Patienten fällt Proband R6 auf, der insgesamt wesentlich schlechter abschneidet als die anderen RH-Patienten. Zwei Patienten R6 und R9 haben die Kriterien der Figur Infinite nicht erfüllt (Abb.

20). Ansonsten wirken die Fehler der RH-Patienten moderater.

Auch die Kontrollgruppen scheinen ähnliche Fehler wie die Patienten, allerdings in leichterer Form, begangen zu haben.

Insgesamt sind die Figuren bei fast allen Probanden zu erkennen.

Dargestellt sind die Weite der Figuren, das Amplitudenverhältnis, die Variabilität der Höhe, die Frequenz und das Verhältnis der Frequenzen.

Weite

Abbildung 21

Weite der Figuren insgesamt bei den Geschwindigkeiten 'schnell' und 'langsam'

Abbildung 22 Weite der Figuren

Haupteffekte Interaktionen

Gruppe: / Gruppe mit Figur: F(6,72)=2,64, p=0,023

Figur: F(2,72)=47,91, p<0,001 Gruppe mit Geschw.: / Geschwindigkeit: F(1,36)=30,93, p<0,001 Figur mit Gruppe: /

In Abbildung 21 fällt auf, dass die Weite bei beiden Geschwindigkeiten (bis auf die Kontrollgruppe rechts bei der schnellen Bewegungsausführung) größer als die des Modells war. Es besteht ein Haupteffekt für die Geschwindigkeit (p<0,001), die Weite war bei der schnellen Geschwindigkeit bei allen Gruppen insgesamt geringer. Zwischen den Gruppen besteht kein Unterschied.

Für die Figuren besteht ein Haupteffekt (p<0,001) (Abb. 22). Dies liegt an der fast korrekten Erfassung der Weite bei der Figur Ellipse und an der zu großen Weite bei den Figuren Infinite und Linie.

Es besteht eine Interaktion zwischen Gruppe und Figur, deren Ursache sich aber im post-hoc-Test nicht bestimmen ließ.

Amplitudenverhältnis Höhe / Weite

Abbildung 23

Amplitudenverhältnis der Figuren insgesamt bei den Geschwindigkeiten 'schnell' und 'langsam'

Abbildung 24

Amplitudenverhältnis der Figuren

Haupteffekte Interaktionen

Gruppe: F(4,36)=2,90, F(4,36)=2,90 Gruppe mit Figur: F(8,72)=2,68, p=0,12 Figur: F(2,72)=148,28, p<0,001 Gruppe mit Geschw.: /

Geschwindigkeit: / Figur mit Geschw.: /

Post-Hoc-Test:

Linie: CL<LBD (p=0,07)

Ellipse: CR<RBD (p=0,05), CL<LBD (p=0,06)

Es besteht kein Unterschied für das Amplitudenverhältnis für die beiden Geschwindigkeiten (s. Abb. 23).

Für das Amplitudenverhältnis der Figuren besteht ein Haupteffekt (p<0,001) (Abb. 24). Dies liegt daran, dass das Amplitudenverhältnis der Figur Linie, gegen Null geht, da die Abbildung entlang der X-Achse erfolgt. Darüber hinaus ist auch das Verhältnis für die Ellipse größer als bei Infinite.

Für die Gruppen besteht ein Haupteffekt (p=0,035). Vor allem bei der Figur Linie ist zu erkennen, dass die LH-Patienten hier ein größeres Amplitudenverhältnis aufwiesen. Wie bereits in der Darstellung der Figuren zu erkennen war, kam es hier vermehrt zu einer Kippung der Linie entlang der Z-Achse. Aber auch bei der Ellipse ist ein größeres Amplitudenverhältnis zu

Patienten vermehrt zu einer kreisförmigen Darstellung der Ellipse kam. Dies zeigt sich auch bei den rechtsseitig geschädigten Patienten und ihrer Kontrollgruppe.

Es besteht eine Interaktion zwischen Gruppe und Figur, die sich aber lediglich als Trend im post-hoc-Test zeigt: bei der Ellipse unterscheiden sich RH-Patienten von ihren Kontrollen (p=0,054), bei den Figuren Linie und Ellipse unterscheiden sich LH-Patienten von ihrer Kontrollgruppe (Linie: p=0,07) Ellipse: p=0,061), andere Vergleiche sind nicht signifikant.

In der graphischen Darstellung stellt Patient L10 als einziger der LH-Patienten die Ellipse nicht tendenziell kreisförmig, sondern eher als Linie dar, somit weist er ein niedrigeres Amplitudenverhältnis auf (Abb. 17). Nimmt man diesen Patienten aus der Berechnung heraus, so ergibt sich für den post hoc Test (CL/LBD Ellipse) ein hochsignifikanter Wert von T=3,2 und p=0,005.

Somit zeigt sich, dass sich die linkshemisphärisch geschädigten Patienten im Mittel hochsignifikant von ihrer Kontrollgruppe beim Amplitudenverhältnis der Ellipse unterscheiden.

Variabilität (Standardabweichung) der Höhe

Abbildung 25

*

Abbildung 26

Standardabweichung der Höhe

Haupteffekte Interaktionen

Gruppe: F(3,36)=7,25, p=0,001 Gruppe mit Figur: F(6,72)=3,87, p=0,002 Figur: F(2,72)=120,9, p<0,001 Gruppe mit Geschwindigkeit: /

Geschwindigkeit: / Figur mit Geschwindigkeit: F(2,72)=2,74, p=0,07

Post-Hoc-Test:

Ellipse: CL<LBD (p=0,04)

Infinite: CL<LBD (p=0,03), LBD>RBD (p=0,01)

Unabhängig von den beiden Geschwindigkeiten treten Standardabweichungen der Höhe bei allen Gruppen auf, am meisten bei den LH-Patienten (Abb. 25).

In Abb. 26 zeigt sich, dass die Standardabweichungen der Höhe für die drei Figuren unterschiedlich sind. Am größten sind sie bei Infinite. Für die Figuren besteht ein Haupteffekt (p<0,001). Die Variabilität ist bei der Linie am niedrigsten und bei Infinite am höchsten.

Auch für die Gruppen besteht ein Haupteffekt (p<0,001).

Zwischen den Gruppen und den Figuren besteht eine Interaktion.

Im post-hoc-Test bestätigt sich dies durch signifikante Unterschiede zwischen den LH-Patienten und ihrer Kontrollgruppe bei Ellipse (p=0,04) und bei

Infinite (p=0,03). als auch zwischen den beiden Patientengruppen (p=0,013) bei Infinite.

Die Interaktion zwischen Figur und Geschwindigkeit ist nur als Trend erkennbar.

Frequenz

Abbildung 27

Frequenz der Darstellung der Figuren insgesamt bei den Geschwindigkeiten 'schnell' und 'langsam'

Abbildung 28

Frequenz der Darstellung der Figuren

Haupteffekte Interaktionen

Gruppe: F(3,36)=3,32, (p=0,031) Gruppe mit Figur: /

Figur: F(2,72)=33,96, p<0,001 Gruppe mit Geschw.: F(3,36)=5,39, p=0,04 Geschwindigkeit: F(1,36)=444,5, p<0,001 Figur mit Geschw.: F(2,72)=906, p<0,001

Post-Hoc-Test:

slow: CR>RBD (p=0,05) fast: CR>RBD (p<0,001)

Wie zu erwarten besteht für die beiden Geschwindigkeiten "schnell" und

"langsam" ein Haupteffekt (p<0,001) (Abb. 27) .

Im Vergleich zum Modell zeigt sich die Tendenz aller Gruppen, die langsamen Bewegungen mit zu hoher und die schnellen mit zu niedriger Frequenz auszuführen.

Zwischen Gruppe und Geschwindigkeit besteht eine Interaktion und zwar, wie sich im post hoc Test zeigt, zwischen den RH-Patienten und ihren Kontrollen, die bei langsamer Geschwindigkeit (p=0,048) und bei schneller Geschwindigkeit (p<0,001) eine jeweils höhere Frequenz erreichen, während andere Vergleiche nicht signifikant waren.

Für die Figuren besteht ein Haupteffekt (p<0,001) (Abb. 28). So ist bei der Ellipse insgesamt eine höhere Frequenz zu erkennen als bei Infinite.

Auch für die Gruppen besteht ein Haupteffekt (p=0,031). Die rechtsseitig geschädigten Patienten sind stets langsamer als die linksseitig geschädigten, während die rechten Kontrollen stets zu schnell sind.

Auf die Interaktion zwischen Figur und Geschwindigkeit wurde hier nicht weiter eingegangen.

Frequenzverhältnis langsam / schnell

Abbildung 29

Mittleres Frequenzverhältnis

Abbildung 30

Frequenzverhältnis getrennt für die Figuren

Haupteffekte Interaktionen

Gruppe: F(3,36)=3,79, p=0,018 Gruppe mit Figur: /

Figur: F(2,72)=17,85, p<0,001 Gruppe mit Geschwindigkeit: / Geschwindigkeit: / Figur mit Geschwindigkeit: /

Post-Hoc-Test:

LBD>CL (p=0,028), RBD>CR (p=0,09)

Das Frequenzverhältnis aus langsam (0,5 Hz) durch schnell (1,0 Hz) beträgt im Idealfall 0,5. Dies ist auch am Modell zu sehen (Abb. 29). Generell ist in Abb.

29 zu erkennen, dass das Verhältnis aller Probanden zu hoch ist, besonders fällt dies bei den LH-Patienten auf. Zwischen den Gruppen besteht ein signifikanter Unterschied (p=0,018). Im post hoc Test zeigt sich, dass er zwischen LH-Patienten und ihrer Kontrollgruppe besteht (p=0,028) und tendenziell signifikant zwischen den RH-Patienten und ihrer Kontrollgruppe (p=0,09).

Für die Figuren zeigt sich ein Haupteffekt (p<0,001), da das Frequenzverhältnis bei der Ellipse am größten ist (Abb. 30). Zwischen den Gruppen und den Figuren gibt es keine Interaktion.