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3. Gesundheitszustand

5.3 Stationäre Versorgung

Im Burgenland befinden sich folgende fünf Fonds-Krankenanstalten (Reihung nach dem vom BMSG vergebenen Krankenanstalten-Code):

102 Krankenhaus der Barmherzigen Brüder

104 Landeskrankenhaus Güssing

105 Landeskrankenhaus Kittsee

106 Landeskrankenhaus Oberpullendorf

107 Landeskrankenhaus Oberwart

Drei dieser Krankenanstalten (Güssing, Kittsee und Oberpullendorf) haben Standardversor-gungsfunktion, die Krankenanstalten in der Landeshauptstadt Eisenstadt und jene in Ober-wart Schwerpunktversorgungsfunktion. Mit Ausnahme von Jennersdorf und Mattersburg (sowie der Statutarstadt Rust) verfügt demnach jeder burgenländische Bezirk über eine Krankenanstalt zur stationären Akutversorgung mit zumindest Standardversorgungs-funktion (vgl. Karte 5.3.1 im Kartenanhang). Die Fonds-KA unterliegen hinsichtlich der dort vorzuhaltenden Kapazitäten und Leistungen den Bestimmungen des Österreichischen Kran-kenanstalten- und Großgeräteplans (ÖKAP/GGP), der in regelmäßigen Abständen neu ge-fasst wird.

In den burgenländischen Fonds-Krankenanstalten stehen insgesamt rund 1.430 systemi-sierte (= sanitätsbehördlich bewilligte) bzw. rund 1.360 tatsächliche Betten zur Verfügung, die sich vor allem auf die Fachrichtungen CH, IM, GGH, KI und UC verteilen, in geringerem Ausmaß stehen Betten in den Fachrichtungen NEU, HNO und URO zur Verfügung. In diesen Betten wurden im Jahr 2000 ungefähr 63.500 stationäre Fälle (inkl. tagesklinische Fälle,

oh-ne krankenanstalteninteroh-ne Transferierungen) versorgt, die bei eioh-ner durchschnittlichen Be-lagsdauer von 5,1 Tagen (Bundesdurchschnitt 5,9 Tage) eine Bettenauslastung von rund 75 Prozent erzeugten (Bundesdurchschnitt 84 %, s. Tab. 5.3.1 im Anhang; Werte dort inkl.

krankenhausinterne Transferierungen).

Den stationären Bereichen waren unmittelbar 215 VZÄ-Ärzte sowie weitere rund 830 VZÄ anderer Berufsgruppen (darunter rund 600 VZÄ an diplomiertem Gesundheits- und Kran-kenpflegepersonal) zugeordnet, wobei die Abgrenzung der Tätigkeitsbereiche zu den unter 5.2 erwähnten Personalkapazitäten im spitalsambulanten Bereich keineswegs eindeutig, sondern vielmehr in hohem Maße fließend verläuft.

Die Endkosten in den stationären (=bettenführenden) Bereichen lagen im Jahr 2000 bei rund € 109 Mio. und damit etwa sechseinhalbmal so hoch wie in den nicht bettenführenden (=großteils „spitalsambulanten“) Bereichen (rund € 16,7 Mio.). Mit Endkosten für die statio-nären Bereiche von rund € 390 je Einwohner liegt das Burgenland - hier befinden sich keine höchstrangigen Krankenanstalten mit Zentralversorgungsfunktion - deutlich unter dem ös-terreichischen Durchschnittswert (ca. € 690).

Stationäre Rehabilitation

Die Versorgung des Burgenlandes in der stationären Rehabilitation ist von der Tatsache ge-prägt, dass sich innerhalb des Landesgebietes zwei Rehabilitationszentren befinden, die wesentliche Indikationsgruppen abdecken, nämlich Herz-/Kreislauferkrankungen (im Burgen-land mit Abstand die häufigste Ursache für eine Krankenhausaufnahme) und orthopädische Erkrankungen (ebenfalls eine sehr häufige Indikation im Burgenland). Die beiden Rehabilita-tionszentren befinden sich in Bad Tatzmannsdorf und St. Andrä/Zicksee:

K101 Rehabilitationszentrum für Herz- und Kreislauferkrankungen

K109 Sonderkrankenanstalt Zicksee

Das von der Pensionsversicherungsanstalt der Angestellten geführte Rehabilitationszentrum in Bad Tatzmannsdorf konzentriert sich fast ausschließlich auf die Wiederherstellung von Pa-tienten nach Herz-/Kreislauferkrankungen, zu einem geringen Anteil sind die PaPa-tienten auf-grund von Stoffwechsel- und Verdauungserkrankungen in Behandlung. In der Sonderkran-kenanstalt Zicksee, geführt vom Kriegsopfer- und Behindertenverband für Wien, Niederöster-reich und Burgenland, werden vorwiegend orthopädische und rheumatologische Krankheiten behandelt sowie Patienten zur chirurgischen Nachbehandlung nach Unfällen beherbergt.

Nur zwölf Prozent der im Jahr 2000 in den beiden burgenländischen Rehabilitationszentren behandelten Patienten waren Burgenländer. Der Großteil kam aus Wien (rund 47 %) und Niederösterreich (rund ein Viertel). Wie die Burgenländer selbst befanden sich auch die Gastpatienten aus den anderen Bundesländern zum überwiegenden Teil aufgrund von Herz-/Kreislauferkrankungen in Behandlung, die zweithäufigste Indikation waren Krankheiten im Bereich Orthopädie/Rheumatologie, die dritthäufigste im Bereich Unfallchirurgie/Neurochi-rurgie (vgl. Tab. 5.3.2 im Anhang).

Stationäre Alten- und Langzeitversorgung

Im Jahr 1999 standen im Burgenland in 24 Altenwohn- und Pflegeheimen insgesamt na-hezu 1.400 Plätze (Betten) für die Versorgung älterer und behinderter Personen zur Verfü-gung. Die Anzahl der Betten in stationären Einrichtungen je 1.000 Einwohner im Alter von 65 Jahren und älter ist mit ca. 28 im Burgenland nur etwa halb so hoch wie im Bundes-durchschnitt; kein anderes Bundesland weist eine geringere Dichte an Kapazitäten der Al-ten- und Langzeitversorgung auf als das Burgenland. Dies mag darauf zurückzuführen sein, dass im Burgenland der überwiegende Teil der Pflegefälle im familiären Umfeld betreut wird.

Rund 44 Prozent der Betten befinden sich in Pflegeheimen oder -anstalten, etwas weniger als ein Drittel in Wohnheimen für betagte Menschen, ca. ein Viertel in Einrichtungen, die so-wohl Wohnplätze als auch Pflegeplätze anbieten.

Die Anzahl der vorgehaltenen Plätze in Alten- und Pflegeheimen je Einwohner (> 64 Jahre) liegt in den Bezirken Mattersburg und Oberwart deutlich über dem Landesdurchschnitt, in diesen Bezirken erreicht die Versorgungsdichte annähernd den österreichischen Durch-schnitt bzw. überschreitet diesen sogar (in Oberwart). Die übrigen burgenländischen Bezirke erreichen hinsichtlich der Versorgungsdichte höchstens 37 Prozent des Österreichwertes, besonders wenig Plätze stehen in den Bezirken Oberpullendorf und Neusiedl am See zur Verfügung (vgl.; Abb. 5.3.1, Tab. 5.3.4 im Anhang). Diese beiden Bezirke lagen auch hin-sichtlich der Versorgung mit Anbietern Mobiler Dienste (s. oben) deutlich unter dem Durch-schnitt des Bundeslandes.

In der zweiten Hälfte des Berichtszeitraums war die Entwicklung hinsichtlich der stationären Einrichtungen der Alten- und Langzeitversorgung einerseits durch eine qualitative Verbes-serung des Angebots geprägt - sowohl die Anzahl als auch der Anteil des diplomierten Pflegepersonals wurde erheblich gesteigert -, andererseits auch dadurch, dass eine zuneh-mende Anzahl an Burgenländern und Burgenländerinnen im eigenen Wohnbezirk einen Heimplatz gefunden hat (trotz der noch immer sehr ungleichen Angebotssituationen).

Die Festlegung der Kapazitäten der Einrichtungen in Altenwohn- und Pflegeheimen im Bur-genland erfolgt im periodisch aktualisierten Bedarfs- und Entwicklungsplan. Mit Fertigstel-lung der derzeit in Planung oder im Bau befindlichen Standorte (in Podersdorf, Gols, Gütten-bach, Kittsee und Rudersdorf; insg. 135 Betten) sind die Planungsvorgaben des derzeit ak-tuellen Bedarfs- und Entwicklungsplanes erfüllt.

Abbildung 5.3.1: Kapazitäten der Alten- und Langzeitversorgung in den burgenländischen Bezirken 1999 im Vergleich zum Bundesland und zu Österreich

0 10 20 30 40 50 60

Eisenstadt (+ Umg. + Rust)

Jennersdorf Matte

rsburg

Neusiedl am See

Oberpullendorf Oberw

art

Burgenland Anzahl der Plätze je 1.000 Einwohner > 64 Jahre

Wohnplätze Wohnpflegeplätze Pflegeplätze Plätze insgesamt

Quellen: BMSG-Sozialsevice; Ämter der Landesregierungen von Burgenland, Salzburg und Tirol;

ÖBIG-eigene Berechnungen