gelungenen Transformation
„Sechseck“ der sozialen Energiewende
Bezahlbare Energie für alle
Soziale Energiewende
Gute Arbeit schaffen Strukturwandel
aktiv gestalten
Kostenverteilung fair gestalten
Arbeitsplätze ausbauen und erhalten Partizipation stärken
Der vor uns liegende Transformationsprozess erfordert von allen Beteiligten – vor allen von den Hauptakteuren – neben Durchhaltevermögen, Empathie, Innovationskraft, vor allem Mut, Verant-wortung und Umsetzungswillen. Wir haben es mit Brüchen der bisherigen Entwicklung, nicht mit einer evolutionären Weiterentwicklung zu tun. Bequemlichkeit, alte Denkmuster und eine
auf Kurzfristigkeit ausgerichtete Wirtschaftsweise sind damit unvereinbar. Das gilt auch für eine Billiglohnstrategie, die darauf setzt, den Wettbewerb ausschließlich über Lohnkosten führen zu wollen. Ein erfolgreicher Umbau wird nur auf der „High Road“ von wirtschaftlicher Tätigkeit, und qualifizierter Beschäftigung gelingen können.
Entscheidend ist, dass wir bei der jüngeren Generation um Unterstützung dafür werben und sie zur Eigeninitiative auffordern. Die jetzt angestoßenen Investitionen in die Energiewende werden sich erst mittel- bis langfristig für unsere Nachkommen auszahlen. Ein Zeitraum von 20 bis 30 Jahren, also einer Generation, ist nach menschlicher Vorstellungskraft sehr lang. Gleichwohl sind diese Zukunftsinvestitionen aus Sicht des DGB gut angelegtes Geld. Sie werden den Wohlstand der Gesellschaft und die Lebensqualität der Menschen mehren und neue, beständige Arbeitsplätze schaffen. Wichtig ist, dass der angestoßene Transformationsprozess aktiv und sozial gestaltet wird, um die Akzeptanz zu erhalten und Teilhabe zu ermöglichen.
Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften sind sich ihrer Verantwortung bewusst, ihren Teil für das Gelingen der Energiewende beizutragen. Die Gewerkschaftsbewegung wird das Handeln von Staat und Unternehmen kritisch und konstruktiv begleiten und regelmäßig eigene Lösungs-ansätze unterbreiten. Dabei spielt auch die betriebliche und Unternehmensmitbestimmung eine entscheidende Rolle. Dort, wo sich bei der Umsetzung der Energiewende auch innerhalb der Gewerkschaften Zielkonflikte abzeichnen, wird es darauf ankommen, gemeinsam nach Kompromissen und guten Gesamtlösungen zu suchen. Es ist stets die Aufgabe der Gewerkschaftsbewegung gewesen, für den Wandel zu werben, die Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben zu begleiten, mitzunehmen und sie als Treiber der Energiewende zu aktivieren.
Der sozial-ökologische Umbau ist überlebensnotwendig. Es wird Gewinner und Verlierer geben.
Wichtig ist, möglichst wenig Verlierer zu haben und zwischen Gewinnern und Verlierern zu einem Ausgleich zu kommen. Der Umbau eröffnet positive Perspektiven, wenn er verant-wortlich gestaltet wird und interessante neue Arbeitsbedingungen sowie ein zufriedenstellendes Einkommen bietet. Eine Gewerkschaftspolitik, die auf Beteiligung und eine Synthese zwischen sozialen, ökologischen und ökonomischen Aspekten setzt, ist attraktiv und kann den Weg auf der
„High Road“ fördern. Der benötigte Paradigmenwechsel verfolgt die optimistische Vision einer lebenswerten, sozial gerechten Welt für die Nachkommen, nicht den kurzfristigen Gewinn oder materielles Wachstum um jeden Preis.
Nur mit einer gesicherten, bezahlbaren und umweltfreundlichen Energieversorgung wird jetzt und in den nächsten Generationen ein Gutes Leben möglich sein.
Anhang
Daten zur Energiewende
Konzentration der Treibhausgase 0 bis 2010
Quelle: IPCC
0 500 1000 1500 2000
400
350
300
250 CO2 (ppm), N2O (ppb)
1.800
1.600
1.400
1.200
1.000
800
600 CH4 (ppb) Kohlendioxid (CO2)
Methan (CH4) Stickstoffdioxid (N2O)
Energieflussbild 2011
für die Bundesrepublik Deutschland
Quelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen
Import Gewinnung
im Inland
11.090 4.241
15.409
13.521 Bestands- 77
entnahme
Energieaufkommen im Inland
Primärenergieverbrauch*
1.887
1.004 3.292 8.744 501
Export- und Bunkerung
Nichtenergetischer Verbrauch Umwandlungsverluste
Verbrauch in den Energiesektoren
Engerieverbrauch –19
Statistische Differenzen
2.624 2.572 2.194 1.355
Industrie Verkehr Haushalte Gewerbe, Handel, Dienstleistungen
in Petajoule
Energieverbrauch Deutschland nach Sektoren 2011
Gesamtverbrauch 8.744 PJ
Quelle: BMWi
Haushalte 25 % GHD 15 %
Industrie 31 % Verkehr
15 %
Entwicklung der Einfuhrpreise und Importkosten für fossile Brennstoffe
(Index 1991 = 100 %)
Quelle: AG Energiebilanzen, EPIX Energie-Importkostenindex
1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011
600 %
500 %
400 %
300 %
200 %
100 %
0
in Prozent
61 Mrd. €*
20 Mrd. €*
6 Mrd. €*
Jahr
Rohöl Erdgas Steinkohle * absolute Importkosten
Importquote fossiler Brennstoffe
Quelle: BMWi, Energiedaten
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011
100,0
Strommix in Deutschland 2012
Entwicklung der Bruttostromerzugung nach Energieträgern
Quelle: AG Energiebilanzen
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012
700,0
Entwicklung des spezifischen Energieverbrauchs* (bereinigt um Temperatur- und Lagerbestandseffekte) der Privaten Haushalte – 1990 bis 2010
Quelle: AG Energiebilanzen
1990 1995 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
1000
MJ / m2 Wohnfläche kWh / m2 Wohnfläche
44 durchschnittliche Veränderung p. a.: –1,39
Energie Wärme Strom (auf rechter Achse) * ohne Kraftstoffe
Energieeffizienz – Industrie
Entwicklung der Energieeffizienz der Industrie je Einheit Bruttoproduktionswert – 1991 bis 2010
Quelle: AG Energiebilanzen
1991 1995 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
3,5 durchschnittliche Veränderung p. a.: – 1,41
Energieeffizienz Stromeffizienz (auf rechter Achse) Brennstoffeffizienz
Energieeffizienz – Verkehr
Entwicklung des spezifischen Energieverbrauchs im Personen- und Güterverkehr – 1990 bis 2010
Quelle: AG Energiebilanzen
1991 1995 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
70 durchschnittliche Veränderung p. a.: – 3,14
Energieeffizienz Kraftstoffe Strom (auf rechter Achse)
Entwicklung der Energieproduktivität in Deutschland 1990 bis 2011
Die Energieproduktivität gibt das Verhältnis von Bruttoinlandsprodukt und Primärenegieverbrauch wieder
Quelle: UBA auf Basis des Statistischen Bundesamtes und AGEB
1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2020
200
Treibhausgasemissionen nach Quellkategorien in der Bundesrepublik Deutschland (Stand 2011)
Quelle: BMWi Energiedaten
Preisentwicklung für CO 2 -Zertifikate
im europäischen Emissionshandelssystem 2008 bis 2013
Quelle: UBA
Preisentwicklung an der Strombörse
Terminmarkt Jahresfuture 2007 bis 2013
Quelle: EEX
2007 2008 2009 2010 2011 2012
140
EEX Power Derivatives Phelix-Base-Year-Future/Phelix-Peak-Year-Future (rollierend)
Strompreis für die Industrie
Quelle: VEA, BDEW,: Stand: 05 / 2013
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 16
Durchschnittlicher Strompreis für die Industrie (inkl. Stromsteuer) Jahresverbrauch 160 bis 20.000 MWh (Mittelspannungsseitige
Versorgung, Abnahme 100kW/1.600h bis 4.000kW/5.000h)
9,34 8,86
Anteil der Energiekosten im Verarbeitenden Gewerbe und Bergbau (2010)
Quelle: BMWi Energiedaten
0,0 1,0 2,0 3,0 4,0 5,0 6,0 7,0 8,0 9,0 10,0
Gewinnung von Steinen und Erden, sonstiger Bergbau Glasgewerbe, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden Metallerzeugung und -bearbeitung Gewinnung von Erdöl u. Erdgas H. v. Metallerzeugnissen H. v. Büromaschinen, Datenverarbeitungsgeräten Maschinenbau H. v. Geräten der Elektrizitätserzeugung H. v. Kraftwagen und Kraftwagenteilen Kokerei, Mineralölverarbeitung, Herstellung von Brutstoffen
Anteil am Bruttoproduktionswert in Prozent
9,3
Strompreis für Haushalte
Quelle: VEA, BDEW,: Stand: 05 / 2013
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 35
13,94 14,32 16,11 17,19 17,96 18,66
19,46 20,64 21,65
23,21 23,60
25,23 25,89 28,73
Jährliche Ausgaben für Energie pro Haushalt
Quelle: BMWi, Energiedaten
1990 1991 1992 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011
Kraftstoffe 715 803 833 827 847 816 873 987 956 946 937 975 1.015 1.025 1.068 1.115 981 1.083 1.212
Licht/Sonstige 214 238 249 252 255 265 265 252 255 274 293 299 322 333 359 360 373 417 443 Prozesswärme (Kochen) 91 104 112 96 96 100 103 96 103 109 119 123 132 139 148 206 214 228 246 Raumwärme und Warmwasser 521 644 601 684 653 639 605 684 841 748 789 798 877 986 794 1.069 933 1.020 890
43,4%