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Erläuterungen zur Vermögensrechnung – Passiva

B. Sonderposten für Investitionen Euro 492.892.701,01

II. SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN Euro 112.508.659,04

(31. 12. 2010 · Euro 86.601.000,00)

In diesem Posten werden alle übrigen Rückstellungen ausgewiesen. Dazu gehören u. a. Rück-stellungen für ausstehende Rechnungen, Prozesskosten, Schadenersatz, Bürgschaften, Ga-rantien und Gewährleistungen, Drohverluste und Personalaufwand.

Die Freie Hansestadt Bremen hat im Rahmen der Erstellung des Jahresabschlusses zum 31. 12. 2011 die Wertansätze der Eröffnungsbilanz zum 01. 01. 2010 überprüft. Für die in der Rückstellung für Personalaufwand ausgewiesenen Erfüllungs- und Aufstockungsbeträge der Altersteilzeit wurde die erforderliche Anpassung vorgenommen.

Aus der Anpassung der Werte der Eröffnungsbilanz ergeben sich für die im Haushaltsjahr 2010 ergebniswirksam erfassten Beträge der Zuführung bzw. Auflösung der Rückstellungen Anpas-sungsnotwendigkeiten (vgl. S. 20). Die aus der Anpassung der Eröffnungsbilanzwerte resultie-rende Korrektur der Zuführung bzw. Auflösung des Jahres 2010 wird im Haushaltsjahr 2011 ergebniswirksam nachgeholt und in dem Posten Außerordentlicher Aufwand ausgewiesen.

Anpassung Wertansätze Eröffnungsbilanz:

Bish. Ansatz in der Anpassung Neuer Wertansatz

Eröffnungsbilanz der Werte Eröffnungsbilanz

Euro Euro Euro

Rückstellungen für

• ausstehende Rechnungen 10.927.000,00 0,00 10.927.000,00

• Gewährleistungen aufgrund

rechtlicher Verpflichtung 688.000,00 0,00 688.000,00

• Prozesskosten 50.000,00 0,00 50.000,00

• Schadenersatzverpflichtungen

und Haftpflichtansprüche 930.000,00 0,00 930.000,00

• Personalaufwand:

Altersteilzeit 56.935.000,00 19.546.000,00 76.481.000,00

69.530.000,00 19.546.000,00 89.076.000,00

Entwicklung Berichtsjahr 2010:

Stand V Verbrauch Zuführung Stand

01. 01. 2010 A Auflösung 31. 12. 2010

Euro Euro Euro Euro

Rückstellungen für

• ausstehende

Rechnungen 10.927.000,00 V 10.927.000,00 10.656.000,00 10.656.000,00

• Gewährleistungen aufgrund rechtlicher

Verpflichtung 688.000,00 0,00 154.000,00 842.000,00

• Prozesskosten 50.000,00 0,00 90.000,00 140.000,00

• verpflichtungen und

Haftpflichtansprüche 930.000,00 0,00 485.000,00 1.415.000,00

• Personalaufwand:

Altersteilzeit 76.481.000,00 A 2.933.000,00 0,00 73.548.000,00

V 10.927.000,00

89.076.000,00 A 2.933.000,00 11.385.000,00 86.601.000,00

Entwicklung Berichtsjahr 2011:

Stand V Verbrauch Z Zuführung f. 2011 Stand

31. 12. 2010 A Auflösung X Zuführung f. 2010 31. 12. 2011

Ü Übernahme bba

Euro Euro Euro Euro

Rückstellungen für

• ausstehende

Rechnungen 10.656.000,00 V 10.656.000,00 Z 9.947.000,00 9.947.000,00

• Gewährleistungen aufgrund rechtlicher

Verpflichtung 842.000,00 A 42.000,00 0,00 800.000,00

• Prozesskosten 140.000,00 A 40.000,00 0,00 100.000,00

• verpflichtungen und

ansprüche 1.415.000,00 A 505.000,00 0,00 910.000,00

• Personalaufwand:

Altersteilzeit 73.548.000,00 A 2.174.000,00 X 2.644.000,00 74.018.000,00 nicht

mener Urlaub 0,00 0,00 Z 26.410.000,00 26.410.000,00

Stand V Verbrauch Z Zuführung f. 2011 Stand 31. 12. 2010 A Auflösung X Zuführung f. 2010 31. 12. 2011

Ü Übernahme bba

Euro Euro Euro Euro

• Übernahmewert

bba 0,00 0,00 Ü 323.659,04 323.659,04

V 10.656.000,00 Z 36.357.000,00

A 2.761.000,00 X 2.644.000,00

86.601.000,00 Ü 323.659,04 112.508.659,04

Rückstellungen für ausstehende Rechnungen:

Für Eingangsrechnungen für Lieferungen und sonstige Leistungen, die im abgelaufenen Jahr bis zur Aufstellung der Vermögensrechnung noch nicht eingegangen sind, werden in Höhe der vor-aussichtlichen Rechnungsbeträge Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten gebildet, so-weit die Rechnungsbeträge bei rechtzeitigem Eingang als Aufwand zu erfassen gewesen wären.

Rückstellungen für Gewährleistungen aufgrund rechtlicher Verpflichtung:

Bei den Rückstellungen für Gewährleistungen aufgrund rechtlicher Verpflichtung wurde für die bestehenden Bürgschaftsverpflichtungen die durchschnittliche Ausfallquote der letzten fünf Jahre ermittelt und diese auf den Bestand des bremischen Anteils am Gesamtrisiko aus den Bürgschaftsverpflichtungen per 31. 12. 2011 angewandt.

Rückstellungen für Prozesskosten:

In den Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten aus Gerichtsprozessen, in denen die Freie Hansestadt Bremen als Klägerin oder Beklagte auftritt, wurden die voraussichtlichen Kos-ten für die laufende Instanz berücksichtigt. Diese beinhalKos-ten im Wesentlichen die Ansprüche der Gegenseite sowie die zu erwartenden Vorbereitungs- und Durchführungskosten. Abweichend von den Standards staatlicher Doppik wurden aus Vereinfachungsgründen jedoch nur anste-hende Prozesse mit einem Streitwert von über 100.000 Euro geprüft.

Rückstellungen für Schadenersatzverpflichtungen und Haftpflichtansprüche:

Für gesetzliche bzw. vertragliche Schadenersatzverpflichtungen sind Rückstellungen in Höhe der voraussichtlichen Inanspruchnahme des zum Bilanzstichtag 31. 12. 2011 entstandenen Schadens zu bilden, wenn das Bestehen der Verbindlichkeit und die Inanspruchnahme wahr-scheinlich sind. Auch hier wurden abweichend von den Standards staatlicher Doppik aus Ver-einfachungsgründen nur Einzelbeträge ab 10.000 Euro bei der Bildung der Rückstellung be-rücksichtigt.

In der Freien Hansestadt Bremen ist bei der Bildung von Rückstellungen für ungewisse Ver-bindlichkeiten aus Haftpflichtansprüchen nach Stadt und Land zu trennen. Für das kommunale Haftpflichtrisiko sind keine Rückstellungen zu bilden, da dieses in unbegrenzter Höhe durch den Haftpflichtschadenausgleich abgedeckt ist. Das staatliche Haftpflichtrisiko ist bis zu einem Betrag

pflichtrisiko wurden Rückstellungen deshalb lediglich für die über diesen Betrag hinausgehenden Beträge gebildet, wenn die Haftpflichtschadenersatzansprüche gegenüber der Freien Hansestadt Bremen unstrittig sind.

Rückstellungen für Personalaufwand:

In den Rückstellungen für Personalaufwand sind die Verpflichtungen aus Altersteilzeit, Sabbat-jahren, nicht genommenem Urlaub sowie aus Überstunden und Gleitzeitguthaben auszuweisen.

• Altersteilzeit:

In diesem Posten erfolgte eine Korrektur der Eröffnungsbilanzwerte, die durch die Anpassung der Berechnungsmethode an das 2009 in Kraft getretene Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) bedingt ist. Danach ist bei der Rückstellungsberechnung auf eine getrennte Ermittlung der Erfüllungs- und der Aufstockungsrückstellung abzustellen.

Die Erfüllungsrückstellung wird mit Beginn der Aktivphase des Beschäftigten sukzessive im Ver-lauf der Aktivphase aufgebaut. Für jeden Monat der Aktivphase in dem jeweiligen Berichtsjahr werden 50 % des monatlichen Bruttoentgelts, das vor Beginn der Aktivphase erzielt wurde, in die Rückstellung eingestellt. Die Erfüllungsrückstellung wird mit Beginn der Passivphase über deren Laufzeit aufgelöst.

Die Aufstockungsrückstellung ist mit Beginn des Abschlusses der Altersteilzeitvereinbarung sofort in voller Höhe zu bilden. Einzustellen sind 30 % des monatlichen Bruttoentgeltes, das vor Beginn der Altersteilzeitvereinbarung erzielt wurde, für jeden Monat – also für den gesam-ten Zeitraum – der Passivphase. Ebenso wie die Erfüllungsrückstellung wird auch die Aufsto-ckungsrückstellung mit Beginn der Passivphase über deren Laufzeit aufgelöst.

Sowohl bei der Erfüllungs- als auch bei der Aufstockungsrückstellung werden voraussichtliche Tarifsteigerungen in die Wertermittlung einbezogen und die so ermittelten Beträge entspre-chend der Laufzeit abgezinst.

• Sabbatjahre:

Eine Rückstellung für Sabbatjahre wird in der Freien Hansestadt Bremen nicht gebildet, da die Beschäftigten dieses Arbeitszeitmodell kaum in Anspruch nehmen.

• Nicht genommener Urlaub:

Die Standards staatlicher Doppik sehen ab 2011 die Bildung von Rückstellungen für nicht genommenen Urlaub vor. Diese sind zu bilden, wenn Beschäftigte bis zum Ende des Haus-haltsjahres ihren Urlaub noch nicht genommen haben und dieser im Folgejahr gewährt werden muss. Mit dieser Rückstellung werden nach dem Bilanzstichtag entstehende Personalaufwen-dungen erfasst, denen keine Arbeitsleistung gegenübersteht, da die Beschäftigten durch die Nichtinanspruchnahme des Urlaubs im laufenden Jahr in Vorleistung getreten sind.

Da in der Freien Hansestadt Bremen keine flächendeckende elektronische Erfassung der Ur-laubsansprüche innerhalb des Personaldatensystems PUMA erfolgt, wurde der in die

Rückstel-lung einzustellende Betrag durch eine Durchschnittswertmethode ermittelt. Die in PUMA erfass-ten Urlaubsansprüche wurden auf die gesamerfass-ten in der bremischen Verwaltung Beschäftigerfass-ten ohne Berücksichtigung der beschäftigten Lehrer/-innen hochgerechnet und mit den durch-schnittlichen Bezügen / Entgelten der Beschäftigten in der bremischen Verwaltung bewertet.

• Verpflichtungen aus Überstunden und Gleitzeitguthaben:

Die Bildung einer Rückstellung unterbleibt, da in der Freien Hansestadt Bremen keine zentrale flächendeckende elektronische Erfassung der Überstunden und Gleitzeitguthaben erfolgt.

Zur Erläuterung des gesondert ausgewiesenen Übernahmewerts bba vgl. S. 19.

D. Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag (in der Regel Nennbetrag) auszuweisen, un-abhängig davon, wie hoch der Ausgabebetrag ist. Als Ausgabebetrag wird der dem Schuldner zugeflossene Betrag bezeichnet.